Reise Know-How InselTrip Santorin (eBook)
144 Seiten
Reise Know-How Verlag Peter Rump
978-3-8317-5155-6 (ISBN)
Markus Bingel begeistert sich seit seiner Kindheit für die griechischen Sagen und im Altgriechisch-Unterricht in der Schule wuchs seine Liebe zu Hellas noch. Der studierte Historiker arbeitet heute als Autor, Übersetzer und Blogger und ist hauptsächlich in Süd- und Osteuropa unterwegs. Von ihm sind in verschiedenen Verlagen Bücher erschienen, darunter im Reise Know-How Verlag Bücher zu Mykonos, Kreta, Zákynthos und Kos. Sein Dank gilt Cornelia Ziegler, die für die ersten Auflagen dieses Buchs verantwortlich war.
Markus Bingel begeistert sich seit seiner Kindheit für die griechischen Sagen und im Altgriechisch-Unterricht in der Schule wuchs seine Liebe zu Hellas noch. Der studierte Historiker arbeitet heute als Autor, Übersetzer und Blogger und ist hauptsächlich in Süd- und Osteuropa unterwegs. Von ihm sind in verschiedenen Verlagen Bücher erschienen, darunter im Reise Know-How Verlag Bücher zu Mykonos, Kreta, Zákynthos und Kos. Sein Dank gilt Cornelia Ziegler, die für die ersten Auflagen dieses Buchs verantwortlich war.
Santoríni entdecken
Willkommen auf der Vulkaninsel
Göttervater Zeus persönlich soll für die eigenartige Gestalt von Santoríni verantwortlich sein: Als er die Titanen auf ihrer Flucht verfolgte, kamen sie nach Santoríni, wo er in die damals noch runde Insel griff und den riesigen Brocken, den er zu fassen bekam, hinter ihnen herschleuderte. Das tat er mit einem solchen Schwung, dass der Felsbrocken bis ins Tyrrhenische Meer flog, wo er die Insel Stromboli bildete. Santoríni besteht seitdem nur noch aus dem vom einstigen Rund zurückgebliebenen Kranz, der sich mit Wasser füllte.
Später öffnete der Göttervater seine Faust – so sagt man – und hielt seine Hand schützend über die Insel, bis er sie 1956 ein weiteres Mal ballte und die Erde mit einem gewaltigen Schlag erzittern ließ.
Die Götter – sie sind allgegenwärtig auf dieser Insel. Und man kann sich dem Zauber dieses Eilands wirklich nur schwer entziehen, der unter anderem in dessen Widersprüchlichkeit besteht. Santoríni ist und bleibt eine Insel der Gegensätze, deren Unglück auch immer ihr Glück war. Infolge eines der gewaltigsten Vulkanausbrüche in der Geschichte der Menschheit ist eine Inselgruppe von atemberaubender Schönheit entstanden, darunter Santoríni, gebildet aus schokoladefarbenem Vulkangestein und gekrönt von weißen Häusern, die von Weitem aussehen wie aus Sahne hingetupft.
Es ist, als ob das Wissen um vergangene Naturkatastrophen und die Ahnung eventuell noch bevorstehender ein intensiveres Lebensgefühl erzeugen. Auf Santoríni tanzt man sprichwörtlich auf dem Vulkan.
Doch haben die Bewohner von Santoríni es bislang nach jeder Katastrophe verstanden, sich neu zu erfinden und aus dem Zusammenbruch etwas umso Schöneres erwachsen zu lassen. Das Ergebnis sind spannende Kontraste in einer einmaligen Landschaft – zum Beispiel auf der Kaldéra, dem Kraterrand. Hier, auf dem schmalen Grat, ausgerechnet an der Stelle, an der am wenigsten Platz ist, stehen über- und aufeinander und ineinander verschachtelt die Häuser.
Aber das ist nur ein Grund, warum man Santoríni einfach lieben muss. Kommen Sie mit, ich zeige Ihnen meine Lieblingsorte!
Santoríni im Überblick
Welcher Standort?
