DuMont Reise-Taschenbuch E-Book Lissabon -  Jürgen Strohmaier

DuMont Reise-Taschenbuch E-Book Lissabon (eBook)

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eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
304 Seiten
DuMont Reiseverlag
978-3-616-42532-0 (ISBN)
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Das E-Book basiert auf: 1. Auflage 2019, Dumont Reiseverlag

Weiße Marmorpaläste, bunt gekachelte Häuser und der silbrig glitzernde Tejo, enge Altstadtgassen und futuristische Architektur am Flussufer - und dazu verzaubert Lissabon mit südlichem Flair und der Herzlichkeit seiner Bewohner. Jürgen Strohmaier, Autor des DuMont Reise-Taschenbuchs Lissabon, lebt seit über 20 Jahren hier und verrät seinen Lesern seine ganz persönlichen Lieblingsorte wie den Ökomarkt im Bairro Alto, auf Wunsch zeigt er 'seine Stadt' sogar vor Ort als persönlicher Stadtführer.
Von den über die Hügel wuchernden Altstadtvierteln bis zum modernen Expo- Gelände beschreibt der Autor alles Sehenswerte, er verrät die kleinen und großen Geheimnisse der Stadt, gibt Tipps für gastronomischen Genuss und abendliche Unterhaltung und verweist auf Neuerungen wie etwa das 2015 eröffnete Widerstandsmuseum oder das Ausflugsschiff Trafaria Praia an der neu gestalteten Uferpromenade zwischen Praça do Comércio und Cais do Sodré. Fast vergessene Zeiten werden lebendig bei einer Fahrt mit der nostalgisch schaukelnden Straßenbahn, mit der man unbedingt Lissabons Hügel erklimmen sollte.
Weitere Entdeckungstouren führen zum Jardim Botânico und in die Kathedrale des Fußballs, das Stadion von Benfica Lissabon. Und für aktive Städtereisende gibt es beispielsweise eine Radtour von Cascais zum Strand von Guincho. Eine rasche Orientierung ermöglichen eine Übersichtskarte mit Lissabons Highlights sowie 19 präzise Citypläne und Tourenkarten.



<p>Jürgen Strohmaier lebt seit 1994 in Portugal. Er liebt das vom Licht durchflutete Lissabon, das ihm zur zweiten Heimat geworden ist. Seine ungebrochene Faszination teilt er Urlaubern auch gerne auf individuellen Stadtführungen mit, über die seine Internetseite www.portugal- unterwegs.de informiert.</p>

Jürgen Strohmaier lebt seit 1994 in Portugal. Er liebt das vom Licht durchflutete Lissabon, das ihm zur zweiten Heimat geworden ist. Seine ungebrochene Faszination teilt er Urlaubern auch gerne auf individuellen Stadtführungen mit, über die seine Internetseite www.portugal- unterwegs.de informiert.

Essen ist mehr als satt werden

Ein Klischee trifft voll zu. Zum Glück!— Die Lissabonner lieben ihren frischen Fisch. Meist im Ganzen über Holzkohle gegrillt, mit Salz, Pfeffer und Koriandergrün gewürzt. Das ist einfach und gut. Die portugiesische Küche kann natürlich mehr und auch anderes, egal ob in der unverfälschten Traditionskneipe, beim Vegetarier oder im raffinierten Gourmetrestaurant: Stockfisch, Meeresfrüchte, Lammbraten, Gemüse. Übrigens: Im Freien essen eigentlich fast nur Touristen! Schön sitzt es sich trotzdem.

© Shutterstock.com, Amsterdam (NL): Cristi Popescu

Zum kleinen Kaffee werden in Lissabon gerne Pastéis de Nata mit Puddingfüllung gereicht.

Morgens tut’s ein Kaffee

Das Frühstück ist bescheiden. Ein kleiner Kaffee und ein Toast, mit etwas Olivenöl beträufelt oder mit Marmelade bestrichen. Auf die Schnelle am Tresen eingenommen. Nebenbei: In Portugal gebrühter Kaffee ist der beste der Welt! Zumindest nach Meinung der Lissabonner. Nur im Hotel wird er verwässert. Vielleicht aus Angst, Gäste könnten aufgrund der schwarzen portugiesischen Power einen morgendlichen Herzschlag erleiden. Als Entschädigung gibt es ein Buffet, oft reichhaltig und mit regionalem Angebot. Tipp: Viele Portugiesen bestellen sich beim Personal einen ›richtigen‹ Kaffee.

