Tausend kleine Schmetterlinge (eBook)

(Autor)

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2018 | 1. Aufl. 2018
187 Seiten
beHEARTBEAT (Verlag)
978-3-7325-4659-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tausend kleine Schmetterlinge - Ala Sommer
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Eine Träumerin, ein Chaot und tausend kleine Schmetterlinge.

Soll das schon alles sein? Bea leitet eine PR-Abteilung, hat eine schöne Wohnung - und einen unsagbar langweiligen Freund. Da steht plötzlich Fabian vor ihr, erfolgreicher Anwalt, chaotisch ... und vor allem: Beas Exfreund. Ein übergriffiger Chef, eine liebestolle Studentin und eine juristisch fragwürdige Kündigung tun ihr Übriges, um Beas Welt ordentlich ins Wanken zu bringen. Und tausend kleine Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzen plötzlich fröhlich um die Wette ...

Eine romantische Komödie voller Witz, Charme und Leidenschaft. EBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

Dieser Roman ist bereits unter dem Titel »Recht leidenschaftlich« erschienen.

Leg die Pizza ins Tiefkühlfach


Die gute Wagner-Pizza! Und zwar Beas Lieblingssorte, die Steinofen Lachs-Spinat! Dass es die gab hier an seiner Tankstelle! Jetzt fehlte nur noch eine Flasche Wein. Natürlich nicht irgendeiner, Bea war schließlich eine Frau mit Stil. Im Regal neben den Schokoriegeln herrschte reichhaltige Auswahl. Fabian entschied sich für einen Merlot. Mit Merlot machte man nichts verkehrt. In der Eistruhe entdeckte er noch zwei übriggebliebene Schälchen Tiramisu. Natürlich. Ein leckeres Dessert musste schließlich auch sein zu einem romantischen Abendessen.

Beim Bezahlen fragte Fabian die Kassiererin, wie spät es sei. Ups! Zehn nach acht? Nach mitteleuropäischer Zeit? Das war jetzt nicht so gut. Er hatte Bea für acht eingeladen. Aber sie kam bestimmt zu spät. Ganz bestimmt. Mist! Bea war nie zu spät. Im Gegenteil. Sie war eine Pünktlichkeitsfanatikerin. Darüber hatten sie sich damals ständig gezofft. Ach, Bea …

Zum Glück lag die Tankstelle nicht weit weg von seiner Wohnung. Knapp fünf Minuten später sprang er die Stufen des Treppenhauses nach oben – und sah zu seinem Entsetzen, wie sich Bea angeregt mit Nemesis 2 unterhielt, die in ihrer offenen Tür stand. Frau Sörensen war bekleidet mit einem Ding, das man vermutlich »Hauskleid« nannte, Bea trug Dunkelrot und Teuer, außerdem die üblichen meterhohen Absätze.

»Hallooo, Bea! Guten Abend, Frau Sörensen.«

Fabian verblüffte es immer wieder, wie rapide und phalanxartig sich auch wildfremde Frauen zusammenschließen konnten, wenn sie über einen Mann redeten, was Bea und Nemesis 2 offensichtlich gerade getan hatten. Er hätte da Geschichten erzählen können von Freundinnen und Ex-Freundinnen und Ex-Ex-Freundinnen … aber bevor ihm Zeit geblieben wäre, sich in Erinnerungen zu verlieren, hörte er schon Frau Sörensen: »Das war nicht recht von Ihnen, Herr Advokat.«

»Hallo, Bea«, er gab ihr einen Kuss auf die Wange, in der Hoffnung, dass seine Nachbarin die Geste richtig zu deuten wusste. »Es tut mir sehr leid, ich habe die Zeit falsch eingeschätzt, aber ich habe mich wie wild beeilt …«

Bea gab keine Antwort. Sie zog noch nicht mal die Augenbrauen hoch. Das tat dafür Frau Sörensen. »Aber das meine ich doch nicht. Ich meine: Es war nicht recht von Ihnen, wie Sie damals die junge Dame in strömendem Regen auf der Straße warten ließen.«

Damit konnte sie nur die Schlüssel-Episode von vor sieben Jahren meinen. Die hatte Bea ihm immer wieder unter die Nase gerieben. Ja-ha, er hatte seinen Schlüssel damals wieder aus ihrer Handtasche genommen, ohne es ihr zu sagen. Ja-ha, er hatte gedacht, er sei sowieso früher bei sich als sie. Hatte sie etwa Frau Sörensen von der alten Kamelle …?

