Sommer der Erdbeerblüten (eBook)

Ein Roman über die wirklich wichtigen Dinge im Leben: Freundschaft, Liebe - und Erdbeermarmelade.

(Autor)

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2018 | 1. Auflage
305 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7325-4892-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sommer der Erdbeerblüten -  Nina Hansen
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Als Flora bemerkt, dass ihr Freund eine Affäre hat, bricht für sie die Welt zusammen - denn sie leben nicht nur zusammen, sie arbeitet auch in seinem Unternehmen. Zu allem Unglück stirbt auch noch ihre Großmutter. Flora beschließt, im Landhaus ihrer Oma Lotte ein neues Leben anzufangen und eine Marmeladenmanufaktur zu eröffnen. Denn im weitläufigen Garten ihrer Großmutter wachsen tonnenweise Obst und Gemüse, und nichts erinnert sie mehr an glückliche Momente, Geborgenheit, Gänseblümchenkränze und ihre Oma Lotte als Marmelade. Sie hat nicht mit Tom gerechnet, dem attraktiven Nachbarn und zudem - zu ihrer großen Enttäuschung - Erben von Oma Lottes Haus.

Ein berührender Wohlfühlroman über Neuanfänge und den Mut zur Liebe.
STIMMEN ZUM BUCH
'Eine schöne Sommerlektüre, welche gelesen werden sollte. Mit herzhaften Charakteren und anschaulichen Landschaften macht dieses Buch einfach Spaß!' (Zuzi1989, Lesejury)
'Der Roman glänzt durch liebevoll in Szene gesetzte Details , wirkt dadurch echt und authentisch und lässt mich so gerne meine Zeit im Liegestuhl verbringen, um genüßlich Seite um Seite umzublättern und der lockeren Liebesgeschichte zu folgen.
Einfach ein echtes Sommer-Sonne-Gute-Laune-Buch.' (kati-katharinenhof, Lesejury)
'Ich mag das Buch wirklich sehr. Flora macht eine Entwicklung durch die ich bewundere und hach... Das Buch riecht nach Sommer, frischer Marmelade, Erdbeeren und Landleben. Ein Roman zum Entspannen und Verlieben.' (booklover, Lesejury)

Alle Geschichten dieser Reihe zaubern dir den Sommer ins Herz und bringen dir den Urlaub nach Hause. Die Romane sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.




1


Katastrophen kündigen sich in der Regel früh an, durch dunkle Gewitterwolken und ein fernes Donnergrollen, das allmählich lauter wird. Oder durch einen hartnäckigen Husten, der selbst dem unbedarftesten medizinischen Laien klarmacht, dass eine ernste Erkrankung vorliegt.

Flora Roth hatte nichts bemerkt. Kein Donnern, kein Wackeln der Bücher im Regal – irgendetwas, das auf das Erdbeben hindeutete, das ihr Leben schon bald erschüttern sollte. Später fragte sie sich, warum sie so blind und taub gewesen war. All die Anzeichen der nahenden Katastrophe hatten buchstäblich vor ihren Füßen gelegen – aber Flora war achtlos über sie hinwegspaziert wie über welkes Laub.

Auch an jenem Dienstag im April konzentrierte sie sich voll auf ihre Aufgabe als Beraterin und hatte nur das Interesse der Firma im Sinn. Sie gab sich Mühe, souverän zu wirken, was ihr an diesem Abend nicht leichtfiel.

»Warum gibt es diese Lunchboxen eigentlich nicht in anderen Farben?«, fragte die Dunkelhaarige mit der großen Nase. Ihr mürrischer Blick, den sie schon den ganzen Abend zur Schau trug, verhieß nichts Gutes.

Flora saß zwischen acht Frauen im Wohnzimmer ihrer Freundin Vanessa. Stumm starrte sie auf die kleine und die große Plastikdose vor sich auf dem Tisch, beide in Apfelgrün, wie die Farbe offiziell hieß. Sie sollte Frische und Gesundheit vermitteln und den Kunden das Gefühl geben, sich etwas Gutes zu tun, wenn sie ihr Mittagessen nicht an der Imbissbude um die Ecke einnahmen, sondern sich Obst und belegte Brote von daheim mitbrachten – transportiert in der apfelgrünen Lunchbox von Florabox, wie das Unternehmen hieß. Wobei es genau genommen gar nicht Floras Unternehmen war, sondern Patricks. Sie hatte ihm nur ihren Namen geliehen. Patrick hatte gesagt, Flora klinge so schön nach Natur und Nachhaltigkeit, nach Frische und Leben. Sie fand immer noch, das sei eine wunderbare Liebeserklärung.