Während im Westen der Insel die Küste zur Kaldéra hin steil abfällt und als Motiv für unzählige Selfies und Griechenlandkalender herhalten muss, fällt der Osten der Insel flach ins Meer ab. Hier finden sich die schönsten Strände.
Wer gerne schnell ins pralle Leben mit tagsüber Tausenden Kreuzfahrtreisenden sowie Boutiquen, Bars und Tavernen eintaucht, der ist in Firá {1} gut aufgehoben. Vor allem abends, wenn die Schiffe weg sind und die unzähligen Bars und Clubs bis in den frühen Morgen geöffnet sind. Wer die Insel per Bus entdecken will, für den ist Firá ebenfalls ein guter Ausgangspunkt, da von hier aus Busse in alle Inselrichtungen starten.
Ruhig und stilvoll etwas abseits vom Gewusel in Firá ist das Leben in Oía {36}, es ist auch näher bei den Einheimischen und den Künstlern. Strandurlaub verbringt man am besten in Kamári {24} an der Ostküste oder in Períssa {44}, von Kamári durch ein aus dem Meer ragendes Felsmassiv getrennt.
Kamári kann als die volksnahe Amüsier- und Strandmeile für Pauschaltouristen bezeichnet werden, Períssa als eher gehoben, auch Griechen und Globetrotter beziehen hier gerne Quartier. Pyrgós {20} im Herzen der Insel wiederum ist ein Paradies für Ruhesuchende, die gelegentlich einen Ausflug in die Umgebung unternehmen wollen.
Die Kirche der Verklärung des Herrn in Pýrgos {20} ist ein beliebtes Fotomotiv (148sa-mb)
Exkurs: Inselsteckbrief
Man stelle sich einen relativ beleibten, zunehmenden Mond vor oder auch das aufgerissene Maul eines Krokodils, zu dessen linker Seite verschiedene größere und kleinere Steinbrocken liegen. Beim Näherkommen entpuppt sich diese Formation als eine „finstere, völlig kahle Wand“, wie sie einst der Naturforscher Alfred Philippson beschrieb. 200 bis 400 Meter ist die Kaldéra (eine kesselförmige Struktur vulkanischen Ursprungs) von Santoríni hoch. Sie wird von einem weißen Sahnehäubchen aus Bimssandstein und Tuff gekrönt, einem leichten, sehr porösen Vulkangestein.
> Lage: Santoríni liegt in der südlichen Ägäis, etwa 120 km nördlich von Kreta und etwa 230 km südöstlich von Athen. Santoríni gehört zur Inselgruppe der Kykladen und ist deren am südlichsten gelegene Insel. Die einzelnen Kykladeninseln liegen so nah beieinander, dass unter ihnen Sichtkontakt besteht. Der Name der Inselgruppe leitet sich von dem griechischen Wort „kýklos“ – „Kreis“ – ab, da die Inseln sich kreisförmig um die heilige Insel Delos gruppieren. Die Kykladen bestehen aus 24 bewohnten und 200 weitgehend unbewohnten Inseln. Circa 25 km östlich von Santoríni liegt Anáfi – anders als Santoríni eine einsame und vom Tourismus kaum berührte Insel.
> Name: Santoríni oder Santorin? In archaischer Zeit hieß die Insel Strongyle – „die Runde“ – später dann Thera bzw. Thíra. Dann kamen die Venezianer und nannten sie Santa Irene, nach einer Kapelle zu Ehren dieser Heiligen. Auf Griechisch wiederum wurde das zu Santa Iríni und später dann zu Santoríni. Von vielen Deutschen hört man Santorin.
> Fläche: 76,2 km² (Santoríni), Thirassía 9,3 km², Aspronísi 0,14 km². Die beiden Kaméni-Inseln haben zusammen eine Fläche von 3,8 km².
> Höchster Berg: Profítis Ilías mit 567 Metern Höhe
> Einwohnerzahl: 15.550
> Hauptstadt: Firá (eigentlich Thíra)
> Religion: über 90 % griechisch-orthodox, kleine römisch-katholische Minderheit. Wer Griechenland verstehen will, muss sich mit der Orthodoxie beschäftigen. Die religiösen Riten greifen stark in den griechischen Alltag ein. Der Begriff „orthodox“ leitet sich von dem griechischen Wort für „orthós“ – richtig – ab. „Dóxa“ steht für Meinung oder Glaube.
