Bhutan entdecken (eBook)
120 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7357-5246-8 (ISBN)
Beatrice Sonntag ist eine begeisterte Weltreisende, die schon mehr als 110 Staaten besucht hat. Sie veröffentlicht hiermit erneut einen Reiseführer zu einem Land, zu dem es noch wenig Literatur in deutscher Sprache gibt.
Sehenswürdigkeiten WESTBHUTAN
West-Bhutan (Quelle:© les contributeurs d’OpenStreetMap)
Paro und Umgebung
Paro
Die Stadt Paro liegt im Westen Bhutans und hat etwa 15.000 Einwohner. Da es die einzige Stadt in Bhutan mit einem internationalen Flughafen ist, kommt ihr im Tourismus eine bedeutende Rolle zu. Es gibt zahlreiche Hotels und in der Innenstadt eine Menge Souvenirläden. Verglichen mit anderen Orten in Bhutan ist die touristische Infrastruktur hier sehr gut und die Tempel der Umgebung, vor allem das berühmte Tigernest sind leicht von hier aus erreichbar.
Das Stadtzentrum, das zwischen dem Paro Dzong und dem Kichu Lhakhang gelegen ist, besteht im Grunde aus einer Hauptstraße mit traditionellen bhutanischen Gebäuden. Im den Erdgeschossen entlang der Hauptstraße sind Supermärkte, eine Apotheke, einige Restaurants und viele Souvenirgeschäfte untergebracht. In den kleineren Nebenstraßen gibt es auch Internetcafés und einige Spirituosenläden sowie kleine Hotels.
Paro Dzong
Paro Dzong
Der Paro Dzong wird auch Rinpung Dzong genannt und gehört zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Er liegt gut zugänglich direkt am Flussufer. Über eine Brücke ist er ohne Anstrengung zu erreichen. Im Innern sind die Originalgebäude dieser alten Klosterfestung zu bewundern, die liebevoll restauriert sind. Eine große Anzahl auch junger Mönche lebt hier. Man sollte auf jeden Fall den Tempel des Dzong besuchen, dessen wunderschöne Wandmalereien verraten, wie alt das Gebäude tatsächlich ist. Die Gemälde sind meist von großen gelben Tüchern verhängt, um sie vor der Sonne zu schützen.
In mehreren kleinen Kapellen und Nebentempeln sind weitere Schätze und Statuen zu bewundern. Sehr fotogen sind die jungen Mönche, wenn sie im Innenhof vor den reich verzierten bunten Fenstern und Fassaden stehen oder ihrem täglichen Leben nachgehen.
Kichu Lhakhang
Der Kichu Lhakhang ist einer der beiden ältesten Tempel in Bhutan. Der Legende nach erbaute Songtsen Gampo im 7. Jahrhundert in einer einzigen Nacht 108 Tempel. 106 dieser Tempel liegen auf dem Gebiet Tibets und zwei auf dem Territorium Bhutans. Eines dieser heiligen Bauwerke ist der Kichu Lhakhang in Paro. Er liegt nordwestlich des Stadtzentrums und ist über die Straße zu erreichen, die Richtung Drukyel Dzong führt. Der direkte Zuweg führt noch einige hundert Meter über sehr schlechte Pisten.
Die Anlage ist im Vergleich zu den Dzongs und anderen Tempeln in Bhutan sehr klein, was durch ihr Alter zu erklären ist. Von außen wirkt der Bau im Pagodenstil wie neu, denn er wird sehr gut gepflegt von einer Reihe von Mönchen. Im Innenhof steht ein Orangenbaum, der der Legende nach zu jeder Jahreszeit reife Orangen trägt.
Wenn man dann die beiden Innenräume des Tempels betritt, erkennt man, wie alt ein Teil des Bauwerks wirklich ist. Die Wandmalereien sind vom Rauch der Butterkerzen geschwärzt und einige Statuen lassen ihr Alter erahnen. Andere Statuen sind ganz neu oder ihre Gesichter wurden mit Blattgold aufgepeppt. Der zweite Tempel, der eine Kopie des alten Tempels aus dem 7. Jahrhundert ist, wurde in den 1970er Jahren hinzugefügt und ist ebenfalls reich verziert sowie mit einer großen Anzahl an Statuen bevölkert.
Drukyel Dzong
Der Drukyel Dzong liegt nordwestlich von Paro in einem kleinen Dorf. Über eine Art Landstraße ist er in einer halben bis dreiviertel Stunde zu erreichen. Der Drukyel Dzong ist einer der wenigen Dzongs im Lande, der zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde. Es handelt sich um eine Ruine, die malerisch auf einer kleinen Anhöhe steht. Der Fußweg vom Dorf aus zum Dzong ist in wenigen Minuten bewältigt.
Am Drukyel Dzong sieht man sehr gut, wie und aus welchen Materialien die alten Dzongs gebaut wurden. Das einstige Tempelgebäude im Zentrum der Ruine steht noch aufrecht und ist mit Brettern vernagelt, um neugierige Besucher aus den einsturzgefährdeten Räumen heraus zu halten. Provisorisch wurde ein Blechdach installiert, um den weiteren Verfall aufzuhalten. Die Ruinen geben eine hervorragende Fotokulisse ab. Auch die Berge, die sich im Nordwesten des Dzongs erheben, bilden ein schönes Panorama. Von hier aus ist unter anderem der Gipfel des Jomolhari (7326m) bei klarem Wetter gut zu erkennen.
2016 wurde anlässlich der Geburt des Thronfolgers vom Königshaus beschlossen, dass der Drukyel Dzong renoviert werden solle. Die Bauarbeiten sind jetzt (Herbst 2017) etwa zur Hälfte abgeschlossen. Die Wiedereröffnung ist für 2018 geplant.
