Sachmet Dort auf dem Nil -  Katharina Remy

Sachmet Dort auf dem Nil (eBook)

Ein Reisebericht der besonderen Art
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
116 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7568-5452-3 (ISBN)
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2023 AD: Saarland Januar 2023 ... Herr Ranofer macht Nägel mit Köpfen, bucht die Reise unseres Lebens... nein, zu schwülstig! Er bucht eine Reise, die wir nie vergessen werden! Auch das trifft es nicht wirklich. Jedenfalls bucht er die Reise und man meint, von diesem Moment an geht schief, was nur schief gehen kann ... 2023 AD: Kemet Mai 2023 ... 400 km mit dem Auto, 1000 km auf dem Nil, 600 km mit dem Bus und mehr als 6000 km von zu Hause weg auf einem anderen Kontinent! ... Jetzt sind wir endlich angekommen! Das glaubte ich jedenfalls in jenem zauberhaften Augenblick am Fuße der Cheops-Pyramide. Es war der erste Urlaubstag nach einer stressigen Anreise. Vor uns flimmert Kairo im Sonnenlicht und präsentiert sich von seiner schönsten sonnigen Seite bei angenehmen 24° Grad und warmen Wind! So geht Urlaub! Oder? ...

Ich bin im Saarland (Deutschland) geboren, lebe in der Nähe von Saarbrücken und bin verheiratet. Reisen - nicht nur nach Ägypten - sind unsere Passion. Das Land am Nil ist seit Jahrzehnten das Reich meiner Leidenschaften und Träume. Um diese versunkene Kultur, den Glanz der Pharaonen in all ihrer Pracht vor meinen Augen erstehen zu lassen, begann ich mit dem Schreiben. Die Lebens- und Denkweise der alten Ägypter, ihr unerschütterlicher Glaube an die Götter und an Maat, die alles im Gleichgewicht hält, ist das, was mich inspiriert und all meinen bereits erschienenen Romanen Leben einhaucht.

TAG 1


[… Masr, Al Qahira … Giza-Plateau, Sphinx, National-Museum, Ägyptisches Museum, Khan el Kalili]

06:00 Uhr Weckruf …

Äh??? Selbst die Sonne darf liegenbleiben und eine viertel Stunde später aufstehen! Mann! Kaffee! Bitte schnell und ganz viel davon. Nach dem ersten Schluck will ich davon gar nix mehr! Wie kann in einem arabischen Land der Kaffee sooo scheußlich schmecken? Gut, dann ein Brötchen mit Rührei! Ach, Mist, ich vergaß, daß in allen afrikanischen Ländern Brot wie Kranzkuchen schmeckt. Also Ei mit Brioche… brrr… und wir vergaßen wie Brot schmeckt … Quatsch, das gehört in eine andere Geschichte! Wo bin ich eigentlich? Kairo, okay, Ortsteil Maadi, auf einem Schiff der Phoenix-Flotte. An Bord 62 Passagiere, genausoviel Personal plus ein uniformierter Polizist. Im Bus einer in Zivil, vor uns ein Polizeiauto, hinter uns eins, ich fühl mich wie Staatsgast Nr. 1!

Wo geht’s hin? Nach dem Hochkraxeln der gefühlt halben Kilometer hohen Uferböschung und dem hineinplumpsen in den klimatisierten Bus?

Natürlich zu dem Highlight in Kairo: Zu den Pyramiden von Giza! Und ich vergaß nicht nur den Geschmack des Brotes, auch daß man an allen touristischen Stellen in Ägypten gefilzt wird! Doch wie heißt das? Body-Memory! Gürteltaschen ab, Rucksack ab, das Gedöns in die Röhre schieben, Kamera und Handys auf das Röntgengerät legen, im Gänsemarsch durch den Detektor treten – das geht ganz automatisch, der Körper vergißt das nie! Ist wie mit Fahrradfahren, das verlernt man nicht! Nachdem wir den ganzen Klädderädätsch wieder angeschnallt und umgehängt haben, verabschieden wir uns eilig von lieben Mitreisenden, die schnell das Klo suchen oder ihre Kippe aufrauchen und dem freundlichen Reiseleiter (in Folge nur noch Latif genannt) und erweisen Chufu, Chafre und Menkaure die Ehre. Was für eine erhabene Szenerie! Jetzt sind wir endlich da! Vor uns flimmert Kairo im Sonnenlicht und präsentiert sich von seiner schönsten sonnigen Seite bei angenehmen 24 ° Grad und warmen Wind! So geht Urlaub!

