Frankfurt
Ein Lesebuch
Seiten
1987
Husum Druck- und Verlagsgesellschaft
978-3-88042-322-0 (ISBN)
Husum Druck- und Verlagsgesellschaft
978-3-88042-322-0 (ISBN)
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Frankfurt zu schmähen als "seelenlose Goldgräberstadt aus Stein und Glas, Stahl und Zement" ist modisch geworden. Doch wenn auch früher schon immer wieder der Charakter der Mainmetropole als Handelsstadt hervorgehoben wurde, gab es doch stets viel an ihr zu loben.
"Du bist des römschen reichs ein zyr" befand etwa Johann Steinwert von Soest (1448-1506), Ulrich von Hütten (1488-1523) schrieb: "Stolz erfüllet sie auch ob der Bewohnenden Ruhm", dem Russen Karamsin fiel um 1800 auf, daß "man nirgends Bettler sieht", der 1754 in Höchst geborene bekannte Reiseschriftsteller Johann Kaspar Riesbeck stellte fest: "Überall sieht man Spuren eines hohen Wohlstands", und Werner Bergengruen schließlich nennt Frankfurt "eine hohe Schule der deutschen Vergangenheit".
Des Lobes voll sind natürlich die hier oft auch mit Mundarttexten vertretenen lokalen Dichergrößen wie Wilhelm Battenberg, Ludwig Fulda, Paul Quilling, Willy Schmidt, Adolf und Friedrich Stoltze, Julius Jakob Strauß und Rudolf Winterwerb, und auch der 1980 verstorbene Wolfgang Weyrauch bekannte: "Ei, isch möcht nit sein isch selber, wenn isch net von Frankfurt war'!"
Große Namen der Literaturgeschichte, allen voran Goethe und Schiller, aber auch Bettina von Arnim, Rudolf G. Binding, Karl Gutzkow, Heinrich Heine, E. T. A. Hoffmann, Ricarda Huch, Gottfried Keller, Justinus Kerner, Eduard Mörike, Arthur Schopenhauer, Rahel Varnhagen und Carl Zuckmayer, sind vertreten mit Schilderungen berühmter Bauwerke, wichtiger Ereignisse, persönlicher Eindrücke oder der Begegnung mit bedeutenden Menschen, die das Leben dieser Stadt prägten.
Zeitgenössische Berichte (u. a. von Goethes Mutter, Frau Aja, oder von Späteren, wie Alfons Paquet und Benno Reifenberg) machen uns vertraut mit den prunkvollen Festlichkeiten anläßlich der Kaiserbesuche, aber auch Schicksalsschlägen wie Stadtbränden und Besetzung, und ebenso mit dem Alltagsleben und den kleinen Freuden der Bürger beim Wäldchestag oder in den Sachsenhäuser Appelwoistuben oder bei Ausflügen nach Ober- und Niederrad, in den Zoo oder den Palmengarten. Insgesamt kommen auch die eingemeindeten Stadtteile nicht zu kurz, von Bergen-Enkheim mit seinem berühmten Schelm von Bergen bis Höchst mit Bolongaro, seiner berühmten Porzellanmanufaktur und den Farbwerken. Und daß die Stadt des Handels und der Kaiserkrönungen auch eine Stadt der Kultur war und ist, belegen nicht nur die Beiträge über das rege Theaterleben, das altberühmte Städelsche Kunstinstitut, das Freie Deutsche Hochstift und natürlich auch die Buchmesse, sondern auch bedeutende Gestalten des Geisteslebens, die uns auf den folgenden Seiten begegnen: Theodor W. Adorno, Ludwig Borne und Martin Buber, Hermann Kasack und Peter Suhrkamp, Marcel Reich-Ranicki und Siegfried Unseld. Und diesen Geist der Stadt atmen auch die Gedichte von Paul Celan, Walter Höllerer, Marie Luise Kaschnitz und Helga M. Novak.
Da sich aber dieser Band weder als nur literarische Blütenlese versteht noch sich in Schilderungen von Bauten, Ereignissen und Zeitläufen erschöpfen will, kommt, seinem Charakter als sowohl informierendes wie vergnügliches Lesebuch entsprechend, auch das Unterhaltende und der Humor nicht zu kurz. So steht neben manch heiterem Erlebnis der "Frankfurter Borjer" in gelegentlich mundartlicher Prosa und ebensolchen Gedichten auch der eine oder andere ironisch gefärbte Text von Zeitgenossen wie A. Böhmer oder Eckhard Henscheid. Alles in allem runden sich die etwa 140 Einzelbeiträge von an die hundert verschiedenen Autoren, aber auch aus manchem Sammelband, aus anonymen Beschreibungen oder Zeitungen und Zeitschriften zu einem abwechslungsreichen und bunten Bild der Mainmetropole in alter und neuer Zeit für ihre vielen alten und neuen Freunde.