Ta Dzong und Nationalmuseum
Der Ta Dzong befindet sich oberhalb des Paro Dzong am Hang. Das runde Gebäude wird oft als Wachturm bezeichnet. Es handelt sich zwar nicht um einen Turm, aber seine exponierte Lage mit einem traumhaften Blick auf das ganze Tal erfüllt alle Bedingungen, die für einen Wachturm wichtig sind.
Die Sammlung besteht aus einer beeindruckenden Maskensammlung, einer Sammlung von Thangkas aus dem 16. bis 18. Jahrhundert und aus einer Ausstellung alter Teekannen aus Metall. Insgesamt besitzt das Nationalmuseum über 3000 Kunstwerke, von denen aber nicht alle immer zu sehen sind. Zudem gibt es eine anschauliche moderne Ausstellung zu Bhutan, seiner Geographie, Geschichte, Flora und Fauna.
Taktsang Kloster / Tigernest
Das Taktsang Kloster, das im Westen besser unter dem Namen Tigernest bekannt ist, ist wohl das berühmteste Kloster in ganz Bhutan. Es liegt an einem Berghang bei Paro auf einer Höhe von etwa 3100 Metern, also etwa 900 Höhenmeter oberhalb der Stadt Paro. Daher ist der Aufstieg recht mühsam und nimmt je nach Form zwischen zweieinhalb und dreieinhalb Stunden in Anspruch. Am Fuße des Berges gibt es die Möglichkeit, ein Reitpferd für den ersten Abschnitt (etwa zwei Drittel der Strecke) zu mieten.
Das letzte Drittel des Weges ist weniger staubig und deutlich besser befestigt. An den wirklich gefährlichen Stellen, die bis 1998 noch ein erhebliches Sturzrisiko bildeten, sind heute Geländer angebracht und steinerne Stufen installiert. Das macht den Aufstieg einfacher und weniger gefährlich. Auf etwa halbem Weg gibt es ein hübsches Ausflugslokal mit Blick auf das Tigernest.
Oben angekommen müssen Touristen ihre Kameras und Mobiltelefone abgeben. Es stehen allerdings nur wenige Schließfächer zur Verfügung. Im Innern ist fotografieren verboten. (Einer der wenigen Orte Bhutans, wo dieses Verbot tatsächlich umgesetzt wird.)
Auf recht engem Raum, der sich durch die exponierte Lage am schroffen Felshang ergibt, stehen mehrere Tempel, die durch schmale mit Stein gepflasterte Wege verbunden sind. Die Meditationshöhle von Guru Ronpoche kann bewundert werden. Viele prachtvolle Statuen stehen auf den Altären.
Nach dem 8. Jahrhundert galt der Ort als heilig und diente mehreren Persönlichkeiten zur Meditation. Das Kloster als solches wurde im 17. Jahrhundert erbaut. 1998 zerstörte ein Brand große Teile des damaligen Baus. In Rekordzeit fand der Wiederaufbau statt, bei dem auch die Zuwege erneuert wurden.
Das im Innern vor Schätzen und Kunstwerken überbordende Kloster gehört zu Recht zu den Hauptsehenswürdigkeiten des Landes. Allein schon die traumhafte Aussicht vom Kloster aus und von den verschiedenen Aussichtspunkten auf das am Berghang klebende Kloster macht den Ausflug unvergesslich. In der Hauptsaison empfiehlt es sich, früh am Morgen aufzubrechen, weil viele Besucher unterwegs sind.
Tsaktsang Kloster / Tigernest
Thimphu und Umgebung
Thimphu
Die Hauptstadt Bhutans ist Thimphu, das im Westen des Landes liegt. Vom internationalen Flughafen in Paro aus ist es etwa eine halbe Stunde Fahrt mit dem Auto. Die Strecke führt an einem Fluss vorbei, ist kurvenreich und landschaftlich reizvoll.
Thimphu liegt am Wang Chu Fluss und hat knapp 80.000 Einwohner. Damit ist die Hauptstadt mit Abstand die größte Stadt in Bhutan. Hier leben mehr als 10 Prozent der Einwohner. Thimphu ist wirtschaftliches und politisches Zentrum. Der König sowie auch das Parlament haben hier ihren Sitz. Zudem gibt es einige Sehenswürdigkeiten, die kein Besucher verpassen sollte.
In Thimphu finden Touristen mehrere gute Hotels, Restaurants und sogar einige Bars mit einem Nachtleben, zumindest am Wochenende. Auch Banken mit Geldautomaten befinden sich in Thimphu. Zu empfehlen sind das Kisa Hotel, das Wangchuck Hotel und das Hotel Jumolhari. Im Hotel Jumolhari ist auch das Restaurant für Laufkundschaft geöffnet. Unter den Restaurants werden Sie sicherlich rund um den zentralen Platz am Uhrturm fündig. Traditionelle bhutanische Gerichte gibt es im Mid Point Restaurant, im Edelweiss Restaurant oder im Rice Bowl.
Thimphu Dzong
Der Thimphu Dzong, auch Tashichho Dzong genannt, liegt in Thimphu unmittelbar am Wang Chu Fluss. Er wurde im frühen 13. Jahrhundert erbaut, im 17. Jahrhundert nach einem zerstörerischen Brand deutlich vergrößert und erneuert und ist seit 1952 Regierungssitz. Die Ministerien...
Erscheint lt. Verlag | 23.11.2017 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber |
Reisen | |
ISBN-10 | 3-7357-5246-2 / 3735752462 |
ISBN-13 | 978-3-7357-5246-8 / 9783735752468 |
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Größe: 4,2 MB
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