Cavendon Hall – Momente des Glücks (eBook)

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2019 | 1. Aufl. 2019
555 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7325-7648-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Cavendon Hall – Momente des Glücks - Barbara Taylor Bradford
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Ein Wochenende im Juli 1926. Der Earl hat zum ersten Mal seit Jahren seine gesamte Familie zu einem großen Fest nach Cavendon Hall eingeladen. Alle sind begeistert von der Einladung - doch jeder verfolgt einen ganz eigenen Plan. Es tauchen alte Feinde auf, und die Loyalität der Swanns zu den Inghams wird abermals stark auf die Probe gestellt. Aber die Cavendon-Hall-Frauen schließen sich zusammen und versuchen ihre Familien sicher in ein neues Jahrzehnt und eine neue Welt zu retten. Und inmitten dieses turbulenten Geschehens kämpft Cecily Swann mit ihren ambitionierten Plänen. Wird sie es schaffen, sich als Modedesignerin selbstständig zu machen und so als erste ihrer Familie Cavendon Hall zu verlassen?

Auch der zweite Band der Cavendon-Hall-Saga ist ein großes Glück für alle Fans von Downton Abbey, die auf der Suche nach einer weiteren leidenschaftlichen, dramatischen und doch herzerwärmenden Geschichte sind.



<p>Barbara Taylor Bradford verbrachte ihre Kindheit und Jugend in England. Sie arbeitete als Journalistin, bevor sie im Alter von achtzehn Jahren begann, Kinderbücher zu schreiben. Schon bald folgten Romane, der Durchbruch gelang ihr mit »Des Lebens bittere Süße«. Seitdem hat sie fünfundzwanzig Bücher geschrieben, die allesamt Bestseller wurden. Sie widmet alle Werke ihrem Mann, mit dem sie in New York lebt.</p>

Kapitel 2


Miles Ingham bückte sich, hob die kleinen Korkstückchen auf und legte sie neben die Reiseuhr auf den Kamin. Nur Miss Charlotte wusste, wie man sie richtig hinter die beiden Pferdebilder von George Stubbs klemmte, damit die Bilder nicht verrutschten. Sie tat es schon seit Jahren, und sie war die Einzige, die diese Technik beherrschte.

Er drehte sich um, setzte sich an den Schreibtisch seines Vaters und betrachtete die Liste, die er angefertigt hatte. Die Punkte darauf betrafen die nächsten Tage, und er wollte sie mit Cecily besprechen.

Cecily Swann.

Miles sehnte sich danach, sie zu sehen, mit ihr zu reden, ihr einfach nur nahe zu sein. Doch gleichzeitig graute ihm davor. Jahrelang war sie nur höflich zu ihm gewesen, wann immer sie einander hier in Cavendon über den Weg gelaufen waren.

Ihr Verhalten war so kühl, so distanziert gewesen, dass er nicht in der Lage gewesen war, die eisigen Mauern zu durchbrechen, die sie um sich errichtet hatte. Sie hatte ihm die kalte Schulter gezeigt, und er verstand den Grund dafür vollkommen. Er hatte sie unendlich verletzt, und die Wunde war nie verheilt. Sie war noch immer offen.

Das stellte nun ein Problem dar, denn während der nächsten Tage mussten sie einen freundlichen Umgang miteinander pflegen, um dieses ungewöhnliche Familientreffen über die Bühne zu bringen. Miles war klar geworden, dass er sich eine Arbeitsweise überlegen musste, die sie akzeptabel fand.

Plötzlich überwältigt von Nervosität, stieß er einen leisen Seufzer aus und sprang auf. Er ging in der Bibliothek auf und ab und versuchte, die auflodernden Gefühle in den Griff zu bekommen. Sie würde jeden Moment da sein, und er hatte keine Worte parat, hatte sich nichts zurechtgelegt, keine Begrüßung für sie vorbereitet. Er war sich auch unsicher, was die nächsten Tage betraf und wie sie sie überstehen würden.

In der vergangenen Woche hatte es einen Moment gegeben, in dem er sich gewünscht hatte, sein Vater hätte nicht beschlossen, die Familie für einen Wochenendbesuch nach Hause einzuladen.

Andererseits hatte es in Cavendon schon länger kein Fest und keine Zusammenkunft mehr gegeben. Es gab nichts zu feiern. Die Familie hatte finanzielle Probleme und trauerte um die Männer, die ihr Land bearbeitet hatten und im Krieg gefallen waren. Dann waren da der Skandal um ihre Mutter, den sie alle ignorierten, und DeLacys besorgniserregende Depression wegen ihrer Scheidung, ganz zu schweigen von Hugos großen finanziellen Verlusten an der New Yorker Börse.