Herr Ranofer und ich spazieren Hand in Hand an der Cheops-Pyramide vorbei, setzen uns am Fuß der Chephren-Pyramide auf die warmen, weißen Steine, genießen das Panorama, ignorieren einen herumfuchtelnden Wichtigtuer, der pfeifend und plärrend uns weismachen will, daß Sitzen am Fuß der Pyramide was auch immer ist. Wenn hier einer was zu sagen hat, dann die Männer in den weißen Uniformen, ansonsten gilt: „Quatsch du nur, ich versteh dich nicht!“ Und eigentlich wollte er uns zu einem Kamel-Ritt auffordern…

FALSCH! Das Tier, welches den Touristen da zum Reiten angeboten wird, ist ein Dromedar! Kamele werden unterschieden in Neu- und Altwelt-Kamele und diese in Dromedare und Trampeltiere. Letztere haben zwei Höcker und kommen in Afrika nicht vor!

Auf dem Giza- oder Gizeh-Plateau am Stadtrand von Kairo stehen die drei großen Pyramiden von Cheops, Chephren und Mykerinos. Diese Namen sind die gräzisierten Formen der altägyptischen Pharaonennamen; ich werde in diesem Büchlein aber überwiegend die weniger geläufigen altägyptischen Varianten nutzen. Und die Hintergrund-Informationen zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten findet ihr immer unter der Hieroglyphe des Udjat-Auges!

Fangen wir mit der kleinsten der Pyramiden an, obwohl sie als letzte gebaut wurde. Sie gehört Menkaure, dem Sohn von Chafre und heißt: Netjeri Menkaure, das heißt Menkaure ist göttlich oder Die Göttlichkeit Menkaures. Menkaure heißt übrigens: Mit bleibenden Ka-Kräften, ein Re.

Die kleinste der Pyramiden auf dem Gizeh-Plateau hat ein Basismaß von 102,2 m × 104,6 m, sie ist ursprünglich 65 m hoch gewesen, heute schafft sie es auf 62 m und sie hat ein Volumen von 241.155 m3.

Chafre – Re erscheint – ist ein Sohn von Pharao Chufu, und seine Pyramide Wer Chafre oder Chafre ist groß oder Die Größe/Großartigkeit Chafres scheint nur, als sei sie die Größte der drei. Tatsächlich steht sie höher im Gelände und sie ist an ihrem Basismaß 215 m lang. Ursprünglich war sie mal 143,5 m hoch, heute schafft sie es auf 136,4 m und sie hat ein Volumen von 2.211.096 m3. Reste ihrer weißen Kalksteinverkleidung finden sich noch hoch oben an der Spitze.

Chnum beschützt mich bedeutet der Name von Pharao Chufu. Achet Chufu, Der Horizont des Chufu, die größte der Pyramiden und das einzig erhaltene der sieben Weltwunder, hat ein Basismaß von 230,33 m und weicht dabei von der Vollkommenheit eines Quadrates gerade mal um 2 cm ab! Sie hat eine Höhe von 146,59 m, aber durch Verwitterung und das Entwenden der weißen, polierten Kalksteinplatten ihrer Verkleidung kommt der Horizont des Chufu heute nur noch auf 138,75 m. Wollt ihr ihr Volumen wissen? 2.583.283 m3! Im Durchschnitt wurde innerhalb 20 Jahre alle fünf Minuten ein Stein gesetzt, der aus dem Steinbruch gleich dahinter gebrochen wurde.

Mein fester Vorsatz, auf dieser Reise endlich das Innere der Cheopspyramide zu besichtigen, konnte ich auch diesmal nicht in die Tat umsetzen; kurzum, wir blieben draußen. Schuld daran waren die lange Anreise und das frühe Aufstehen; zudem hatten wir einen anstrengenden Tagesplan vor uns. Daher bloß ein paar allgemeine Daten zum Inneren der großen Pyramide:

Ein absteigender Korridor führt in eine unterirdische Felsenkammer. Ein aufsteigender Korridor zur Königinnenkammer mit Luftschächten. Die Große Galerie, an ihrer höchsten Stelle 8,74 m hoch, ist 46,12 m lang und führt zur Königskammer. Von dort gelangt man durch einen kleinen Korridor zur Sarkophagkammer und Blockiersteinkammer. Chufus Granitsarkophag paßte auf Grund seiner Maße (2,28 m × 0,99 m × 1,05 m) nicht durch die Korridore und wurde bereits bei der Errichtung der Grabkammer in die Pyramide gebracht.

