Igoumenítsa
Wichtiger Hafenort an der Westküste von Épirus gegenüber von Korfu. Für viele, die mit dem Schiff von Italien kommen, ist der Ort erste Station in Griechenland.
Die Stadt soll in Zukunft zu einem der größten Handelshäfen Griechenlands ausgebaut werden. Der Südhafen, wo die Fähren ankommen, wurde inzwischen großflächig erweitert, die Anzahl der transportierten Pkw und Lkw ist allerdings nach wie vor sehr überschaubar.
Vom Hafen aus bietet sich ein gefälliges Panorama, hinter der weitgezogenen, kesselförmigen Bucht steigen steil die kahlen Hänge des Óri-Paramithiás-Gebirges auf. Gerade wenn der Ort mit Wolken verhangen ist, eine recht imposante Kulisse und ein Vorgeschmack auf die Vielfalt der griechischen Landschaften.
Igoumenítsa ist eine vergleichsweise junge Stadt ohne große Geschichte, aber mit bitterer Vergangenheit: Deutsche Truppen legten nach ihrem Abzug im Jahr 1944 die Stadt in Schutt und Asche, sie musste neu aufgebaut werden.
Für Autofähren ist der Südhafen am Ortsende von Bedeutung.
Verbindungen Igoumenítsa ist Anlaufpunkt der Fähren von Ancona, Venedig, Bari und Brindisi. Ebenso legen die Fähren von Pátras nach Italien in Igoumenítsa einen Stopp ein (Details → Anreise). Etwa alle 1:30 Std. verkehren zwischen 5 und 23 Uhr zudem Fähren nach Korfu. Die Überfahrt dauert ca. 1:30 Std. und kostet pro Pers. 10,40 €, für ein Auto 41,50 €, Motorrad 15 €. An Bord befindet sich eine kleine Snackbar. Infos und Preisauskunft: www.kerkyralines.com, www.kerkyraseaways.com. Igoumenítsa ist an kein Bahnnetz angeschlossen. Wer über kein eigenes Fahrzeug verfügt, ist auf den Bus angewiesen. Vom Busbahnhof im Ortszentrum (49 Martiron Str.) tägl. mehrmals Verbindungen nach Préveza, Párga, Sívota, oder Árta sowie nach Thessaloníki und Athen. Informationen und Preisauskunft: Tel. 26650-22309. Adressen Busbahnhof: Tel. 26650-22309. Apotheke: links neben dem türkis-gelben Gebäude der Polizei. ... und sonst noch Entlang der Strandpromenade jede Menge Einkaufsmöglichkeiten, Souvlákibuden, Fast-Food-Restaurants, Banken (mit Automaten), Autovermieter und Buchungsbüros der Schiffslinien, die durch die Entfernung zum neuen Fährhafen etwas aus dem „Rampenlicht“ geraten sind.
Übernachten Man hat sich auf die vielen Durchreisenden eingestellt. Entlang der Hafenstraße und in den Querstraßen etliche Hotels und Pensionen.
*** Hotel Astoria, praktisch direkt gegenüber dem Fährhafen und nahe dem Busterminal und in Sachen Komfort eine der sicheren Adressen im Ort. Hotel im alten Stil, die Zimmereinrichtung etwas schwülstig, aber sauber und mit Balkon (Meer- oder Bergblick). Neben dem Hoteleingang ein Fast-Food-Restaurant, weitere Restaurants in unmittelbarer Nähe. Agion Apostolon 147, Tel. 26650-222217, www.hotel-astoria.gr. €€€-€€€€ Mein Tipp Camping Drepano Beach, 5 km von Igoumenítsa. Sehr gute Lage direkt am Wasser, Sanitäreinrichtungen sehr sauber, Rezeption bis 23 Uhr besetzt. Tolle Ausblicke zur Insel Korfu. Mit Gemeinschaftsküche, Spielplatz für Kinder und Tennisplatz. Kostenfreier Wäscheservice, freie Fahrräder und Liegestühle. Crêperie, Minimarkt und Beach Bar. Erwachsene 7,50 €, Kinder 5 €, Zelt 4,50 €, Wohnmobil 7,50 €, Strom 4 €. Tel. 26650-26980, www.drepano.gr. Baden
Drépano-Beach: Die Landzunge im Nordwesten von Igoumenítsa ist durch eine gut ausgebaute Uferstraße zu erreichen. Im südlichen Teil des Strandabschnittes ein großer Campingplatz (s. o.). Mit der verbesserten Infrastruktur werden auch die Strände sauber gehalten, entlang der Strecke wurden einige Mülltonnen aufgestellt. Üppiger Naturschatten und viele Parkmöglichkeiten in Ufernähe.
Schön ist auch der nördliche Teil: Sandstrand mit Naturschatten. Es geht sehr flach ins Wasser hinein (bis man schwimmen kann, gut 20 m). Mehrere kostenlose, aber kalte Duschen, die ab 19 Uhr abgestellt werden.