Und was für ein Schlamassel sein eigenes Leben war! Miles war sich vollauf bewusst, dass er im Grunde gar kein Leben hatte. Inzwischen verabscheute er seine Frau Clarissa. Er hatte schnell bemerkt, wie unaussprechlich dumm sie war. Clarissa war eine Verschwenderin, die von nichts anderem sprach als von Kleidern, Kosmetik und Schmuck – allesamt Themen, die ihn langweilten. Und sie war eine Klatschbase. Sie redete mit Vorliebe über ihre Freunde, und nicht nur Gutes. Er verachtete sie für ihre gemeinen Bemerkungen über andere Frauen.

Außerdem hatte er eine Abneigung gegen ihren Vater gefasst, Lord Meldrew. Er verwöhnte sein einziges Kind maßlos und gab Clarissa alles, was ihr Herz begehrte. Das allein hatte zu einem Bruch zwischen ihnen geführt. Miles verabscheute verwöhnte Frauen, und Clarissa war besonders gierig.

Miles hatte längst akzeptiert, dass er mit einer nutzlosen Ehefrau geschlagen war – noch dazu mit einer, die außerstande gewesen war, ein Kind zu empfangen. Das war das Allerschlimmste.

Er hatte noch immer nicht den Erben, nach dem er sich so sehnte. Clarissa hatte sich nicht nur als unfruchtbar erwiesen, sie hatte zu seinem Entsetzen auch schnell eine Abneigung gegen Cavendon Hall entwickelt und wollte nicht nach Yorkshire kommen.

»Ich bin im Herzen kein Landmädchen«, hatte sie ihm ziemlich früh in ihrer Ehe mitgeteilt. Welcher Ehe?, fragte er sich nun, ging ans Fenster und wandte den Blick über die Terrasse zum Park.

Augenblicklich versteifte er sich. Cecily kam die Terrassentreppe herauf. Seine Gedanken waren wie ausgelöscht. Er hatte das Gefühl, als legte sich ihm eine enge Klammer um die Brust, und für einen Moment bekam er kaum Luft. Dann schluckte er, zügelte seine Gefühle und ging zur Terrassentür, um sie zu öffnen.

Cecilys Schönheit verschlug ihm den Atem: das volle Haar, das im Licht rostrot aufleuchtete, die Elfenbeinhaut, die rauchgrauen, lavendelfarbenen Augen, die der Welt sagten, dass sie als eine Swann geboren und erzogen worden war. Sie hatten alle diese Augen.

Cecily trug ein weißes Seidenkleid mit dunkelblauer Borte und Gürtel, und doch wirkte es locker und leger, und der Rock umschmeichelte ihre langen Beine.

Endlich fand er die Sprache wieder und sagte: »Hallo, Cecily.« Das Herz klopfte ihm in der Brust, und er war aufrichtig überrascht, dass seine Stimme nicht zitterte. Zu seiner Erleichterung klang er ziemlich normal. »Danke, dass du gekommen bist.«

Sie nickte nur und schüttelte ihm kurz die ausgestreckte Hand, dann ließ sie sie gleich wieder los und trat zurück. Mit kühlem Blick murmelte sie: »Ich hoffe, das Wetter hält sich die nächsten Tage.« Sie sprach leise und ruhig.

»Ja, das hoffe ich auch«, pflichtete er ihr bei. Mehr brachte er nicht heraus. Er fasste sie am Ellbogen, führte sie über die Terrasse in die Bibliothek und schloss die Tür hinter ihnen.

Cecily strebte sofort zum Kamin, wie es fast alle taten. Dieser Raum war immer kalt, selbst in den Sommermonaten.

»Ich möchte mich entschuldigen«, verkündete Miles, der ihr schnell folgte.

»Wofür?«, fragte sie ein wenig scharf.

»Für meine Nachlässigkeit … ich habe dir in den letzten sechs Jahren nicht gratuliert. Zu deinem fantastischen Erfolg als Modeschöpferin, meine ich. Du hast so viel erreicht, und ich möchte, dass du weißt, wie begeistert ich darüber bin. Ich bin sehr stolz auf dich.« Er räusperte sich und fügte hinzu: »Ich wollte dir schreiben, aber jeden angefangenen Brief habe ich weggeworfen. Ich bekam die Sätze nicht richtig hin. Außerdem dachte ich, dass ein Brief von mir dich vielleicht verärgern würde.«

»Ja, unter den gegebenen Umständen hätte das gut sein können.« Cecily setzte sich auf einen Stuhl am Kamin. Während sie Platz nahm und den Rock ihres Kleides glatt strich, konnte sie nicht umhin zu denken, dass Miles nicht gut aussah. Er hatte abgenommen und wirkte seltsam hager. Eine Aura der Traurigkeit umgab ihn, die sich besonders in seinen blauen Augen zeigte. Er tat ihr leid, denn sie wusste, dass er eine schwere Zeit durchgemacht hatte.

