Ostseeküste von Lübeck bis Kiel Reiseführer Michael Müller Verlag -  Dieter Katz

Ostseeküste von Lübeck bis Kiel Reiseführer Michael Müller Verlag (eBook)

von Lübeck bis Kiel

(Autor)

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2021 | 7. Auflage
320 Seiten
Michael Müller Verlag
978-3-96685-068-1 (ISBN)
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E-Book zur 7. komplett überarbeiteten und aktualisierten Auflage 2021 Auf über 200 Kilometer Länge erstreckt sich die Ostseeküste von Lübeck bis Kiel. Steilküste und weite Strände wechseln sich ab. Dazwischen liegen viele Ostseebäder mit klangvollen Namen und langer Tradition, aber auch ruhige kleine Ortschaften. Am Ende der Küstenlinie ragt wie eine Krone die Sonneninsel Fehmarn aus dem blauen Meer, die auch als Dorado der Windsurfer gilt. Hinter dem Küstenstreifen breitet sich die Holsteinische Schweiz aus, eine sanft-hügelige, waldreiche Landschaft, die von zahllosen Seen überzogen ist. Architektonisches Markenzeichen der Region sind die vielen Landgüter und Herrenhäuser, die fast wie Schlösser wirken. Nicht wegzudenken sind aber auch die zahlreichen reetgedeckten Bauernkaten, die den Dörfern eine ganz eigene Note verleihen. Dieter Katz entführt den Leser in abgelegene Dörfer und geschichtsträchtige Städte, präsentiert die schönsten Strände und beschreibt zehn erlebnisreiche Radtouren und Wanderungen durch die Region.

Dieter Katz Jahrgang 1964, studierte Wirtschaftswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Ethik. Der promovierte Pädagoge und begeisterte Fotograph hat - erst familiär erzwungen, dann aus Leidenschaft - jeden Sommer seines Lebens an den deutschen Küsten verbracht. Veröffentlichung einiger Schulbücher.

Dieter Katz Jahrgang 1964, studierte Wirtschaftswissenschaften, Erziehungswissenschaften und Ethik. Der promovierte Pädagoge und begeisterte Fotograph hat - erst familiär erzwungen, dann aus Leidenschaft - jeden Sommer seines Lebens an den deutschen Küsten verbracht. Veröffentlichung einiger Schulbücher.

Lübeck 220.000 Einwohner
Lübeck ist Weltkulturerbe, und das zu Recht. Die be­rühmte Silhou­ette der „Königin der Hanse“ mit ihren sieben Kirchtürmen grüßt schon von Weitem, etwas vom Ruhm und Reich­tum vergangener Zei­ten ist in der Altstadt an jeder Ecke zu spüren.