Flora blinzelte und setzte ihr professionellstes Lächeln auf. »Welche Farben würden dir denn gefallen?«

»Was Dezentes. Nicht so ein Quietschgrün. Da fühlt man sich ja wie im Kindergarten.« Die Frau kräuselte die Nase. »Braun vielleicht.«

Braun? Ja, das passte zu ihr. Dumpf und dunkel wie Schlamm. Wer wollte schon seine Butterbrote in einer Dose aufbewahren, die an Schlamm erinnerte? Andererseits …

Floras Lächeln wurde breiter. »Du meinst so ein cremiges Braun, das wie flüssige Schokolade aussieht?«

»Ja, warum nicht?« Der Blick der Dunkelhaarigen blieb abweisend, aber ihre Stimme wurde weicher.

»Ich fände andere Farben auch toll«, meldete sich eine Frau mit einem herausgewachsenen Pagenschnitt zu Wort. »Lila zum Beispiel.« Sie griff nach ihrem Glas Prosecco, den Vanessa entgegen Floras Verbot bereits ausgeschenkt hatte, bevor der Verkaufsteil vorbei war.

»Ich will nicht, dass es hinterher heißt, die Leute seien betrunken und deshalb nicht geschäftsfähig gewesen. Dann haben wir nachher lauter Stornierungen«, hatte sie Vanessa vor der Party eingeschärft. Typisch für ihre Freundin, dass sie sich einfach darüber hinweggesetzt hatte.

»Ja, Brombeere!«, rief Vanessa begeistert, und ihre Nachbarin ergänzte: »Mit cremefarbenen Tupfern. Wie bei Sahneeis.«

»Schlichtes Schwarz wäre auch nicht schlecht«, meldete sich die Dunkelhaarige mit dem mürrischen Blick erneut zu Wort. »Knallige Farben passen nicht in jedes Unternehmen.«

Vanessa hob die Augenbrauen. »Also, ich möchte nicht in einer Firma arbeiten, in der man auffällt, wenn man seine Pausenbrote in einer bunten Dose transportiert.«

Der Blick der Dunkelhaarigen wurde noch finsterer.

Flora starrte die Frauen an. Eigentlich hätte sie hier eine professionelle Verkaufsshow abziehen sollen, aber sie geriet zunehmend aus dem Konzept. Hastig richtete sie sich auf. Streitereien unter Kunden hatten ihr gerade noch gefehlt.

»Ich verstehe gut, dass ihr mehr Vielfalt möchtet«, sagte Flora. »Es sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein, das finde ich auch. Ich werde es an unsere Entwickler weitergeben. Eure Wünsche liegen uns sehr am Herzen, und wir freuen uns, wenn wir mit eurer Hilfe neue Ideen umsetzen können.« Allmählich fand sie wieder zu ihrer vertrauten Form zurück. »Zum Glück wird das Bewusstsein immer größer, nachhaltig mit unserer Umwelt umzugehen. Einwegverpackungen, ja, Verpackungen generell, stoßen zunehmend auf Ablehnung. Vielleicht habt ihr schon von dem neuen Trend Zero Waste gehört – das heißt, null Abfall zu produzieren. Dazu gehört auch, dass man sein Mittagessen nicht in Alufolie wickelt oder in einen Plastikbeutel steckt.«

»Aber eure Dosen sind doch auch aus Plastik«, warf die Frau mit dem Pagenschnitt ein. »Gibt’s da keine Alternative?«

»Theoretisch schon. Aber andere Materialien haben sich nicht bewährt. Sie gehen entweder zu schnell kaputt oder halten nicht richtig dicht. Das ist unpraktisch, wenn ihr zum Beispiel Suppe transportieren wollt. Außerdem bleiben die Speisen in unseren Dosen im Kühlschrank nachweislich länger frisch als in anderen Behältern. Ihr könnt sie zum Einfrieren oder für die Mikrowelle verwenden und sie in den Geschirrspüler stellen. Das schafft man nur mit Kunststoff.«

Flora redete und redete, und am Ende trugen sich alle Frauen in ihre Verkaufslisten ein und bestellten Frischhaltedosen in allen erdenklichen Größen und Formen. Selbst die Dunkelhaarige mit dem mürrischen Blick ließ sich zu einem Kauf überreden. Flora hatte es geschafft. Wieder einmal.

Als die letzte Kundin gegangen war, öffnete Vanessa eine Flasche Roséwein und stieß mit Flora an. »Das haben wir uns jetzt verdient.«

Flora nahm einen großen Schluck und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. Allmählich fiel die Anspannung von ihr ab. Diese Verkaufspartys waren harte Arbeit für sie. Aber vielleicht lag das auch daran, dass Flora nur noch selten aktiv als Beraterin arbeitete. Inzwischen war sie in der Firma für das Marketing zuständig. Nach ihrer kaufmännischen Ausbildung in einem großen Unternehmen hatte sie ursprünglich vorgehabt, dort zu bleiben. Nur nebenbei hatte sie Patrick bei seiner Unternehmensgründung geholfen. Doch irgendwann war aus dem Nebenjob ein Hauptberuf geworden. Und nun nannte sie sich offiziell Head of Corporate Communications. Inoffiziell war sie Mädchen für alles. Und so schlüpfte sie auch hin und wieder in die Rolle der Verkäuferin, um im persönlichen Gespräch mit Kundinnen herauszufinden, was diese sich wünschten.

