Baedeker Reiseführer E-Book Dresden (eBook)

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2018 | 17. Auflage
306 Seiten
Mairdumont GmbH & Co. KG (Verlag)
978-3-575-42545-4 (ISBN)
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E-Book basiert auf: 17. Auflage 2018

Dampfender Glühwein, herrlich puderbestäubter Stollen und würzige Pfefferkuchen: Alle Jahre wieder verwandelt sich Dresden im Advent in eine funkelnde Weihnachtsstadt. Auf drei Kilometern Länge reiht sich ein Weihnachtsmarkt an den anderen, mittendrin der berühmteste von ihnen: der Striezelmarkt. Mit ihm hat 1434 alles angefangen, mit mehr als 200 Ständen und 2,5 Mio. Besuchern ist er heute der größte der Stadt. Der namensgebende Striezel erfreut sich als zuckersüßes Stollengebäck bis heute größter Beliebtheit - und auch die leckersten Pflaumentoffel und Christstollen finden sich mit dem neuen Baedeker im Handumdrehen!
Goldener Wagen, Rosengründchen, Katzensprung - diese Weinlagen tragen nicht nur klangvolle Namen, sie produzieren auch gute Tropfen voller Charakter. Da schuldet man es schon fast der Gegend, die Sächsische Weinstraße zu erkunden, gemütlich in Strauß- und Besenwirtschaften einzukehren, eine Führung beim Winzer mitzumachen oder zur Weinwanderung aufzubrechen.
Sommerliche Silvestergefühle gefällig? Nicht unbedingt augenscheinliche, vielmehr magische Momente stehen beim neuen Baedeker im Fokus. Glücklicherweise findet an warmen Sommerwochenenden in Dresden alle naselang irgendwo ein Feuerwerk statt: bei Festen im Stadtzentrum oder einer großen Party auf Schloss Albrechtsberg. Suchen Sie sich an solchen Abenden am besten einen Platz am Elbufer, dann haben Sie doppelte Freude daran: am Himmel und als Spiegelung im Fluss!

D

Das ist...


Dresden

Die großen Themen rund um Elbflorenz. Lassen Sie sich inspirieren!

© Dumont Bildarchiv/Ernst Wrba

Schloss, Hofkirche und Brühlsche Terrasse scheinen um die Wette zu leuchten.

Wenn Die Lichter Funkeln


Dampfender Glühwein, herrlich puderbestäubter Stollen und würzige Pfefferkuchen: Alle Jahre wieder verwandelt sich Dresden im Advent in eine funkelnde Weihnachtsstadt. Auf drei Kilometern Länge – vom Hauptbahnhof über die Innenstadt bis zum Albertplatz auf der Neustädter Elbseite – reiht sich ein Weihnachtsmarkt an den anderen, mittendrin der berühmte Striezelmarkt.

© Adobe Stock / fotolia

Herrnhuter Weihnachtssterne tauchen Dresdens Weihnachtsmärkte in sanftes Licht.

IM Schatten der Frauenkirche kommt es zum großen Treffen. Die Heiligen Drei Könige begrüßen das Christkind. Zwar bekennen sich im atheistisch geprägten Dresden nur rund 20 % der Einwohner zu einer christlichen Konfession – trotzdem steht hier jedes Jahr der Stall von Bethlehem mit lebensgroßen Figuren und echten Schafen. Vor der Krippe intonieren die Dresdner Kurrendesänger »Leise rieselt der Schnee«, auch wenn der hier in der Vorweihnachtszeit meist auf sich warten lässt. Es ist Advent auf dem Neumarkt. Die Dezemberluft riecht nach frisch gebackenem Brot, gerösteten Maronen und orientalischem Mokka, die Herrnhuter Sterne an den Marktbuden und großen Weihnachtstannen tauchen den Abend in mildes Licht, in einer Ecke dreht sich ein handbetriebenes Karussell. Die Marktbuden sind historischen Vorbildern aus der Zeit um 1900 nachempfunden. Bürsten- und Besenbinder, Hutmacher, Holzschnitzer und Buchdrucker bieten in traditionellem Gewand handgefertigte Waren feil, wie es sie hier schon vor 100 Jahren gegeben hat. Die kulinarischen Genüsse stammen meist von Bio-Erzeugern aus der Region wie dem Vorwerk Podemus oder der Braumanufaktur Schmilka.