Mittags: Auf die Schnelle

Pausenbrot ist verpönt. Und da selbst große Firmen keine Kantine bieten, füllen sich ab 12.30 Uhr die einfachen Gaststätten mit Beschäftigten aus der Umgebung. Selbst Cafés und pastelarias verwandeln sich dann in unprätentiöse Speiseräume. Geboten wird Hausmannskost, schmackhaft zubereitet, leben die Wirte doch von ihrer Stammkundschaft. Ein Hauptgericht wird schon für 5 oder 6 € gereicht. Gerne stehen die Gäste am Tresen und löffeln dort ihre Suppe. Gegen 14.30 Uhr ist damit Schluss. Dann wartet schon das Nachmittagsgebäck. Lissabons vornehme Restaurants werden eher am Abend frequentiert.

Der Abend gelobt Gaumenfreunden

Endlich Zeit zum Genießen! Und zwar anders als in vielen südeuropäischen Ländern schon zu ›zivilen‹ Zeiten. 19.30 Uhr ist kein Problem, außer in ausgewiesenen Szenekneipen. Endlich Zeit zum Genießen? Manchmal geht’s ganz schön schnell, kaum ist der Teller leer, steht auch schon die nächste Speise auf dem Tisch. In Lissabon ist das ein Zeichen für aufmerksamen Service. Und vielleicht ein Zugeständnis an alle Gäste, die möglichst schnell zum Höhepunkt des Essens kommen möchten: der Nachtisch! Und dann ist auch endlich richtig Zeit für den Genuss. Kaffee wird übrigens erst danach genommen.

© Laif, Köln: 4SEE/Luis Filipe Catarino

Keine Angst vor Stockfisch, dem Bacalhau! All die Lissabonner können sich nicht täuschen: Fast 6 kg dieses gepökelten Kabeljaus genießen sie durchschnittlich im Jahr. 365 Rezepte soll es geben. Bacalhau à brás ist die portugiesische Variante des Bauernfrühstücks, bei der statt Schinkenspeck fein geschnittener Stockfisch mit gebratenen Kartoffelstücken, Zwiebeln, Oliven und Eiern gebraten wird. Nicht zu verwechseln mit à brasa: gegrillt. Bacalhau com natas schwimmt in einer eingedickten Sahnesauce, im Restaurant Coutada (s. >>>>) sogar mit Garnelen verfeinert. Aber nur am Wochenende!

Gebäck geht immer

Backbücher versammeln stolz Tausende von verführerischen Rezepturen für eigelbhaltige Gebäckstücke. Viele wurden in Frauenklöstern erfunden, in denen die Nonnen das Eiweiß eitel zum Festigen ihrer Haare und der weißen Kragen ihres Habits verwendeten. Das ist keine Legende. Nach der Säkularisierung 1834 durften sie zwar keine neuen Novizinnen rekrutieren, doch ihr eigenes Kloster- und damit Bäckerinnenleben fortführen. Die Obrigkeit befürchtete anderenfalls einen Aufstand der um das Süße betrogenen Bevölkerung. Unverändert bilden Gebäckstück und Kaffee eine beliebte Zwischenmahlzeit. Eigentlich zu jeder Tageszeit.

© DuMont Bildarchiv, Ostfildern: Monica Gumm

Das gefüllte Blätterteiggebäck Queijadas schmeckt derart köstlich, dass es im Mittelalter sogar als Zahlungsmittel genutzt wurde.

Ambitioniert, exotisch, vegetarisch

Immer stärkeren Zuspruch finden Restaurants mit sanft modernisierter portugiesischer Küche. Junge Köche zaubern erstaunliche Gerichte aus traditionellen Zutaten. Da wird dann der Stockfisch mit Granatapfel und Honig zu Fenchelpüree serviert. Und wer einmal weit über den portugiesischen Tellerrand schauen möchte, findet afrikanische, indische und brasilianische Restaurants, die Gerichte der ehemaligen Kolonien auf den Tisch bringen.

Lissabon rühmt sich seiner enormen Zahl an vegetarischen Restaurants. Traditionsrezepte werden mit Gemüse nachgekocht. Bei der populären Vorspeise Ameijoas à Bulhão Pato (Muscheln in Olivenöl, Koriander und Knoblauch) werden die Meeresfrüchte flugs durch Pilze ersetzt. Und damit’s keinen Streit unter Freunden oder Familien gibt, führen Restaurants mit comida saudável, gesunder Kost, zusätzlich einige Fisch- oder Fleischgerichte.

© Laif, Köln: Dagmar Schwelle

Im peruanischen Restaurant Cevicheria überwacht eine Riesenkrake das kulinarische Programm.

Bom apetite – aber wohin zum Essen?*

Essen hat im Leben der Lissabonner einen so hohen Stellenwert, dass Sie schnell auch ohne Reiseführer etwas Gutes finden werden. Warum nicht einfach mal das einfache Lokal an der nächsten Straßenecke ausprobieren? Oder in einer der folgenden Gegenden auf kulinarische Entdeckungsreise gehen.

