Vancouver Lookout
Das 1977 erbaute Harbour Centre ist nicht mehr das höchste Gebäude Vancouvers, doch von der Aussichtskanzel in 130 m Höhe hat man noch immer einen schönen 360-Grad-Blick über den Hafen und die Innenstadt. Das Ticket ist den gesamten Tag gültig und Wartezeiten gibt es kaum - es lohnt also, am Abend noch mal wiederzukommen und auch den Blick über die nächtliche Skyline zu genießen. Eine Etage tiefer befindet sich das Drehrestaurant Top of Vancouver. Wer dort speist, hat die gleichen Blicke, muss aber keinen Eintritt zahlen - günstiger wird es aber aufgrund der Preise dort nicht.
Downtown mit dem Aussichtsturm Vancouver Lookout
Bill Reid Gallery of Northwest Coast Art
Etwas versteckt auf einem kleinen Hochplateau liegt Kanadas einzige Galerie, die sich der zeitgenössischen indigenen Kunst der Nordwestküste widmet. Bill Reid (1920-1998) war der wohl bekannteste indigene Künstler Kanadas. Sein Vater hatte deutsche und schottische Wurzeln, seine Mutter stammte von den Haida-Gwaii-Inseln. Reid entwickelte die Kunst der Haida weiter und ließ vielfältige Strömungen in seine Arbeiten einfließen. Neben zahlreichen Skulpturen von Reid sind auch von ihm gefertigter Schmuck und ein Totempfahl von James Hart zu sehen. Der angegliederte Laden verkauft authentischen Schmuck der First Nations aus dem Nordwesten British Columbias.
Vancouver Art Gallery
Westkanadas größtes Kunstmuseum besteht seit 1931 und ist seit 1983 im ehemaligen Hauptgerichtsgebäude beheimatet. Die permanente Sammlung umfasst an die 8000 Kunstwerke, darunter bedeutende Werke der Kanadierin Emily Carr sowie Illustrationen von Marc Chagall. Parallel dazu finden auf den 41.000 m2 bis zu sieben Sonderausstellungen mit Werken des 19. bis 21. Jahrhunderts statt - neben Gemälden auch Fotografien, Skulpturen und Design-Dokumentationen. Seit 2004 gibt es Pläne für einen Neubau an der Ecke West Georgia Street/Cambie Street, aber 2022 war die Finanzierung noch immer nicht gesichert.
Contemporary Art Gallery
Die älteste unabhängige und öffentlich zugängliche Sammlung für zeitgenössische Kunst in Kanada. Sie widmet sich den lokalen, nationalen und internationalen bildenden Künsten. Die Non-Profit-Einrichtung organisiert 10 bis 20 Ausstellungen und Werksschauen pro Jahr an ihrem Hauptsitz oder außerhalb - ein Blick vorab auf die Webseite lohnt daher.
Coal Harbour, Heimat der Wasserflugzeuge in Vancouver
Yaletown
Auf dem ehemaligen Eisenbahngelände im Süden der Halbinsel entstand in den letzten Jahrzehnten das neue Stadtviertel Yaletown. In der Marinaside Crescent rund um den Yachthafen dominieren teure Restaurants und Bars, in der Davie Street steht der sorgsam renovierte Rundlokschuppen, der heute ein Veranstaltungszentrum ist. In einem Glaspavillon wird die Lok 374 ausgestellt, die dampfbetrieben 1887 den ersten Zug von Osten nach Vancouver zog. Im Osten von Yaletown liegt das BC Sports Hall of Fame and Museum. Ein Dutzend Themenbereiche widmen sich z. B. den Olympischen Winterspielen 2010, Sportlerinnen aus B.C. und indigenen Sportlern, aber auch unbeugsamen Menschen wie Terry Fox, der im Kampf gegen den Krebs ein Bein verlor und dennoch zu einem Lauf quer durch ganz Kanada aufbrach. Unter dem Viadukt der Granville Street hängt an der Kreuzung mit der Beach Street Rodney Grahams Kunstwerk Spinning Chandelier. Der gewaltige Kronleuchter wird täglich um 12, 16 und 21 Uhr illuminiert, herabgelassen und in Drehung versetzt.