Zurück zu den Anfängen


Natürlich ist in Dresden auch der Besuch des Striezelmarkts vorweihnachtliche Pflicht, immerhin ist er der berühmteste und mit mehr als 200 Ständen und 2,5 Mio. Besuchern auch der größte Weihnachtsmarkt der Stadt. Mit ihm hat 1434 alles angefangen. Der namensgebende Striezel war zu jener Zeit zwar noch ein fades Fastengebäck >>>, aber das hat sich zum Glück mit päpstlicher Erlaubnis geändert und wird auf dem ältesten beurkundeten Weihnachtsmarkt Deutschlands mit dem Stollenfest zelebriert. Klar, dass man den geschützten »Original Dresdner Christstollen« auch an jeder Ecke kaufen kann. Striezelmarkt-Glücksbringer ist aber der »Pflaumentoffel«, ein Backpflaumen-Männchen mit Zylinder, Umhang und Leiter. Er nickt ganz sanft in die Erinnerungsrichtung der oft keine zehn Jahre alten Schornsteinfegerjungen, die die Kamine von innen reinigen mussten. Stark vertreten ist die weihnachtliche Holzkunst aus dem nahen Erzgebirge. Ein begehbarer Schwibbogen und die weltgrößte erzgebirgische Stufenpyramide gehören zu den Wahrzeichen, Schwibbogen- und Pyramidenfest zu den Höhepunkten des Striezelmarkts.

Für jeden Geschmack


Ein Dutzend Weihnachtmärkte warten in Dresden auf Besucher, neben den beiden genannten haben auch andere ein ganz eigenes Flair, etwa die Mittelalter-Weihnacht im Stallhof, der internationale Augustusmarkt mit seinen weiß-goldenen Pagoden auf der Hauptstraße oder der Elbhangfest-Weihnachtsmarkt am Blauen Wunder in Loschwitz mit regionalem Kunsthandwerk.

Bei der alljährlichen Weihnachtsausstellung im Dresdner Volkskunstmuseum im Jägerhof können Sie Kunsthandwerkern bei der Arbeit zuschauen und weihnachtliche Volkskunst aus ganz Sachsen bestaunen. Wer für das oft schon Monate vorher ausverkaufte Weihnachtsoratorium mit dem Dresdner Kreuzchor in der Kreuzkirche keine Tickets bekommen hat, sollte das Adventskonzert des weltberühmten Knabenchors im Dynamo-Stadion nicht verpassen.

Die Geister Der Weihnacht


Vorweihnachtlicher Klassiker mit Kultstatus sind die Aufführungen von »A Christmas Carol – Ein Weihnachtslied« nach Charles Dickens im stimmungsvollen Ambiente des Palais im Großen Garten. Tickets dafür sollten Sie sich rechtzeitig sichern: ab Anfang Oktober unter www.staatsschauspiel-dresden.de.

© laif

Was nehmen wir denn jetzt mit als Weihnachtssouvenir?

Laboratorium Der Moderne


Deutschlands erste Gartenstadt sollte nichts weniger als das Leben reformieren: Arbeit, Wohnen, Kultur und Natur – harmonisch verbunden. Initiiert und ausgeführt wurde das Projekt von dem Möbelfabrikanten Karl Schmidt, dem Mäzen Wolf Dohrn und dem Architekten Richard Riemerschmid, alle drei aktive Mitglieder des Deutschen Werkbundes. Der Erfolg gibt ihnen Recht, bis heute gehört Hellerau zu den beliebtesten Wohngegenden Dresdens.

© laif

Hellerau ist auch heute noch ein Idyll.

BEIM Hellerauer Marktbäcker duftet es nach frischem Backwerk und allerlei Gewürzen. Torsten Eckert hat soeben ein »Brot des Monats« aus dem Ofen geholt. Diesmal ist es ein »Fougasse« mit Rosmarin, Meersalz und Knoblauchöl. Zusammen mit Frau Maria übernahm er 2011 die 100 Jahre alte Bäckerei, ein Glücksfall für das Bäckerpaar und die Gartenstadt. Hier wird noch mit der Hand und mit Sauerteig gearbeitet, und es kommen nur ehrliche Zutaten zum Einsatz: Ährenwort-Mehl aus der Dresdner Mühle, Haferflocken, Schrot.

Die denkmalgeschützte Häuserzeile am Markt mit der Bäckerei auf der Westseite ist Teil des ursprünglichen Bebauungsplans der Gartenstadt Hellerau, der wie das Gebäude selbst vom Architekten Richard Riemerschmid stammt. Vom Markt hügelabwärts führt eine Straße, die der landläufigen Vorstellung von einer Gartenstadt wohl am ehesten entspricht und dazu auch noch »Am grünen Zipfel« heißt. Hinter winzigen Vorgärten mit üppigen Rosenbüschen stehen die fast bilderbuchartig-putzigen Reihenhäuser des »Kleinhausviertels«, ebenfalls von Riemerschmid geplant.

