Der Weg nach Oxiana
Eichborn (Verlag)
978-3-8218-4520-3 (ISBN)
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Wer weiß schon, wo Oxiana liegt? Diese Region ist nach dem mächtigen Grenzfluß Oxus benannt, den Alexander der Große 328 vor Christus überquerte; heute heißt er Amu Darya, und die Sowjets mußten ihn überwinden, als sie in Afghanistan einmarschierten.
Als von den Taliban noch keine Rede war, machte sich ein 28jähriger Nachkomme Lord Byrons auf den Weg dorthin. Man schrieb das Jahr 1933. Venedig, Zypern, Beirut, Jerusalem, Bagdad, Teheran, Kabul - das waren die Stationen seiner Forschungsreise.
Die europäischen Klassiker langweilten diesen gelehrten Dandy; verliebt war er in die byzantinische und islamische Kultur. Verglichen damit ist New York nur ein Ameisenhaufen, sagte er. Weder Wolkenbrüche noch Zöllner und Flöhe konnten ihn aufhalten. Aus seinen scheinbar hingeworfenen Notizen spricht eine beinah unheimliche politische Hellsicht, und seine enorme Kennerschaft trägt dieser Autor mit sardonischem Witz. Von solchen Reisen kann die Gegenwart nur noch träumen.
"Wer sich in der Reiseliteratur der dreißiger Jahre umschaut, wird am Ende feststellen müssen, daß Robert Byrons 'Der Weg nach Oxiana' das Meisterwerk ist. Byron, Gentleman, Gelehrter und Dandy, ertrank 1941, als sein Schiff auf dem Weg ins Mittelmeer von einem Torpedo getroffen wurde. In seinem kurzen Leben reiste er bis nach China und Tibet und in die meisten Länder im näheren Umkreis seiner Heimat. 1928 veröffentlichte er The Station, einen Reisebericht vom Berg Athos, und anschließend zwei bahnbrechende Studien über die byzantinische Kultur, die in den akademischen Kreisen seiner Zeit kaum beachtet wurden. Byron hatte handfeste Vorurteile. Abfällig äußerte er sich, unter anderem, über die katholische Kirche (nicht die orthodoxe), die Kunst des klassischen Griechenlands, über Rembrandt und Shakespeare. Auf den Einwand eines Intourist-Führers, daß ein Krämer aus Stratford-upon-Avon nie und nimmer solche Stücke habe schreiben können, meinte er nur: 'Genau solche Stücke erwarte ich von einem Krämer.' 1932 beschloß er, fasziniert von der Fotografie eines seldschukischen Grabturms in der turkmenischen Steppe, sich auf die Suche nach den Ursprüngen der islamischen Architektur zu machen. Und wenn man Byrons frühe Werke als Arbeiten eines erstaunlich begabten jungen Amateurs ansehen kann, so darf Der Weg nach Oxiana als das Werk eines Genies bezeichnet werden. Ich schreibe als Bewunderer, nicht als Kritiker. Vor langer Zeit habe ich das Buch zu einem 'heiligen Text' erklärt und damit über jede Kritik erhoben. Mein eigenes Exemplar, nach vier Reisen nach Zentralasien zerfleddert und fleckig, begleitet mich seit meinem fünfzehnten Lebensjahr. Ich verstehe daher nicht ganz, wenn behauptet wird, das Buch sei 'in Vergessenheit geraten' oder müsse 'den Bibliotheken entrissen' werden ..."
Reihe/Serie | Die Andere Bibliothek ; 237 |
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Übersetzer | Matthias Fienbork |
Vorwort | Bruce Chatwin |
Sprache | deutsch |
Maße | 213 x 121 mm |
Gewicht | 705 g |
Einbandart | Leinen |
Themenwelt | Reisen ► Sport- / Aktivreisen ► Asien |
Schlagworte | HC/Reiseführer/Sportreisen, Aktivreisen/Asien • Orient, Geschichte; Reisebericht/Erlebnisbericht • Orient, Geschichte; Reise-/Erlebnisber. • Orient, Geschichte; Reise-/Erlebnisberichte |
ISBN-10 | 3-8218-4520-1 / 3821845201 |
ISBN-13 | 978-3-8218-4520-3 / 9783821845203 |
Zustand | Neuware |
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