Naxos Reiseführer Michael Müller Verlag -  Dirk Schönrock

Naxos Reiseführer Michael Müller Verlag (eBook)

Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps
eBook Download: EPUB
2020 | 8. Auflage
312 Seiten
Michael Müller Verlag
978-3-95654-901-4 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
14,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Anders reisen und dabei das Besondere entdecken: Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher. Náxos - das heißt Badevergnügen an prächtigen Stränden, Bergtouren auf den höchsten Gipfel des Kykladen-Archipels und Wander- und Bootsausflüge in die Einsamkeit des Hinterlands. Dazu gibt es üppige Gärten und Ebenen nebst rauen, zerklüfteten Gebirgszügen und unzählige antike sowie mittelalterliche Sehenswürdigkeiten aus venezianischer Zeit. Die größte und landschaftlich vielfältigste Kykladen-Insel, die Ihnen Dirk Schönrock vorstellt, bietet ein buntes Programm abseits vom griechischen Massentourismus. Und das Beste dabei: Obwohl der ganz große Urlauberstrom bislang ausgeblieben ist, kann man in modernen Unterkünften wohnen, in vielen verlockenden Tavernen ausgiebig schlemmen und im Hauptort Náxos-Stadt sogar ein ausgeprägtes Nachtleben genießen.

Dirk Schönrock Jahrgang 1968. Lebt und arbeitet seit vielen Jahren in der Schweiz. Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und des öffentlichen Rechts an der Universität Mannheim. Staatsexamen 1994, Promotion in Politikwissenschaft mit einer empirischen Arbeit zur Koalitionstheorie 1997. Seit vielen Jahren als Journalist und Reisebuchautor tätig. Seit 2004 Redakteur bei technischen Fachzeitschriften in der Schweiz. Zahllose Reisen vor allem in Südeuropa, Griechenlandfan der verschärften Sorte.

Dirk Schönrock Jahrgang 1968. Lebt und arbeitet seit vielen Jahren in der Schweiz. Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und des öffentlichen Rechts an der Universität Mannheim. Staatsexamen 1994, Promotion in Politikwissenschaft mit einer empirischen Arbeit zur Koalitionstheorie 1997. Seit vielen Jahren als Journalist und Reisebuchautor tätig. Seit 2004 Redakteur bei technischen Fachzeitschriften in der Schweiz. Zahllose Reisen vor allem in Südeuropa, Griechenlandfan der verschärften Sorte.

Stadtbummel
Rasch weg vom Trubel am Hafen! Den Hauch großer Zeiten spürt, wer die Gäss­chen zum Kástro, dem Burgviertel, hinaufsteigt. Die zahl­losen Gassen und Passa­gen der Altstadt sind oft noch mit ural­ten Holzbalkendecken über­dacht. Ein wahres Labyrinth, in dem man durchaus mal die Orientierung verlieren kann.

