Baedeker Reiseführer E-Book Istrien, Kvarner-Bucht (eBook)

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2018 | 7. Auflage
354 Seiten
Baedeker (Verlag)
978-3-575-42527-0 (ISBN)
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E-Book basiert auf: 7. Auflage 2018

Alter K.-u.-k.-Glanz hängt über den Seebädern in der Kvarner-Bucht: Die vornehme Pracht der Habsburger Donaumonarchie blüht hier wieder auf mit illustren Fassaden, schmucken Hotels und köstlichen Backtraditionen. Sie möchten einmal in das versunkene Österreich am Meer eintauchen? Dafür gibt es wohl keinen nostalgischeren Ort als die Seeterrasse des Café Wagner - der neue Baedeker weist Ihnen den Weg! Kellner in weiß gestärkten Hemden servieren die wohl köstlichste Sachertorte südlich von Wien - als würde der Kaiser hier gleich vorbeispazieren!
Wenn das nicht verlockend klingt: Die Thalasso-Therapie zaubert mit Algen, Aerosol und Meerwasser nicht nur straffe Haut, sondern mildert auch so manche Beschwerden - in der Kvarner-Bucht lässt es sich herrlich entspannen! Denn nicht nur an der Küste hat der Gesundheitstourismus eine lange Tradition: Im inneren Istrien sprudeln die einzigen Thermalquellen, Istarske Toplice. Schon die Römer nutzten sie für medizinische Kuren. Und natürlich locken die Wellness-Zentren in den großen Hotels mit Entspannungstrends wie Hot-Stone-Massagen oder Detox-Behandlungen - Wellness pur!
Am besten einfach nur schnuppern, schauen, schmecken, genießen: Betörende Düfte nach Lavendel, Rosmarin und mediterranen Wildkräutern durchziehen den Aromagarten von Sandra Nikolic bei Mali Lo?inj. Solch nicht unbedingt augenscheinliche, vielmehr magische Momente stehen beim neuen Baedeker im Fokus.

D

Das ist...


... Istrien

Die fünf großen Themen rund um die grüne Halbinsel in der blauen Adria. Lassen Sie sich inspirieren!

© Dumont Bildarchiv/Frank Heuer

Ganz im Süden Istriens ragt Kap Kamenjak ins Meer hinaus.

Die Bibel In Bildern


Farbenfrohe Skelette geben mit dem Dudelsack den Takt vor, gefolgt von einer Menschenschar: Bettler, Handwerker und der Papst reihen sich im Totentanz von Beram hintereinander. Das wohl berühmteste Fresko Istriens ist jedoch nur eines von vielen: Auf der Halbinsel gibt es in rund 140 Kirchen Wandmalereien zu entdecken, die auch ohne Worte viel zu erzählen haben.

© Dumont Bildarchiv/Frank Heuer

Der Totentanz in der Kirche von Beran

MAN muss schon genau hinsehen, um alles zu erkennen: Das Abbild Jesu, hoch über seiner Apostelschar, ist stellenweise stark abgeblättert. Die Wandmalerei im Kirchlein Sveti Rok (Hl. Rochus) in Roč stammt noch aus einer Zeit, in der die meisten Menschen weder lesen noch schreiben konnten: »Im Mittelalter haben Fresken das Wort Gottes aus der Bibel bildlich übermittelt, wie eine Art Comiczeichnung«, sagt Zdenka Majcan. Ihre Reiseagentur Istrianatravel bringt Urlaubern die Tradition istrischer Fresken näher – nicht nur durch Erzählungen.

Die Wandmalereien – die meist Maria, Jesus, die Heiligen, Schutzpatrone oder biblische Motive darstellen – wurden nicht nur angebetet. Zugleich mahnten sie die Gläubigen, nicht vom rechten Weg abzukommen: Wer es dennoch tat, musste damit rechnen, eine der abgebildeten Szenen am eigenen Leib zu erleben – etwa die Qual des Jüngsten Gerichts. Diese Furcht wurde während der Blütezeit der Fresken, die in Istrien vom 11. bis 16. Jh. dauerte, durchaus real empfunden

© Istra/Infozentrum Istrien

Detail aus der Nikola-Kirche in Pazin

Schicht für Schicht


»Später setzte ein gewisser Fanatismus ein, der dazu führte, dass viele Kirchenwände weiß übertüncht wurden«, erzählt Zdenka Majcan. Mancherorts kratzten die Kirchgänger den auf den Fresken dargestellten Menschen gar die Augen aus. Nachdem sich der mittelalterliche Eifer gelegt hatte, geriet die Freskenmalerei allmählich in Vergessenheit. »Unter mehreren Schichten Putz entdecken wir heute den versteckten Kunstschatz wieder«, so Zdenka Majcan.