Anfänge mit Schraubzwinge


Gleich um die Ecke am Moritzburger Weg 67 wartet ein weiterer Bau von ihm: Das Fabrikgebäude der Deutschen Werkstätten Hellerau war die Keimzelle der Gartenstadt. Karl Schmidt hatte sie 1909 noch außerhalb Dresdens angesiedelt, sein Architekt entwarf den Grundriss in Form einer Schraubzwinge. Hier wurden ab 1910 die berühmten »Maschinenmöbel« hergestellt, die Sie im »Schaudepot« im Kunstgewerbemuseum in Schloss Pillnitz anschauen können. Heute fertigen die Deutschen Werkstätten in einem modernen Komplex gegenüber vom alten Firmengelände u.a. hochwertige Objektausbauten. Im einstigen Pförtnerhaus hat »Schmidt’s« sein stilvolles Domizil bezogen, mittlerweile eines der angesagtesten Dresdner Restaurants (www.schmidts-dresden.de).

Wo sich die Avantgarde traf


Am Ausbau der Gartenstadt waren ab 1910 außer Riemerschmid vor allem Hermann Muthesius und Heinrich Tessenow beteilligt. Sie folgten den Idealen der englischen Gartenstadtbewegung, um den Auswüchsen der Industrialisierung zu begegnen und ein naturnahes, gesundes Wohnen zu ermöglichen. Tessenow lieferte den Entwurf für das geistig-kulturelle Zentrum der Gartenstadt. Im 1911/1912 errichteten Festspielhaus Hellerau installierte der Schweizer Musikpädagoge Émile Jaques-Dalcroze seine »Bildungsanstalt für Rhythmische Gymnastik«, ein Zentrum der Reformbewegung und Geburtsort der Moderne. Hier traf sich die Avantgarde zum Lernen, Arbeiten und Feiern, darunter Mary Wigman, Oskar Kokoschka, Upton Sinclair, Stefan Zweig und Franz Kafka. Die Nazis funktionierten das Gelände zur Kaserne um, nach dem Krieg wurde es bis 1992 von der sowjetischen Armee genutzt. Seit der Sanierung gestaltet das »Europäische Zentrum der Künste Dresden« ein ganzjähriges Programm. Seit einigen Jahren bemüht sich ein Förderverei, dass Hellerau als »Laboratorium einer neuen Menschheit« in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wird.

Mekka Der Avantgarde


Wie war das wohl, als Künstler aus ganz Europa kamen? Und wie wurde Hellerau nach so langer Abstinenz wieder zum Ort für Tanz, Musik, Kunst und Medien? Führungen durch das Festspielhaus Hellerau und das angrenzende Areal lassen die spannende Geschichte des Orts lebendig werden. Jeden Fr. 14, jeden 3. So. im Monat 11 Uhr; Führungen durch die Gartenstadt für Gruppen auf Anmeldung: Deutscher Werkbund Sachsen, Tel. 0351 264 62 46.

© laif

Konzentriertes Arbeiten in den Deutschen Werkstätten und beim Ballett im Festspielhaus

Nimm Mich Mit, Kapitän!


Wie in längst vergangenen Zeiten: Am entspanntesten erleben Sie Dresden und die Schönheit des Elbtals vom Dampfer aus. Immerhin betreibt die Sächsische Dampfschiffahrt die älteste, größte und natürlich auch schönste Raddampferflotte der Welt. Flussabwärts geht es vom Terrassenufer unterhalb der Brühlschen Terrasse über Radebeul und Meißen bis nach Seußlitz und flussaufwärts vorbei an Pillnitz und Pirna bis Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz.

© DMBA/ pa

Der Schornstein ist umgeklappt – Volldampf voraus unter dem Blauen Wunder hindurch!

EIN lautes Tuten, und der stattliche alte Dampfer löst sich von der Anlegestelle. Natürlich tutet er nicht, auch wenn es so klingt: Er pfeift, mit seiner Dampfpfeife, wie der Bootsmann in einer Mischung aus Belustigung...

Erscheint lt. Verlag 4.5.2018
Reihe/Serie Baedeker Reiseführer E-Book
Baedeker Reiseführer E-Book
Verlagsort Ostfildern
Sprache deutsch
Themenwelt Reisen Reiseführer Deutschland
Reisen Reiseführer Europa
Schlagworte August der Starke • Frauenkirche • Meißen • Meissener Porzellan • Moritzburg • Neumarkt • Pillnitz • Sächsische Schweiz • Semperoper • Striezelmarkt • Zwinger
ISBN-10 3-575-42545-0 / 3575425450
ISBN-13 978-3-575-42545-4 / 9783575425454
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