Vom Wasser umschlossen: Weltkulturerbe Lübeck

Fast scheint es, als sei Lübeck mit sei­nen jahrhundertealten, Be­trieb­sam­keit at­menden Straßen­zü­gen und den vie­len historischen Gebäuden so etwas wie ein lebendes Mu­se­um, das überdies noch bequem zu Fuß erkundet wer­den kann. Die gesamte Altstadt befindet sich auf einem von der Trave um­flossenen Oval. Wenn Sie zunächst eine andere Sicht auf die Stadt ein­neh­men wollen - kein Prob­lem. Auf den Tra­vekanälen verkehren stündlich Aus­flugsschiffe, die die Alt­stadt mit ih­ren Salzspeichern am Ufer auch von der sehenswerten Wasserseite aus zu­gäng­lich machen.
Stadtbummel
Das nach wie vor schönste Entree in die Altstadt bildet das wuchtige, dop­pel­tür­mige Holstentor. Von hier ist es nur ein kurzes Stück hinauf zum welt­berühm­ten Rat­haus und der gewaltigen St.-Marien-Kirche. Noch vor Beginn eines Stadt­rund­gangs kann man vom Turm der nur wenige Schritte ent­fernten St.-Petri-Kir­che ei­nen herr­li­chen Rundblick über die Stadt ge­nie­ßen. Ein Aufzug führt hin­auf zur 50 m ho­hen Aussichtsplattform (4 €). Oben an­gekommen, erkennt man, dass sich die Stadt auf einem Hügel befindet, von dessen Zentrum um die Marien­kirche die Straßen fast schachbrettartig nach allen Seiten hinunter zum Wasser füh­ren. Es wird auch deutlich, dass Lü­becks historisches Zentrum nur rund 1 km breit und knapp 2 km lang ist, alles ist also bequem zu Fuß erreich­bar.
Noch ist die Altstadt nicht autofrei, aber verkehrsberuhigt. Vom Markt aus zieht sich die stets geschäftige Fuß­gän­ger­zone, die Breite Straße, nach Nor­den. Auf ihr ist auch das berühmte Café Nie­deregger zu finden, das den Ruf Lü­becks als Mar­zi­pan­stadt mitbegründet hat (→ Lübecker Marzipan). Aber v. a. das jen­seits von Markt und Ge­schäftsmeile liegende Lübeck lohnt, ent­deckt und er­lau­fen zu wer­den. Dicht ge­drängte Häuserzeilen mit über 3000 präch­ti­gen Pa­tri­zier­häu­sern, die stolz ihre typischen Stufengiebel zeigen, schmü­cken vie­le Straßen und Plät­ze. Prunk­volle Exemplare finden sich bei­spiels­weise im Ostteil der Altstadt, so in der Fleisch­hauer- Hüx- und in der Wahm­straße. Alle drei Straßen bilden zu­dem ein wunderbar ab­wechs­lungs­rei­ches Shopping-Viertel.
Ebenfalls se­hens­wert sind die Gru­ben (so heißen die zur Trave füh­renden Stra­ßen) im Süd­wes­ten, insbesondere die im Schat­ten von St. Petri be­gin­nen­de Große Pe­tersgrube. Sie ist die ein­zi­ge Altstadt­stra­ße, in der die ur­sprüng­li­chen Fas­sa­den der Gebäude voll­stän­dig erhalten ge­blie­ben und darüber hinaus auch noch Bür­gerhäuser aller Bau­sti­le zu finden sind. Die Gro­ße Petersgrube mün­det in die Straße An der Obertrave, wo eini­ge Res­tau­rants zur Einkehr ein­la­den und auch Traverundfahrten star­ten. Eine we­nig bekannte Be­son­derheit ist der Bau an der Obertrave 19-20, der von außen wie ein uralter, schö­ner Spei­cher aus­sieht. Das aber ist nur Tar­nung, denn es han­delt sich schlicht um einen Bunker.
Obwohl Lübeck einst eine überaus rei­che Stadt war, lebten in der Han­se­stadt na­tür­lich nicht nur wohlhabende Kauf­leute. Im Norden der Altstadt liegt bei­spiels­wei­se das Gängeviertel (an der En­gelsgrube), wo auf engstem Raum die spät­mit­tel­al­ter­lichen Handwerker und Tagelöhner wohnten. Deren ehe­ma­lige Behausun­gen sind durch Gänge ver­bunden, die teilweise so niedrig sind, dass man sich tief bü­cken muss, um hindurchzugelangen. Heute ist die Hin­terhofidylle der winzi­gen, blu­men­berankten Häuschen liebevoll res­tau­riert, und es lohnt sich unbe­dingt, bei ei­nem Stadtspaziergang in diese andere Welt mit ihren „Scheinsackgas­sen“ und ver­steckten Ausgängen einzutauchen. In der ge­samten Altstadt sind heute noch etwa 90 dieser typischen Lü­be­cker Gänge er­halten geblieben.
Stadtgeschichte
Dreimal musste Lübeck gegründet wer­den, ehe es sich in voller Blüte ent­wi­ckeln konn­te. Etwas nördlich der heu­ti­gen Stadt, am Zusammenfluss von Tra­ve und Schwar­tau (Alt-Lübeck ge­nannt), entstand um das Jahr 1000 die Sla­wen­siedlung Liu­bice, was „die Lieb­li­che, die Schöne“ bedeutet. Doch im Jahr 1138 wurde diese Sied­lung, in der sich mit­t­lerweile bereits eine Nie­der­las­sung deut­scher Kaufleute mit christ­li­cher Kir­che behauptete, im Zu­ge inner­sla­wi­scher Aus­einanderset­zun­gen von hei­d­ni­schen Sla­wen kom­plett nieder­ge­brannt.