Ausflüge von Igoumenítsa aus
Während es die meisten Besucher nach der Ankunft im Hafen von Igoumenítsa sofort in südliche Richtung nach Párga zieht oder sie sich in östlicher Richtung zu den Metéora-Klöstern aufmachen, bleibt die Region im Norden dieser Provinz Thesprotia vielen bisher verborgen. Dabei ist das Gebiet um den dominanten Fluss Kalamas, der sich hier mit gleich zwei Deltas ins Meer ergießt, durchaus empfehlenswert. Auch die Liebhaber wenig bekannter archäologischer Funde kommen hier auf ihre Kosten.
Einst politischer Mittelpunkt und Hauptort der Provinz Thesprotia, was insbesondere durch die Ruinen des antiken Gitáni (auch Goumáni) deutlich wird. Eine Befestigungsmauer mit einem Umfang von 2500 m (noch heute z. T. mit einer Höhe von 2-3 m) schützte eine Gesamtfläche von rund 280.000 m2 und seine bis zu 6000 (!) Einwohner. Erhalten sind ebenso Reste von Straßenzügen und einige Grundrisse. Ein Teil der östlichen Befestigungsanlage hat der Kalamas-Fluss weggerissen, der sich hier in einem weiten Halbkreis um das Ausgrabungsgelände in die dicht bewaldete Landschaft gegraben hat.
Beim Beginn der Ausgrabungsarbeiten 1969 und später 1986 wurde ein Theater entdeckt, das bis zu 4500 Zuschauern Platz bot und seit 2021 wieder für Aufführungen verwendet wird (www.diazoma.gr). Es ist in wesentlich besserem Zustand als die Hausruinen. ♦ Gitáni/Goumáni liegt auf der südwestlichen Seite des Berges Vrisella, etwa 1,5 km vom Staudamm des Kalamas-Flusses entfernt (von Ragio beschildert). Mo-Fr von 9-14 Uhr zu besichtigen.
Der postbyzantinische und hervorragend erhaltene Befestigungsturm von Rágio diente vermutlich der Verteidigung der gesamten Landspitze um den Kalamas gegen Übergriffe aus dem Norden. Weitere Gebäudegrundrisse, Teile der Befestigungsmauern und die Ruinen von zwei Türmen liegen weit verstreut in der Gegend um den Hügel. Ähnlich befestigt präsentiert sich das Panagia-Kloster von Rágio aus dem 11. Jh., das für Besucher zugänglich ist.
♦ Auf der Strecke von Igoumenítsa nach Filiates zweigt die Route nach Nea Selefkia und Ragio in nördlicher Richtung ab.
Der Fluss Kalamas, der in der Nähe von Ioánnina (bei Parakalamos) entspringt und - gespeist durch zahlreiche Zuläufe - sich in einer weiten Ebene um die Ortschaft Kestrini in zwei Deltas ins Meer ergießt, ist leicht zugänglich. In antiker Zeit war er bekannt unter dem Namen Thymiatis und immerhin bis Gitáni schiffbar. Zahlreiche Siegelfunde weisen auf die wichtige Funktion für die Handelsboote in dieser Zeit hin.
Route von Igoumenítsa nach Ioánnina
Die Autobahn 2 (Europastraße 90), bekannt als Egnatía Odos, windet sich als wichtigste Ost-West-Verbindung zwischen dem Ionischen Meer und der türkischen Grenze gleich hinter der Stadt hinauf in die imposante Gebirgslandschaft, direkt auf die Bergregion des westlichen Píndos-Gebirges von Épirus zu.
Die Strecke von Igoumenítsa über Thessaloníki bis zur türkischen Grenze ist inzwischen durchgehend für den Verkehr freigegeben. Die mautpflichtige Autobahn ermöglicht eine flotte Durchquerung von Épirus, verleitet jedoch auch dazu, die Natursehenswürdigkeiten auf der Fahrt links liegen zu lassen. Wer ein wenig Zeit im Gepäck hat, dem empfehlen wir deshalb auch weiterhin die „alte“ Hauptverbindung hinüber nach Ostgriechenland, die sehr gefällige Strecke, die am Fluss Thíamis entlangführt. Grün bewachsene Schluchten (Ahorn, Linden, Platanen, Weiden usw.) und immer wieder Gelegenheit, im Fluss ein erfrischendes (sehr kühles) Bad zu nehmen! Die Route lädt ein zu vielen Zwischenstopps mit lohnenswertem Blick auf Bergdörfer, verträumte Täler und Weiden mit Schaf- und Ziegenherden. Unterwegs mehrere urige Tavernen und Eisbuden. Eindrucksvoll sind auch die mächtigen Bergmassive in südlicher Richtung mit ihren verschneiten Gipfeln. Bei der Ortschaft Vrossína (etwa auf halber Strecke) gibt es einen gemütlichen Rastplatz: einige Tavernen mit Terrassen und Blick auf die kleine Schlucht.
Route von Igoumenítsa nach Párga
Von Igoumenítsa Richtung Süden zunächst auf gut befahrbarer Küstenstraße. Optisch sehr eindrucksvoll - einerseits die kahlen, nur spärlich bewachsenen Kalkfelsen und auf der rechten Seite das tiefblaue Meer mit dem Blick auf die Südspitze von Korfu. Nach...