Miles folgte ihrem Beispiel, ging zum Sofa und nahm ihr gegenüber Platz. Mit leiser Stimme begann er zu sprechen: »Ich habe eine Liste von Punkten zu Samstag und Sonntag, die ich gern mit dir durchgehen würde, doch zuerst muss ich mit dir über etwas anderes reden.«

Cecily richtete den Blick auf ihn und nickte. »Bitte, sag mir, was dich beschäftigt.«

»Es geht um unsere Einstellung zueinander. Wenn wir uns in den vergangenen Jahren begegnet sind, waren wir höflich zueinander, aber das war alles. Mir ist klar, warum das so ist. Doch während der nächsten Tage würde es etwas peinlich sein, wenn wir unfreundlich wären, vor allem vor der Familie. Meinst du nicht?«

»Ja. Ich dachte mir schon, dass meine Feindseligkeit dir gegenüber ein Problem darstellen könnte, und ich werde wohl mein Verhalten ändern müssen.«

»Das werde ich auch, Cecily.« Ein schwaches Lächeln huschte um seine Lippen, als er hinzufügte: »Gestern kam mir der Gedanke, dass wir uns vielleicht in die Vergangenheit zurückversetzen und so miteinander umgehen könnten wie früher. Wir hatten Spaß, waren glücklich.« Als sie schwieg, betonte er: »Nun, wir hatten wirklich Spaß, und wir waren glücklich.«

»Das stimmt, doch du erwartest hoffentlich nicht, dass ich mit dir zu unserem ›Liebesnest‹ auf den Dachboden steige, wie du es damals genannt hast.«

Sie hatte es so feierlich und mit einem so ernsten Gesicht gesagt, dass Miles zu seiner eigenen Überraschung in Lachen ausbrach. Es war das erste Mal seit Monaten, dass er lachte. »Natürlich nicht«, prustete er. Doch dann hielt er seine Heiterkeit im Zaum. »Ich spreche von unserem Verhalten«, erklärte er.

Cecily war es gelungen, keine Miene zu verziehen, obwohl sie für einen Moment beinahe mit ihm gelacht hätte. Sie würde sich hüten, ihm auch nur den kleinen Finger zu reichen. Schließlich antwortete sie: »Ich denke, wenn wir versuchen, die letzten Jahre auszulöschen und uns an unsere Jugendfreundschaft zu erinnern, wird es gehen. Ich werde mir große Mühe geben, weil wir Lord Mowbray ein vollendetes Fest ausrichten müssen.«

»Danke, Ceci, ich wusste, dass du einsehen würdest, dass wir einen Handel schließen müssen.«

»Wohl eher einen Kompromiss, denke ich, Miles«, antwortete sie steif.

Er überging ihren eisigen Ton, veränderte seine Haltung auf dem Sofa und fuhr fort: »Es gibt da nur eins, was ich erklären möchte und was du wissen solltest.«

Seine Stimme hatte sich verändert und war jetzt sehr ernst. Cecily warf ihm einen schnellen Blick zu. Sie kannte ihn zu gut, um zu wissen, dass er etwas wirklich Wichtiges sagen würde.

»Dann heraus damit.« Der Blick, mit dem sie ihn ansah, war gleichmütig und fest.

»Ich fahre nächste Woche nach London. Ich war eine Ewigkeit nicht mehr dort, und ich werde Clarissa um die Scheidung bitten.«

Cecily hatte nichts dergleichen erwartet und war in höchstem Maße erstaunt....

Erscheint lt. Verlag 1.12.2019
Reihe/Serie Die Yorkshire-Saga
Die Yorkshire-Saga
Übersetzer Michaela Link
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel The Cavendon Women
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Reisen Reiseführer Europa
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Bestseller • Beziehung • blaue Augen • Bridgerton • Das fremde Mädchen • Das geheime Vermächtnis • Das Haus der vergessenen Träume • das mohnblütenjahr • Das Seehaus • Der Lavendelgarten • Der Mondscheingarte • Der verborgene Garten • Des Lebens bittere Süße • Die Jasminschwestern • Die Mitternachtsrose • Die Nachtigall • Die Schmetterlingsinsel • Die Sieben Schwestern • Die Sturmrose • Die Tuchvilla • Die verlorenen Spuren • Drama • Emma Harte Saga • England / Großbritannien • Erbe • Familie • Familiendynastie • Familienerbe • Familiengeheimnis • Familiengeheimnisse Roman • Familiengeschichte • Familiengeschichten Romane • Familiensaga • Frauenroman • Freundschaft • Gefühle • Historische Liebesromane • Jugenderinnerungen • Kate Morton • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesleben • Liebesroman • Liebesromane • Liebesromane für Frauen • Liebhaber • Nähe • Roman • Romance • Romantik • Romanze • Saga • Schicksal • Trennung • Vorfahren • Zwischenmenschliche Beziehung
ISBN-10 3-7325-7648-5 / 3732576485
ISBN-13 978-3-7325-7648-7 / 9783732576487
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