Ok, irgendwann müssen wir uns loseisen, umrunden die Cheopspyramide gänzlich, es geht weiter mit dem Bus zum Aussichtspunkt weiter oben. Unterwegs fällt mein Blick auf die Baustelle des GEM, des Grand Egyptian Museum – und auch in Natura und aus der Entfernung kann ich dieser architektonischen Scheußlichkeit nix abgewinnen…

Am Aussichtspunkt ist kaum was los, ein paar hundert Touris und ein paar Dromedare, aber es gelingt immer, so zu tun, als sei man allein!

Anschließend mit dem Bus runter zum Sphinx! Jepp!

Als wieder über eine Straße voller Händler, egal, gudd, wir betrachten den Sphinx von weitem, lauschen den Erklärungen unsres Guides, machen uns auf den Weg zum Taltempel, um den Sphinx aus der Nähe zu bewundern, folgen Latifs gutem Rat: „Gehen Sie hier entlang, da ist es nicht so steil“ und fallen gepflegt auf die Fresse! Herr Ranofer hievt uns hoch, hält uns fest, Krönchen richten, eine grobe Inventur und zwei Schritte zitternd an seinem Arm machen und gepflegt auf die Fresse fallen! Nein, kein Schreibfehler, es war glatt wie Glatteis, wie im Slapstick, der Schotter machte mit mir was er wollte, blaue Flecken, geprellten Unterarm und einen aufgeschürften Handballen inklusive! Ganz zu schweigen von dem erhabenen Panorama und den 1000 Touris, welche die Blamage von wegen „Autorin-geht-vor-dem-Sphinx-in-die-Knie“ ganz bestimmt auf ihren Fotos und Videos haben! Jetzt sind wir endlich da! Frau Remy küßt den Boden auf dem sie wandelt! So geht Urlaub!

Kurzes INTERMEZZO:

Für sämtliche Ausflugsziele sollte man festes, bequemes Schuhwerk an den Füßen tragen. Je nach Gusto offen oder geschlossen, mit oder ohne Socken. Es ist definitiv staubig, die meisten Wege sind uneben, voller Schotter und grobem Geröll. Es geht zudem unentwegt treppauf und treppab. Nebenbei bemerkt trug ich festes, bequemes Schuhwerk!

Wenn ihr glaubt, dieser Tag wäre mit seinen Aufregungen schon vorbei und wir hätten genug gesehen, gefühlt, gelitten, gerochen, gegähnt, gehört, der irrt! Denn jetzt ging es erst richtig los! Allerdings fragte ich mich, warum wir augenblicklich zu diesem National-Museum der ägyptischen Zivilisation gekarrt wurden. Das hört sich fürchterlich nach Propaganda an und irgendwie hatte es mir die Laune verhagelt, der Arm tat weh, die Hand tat weh, der Popo erst recht… Und es dämmerte mir erst, als ich das Gebäude betrat! Das war das neue Museum, in welches die Pharaonen im April 2021 mit einer prächtigen Parade überführt wurden!

Hier ist jetzt der Mumiensaal!

Nein, ich gehe nicht in das Untergeschoß und schaue mir tote, ausgestellte Menschen an! Nein! Nie! Niemals!

Oben begegne ich zuerst einmal den steinernen Helden aus meinen Geschichten: Die Statuen von Pharao Echnaton und Tut-Ench-Amun! Ich entdecke die Spiegel, die mich so faszinieren, eine Vitrine voller Kosmetikartikel und eine mit chirurgischem Besteck! Pharao Ramses‘ schicke Armbänder, eine Statue von Tutmosis III., die Mähnensphinx von Oh-Gottwer-ist-das? und der...

Erscheint lt. Verlag 7.9.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
Reisen Reiseberichte Afrika
Schlagworte Erlebnisse Ägypten • Nilkreuzfahrt • Reisebericht Ägypten • Reisetipps und Ausflugsziele • Urlaub Kairo, Assuan, Abu Simbel
ISBN-10 3-7568-5452-3 / 3756854523
ISBN-13 978-3-7568-5452-3 / 9783756854523
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