Auch eine der bedeutendsten Wandmalereien in Istrien, der Totentanz im Kirchlein Marija na Škrilinah (Hl. Maria im Fels) in Beram, unweit von Pazin, wurde erst vor gut 100 Jahren bei Restaurierungssarbeiten entdeckt. Die wunderschönen Wandmalereien waren mit Putz überdeckt: Bei jedem neuen Kunststil wurde der ältere übermalt, so die gängige Praxis.

Überhaupt umfasst die Freskomalerei nicht nur eine Schicht: Vor dem Bemalen wurden die Kirchenwände zunächst grob abgeschmirgelt und anschließend mehrere Male mit Kalkstein und feinem Sand verputzt. Die letzte Schicht kam erst an dem Tag hinzu, an dem die entsprechende, noch feuchte Stelle an der Wand tatsächlich bemalt wurde.

Haus der Fresken


Eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlägt das »Haus der Fresken« (Kuća fresaka) im Dorf Draguć: Hier wurde ein moderner, für ganz Istrien zentraler Infopunkt eingerichtet. Mit Wechselausstellungen, interaktiven Spielen und Karten wird die mittelalterliche Kunst vermittelt – praktische Tipps, wo es die schönsten Fresken zu entdecken gibt, inklusive.

Fresken-Workshop


Kerzenlicht erhellt das Atelier von Hari Vidović, aus den Lautsprechern dringt Renaissance-Musik: So wird der Fresken-Workshop in Roč begleitet. »Jeder kann eine Freske gestalten, auch ohne Vorkenntnisse«, verspricht Organisatorin Zdenka Majcan. Damit alles klappt, wird zunächst eine Skizze gezeichnet und anschließend auf flache, graue Steinplatten, genannt Tavelice, übertragen. Drei Stunden dauert der Fresken-Workshop in Roč, inklusive Kirchenbesichtigung, Anleitung und Materialkosten (auch auf Deutsch möglich, ab 300 Kuna/Person je nach Teilnehmerzahl). Infos: Istriana Travel, Vrh 28, 52420 Buzet, Tel. 052 66 70 22, www.istrianatravel.hr

Habsburger Nostalgie


Alter K.-u.-k.-Glanz hängt über den Seebädern in der Kvarner-Bucht: Die vornehme Pracht der Habsburger Donaumonarchie blüht hier wieder auf mit illustren Fassaden, schmucken Hotels und köstlichen Backtraditionen. Vieles scheint fast wie damals, als der Kaiser noch hier tanzte.

© Dorothea Schmid/laif

Stilecht begrüßt »Wolferl« im Mozart-Hotel in Opatja.

DAS »Wolferl« darf nicht fehlen: Als Büste thront Mozart in dem nach ihm benannten Hotel in Opatija, hinter herrschaftlicher Gründerzeitfassade. Überhaupt erinnert in dem einst mondänen K.-u.-k.-Seebad vieles an die »Goldenen Jahre« der Donaumonarchie: Opatija, das frühere Abbazzia, wurde bereits 1889 zum »K.-u.-k.-Curort« ernannt. Mit mildem Klima und subtropischer Vegetation lockte der Sehnsuchtsort vor allem in den Wintermonaten Kurgäste an.

Österreichs Riviera


Ab Wien reiste der Adel, später auch das wohlhabende Bürgertum, mit der Südbahn an die »österreichische Riviera«. Weiter ging es vom beschaulichen Vorort Matulj mit der Pferdekutsche nach Opatija. Daran wird heute ein- bis zweimal pro Jahr angeknüpft, wenn der Original K.-u.-k.-Salonzug Majestic Imperator Train de Luxe erneut rollt: rote Teppiche, Kirschholz und schwere Brokatvorhänge verleihen Speisewagen, Rauch- oder Damensalon aristokratisches Ambiente. Schon Kaiser Franz Joseph I. und Gattin »Sisi« nutzten die luxuriös ausgestatteten Waggons. Der Kaiser soll sich in Opatija übrigens gerne mit seiner Geliebten, der Wiener Burgtheater-Schauspielerin Katharina Schratt getroffen haben.