Roundhouse: Mo-Fr 9-22, Sa/So 9-17 Uhr. Engine-374-Pavillon tägl. 10-16 Uhr, Eintritt frei. 181 Roundhouse Mews, Ecke Davie St/Pacific St (Community Centre), Tel. (604) 713-1800, www.roundhouse.ca. Roedde House Museum
Im Wohnviertel West End steht dieses prachtvolle viktorianische Haus von 1893, in dem einst der erste Buchbinder Vancouvers, Gustav Roedde, lebte. Seit 1976 im Besitz der Stadt und unter Denkmalschutz, wurde nicht nur die Villa behutsam renoviert, sondern gleich die gesamte nähere Umgebung dazu. Der Barclay Heritage Square mit seinen
neun historischen Häusern vermittelt einen Eindruck davon, wie es in Vancouver vor gut hundert Jahren ausgesehen haben mag. Im Roedde House selbst sind die elf Räume historisch eingerichtet - aber nicht hinter Absperrungen: Anfassen ist, wenn auch unter Aufsicht, erlaubt. Begehung auf eigene Faust oder im Rahmen einer geführten Tour. Sonntags wird zur Tour stilvoll Tee gereicht.
Stadtbummel durch Vancouvers Architektur
Zahlreiche eindrucksvolle Gebäude aus der frühen Blütezeit Vancouvers sind erhalten, von denen sich einige auf einem rund einstündigen Spaziergang entdecken lassen. Ausgangspunkt ist das schön restaurierte Bahnhofsgebäude an der Waterfront, das 1914 als neue Endstation der transkanadischen Eisenbahn erbaut wurde und heute vor allem als Knotenpunkt des Nahverkehrs dient. Drei Blocks weiter westlich liegt das Marine Building (355 Burrard St), dessen Art-deco-Stil dem Empire State Building nachempfunden ist; die Glasfenster sind vor allem von innen eindrucksvoll. Die kleine Christchurch Cathedral der anglikanischen Kirche von 1894 (Burrard St/West Georgia St) und die katholische Rosary Cathedral von 1900 (Richards St) sind die eindrucksvollsten neugotischen Kirchen Vancouvers. Zwischen beiden liegt das Orpheum in der Granville Street, ein noch fast original erhaltenes Vaudeville-Theater von 1927. Von der Rosary Cathedral sind es nur wenige Schritte zur modernen Public Library von 1995, die an das Kolosseum in Rom erinnert. Der Sun Tower von 1912, ein im Beaux-Arts-Stil erbautes 17-stöckiges Gebäude, war jahrzehntelang Heimat der renommierten Tageszeitung Vancouver Sun (128 West Pender St). Keine zehn Fußminuten entfernt beeindruckt das bügeleisenförmige, sechsstöckige Hotel Europe in der Powell Street. Von hier aus führt der Weg durch die historische Gastown mit ihren Restaurants und Cafés zurück zur Waterfront. Wer mehr Architekturgeschichte entdecken will, sollte einen geführten Stadtrundgang des Architectural Institute of BC mitmachen.
Art déco in Vancouver: das Marine Building
♦ Führungen im Sommer Do-Mo. Preis 10 $. Reservierung auf www.aibc.ca unter „News & Events“. Der Monolith „Siwash Rock“ im Nordwesten des Stanley Parks
Stanley Park
Kanadas größter Stadtpark ist nach dem früheren Generalgouverneur, Frederick Arthur Stanley, benannt, der auch den Stanley Cup für den Sieger der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga stiftete.
Eröffnet wurde der Park 1888, nur zwei Jahre, nachdem Vancouver die Stadtrechte erhielt. Die Häuser der zahlreichen indigenen Gruppen, die hier siedelten, wurden ohne Vorwarnung abgerissen, das Dorf im Rahmen des Straßenbaus eingeebnet. Vier große Stürme dezimierten zwischen 1934 und 2006 weite Teile des alten Baumbestandes, so dass heute Sekundärwald dominiert. Bis zu 8 Mio. Besucher jährlich besuchen den Park und seine Einrichtungen; vor allem abends und am Wochenende werden das 200 km lange Wegenetz, die Strände und die Picknick-Bereiche stark genutzt.
♦ Westlich des Aquariums führt im Sommer täglich zwischen 10 und 16 Uhr die Parkeisenbahn große und kleine Besucher für 7 $ auf einer 2 km langen Strecke durch den Park.
Seawall
Der 9 km lange Weg für Fußgänger, Radfahrer und Skater, der der Küstenlinie folgt, ist die schönste Möglichkeit, den Park zu erkunden - für Radfahrer nur gegen den Uhrzeigersinn. Unweit des Brockton Point finden sich zahlreiche Totempfähle der regionalen First-Nation-Stämme....