Ein Tal über Triest

Buch | Hardcover
210 Seiten
2019 | 1. edition keiper, Graz 2019
edition keiper (Verlag)
978-3-903144-95-8 (ISBN)
21,40 inkl. MwSt
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Die labyrinthische Stadt Triest und ihre Eigenheiten, nicht zuletzt ihre spezifische Lage am Meer, prägen den Roman und dessen Geschehen in entscheidender Weise. Wir begegnen einem älteren Herrn, Alfred Klei, und der jungen Schriftstellerin Eva Täu, die hier hofft, ihre Schreibhemmung zu überwinden und Inspiration zu tanken. Dies geschieht auch tatsächlich, und der rasant entstehende Text der Krimiautorin findet sich als eingefügte Binnen-erzählung, gleichsam als spannende Fortsetzungsgeschichte, innerhalb der Rahmenerzählung, eingebettet in die für Schmidt typischen Dialoge zwischen den beiden Protagonisten. Diese schrauben sich in lichteste Höhen der philosophischen Spekulation über eine Unzahl unterschiedlichster Themen, angeregt von den Dichtergestalten und -statuen der Hafenstadt, vom „kaum gelesenen, dafür umso mythischeren James Joyce” bis hin zum liebenswürdig-verschrobenen Italo Svevo.

Glänzend beschrieben die Topographie und Architektur der Stadt, nicht zuletzt auch inspiriert von den unterschiedlichen Stimmungen und Farben des Meeres und seiner Horizonte, die in meisterlich reflexiver Schilderung den Text im steten Rhythmus pointieren.

Alfred Paul Schmidt, 1941 in Wien geboren, lebt in Graz. Neben zahlreichen Prosawerken verfasste er unter anderem Theaterstücke, Hörspiele und seit 1986 Drehbücher für ORF-Krimi-Serien wie „Tatort”, „Stockinger“ oder „Soko Kitzbühel“. Viele Preise, u. a. den Fernsehpreis der österreichischen Volksbildung für das Drehbuch zur Romanverfilmung von „Die Wasserfälle von Slunj“ von Heimito von Doderer.

Am Boulevard der Rive angekommen, sagte Eva, beide betrachteten nochmals die Menge, die sich auf der Mole befand, sie habe in einem Reiseführer gelesen, der tägliche Spaziergang zum Molo Audace, vornehmlich gegen Abend, gehöre zu den Gewohnheiten vieler Triestiner, unter denen das Wort gilt, ein Tag, ohne dem Meer einen Besuch abgestattet zu haben, sei ein verlorener Tag. „Ein durchaus einleuchtendes Motiv. Denkt man das Motiv etwas weiter, ist der Gedanke nicht abwegig, dass sich den Besuchern beim Anblick des Meeres die Vorstellung aufdrängt, man befinde sich mutterseelenallein auf dem Meer, ausgesetzt auf einem schwankenden Kahn, umgeben von nichts als einer uferlosen Wasserwüste. Diese ausweglose Situation ist das Urbild unseres Schmerzes, dass man ein Einzelner, ein Individuum ist, ein Schrecken, tief in uns, von dem uns keine Glückseligkeit der Gemeinschaft jemals ganz befreien kann.”

Erscheinungsdatum
Verlagsort Graz
Sprache deutsch
Maße 120 x 200 mm
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Reisen Reiseberichte
Schlagworte Architektur • Hafenstadt • Italo Svevo • James Joyce • Kriminalroman • Meer • Philosophie • Schreibhemmung • Triest • Vortsetzungsgeschichte
ISBN-10 3-903144-95-9 / 3903144959
ISBN-13 978-3-903144-95-8 / 9783903144958
Zustand Neuware
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