Urlauben wie der Kaiser


In Opatija angekommen, residierte die Hautevolee in eleganten Nobelherbergen, etwa im »Kronprinzessin Stephanie«, das heute als Smart Selection Hotel Imperial mit Kronleuchtern und ausladenden Fluren auch weniger betuchte Gäste aufnimmt. Im legendären Kristallsaal des 1884 erbauten Hotels Quarnero, heute Reminisens Premium Hotel Kvarner, wurde Walzer getanzt. Alljährlich Mitte Juli verwandelt sich nicht nur dieses Hotel, sondern das Herz von Opatija in eine »Kaiserstadt« (Carski grad): Bei dieser Nostalgie-Nacht flaniert das Kaiserpaar, gefolgt von anderen Schauspielern in prächtigen Ballroben, durch Opatija, begleitet von klassischer Musik und Tanz unter Sternen. Auch beim Wiener Ball im September in Opatija wird im Dreivierteltakt getanzt. Er gilt als Höhepunkt der Wiener Woche, bei der in vielen örtlichen Cafés natürlich »Išleri“« – die berühmten Törtchen aus Opatijas Partnerstadt Bad Ischl –, »Kremšnite« (Cremeschnitten) und andere köstliche Kuchen nicht fehlen dürfen. Frische Sachertorten wurden einst direkt aus Wien ins frühere Café Glacier angeliefert, das im Juraj Šporer Kunstpavillon untergebracht war. Längst schon werden Kuchen, Strudel und andere Mehlspeisen in bester K.-u.-k.-Tradition vor Ort gebacken: Als eine der besten Adressen gilt das nostalgische Café Wagner im Hotel Milenij (Millenium).

Neuer Glanz


Die Blütezeit der K.-u.-k.-Seebäder an der Adria fand mit dem Niedergang der Donaumonarchie 1918 ein jähes Ende. Im sozialistischen Jugoslawien wurden die mondänen Villen verstaatlicht, aus dem »Kronprinzessin Stephanie« wurde für einige Jahre – ehe Tito mit Stalin brach – das »Hotel Moskau«. Erst im neuen Kroatien knüpft man mit wieder herausgeputzten Gründerzeit-Fassaden an die alten Traditionen an.

Altwiener Kaffeehaustradition


Einmal in das versunkene Österreich am Meer eintauchen: Dazu gibt es wohl keinen nostalgischeren Ort als die Seeterrasse des Café Wagner im Hotel Milenij in Opatija. Kellner in weiß gestärkten Hemden servieren die wohl köstlichste Sachertorte südlich von Wien! Warm eingemummelt, lässt es sich dort schon im Februar unter freiem Himmel gut aushalten, mit Blick auf den palmenbestandenen Park und die Franz-Joseph-Flanierpromenade. Als würde der Kaiser hier gleich vorbeispazieren! (Ul. Viktora Cara Emina 6, Opatija, Tel. 051 20 20 71, So.–Do. 7–22, Fr.–Sa. 7–23 Uhr)

© rechts Frank Heuer/laif

Wohlfühl-Programm


Wenn das nicht verlockend klingt: Die Thalasso-Therapie zaubert mit Algen, Aerosol und Meerwasser nicht nur straffe Haut, sondern mildert auch so manche Beschwerden. Auch bei anderen Kur- und Wellnessanwendungen lässt es sich in der Kvarner-Bucht herrlich entspannen.

© getty images/andresr

DASS das Meer heilende Kräfte besitzt, entdeckte schon Hippokrates im antiken Griechenland: Der »Vater der Heilkunde« behandelte Fischer mit Wunden an den Händen – und stellte fest, dass diese mit warmen Meerwasserumschlägen besonders gut abheilten. Hippokrates’ Behandlungsmethoden mit Salzwasser gelten als Vorläufer der Thalasso-Therapie.

Heilkraft des Meeres ...


Auf diese setzt man in den mondänen K.-u.-k.-Seebädern Opatija und Crikvenica: Schon die feine Gesellschaft der Österreichisch-Ungarischen Monarchie schätzte die Heilwirkung des Meeres (griech. Thalassa) und nutzte die Anwendungen vorbeugend, aber auch heilend. Eine Thalasso-Therapie ist jedoch nicht nur ein Badeurlaub am Meer, sondern basiert auf mehreren Säulen – auch wenn der Begriff nicht geschützt ist und die Anwendungen schon in den Schweizer Bergen angeboten...

Erscheint lt. Verlag 4.5.2018
Reihe/Serie Baedeker Reiseführer E-Book
Verlagsort Ostfildern
Sprache deutsch
Themenwelt Reisen Reiseführer Europa
Schlagworte Cres • Krk • Krk, • Labin • Losinj • Plitwitzer Seen • Porec • Pula • Rab • Rovinj • Triest
ISBN-10 3-575-42527-2 / 3575425272
ISBN-13 978-3-575-42527-0 / 9783575425270
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