»Es war Nieselregen, das habe ich Bea schon zig Mal gesagt! Bloß so ein bisschen Nieselregen.«

»Trotzdem, das war nicht recht von Ihnen.«

»Bea, sag du doch mal was!«

»Guten Abend, Fabian.«

»Lass uns reingehen. Ich hab uns was Schönes mitgebracht.«

Bea blickte auf die Plastiktüte von Shell, und jetzt zog sie die Stirn in Falten. Das war kein gutes Zeichen, das kannte Fabian von früher. Er schloss seine Wohnungstür auf.

»Einen schönen Abend noch, Frau Sörensen«, sagte Bea.

»Ärgern Sie sich nicht zu sehr über ihn, Fräulein Beatrice. Eigentlich ist er ein ganz anständiger junger Mann. Nur, ja, Sie wissen, wie das ist mit unverheirateten Männern. Ich sage ihm ja schon lange, dass er eine Frau braucht, aber eine richtige, nicht immer diese unterernährten …«

Unterernährt! Das hatte noch gefehlt. Außerdem befürchtete Fabian Schlimmstes für das »Fräulein«. Die Anrede hatte Bea schon früher in Sekunden zur Tobsucht getrieben. Er legte ihr die Hand auf den Rücken und bugsierte sie in die Wohnung. »Vielen Dank, dass Sie Frau Lammert die Zeit vertrieben haben«, sagte er in Richtung von Frau Sörensen. »Es war höhere Gewalt, das mit der Verspätung, wissen Sie.«

Aber Frau Sörensen dachte gar nicht daran, in ihrer Wohnung zu verschwinden. Sie schüttelte nur den Kopf und machte Geräusche, die wie »Ts-ts-ts …« klangen. »Das ist nicht recht von Ihnen, Herr Advokat. So eine nette junge Dame, und sie hat sich extra so hübsch gemacht, die lässt man doch nicht wa…«

»Sie muss jetzt dringend aus diesen fiesen Schuhen raus«, rief Fabian ins Treppenhaus und schloss schnell die Tür.

Die Einrichtung war neu. Und nicht nur neu, sie passte tatsächlich zusammen. Fabian hatte so etwas wie Stil entwickelt. Andererseits, das hier war eher die Handschrift einer Frau. Einer Frau mit Stil. Dann hatte er also in den vergangenen Jahren gar nicht alleine … Es fühlte sich ekelhaft an. Wie Verrat. Was für ein Schwachsinn. Sie hatte sich von ihm getrennt, nicht umgekehrt. Und trotzdem, er hätte das nicht machen dürfen. Sie einfach so einzutauschen gegen eine beliebige andere. Gegen eine andere mit Geschmack. Das machte es noch schlimmer. Von ihrem eigenen Geschmack hatte er damals nie etwas wissen wollen. Lass doch, Bea. Sofa, Tisch, Stühle, ist doch alles da. Aber es hatte nie zusammengepasst, einmal ganz davon abgesehen, dass seine Einrichtung ausgesehen hatte, als hätte er sie sich beim Sperrmüll zusammengeklaubt.

»Siehst du, ich habe mich runderneuert«, Fabian war ihr Blick offenbar nicht entgangen. »Ich bin ein völlig neuer Mann …«

Sie wollte die Details nicht wissen. »Was ist in der Plastiktüte?«

»Also, jetzt leg doch erst mal ab und mach’s dir bequem.«

»Was ist in dieser Tüte?«

»Was vermutest du denn so Schlimmes?« Er nahm ihre Jacke und hängte sie an die Garderobe. Dann legte er ihr mit der allergrößten Selbstverständlichkeit den Arm um die Taille. Abendessen von der Tankstelle für sie, Designermöbel für eine andere. Vielleicht wohnte die ja sogar hier, vielleicht war sie nur an diesem Abend zu einer Fortbildung gefahren, vielleicht hatte er sich deshalb ausgerechnet einen Mittwoch für ihr Treffen ausgesucht. Und sie selbst war weiter nichts als eine nette Reminiszenz ans frühere Chaos. Dabei hätte sie sich damals so etwas wie das hier gewünscht, genau das. Den Tisch, das Regal, das neu aufbereitete Parkett, die große Standkerze. Alles. Genau so. Abgesehen vom Menüplan dieses Abends natürlich. Aber der war ja auch für sie, nicht für die andere. Tiefkühlpizza kam auf alle Fälle nicht in Frage. Aber gut, dann würde sie eben machen, was sie auch früher schon gemacht hatte: selber kochen. Trotzdem wollte sie ihm das nicht einfach so durchgehen lassen.