> Sprache: Griechisch
> Wirtschaft: Auf Santoríni ist es so wie auf den meisten griechischen Inseln: Man lebt hier hauptsächlich vom Tourismus. In Firá gibt es unter anderem dank der Kreuzfahrtreisenden eine weitere Einnahmequelle – den Schmuckhandel. So soll man hier an die 70 Schmuckgeschäfte finden. Neben der offiziellen Wirtschaft gibt es in Griechenland die „parekonomía“, die Schattenwirtschaft.
> Letztes stärkeres Erdbeben: am 9.7.1956 um 5.30 Uhr. 50 Menschen starben und mehr als 3000 Häuser wurden zerstört. Nach der Teilevakuierung kehrten viele Bewohner nicht mehr zurück.
> Uhrzeit: OEZ (Osteuropäische Zeit), das bedeutet: Eine Stunde Vorsprung gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit. Die Sommerzeit gilt von Ende März bis Ende Oktober.
Exkurs: Santoríni – Insel der Superlative
> „Firá ist die wichtigste und lehrreichste Insel der Welt“ – schrieb der französische Geologe Jean-Baptiste Élie de Beaumont (1798–1874). Und weiter: „Es ist der Ausblick, der eines der größten Landschaftserlebnisse ist, die diese Welt zu bieten hat.“
> Das schönste Licht, das die Insel in den herrlichsten Farben erstrahlen lässt, leuchtet in der Zeit von Oktober bis Februar.
> Santoríni ist der einzige noch gelegentlich aktive Vulkan des östlichen Mittelmeeres, der direkt bewohnt ist.
> Die Kaldéra mit ihren 200 bis 400 Meter hohen Lavawänden gilt als die größte der Welt.
> Das im Jahre 2000 eröffnete prähistorische Museum in Firá {4} gilt als eines der modernsten Museen Griechenlands.
> In der alljährlichen Leserumfrage des Reisemagazins „Travel and Leisure“ wird Santoríni regelmäßig zu einer der schönsten Inseln Europas gewählt.
> Santoríni ist eine der am meistfotografierten Inseln der Welt.
> Die ältesten Funde von Olivenbäumen, 50.000–60.000 Jahre alte fossilisierte Olivenblätter, hat man auf Santoríni gefunden.
> Santoríni weist (wie die Kykladen allgemein) die meisten Sonnenstunden in Griechenland auf. Während der Sommermonate Juni bis September zählt man kaum mehr als einen Regentag pro Monat.
> Die Eruption des Vulkans von Santoríni vor 3600 Jahren war eine der schlimmsten Naturkatastrophen der Geschichte.
> Aufgrund der Vulkanerde, bei der keine Reblaus gedeiht, zählen die Reben von Santoríni zu den ältesten der Welt. Auch gibt es nirgendwo auf der Welt eine solche Kombination von Wein, Erde und Klima – das heißt, auf dieser extrem trockenen Erde muss die Rebe ihre Wurzeln tief in die Erde bohren, um Wasser zu bekommen.
> Auf Santoríni findet man die ungewöhnlichsten Weinkellereien Europas. Nirgendwo auf der Welt gibt es einen Weißwein mit einem vergleichbaren Geschmack. Die Weinpresse im Weinmuseum {19}, die König Otto von Griechenland in seiner Heimat Bayern bestellt hatte, ist die einzige ihrer Art auf Santoríni und...
Erscheint lt. Verlag | 15.1.2024 |
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Reihe/Serie | InselTrip |
Verlagsort | Bielefeld |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Reisen ► Reiseführer ► Europa |
Schlagworte | 2020 • 2024 • App • Griechenland • Griechisch • Inselhopping • Inseln • Ionische • Karte • Kykladen • Santorin • Santorini • Wandern |
ISBN-10 | 3-8317-5155-2 / 3831751552 |
ISBN-13 | 978-3-8317-5155-6 / 9783831751556 |
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Größe: 21,0 MB
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