Sie verkauften die Florabox-Produkte ausschließlich im Direktvertrieb, und zwar hauptsächlich auf Partys, die im Wohnzimmer der Kundinnen stattfanden. Immer häufiger bekam Flora dabei Kritik zu hören. Die Florabox-Produkte wären zu teuer, sähen langweilig aus und würden sich zu wenig von der Billigware aus Taiwan abheben. Dass ihre Qualität bedeutend besser war, schien vielen Kundinnen nicht bewusst zu sein. Vielleicht war es ihnen aber auch egal.

»Du siehst müde aus«, stellte Vanessa fest.

»War ein langer Tag.« Flora seufzte. Sie hatte seit morgens um acht im Büro gesessen, und nun war es fast zehn – höchste Zeit, Feierabend zu machen.

Vanessa nickte mitfühlend. »Du rackerst dich ganz schön ab, Flora. Was ist denn am Wochenende? Wir könnten uns mal wieder an die Elbe setzen, das Wetter soll gut werden.«

Flora rieb sich die Stirn, hinter der sich ein schmerzhafter Druck ausbreitete. Vanessas Billigwein bekam ihr offenbar nicht.

»Wir fahren zum Oldtimertreffen«, sagte sie. Patricks große Leidenschaft waren alte Autos. Er selbst besaß einen Mercedes-Benz 190 SL aus dem Jahr 1960, den er vor etlichen Jahren für einen Spottpreis einer alten Frau abgekauft hatte, die den Nachlass ihres Mannes veräußerte und nicht wusste, wie viel die »alte Rostlaube« wert war. Anschließend hatte Patrick viele tausend Euro in die originalgetreue Restaurierung gesteckt. Und er verbrachte nahezu jede freie Minute in einer Werkstatt, die auf Oldtimer spezialisiert war. Heute war das silbergraue Cabriolet nicht nur ein Vermögen wert, sondern auch ein echtes Schmuckstück.

»Ach, schade.« Vanessa wirkte enttäuscht. »Musst du denn da mitfahren? So spannend ist das doch bestimmt nicht.«

»Nein. Aber ich kriege Patrick sonst außerhalb der Firma gar nicht mehr zu Gesicht.«

Vanessa setzte zu einer Erwiderung an, aber Flora rieb sich demonstrativ die Augen und stand auf. Sie war zu müde für anstrengende Diskussionen. »Ich weiß, wir beide sehen uns im Moment auch nicht oft. Es ist einfach wahnsinnig viel los in der Firma. Aber nächste Woche Freitag könnten wir zusammen essen und hinterher vielleicht noch tanzen gehen. Was meinst du?«

»Klingt gut«, entgegnete Vanessa lahm.

Flora strich ihr über den Arm. »Entschuldige, dass ich nicht länger bleibe, aber ich muss dringend ins Bett.«

»Schon gut.« Vanessa setzte ein freundliches Gesicht auf, aber Flora spürte ihre Enttäuschung und fühlte sich dadurch auch nicht gut. Wo sie hinsah, überall schien es Baustellen zu geben. Sie umarmte ihre Freundin zum Abschied und ging hinüber in ihre eigene Wohnung.

Vanessa hatte schon in dem Haus gewohnt, als Flora und Patrick eingezogen waren. Am ersten Abend hatte sie ihnen einen Topf Suppe gebracht, und dann auch noch ein bisschen Geschirr, weil sie ihre Teller und Tassen nicht gleich in all den Umzugskisten gefunden hatten. Flora mochte die unkomplizierte Art ihrer neuen Nachbarin, die obendrein in ihrem Alter war. Bald schon hockten sie abends oft beieinander.

Vanessa arbeitete als Optikerin in...

Erscheint lt. Verlag 24.4.2018
Reihe/Serie Die schönsten Romane für den Sommer und Urlaub
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Reisen Reiseführer Europa
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Backen • Charlotte Lucas • Deutschland • Drama • Ernährung • Essen • Feinschmecker • Frauen Bücher • Frauen Bücher Bestseller • Frauen / Männer • Frauenroman • Frauenroman Bestseller • Frauenromane • Gefühl • Gefühle • Genießen • Genuss • Geschmack • Gesund • Happy Tears • Jenny Colgan • Jojo Moyes • Kerstin Gier • Kochbuch • Kochen • Köstlich • Kulinarisches • Landlust • Lecker • Liebe • Liebe / Beziehung • Liebesleben • Liebesroman • Liebesromane für Frauen • Liebesroman (modern) • Marmelade • Obst • Petra Hülsmann • Rezepte • Romantik • Spielman • Tragik • Trinken • Unterhaltung • Zubereiten
ISBN-10 3-7325-4892-9 / 3732548929
ISBN-13 978-3-7325-4892-7 / 9783732548927
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