Mouraria >>> O/P 10: Es gibt viele Lokale, von einfach bis hip, denn das Viertel ist ›in‹. Speziell am Largo do Intendente und rund um den Largo dos Trigueiros ist das Angebot groß.

Bairro Alto >>> M/N 10/11: Im Szene- und Kneipenviertel reiht sich ein Restaurant an das andere, von der einfachen Pinte bis zum gestylten Edellokal. Besonders beliebt sind die Rua da Atalaia und die Rua da Barroca sowie die von ihnen abzweigenden Gassen.

Tejo-Ufer >>> C–N 11–14: Die Uferpromenade zwischen Cais do Sodré und Belém säumen Restaurants mit Terrassenbetrieb und Flussblick.

Zum Essen ins Museum: Viele große Museen bieten einen schmackhaften und preiswerten Mittagstisch. Und ein ruhiges Plätzchen für Kaffee und Kuchen. Oft im Freien und zugänglich auch ohne Eintrittskarte. Einen ausgezeichneten Ruf genießen die Fundação Gulbenkian – Modern Collection (>>> M 5/6), das Museu Nacional do Azulejo (>>> R 8) und das Museu Nacional de Arte Antiga (>>> K/L 12).

* Wo Sie in den verschiedenen Stadtgegenden gut essen können, steht an Ort und Stelle im Buch.

Typisch Lissabon

Petiscos zum Auftakt: Kaum haben Sie Platz genommen, schon stehen die Appetithappen vor Ihnen. Das hat Tradition – und kommt übrigens auch auf die Rechnung. Oder Sie lassen die petiscos unangerührt zurückgehen. Da ist kein Wirt beleidigt.

Frisches von der Küste: Fisch und Meeresfrüchte gibt es gekocht, gedünstet, gegrillt. Oder zusammengewürfelt mit weißen Bohnen (feijoada de marisco), Reis (arroz de marisco), in der dickflüssigen açorda aus Weißbrotresten mit viel Knoblauch und einem Ei! Übrigens: Sardinen sind nur im Sommer frisch.

Kurioses aus Fleisch: Lissabonner mögen Steaks (bife). Mit Saucen oder einem Spiegelei obendrauf! Und carne de porco à alentejana, in Weinsauce marinierte Schweinefleischstücke mit Muscheln und gerösteten Kartoffeln. Robusten Mägen schmeckt die Schlachterplatte cozido à portuguesa.

Das Beste zum Schluss: Verzicht auf den Nachtisch gilt fast als Blasphemie. Zum Standard zählen Karamellpudding (pudim flan), Milchreis (arroz doce), karamellisierter Eier-Milch-Pudding (leite creme).

Bier, Wein, Schnaps: Das Essen begleiten gleichermaßen Bier (cerveja) und trockener Wein, bevorzugt rot (vinho tinto). Zu leichten Gerichten passt der kohlensäurefrische vinho verde. Weißer Portwein wird als Aperitif, der rote als Digestif genossen. Härter ist der Lissabonner Tresterschnaps bagaço.

Ausgewählt

Hochgelobt

s. >>>>

(> zur Karte) Marisqueira Ramiro: Ab 18.30 Uhr bilden sich Schlangen vor dem vielleicht besten Meeresfrüchterestaurant in Lissabon. >>> Karte 2, F 2

s. >>>>

(> zur Karte) Eleven: Lukullische Höhenflüge mit fantastischem Panoramablick auf City, Burg und Tejo. >>> L 7

s. >>>>

(> zur Karte) Solar dos Presuntos: Die geradlinige Traditionsküche schätzen auch Ronaldo,...

Erscheint lt. Verlag 21.2.2020
Reihe/Serie DuMont Reise-Taschenbuch E-Book
DuMont Reise-Taschenbuch E-Book
Verlagsort Ostfildern
Sprache deutsch
Themenwelt Reiseführer Europa Portugal
Schlagworte Ajuda • Alfama • Algarve • Campo de Ourique • Cascais • Estoril • Estrela • Klosterpalast von Mafra • Lapa • Lissabon • Lissabon Reiseführer • Lissabon Reiseführer 2023 • Madragoa • Miradouros • Reiseführer Lissabon • Reiseführer Lissabon 2023 • Reiseführer Lissabon mit Reisekarte • Sâo Bento • Sardinen • Sintra • Tejo • Torre de Belém • Woche in Lissabon • Wochenende in Lissabon
ISBN-10 3-616-42532-8 / 3616425328
ISBN-13 978-3-616-42532-0 / 9783616425320
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