"Du bist des römschen reichs ein zyr" befand etwa Johann Steinwert von Soest (1448-1506), Ulrich von Hütten (1488-1523) schrieb: "Stolz erfüllet sie auch ob der Bewohnenden Ruhm", dem Russen Karamsin fiel um 1800 auf, daß "man nirgends Bettler sieht", der 1754 in Höchst geborene bekannte Reiseschriftsteller Johann Kaspar Riesbeck stellte fest: "Überall sieht man Spuren eines hohen Wohlstands", und Werner Bergengruen schließlich nennt Frankfurt "eine hohe Schule der deutschen Vergangenheit".
Des Lobes voll sind natürlich die hier oft auch mit Mundarttexten vertretenen lokalen Dichergrößen wie Wilhelm Battenberg, Ludwig Fulda, Paul Quilling, Willy Schmidt, Adolf und Friedrich Stoltze, Julius Jakob Strauß und Rudolf Winterwerb, und auch der 1980 verstorbene Wolfgang Weyrauch bekannte: "Ei, isch möcht nit sein isch selber, wenn isch net von Frankfurt war'!"
Große Namen der Literaturgeschichte, allen voran Goethe und Schiller, aber auch Bettina von Arnim, Rudolf G. Binding, Karl Gutzkow, Heinrich Heine, E. T. A. Hoffmann, Ricarda Huch, Gottfried Keller, Justinus Kerner, Eduard Mörike, Arthur Schopenhauer, Rahel Varnhagen und Carl Zuckmayer, sind vertreten mit Schilderungen berühmter Bauwerke, wichtiger Ereignisse, persönlicher Eindrücke oder der Begegnung mit bedeutenden Menschen, die das Leben dieser Stadt prägten.
Zeitgenössische Berichte (u. a. von Goethes Mutter, Frau Aja, oder von Späteren, wie Alfons Paquet und Benno Reifenberg) machen uns vertraut mit den prunkvollen Festlichkeiten anläßlich der Kaiserbesuche, aber auch Schicksalsschlägen wie Stadtbränden und Besetzung, und ebenso mit dem Alltagsleben und den kleinen Freuden der Bürger beim Wäldchestag oder in den Sachsenhäuser Appelwoistuben oder bei Ausflügen nach Ober- und Niederrad, in den Zoo oder den Palmengarten. Insgesamt kommen auch die eingemeindeten Stadtteile nicht zu kurz, von Bergen-Enkheim mit seinem berühmten Schelm von Bergen bis Höchst mit Bolongaro, seiner berühmten Porzellanmanufaktur und den Farbwerken. Und daß die Stadt des Handels und der Kaiserkrönungen auch eine Stadt der Kultur war und ist, belegen nicht nur die Beiträge über das rege Theaterleben, das altberühmte Städelsche Kunstinstitut, das Freie Deutsche Hochstift und natürlich auch die Buchmesse, sondern auch bedeutende Gestalten des Geisteslebens, die uns auf den folgenden Seiten begegnen: Theodor W. Adorno, Ludwig Borne und Martin Buber, Hermann Kasack und Peter Suhrkamp, Marcel Reich-Ranicki und Siegfried Unseld. Und diesen Geist der Stadt atmen auch die Gedichte von Paul Celan, Walter Höllerer, Marie Luise Kaschnitz und Helga M. Novak.
Da sich aber dieser Band weder als nur literarische Blütenlese versteht noch sich in Schilderungen von Bauten, Ereignissen und Zeitläufen erschöpfen will, kommt, seinem Charakter als sowohl informierendes wie vergnügliches Lesebuch entsprechend, auch das Unterhaltende und der Humor nicht zu kurz. So steht neben manch heiterem Erlebnis der "Frankfurter Borjer" in gelegentlich mundartlicher Prosa und ebensolchen Gedichten auch der eine oder andere ironisch gefärbte Text von Zeitgenossen wie A. Böhmer oder Eckhard Henscheid. Alles in allem runden sich die etwa 140 Einzelbeiträge von an die hundert verschiedenen Autoren, aber auch aus manchem Sammelband, aus anonymen Beschreibungen oder Zeitungen und Zeitschriften zu einem abwechslungsreichen und bunten Bild der Mainmetropole in alter und neuer Zeit für ihre vielen alten und neuen Freunde.
Sprache | deutsch |
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Gewicht | 190 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Reisen ► Reiseberichte ► Deutschland |
Schlagworte | HC/Reiseberichte, Reiseerzählungen/Deutschland |
ISBN-10 | 3-88042-322-9 / 3880423229 |
ISBN-13 | 978-3-88042-322-0 / 9783880423220 |
Zustand | Neuware |
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