Sie zeigte auf die Tüte, die Fabian inzwischen auf den Fußboden gestellt hatte. »Lass mich raten. TK-Pizza, billiger Merlot und Plastik-Tiramisu von der Tanke! Das ist da drin.«

Er nahm die Tüte und ging damit in einen Raum, der wie die Küche aussah. »Früher hat dir das gefallen.«

Nicht so ganz, dachte sie. »Früher haben wir beide studiert. Früher habe ich auf Messen gejobbt, um in einer Ein-Zimmer-Wohnung zu hausen. Früher war ich mir sicher, dass du nicht mal das Erste Staatsexamen schaffen würdest …«

»Aber warum das denn?« Er war so überrascht, dass er die Tüte mit den Einkäufen auf den Tisch fallen ließ. Die Weinflasche gab ein bedenkliches Geräusch von sich, die Packungen mit dem Tiramisu fielen auf den Boden. »Ich war gut, Bea, ich war richtig gut. Ich war begabt. Ich bin immer noch begabt, diese blöde Lechnik hat nur noch ›hä …‹; gesagt neulich, das hast du doch mitbekommen. Die redet sonst immer wie gedruckt.«

Bea folgte ihm in die Küche. »Lass uns lieber mal schauen, ob die Weinflasche noch ganz ist.« Sie öffnete vorsichtig die Tüte. »Sonst kannst du deinen schön polierten Parkettboden nämlich gleich wieder erneuern.«

»Das Parkett habe ich letztes Jahr machen lassen. Gefällt es dir?«

»Mir schon. Und gefällt es IHR?« Verdammt. Verdammt, verdammt, verdammt.

»Wem?« Er fasste sie an den Schultern, aber sie sah ihn nicht an, zog stattdessen die Weinflasche so vorsichtig aus der Tüte, als wäre sie aus Kristall. Sie war tatsächlich heil geblieben. Fass mich nicht an, du Idiot! Natürlich sagte sie das nicht.

Aber er hielt sie auch nicht länger fest. Er ließ sie los. Und lachte. Laut und unbefangen und sichtlich sehr amüsiert. Sie biss sich auf die Lippe.

»Zieh doch mal die Nadeln oder was auch immer das ist aus deinen Haaren. Mit der Frisur siehst du aus wie eine meiner ganz besonders wichtigen Mandantinnen.« So, wie er das »ganz besonders wichtig« betonte, war klar, was er von dieser Sorte Frau hielt.

Es war eine Haarklammer, und sie nahm sie heraus. Sie erinnerte sich jetzt, dass er es auch früher schon gemocht hatte, wenn sie ihre Haare offen trug. »Besser so? Wie sieht denn deine Lissy aus?«

»Lissy?« Er lachte immer noch. »Knallroter Lippenstift, Brille und Pferdeschwanz. Super schlank. Sie macht viel Sport.«

»Klingt hübsch«, gab sie bissig zurück, ihr Kleid fühlte sich auf einmal noch enger an als vorhin beim Anziehen. Nicht gerade vorteilhaft. Sie ging an ihm vorbei zur Küchenzeile, immer noch ohne ihn dabei anzusehen, und stellte die Weinflasche ab.

»Hübsch trifft es nicht ganz«, sagte er, schon wieder gefährlich nah hinter ihr. »Lissy ist perfekt.« Aua! »Lissy ist geradezu unheimlich perfekt. Ich weiß nicht, welcher Mann so was aushalten würde. Außerdem ist Lissy eine, mit der man sich besser nicht anlegt. Kannst du sie dir jetzt ungefähr vorstellen?«

Nein, konnte sie nicht, sie kämpfte noch mit dem »perfekt« und dem »schlank«. »Klar«, sagte sie.

»Komm einfach mal in der Kanzlei vorbei, ich koche euch...

Erscheint lt. Verlag 12.6.2018
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Reisen Reiseführer Nord- / Mittelamerika
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Beziehung • Chicklit • Deutschland • Drama • Frauen Bücher • Frauen Bücher Bestseller • Frauenliteratur • Frauen / Männer • Frauenroman • Frauenroman Bestseller • Freundschaft • Gefühl • Gefühle • Gegenwartsliteratur • Große Gefühle • Jenny Colgan • Katharina Herzog • Kerstin Gier • Kristina Günak • Liebe • Liebesgeschichte • Liebeskomödie • Liebesleben • Liebesroman • Liebesromane • Liebesromane für Frauen • Liebesroman (modern) • Macfarlane • Nähe • PetraHülsmann • Ricki Schultz • Romantik • Romantische Komödie • Rom Kom • Rosie Walsh • Sarah Morgan • Schicksal • Sommerlektüre • Sophie Kinsella • Tragik • Trennung • Unterhaltung • Unterhaltungsliteratur • Urlaubslektüre • Wenn´s einfach wär • Zwischenmenschliche Beziehung
ISBN-10 3-7325-4659-4 / 3732546594
ISBN-13 978-3-7325-4659-6 / 9783732546596
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