Blick vom Tempeltor auf die venezianisch-kykladische Stadt Náxos

Vor der Altstadt verläuft die Paralía, die lange, elegant geschwungene und mit ech­tem Náxos-Marmor gepflasterte Ha­fenpromenade. Von Mitte Juni bis Ende Sep­tem­ber wird sie abends für allen Au­to- und Zweiradverkehr ge­sperrt, wo­durch ihre fröh­lich-quirlige At­mo­sphä­re erst richtig zur Geltung kommt: mo­der­ne Open-Air-Ta­vernen und tra­di­tio­nelle Ouzerien, schicke Cafés und Loun­ge-Bars, Shops, spie­len­de Kin­der, fla­nie­rende Touristen, flippige und tan­zende Jugendliche ...
Glücklicherweise sind die Be­gleiter­scheinungen des modernen Tou­ris­mus auf Náxos noch immer deutlich niedri­ger dosiert als auf den Nach­bar­in­seln Mý­konos oder San­to­ríni. In der Stadt ist viel Ur­sprüng­liches und Au­then­ti­sches zu ent­de­cken, vom Krämerladen über alte Bä­cke­reien mit Holz­öfen, von tra­di­ti­o­nell ge­bliebenen Cafés bis hin zu Ta­vernen, die bis heute echte In­sel­küche anbieten. Außerdem finden sich in Náxos-Stadt zahlreiche interes­sante Mu­seen mit archäologischen, by­zan­ti­ni­schen, religiösen und volks­kund­li­chen Kulturgütern.
Sehenswertes im Kástro
Der obere, innere Burgbereich. Viele der prächtigen veneziani­schen Häuser sind restauriert, fein ziselierte Reliefs über den Türen und eingemei­ßel­te Wappen künden vom einstigen Reichtum der Be­wohner. Nur noch wenige Menschen woh­nen heute in den Häu­sern, in de­nen einst mächtige venezianische Fa­mi­lien ihr Domizil hatten. In den letz­ten Jah­ren sind neben Museen auch Sou­venir- und Kunsthandwerksläden ein­ge­zogen und beleben die erhabene Stimmung. Wäh­rend der Siesta stille, fast men­schen­leere Gassen.
Das Kástro von Náxos ist die einzige venezianische Burg außerhalb Italiens, die bis heu­te unzerstört ist - es gilt als eines der wenigen vollständig erhalte­nen Ensembles einer mittelalterlichen Stadt in Griechenland. Die Venezianer er­richteten hier im 12. Jh. einen fünf­eckigen Festungsbezirk mit starker Mau­er, zwölf Türmen und drei Toren. Die ver­mutlich vorhandene altgriechi­sche Akró­polis und ein späteres byzan­ti­ni­sches Kastell wurden dabei zerstört. Auf die Spitze des Hü­gels setzten die Er­obe­rer die Symbole der weltlichen und kir­ch­li­chen Macht - den zentralen Turm der Anlage (Palast des Sanoúdo), eine katholische Kathedrale so­wie Kir­chen, Klöster und den Sitz des Erzbi­schofs (Katholikí Archiepiscopí) nebst ka­tho­li­schem Gemeindehaus (Pnevma­tikó Kén­tro). Hier zeigt sich das Be­stre­ben der Venezianer, ihre Konfession und da­mit die westliche Kultur auf den Ky­k­la­den durchzusetzen. Bis heute lebt in Náxos die größte katholische Minder­heit auf den Kykladen. Sie um­fasst der­zeit rund 500 Personen.
Ins Innere des Kástros gelangt man durch die beiden Burgtore mit ihren cha­rak­te­ris­ti­schen Spitzbögen: das Tra­ní Pór­ta, das Nordtor 23 mit alter Holz­bal­ken­decke, war ein Geheimtor, das einst nur vom Adel benutzt werden durf­te. An dem nach au­ßen gerichteten Tor­pfosten findet sich eine rund 1 m lange Einkerbung, die im Mittelalter von den Händlern als naxiotisches Norm-Län­gen­maß verwendet wur­de. Die Händ­ler be­nutzten diese Maßein­kerbung, durf­ten aber nicht durch das Tor eintreten. Als Normmaß für Ge­wichte wurden üb­ri­gens die relativ ein­heit­li­chen Sa­men der Frucht des Johan­nisbrotbaums ver­wen­det: Ein Samen­korn ent­spricht et­wa einem Karat (rund 0,2 Gramm). Ne­ben dem Nordtor steht der Críspi-Glé­zos-Turm 26, der ein­zige erhaltene Rund­turm der ehe­mals 12 Türme der Fes­tung. Das Südtor Parapórti 24 steht oberhalb der Platía Pradoúna mit ihrer fantasti­schen Aus­sichts­lage. Im Jahr 1694 wur­de das ge­samte Areal renoviert und in seinem Wehr­cha­rak­ter ausgebaut, wie ein mar­mornes Siegel im Hauptsaal be­weist. Daneben ist das Kás­tro auch durchs Osttor Písso Parapórti 25 zu erreichen.
