Frühstück mit Kängurus
Bill Bryson wurde 1951 in Des Moines, Iowa, geboren. 1977 zog er nach Großbritannien und schrieb dort mehrere Jahre u. a. für die Times und den Independent. Mit seinem Englandbuch »Reif für die Insel« gelang Bryson der Durchbruch. Heute ist er in England der erfolgreichste Sachbuchautor der Gegenwart. Seine Bücher werden in viele Sprachen übersetzt und stürmen stets die internationalen Bestsellerlisten. 1996 kehrte Bill Bryson mit seiner Familie in die USA zurück, wo es ihn jedoch nicht lange hielt. Er war erneut »Reif für die Insel«, wo er heute wieder lebt.
"Absolutes Muss vor jeder Australienreise. Das Buch steckt voller witziger Anekdoten kombiniert mit historischem Hintergrund und vielen Tipps zum Reisen." Frau im Spiegel
"Absolutes Muss vor jeder Australienreise. Das Buch steckt voller witziger Anekdoten kombiniert mit historischem Hintergrund und vielen Tipps zum Reisen."
IAuf dem Flug nach Australien fiel mir wieder nicht ein, wie der Premierminister heißt. Ich seufzte. Das passiert mir immer - ich will mir den Namen merken, vergesse ihn (meist mehr oder weniger prompt) und fühle mich dann schrecklich schuldig. Denn ich finde, dass ihn wenigstens ein Mensch außerhalb Australiens kennen sollte.Es ist aber auch schwer, sich einigermaßen über das Land auf dem Laufenden zu halten. Als ich vor ein paar Jahren zum ersten Mal von London aus dorthin flog, vertrieb ich mir die vielen Stunden mit der Lektüre einer Geschichte der australischen Politik des zwanzigsten Jahrhunderts und stieß auf die erstaunliche Tatsache, dass der Premierminister Harold Holt im Jahre 1967 an einem Strand in Victoria entlangspazierte, in die Brandung hechtete und verschwand. Von dem armen Mann ward nie wieder etwas gesehen. Ich fand das doppelt erstaunlich - erstens, weil Australien einfach so einen Premierminister verlor (also, wo gibt's denn so was?), und zweitens, weil es mir nie zu Ohren gekommen war.Was nur einmal mehr beweist, wie schmählich wenig Beachtung wir unseren Brüdern und Schwestern am anderen Ende der Welt - down under - schenken. Doch das hat seine Gründe: Australien ist sehr weit weg und großenteils unbewohnt. Sein Anteil an der Weltbevölkerung ist verschwindend gering: nur neunzehn Millionen Menschen leben dort - um mehr als diese Zahl wächst ja China schon jedes Jahr. Und mit einer Wirtschaftskraft, die in etwa dem us-Bundesstaat Illinois entspricht, spielt es im weltweiten Vergleich auch nur eine Nebenrolle. Es schickt uns zwar ab und zu nützliche Dinge - Opale, Merinowolle, Errol Flynn und Bumerangs -, doch nichts, das wir unbedingt zum Leben bräuchten. Der wichtigste Grund dafür, dass es ständig übersehen wird, scheint mir jedoch darin zu liegen, dass es sich nie daneben benimmt. Die politischen Verhältnisse sind stabil, die Leute friedlich und gut. Australien kennt keine Staatsstreiche, überfischt nicht rücksichtslos die Weltmeere, verkauft keine Waffen an fiese Despoten, baut nicht in frechen Mengen Koka an oder führt sich in nassforscher oder sonst wie ungebührlicher Weise auf.Doch selbst all dessen eingedenk, ist unsere Ignoranz gegenüber dem, was dort passiert, schwer zu erklären. Wie Sie sich denken können, ist sie vor allem in den Vereinigten Staaten verbreitet. Kurz bevor ich zu meiner Reise aufbrach, ging ich in die Stadtbücherei meines Heimatorts Hanover, New Hampshire, und schaute Australien im New York Times Index nach. Ich wollte sehen, wie viel Aufmerksamkeit es in den letzten Jahren in meinem Heimatland erregt hatte. Nur weil der Band von 1997 aufgeschlagen auf dem Tisch lag, begann ich mit diesem Jahr. Über das ganze Spektrum möglicher Interessensgebiete verteilt - Politik, Sport, Reise, die anstehenden Olympischen Spiele in Sydney, Essen und Trinken, die schönen Künste, Nachrufe und dergleichen -, hatte die New York Times 1997 zwanzig Artikel gebracht, die sich überwiegend oder ausschließlich mit australischen Angelegenheiten beschäftigten. Nur zum Vergleich: Im selben Zeitraum gab es einhundertundzwanzig Beiträge über Peru, etwa einhundertundfünfzig über Albanien und Kambodscha, jeweils mehr als dreihundert über Nord- und Südkorea und weit über fünfhundert über Israel. Alles in allem war Australien gleichauf mit Weißrussland und Burundi. Mehr zu lesen gab es selbst über Themen wie Freiluftballons und deren Fahrer, die Scientology-Kirche, Hunde (ausgenommen Hundeschlitten-Fahren) und über Pamela Harriman, die Ex-Botschafterin und Partylöwin, deren Ableben im Februar 1997 offenbar eine Katastrophe darstellte, die zweiundzwanzigmal in der Times erwähnt werden musste. Grob gesagt, war Australien den Amerikanern 1997 unwesentlich wichtiger als Bananen, aber bei weitem nicht so wichtig wie Speiseeis.Und dabei war 1997 sogar noch ein gutes Jahr für Nachrichten aus dem fünften Kontinent. 1996 war er Thema in gerade einmal neun Beric
Erscheint lt. Verlag | 1.11.2002 |
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Reihe/Serie | Goldmann Taschenbücher |
Übersetzer | Sigrid Ruschmeier |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Down Under |
Maße | 118 x 187 mm |
Gewicht | 320 g |
Themenwelt | Literatur ► Comic / Humor / Manga |
Reisen ► Bildbände ► Australien / Neuseeland / Ozeanien | |
Reisen ► Reiseberichte ► Australien / Neuseeland / Ozeanien | |
Schlagworte | Anekdoten • Australien • Australien, Reisebericht • Australien; Reisebericht/Erlebnisbericht • Australien; Reise-/Erlebnisberichte • Bericht • Buch • Bücher • Führer • Geschichte • Humor • Kängurus • Kultur • lustig • lustige • Reise • Reisebericht • Reisen • Sachbuch • Skurriles • Streifzug • Taschenbuch • Tipps • ungewöhnliche |
ISBN-10 | 3-442-45379-8 / 3442453798 |
ISBN-13 | 978-3-442-45379-5 / 9783442453795 |
Zustand | Neuware |
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