Lebensgroße Marzipanfiguren: Marzipansalon im Café Niederegger

Die Neugründung erfolgte 1143 unt­er der Federführung des Schau­en­bur­ger Grafen Adolf II., der auf eben jenem Hügel zwischen Trave und Wakenitz, der heute noch die Altstadt bildet, eine Siedlung errichten ließ. Hier be­stand seit alter Zeit ein Han­delsweg, deshalb war der Standort ein idealer Aus­gangs­punkt, um das sla­wi­sche Gebiet zu un­terwerfen. Schnell zog die neue Stadt viele Kaufleute an und wi­ckel­te einen im­mer größeren Teil des Nord­ost­han­dels ab. Das wiederum war dem Lehns­her­ren des Grafen, Herzog Heinrich dem Löwen, ein Dorn im Auge, denn in sei­nem unmittelbaren Einflussbereich nahm der Handel ab. Deswegen for­dert­e er Adolf II. auf, ihm die Hälfte der städtischen Einnahmen zu überlassen, was die­ser je­doch ablehnte. Daraufhin entzog der Herzog der Stadt das Recht auf einen Fern­han­delsmarkt, womit den hiesigen Kauf­leuten die Existenz­grund­lage ge­nom­men wur­de. Das vorläufige Ende der Stadt­ge­schichte markierte schließ­lich ein ver­hee­ren­der Brand im Jahr 1157, dem gro­ße Teile der Siedlung zum Opfer fielen.
Der Neuanfang und damit ge­wis­ser­ma­ßen die dritte Stadtgründung ließ al­ler­dings nicht lange auf sich warten. Nach­dem Heinrich der Löwe den Kauf­leu­ten nach der Brand­katastrophe ei­nen neuen Siedlungsplatz im Lande Ra­t­zeburg zuge­teilt hatte, der jedoch wirt­schaftlich nicht sonderlich flo­rier­te, ließ er sie kur­zerhand zurück­ho­len und wies sie an, ihre alte Sied­lung wie­der­zu­er­r­ichten. So ent­stand Lü­beck 1159 un­ter Heinrich dem Lö­wen noch­mals, und zwar mit ei­nem Grund­riss, der heute noch Be­stand hat. Eine seiner ersten Maß­nahmen be­stand darin, Lü­beck zum Bischofssitz zu ma­chen (den Grund­stein für den Dom soll er an­geb­lich selbst ge­legt haben), so­dass die Stadt schon bald zum Zentrum der Mis­sionierung Ost­hol­steins wurde. Zu­dem st­a­t­tete er Lübeck mit einem Stadt­recht (nach Soester Vor­bild) aus, wel­ches später „Lü­bisches Recht“ ge­nannt und mehr als 100 Städten im Ost­see­raum verliehen wurde.

Stiftshof in der Glockengießerstraße

Aus Brandschutzgründen waren ab 1250 nur noch Backsteine als Bau­ma­te­rial er­laubt. Auf engstem Raum ent­stan­den so präch­tige Häuser und Hö­fe, de­ren kunst­vol­le Giebel noch heute den Char­me der Stadt ausmachen. Auf­grund sei­ner viel­fäl­ti­gen Han­dels­be­zie­hun­gen ge­langte Lü­beck in­ner­halb kür­zester Zeit zu Macht und Reich­tum. Do­kumentiert wird dies u. a. durch die be­rühmten sie­ben Kirch­türme, die in­ner­halb von nur fünf Jahrzehnten, näm­lich zwischen 1170 und 1220, er­baut wur­den.
Zwar fiel die Stadt 1201 zwi­schen­zeit­lich in die Hände der Dänen, aber mit der Schlacht von Bornhöved (1227) erlangte auch Lübeck seine Sou­ve­rä­ni­tät zu­rück und wuchs rasant wei­ter. Denn nun wurde die neue Me­tro­pole an der Ost­see von Friedrich II. auch noch zur freien Reichsstadt er­ho­ben, war also fort­an kei­nem Grafen, Her­zog oder Bischof, son­dern lediglich dem Kaiser ver­pflic­h­tet. Im Jahr 1300 trat die Stadt dann der Han­se bei und konn­te hier rasch eine Füh­rungs­rol­le über­nehmen, ja sich zur „Kö­nigin der Han­se“ entwickeln (→ Kas­ten). Was Ve­ne­dig für das Mittel­meer war, wur­de Lü­beck für die Ost­see, näm­lich das Han­dels­zen­trum schlecht­hin. Die Me­tropole wuchs im­mer weiter und war bald nach Köln die zweit­größte Stadt des Rei­ches.
Die politische Macht lag bei den rei­chen Kauf­leuten, was fast zwangs­läu­fig zu Dif­fe­renzen mit den kirchlichen Au­to­ri­tä­ten führen musste. Als ste­i­ner­nes Sinn­bild kauf­män­ni­schen Selbst­be­wusst­seins ließen die stol­zen Rats­her­ren ab 1250 die gi­gan­ti­sche Ma­rien­kir­che bau­en. Der Bischof, weit­gehend ent­machtet und des selbst­herr­lichen Rates über­drüs­sig, zog nach Eutin und lenk­te seit­dem von dort die Ge­schi­cke sei­nes Bis­tums Lübeck.
Im Zeitalter der Reformation musste Lü­beck behutsam vorgehen, denn die freie Reichs­stadt unterstand ja dem ka­tho­lischen...

Erscheint lt. Verlag 6.4.2021
Reihe/Serie MM-Reiseführer
Verlagsort Erlangen
Sprache deutsch
Themenwelt Reisen Reiseführer Deutschland
Reisen Reiseführer Europa
Schlagworte 2021 • Bad Schwartau • Bad Segeberg • Bannesdorf • Bungsberg • Deutschland • Eutin • Fehmarn • Hohwachter Bucht • Holsteiner Schweiz • Holsteinische Schweiz • Kiel • Landkirchen • Leuchtturm Staberhuk • Lübeck • Lübecker Bucht • Niendorf • Ostseeküste • Probstei • Timmendorfer Strand • Trappenkamp • Travemünde
ISBN-10 3-96685-068-0 / 3966850680
ISBN-13 978-3-96685-068-1 / 9783966850681
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