Der einstige Hauptsitz der Adels­fa­mi­lie Della-Rocca-Barózzi befin­det sich rechts des Nordtors, wo das (derzeit leider geschlossene) Do­mus-Della-Roc­ca-Ba­rózzi-Museum 2 un­tergebracht ist. Im Críspi-Turm ge­genüber befindet sich ei­ne Sammlung by­zan­ti­ni­scher Al­ter­tü­mer 27 (derzeit wegen Renovierung ge­schlossen). Mes­sungen ergaben, dass die Außenmau­ern des Kástros an ih­rer Ba­sis bis zu 6 m dick sind und sich nach oben auf bis zu 1,65 m ver­jün­gen. Als Baumate­rial dienten Granit und Mar­mor. Fast die gesamte Kástro-An­la­ge wur­de drei­stöckig angelegt. Überall in den Gassen des Kástros sind ve­ne­zia­ni­sche Wap­pen in die Mauern der Häuser graviert. Dieselben Wappen fin­det sich auch in etlichen Kirchen des Kástros. Einstmals wohnten rund 400 Men­schen im in­ne­ren Kástro-Bezirk.
Wer nicht nach oben laufen kann oder möch­te, benutzt den (rollstuhlgeeigneten) Lift. Ein­gang unten von der Südwestseite neben der Klos­ter­kirche Agía Kyriakí, Ausgang oben im Ca­fé 1739. Tgl. 10-14 Uhr, zusätzlich Juni/Sep­tem­ber 19-22 Uhr, Juli/August 19-23 Uhr. Ein­fach 0,50 €.
Paláti Sanoúdos 5: Der Palast des Sa­noúdo, Rest des zentralen Wohn- und Fluchtturms der Burg, steht an dem klei­nen Platz am höchsten Punkt des Kástros. Benannt ist er nach Marco Sa­nudo, im 13. Jh. Gründer des veneziani­schen Herzogtums Náxos (→ Ka­pitel Ge­schichte). Damals war das mächtige Bauwerk noch wesentlich höher. Eine Be­sich­ti­gung ist leider nicht möglich.
Katholikí Mitrópoli Ypapantí 1: Gleich benachbart zum Sanoúdos-Palast fin­det man die römisch-katholische Ka­thedrale Ypapantí (Mariä Lichtmess), ei­ne Ba­rock­kir­che mit Marmorfassade. Sie wurde Anfang des 13. Jh. mit drei Seitenschif­fen und einer Kuppel errich­tet. Bis 1536 wurden zwei weitere Sei­ten­schiffe angebaut, so bekam sie ihr heu­tiges Aussehen mit fünf Seiten­schif­fen und drei Kuppeln. Im säu­len­getra­genen Innenraum sind Grabplat­ten ve­ne­zia­ni­scher Fa­milien in den Bo­den ein­ge­las­sen. Früher waren es deut­lich mehr - ein Was­serein­bruch 1915 zer­stör­te viele Grüf­te und Gräber. Die Gestaltung des In­nen­raums folgt den römisch-ka­tho­li­schen Regeln, nicht den orthodoxen. Am Altar zeigt ein Bildnis aus dem 14. Jh. Maria in ganzer Gestalt; in der or­tho­doxen Ikonen­kunst findet man sol­che Dar­stel­lun­gen nur sehr selten, Ein­flüs­se italienischer Tafel­malerei wer­den hier sicht­bar. Hin­ter dem Altar ho­he, gold­verzierte Mar­mor­säulen und En­gels­dar­stel­lun­gen.
Messe: So 10 Uhr (in griechischer Sprache) und 19.30 Uhr (in Italienisch), Mo-Sa wech­seln­de Zeiten, zu erfragen beim Priester Geór­gios Palamáris, Tel. 22850-22470, dongeo­pal@gmail.com. Besichtigung: Mo-Sa 9.30-15 und 18.30-20.30 Uhr (nur während der Sai­son).
Naxiotischer Hochadel: die Familie Della-Rocca-Barózzi
Das Kástro von Náxos wird noch heute von den Nachfahren der Adelsfami­lie bewohnt, allerdings nicht in der direkten Linie des Marco Sanoúdo. Die Fa­milie ist französischen Ursprungs („de la Ro­che“) und stammt von einem Zweig der Grafen von Burgund ab. Marco Sanoúdo, der Gründer des vene­zia­nischen Herzogtums Náxos, wurde 1153 geboren und kam mit 53 Jah­ren 1207 während des vierten Kreuzzugs (1203-1207) nach Náxos. 1220 starb er mit 67 Jahren. Der letzte Nachkomme der Sanoúdos, Nikólas, wurde 1380 von der Familie der Crispis ermordet. Er liegt in der Klos­terkir­che Ágios Sté­fa­nos Fráro in Angídia begraben. Später kam in Náxos die franzö­sisch-stäm­mi­ge Familie de la Roche an die Macht, deren Namen sich von de la Roche zu Della-Rocca und heute in Dellaróka wandelte.
Privatkapelle des Marco Sanoúdo 9: ne­ben dem Eingang zum Archäologi­schen Mu­seum. Die Kapelle des Grün­ders des venezianischen Herzogtums Náxos kann besichtigt werden; in sei­nen Ursprüngen ist es ein rö­misch-ka­tholisches, gotisches Gotteshaus aus dem 13. Jh., wie man es in Griechen­land nur sel­ten findet. Die Kapelle ist der hei­li­gen Maria geweiht und zeigt ei­nige der schöns­ten Mariendarstellun­gen auf Ná­xos. Ganz vorne ein goldver­zierter, präch­ti­ger Marmoraltar mit ei­nem gro­ßen Mariengemälde und einem Kup­pel­dach. In den Bögen rechts und links finden sich weitere prächtige Al­täre. Links die große Kan­zel, rechter Hand ein mar­mor­nes...

Erscheint lt. Verlag 10.8.2020
Reihe/Serie MM-Reiseführer
Verlagsort Erlangen
Sprache deutsch
Themenwelt Reisen Reiseführer Europa
Schlagworte 2020 • Antiparos • Apiranthos • Apollonas • Baden • Berg Zas • Kykladen • Naxos • Naxos-Stadt • Portara • Wandern
ISBN-10 3-95654-901-5 / 3956549015
ISBN-13 978-3-95654-901-4 / 9783956549014
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich