Geliebtes Griechenland

Leben, Geschichte, Gesellschaft und Abgründe
Buch
158 Seiten
2015
Interconnections medien & reise e.K. (Verlag)
978-3-86040-230-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Geliebtes Griechenland - Siegbert Isbrecht
17,90 inkl. MwSt
Betrachtungen eines deutschen Auswanderers, der seit dem Mauerfall in Griechenland ansässig ist.
Mit viel Humor zeichnet er ein packendes Bild des heutigen Griechenlands und seiner Bewohner, die zwischen uraltetem Aberglauben und Moderne "kreativ" ihr Leben zu meistern versuchen. Er hat das Land intensiv bereist und führt den Leser kenntnisreich zu den Stätten seiner Besuche. Nie wird es langweilig. Eine wunderbare Lektüre für alle Hellas-Liebhaber.
Was kann jemand erleben, der das erste Mal in ein unbekanntes Land kommt, und gleich für mehrere Jahre dort bleibt? Der Autor beschreibt in seinem Buch „Nachrichten aus Griechenland“ humorvoll erste Schritte beim Start in die neue Heimat.
Was ist alles an bürokratischen Hürden zu überwinden, um ein vollwertiger „Ausländer in Hellas“ zu werden? Was ist zu beachten, wenn man eine Wohnung einrichtet. Die Sprache ist ein Buch mit sieben Siegeln. Wie lebt es sich in einem Land, wo das Wort „Chaos“ herkommt? Denn so steht es ja in der Mythologie:“ Das Chaos war der Anfang“.
Der Autor, in einem Hochhaus wohnend, beobachtet, wie liebevoll die Eltern mit ihren Kindern umgehen, und schildert die kleinen Sorgen und Tagesprobleme der Nachbarn. Er nimmt an der Hochzeit seiner Wohnungsbesitzerin teil, und staunt, dass 300 Hochzeitsgäste gar nicht mal besonders viel sind.
Auch gegenseitige Hilfe wird groß geschrieben, ob bei der Olivenernte oder bei der Weinlese. Die noch existierende Großfamilie lässt keinen ihrer Familienmitglieder in Stich.
Dabei ist das Leben in Hellas keinesfalls billiger als in bei uns, aber die Art der Griechen, sich den Umständen anzupassen, und sich eines Netzwerkes von Freunden und Verwandten zu bedienen, ist beachtenswert. Denn besonders die Kindererziehung und deren Weiterbildung gehen oft bis an die Grenzen ihres Einkommens.
Doch kann sich der Autor dabei kaum erinnern, seine Nachbarn, griechische Bekannte oder Freunde jemals bei schlechter Laune erlebt zu haben.
Zahlreiche Reisen quer durchs Land und auf die Inseln weiten den Blick für die Schönheiten Hellas`, diesem Wechselspiel von Bergen und Meer, dem sich niemand entziehen kann, und wo die Sonne zeigt, was sie kann.

Auch die Antike kommt im Buch nicht zu kurz. Gerade Griechenland mit seiner ruhmreichen Geschichte, den Mythen, den Göttersagen, die in allen Teilen des Landes spielen, haben es ihm angetan.
Besonders Kreta, die Wiege Europas. “Wahrhaftig“ wird von Siegbert Isbrecht berichtet, wie Europa zu seinem Namen kam, aber auch die Gründe des Unterganges dieses großen Reiches. Hinweise zu besonderen Naturhöhepunkten dieser Insel, wie die Wanderung durch die berühmte 18 Kilometer lange Samaria-Schlucht, fehlen ebenso wenig wie der Besuch eines deutschen Soldatenfriedhofs in Maleme mit hoher Symbolkraft. Er zeigt deutlich den Wahnsinn des Krieges und mahnt die Hinterbliebenen.
Der Pilion, eine große Halbinsel in der Landschaft Thessaliens bietet neben landschaftlichen Schönheiten auch eine „antike“ Eisenbahn, alte Sagen wie die Reise der Argonauten und den Beginn des Trojanischen Krieges.
Wie kam es zum Aufstieg der Makedonen, unter ihrem König Philipp den II? Und was hat „Alexander der Große“ daraus gemacht?
Olympia wird genau so erwähnt, wie der berühmte „Carnevale“ von Patras. Die Fremdenfreundlichkeit, die der Autor und seine Frau auf all den Reisen kennenlernten, besonders auf dem Land und den Inseln, verbunden mit denkwürdigen Erlebnissen, lassen das Buch zu einer kurzweiligen Reiseliteratur werden.
Der Autor schreckt auch nicht zurück, bestimmte brisante politische Themen anzusprechen. Besonders Griechenlands mühsamer Weg zu einem modernen Staat.
Zahlreiche Fotos runden das Gesamtbild des Buches ab.

Siegbert Isbrecht, geboren 1936 in Oschatz, studierte Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften. Während seines Berufslebens führten ihn im Auftrag eines großen ostdeutschen Exportunternehmens Reisen in zahlreiche Länder, besonders nach Mittel- und Südamerika sowie nach Italien und Spanien. Weitere Stationen seiner beruflichen Tätigkeit waren ein zweijähriger Aufenthalt in Mailand und daran anschließend ab 1991 Athen. Nach Ende seiner Berufstätigkeit begann er sich mit den Eisenbahnen Griechenlands zu beschäftigen, wurde Mitglied des Vereins der „Freunde der griechischen Eisenbahnen“, veröffentlichte Artikel zu diesem Thema in Tageszeitungen und schrieb ein Buch über das Reisen in Hellas mit der Eisenbahn. Der Autor lebt heute in Berlin und Athen.

AUFBRUCH IN UNBEKANNTE GEFILDE
WOHNUNGSSUCHE, PAPIERKRAM, HANDSALBUNG
DAS GRIECHISCHE
VERKEHRSPROBLEME
URSPRÜNGLICHE TAVERNEN UND WILDE SAMMLER
UMGEBUNG VON ATHEN
DRECK, GESTANK UND …
VÖLLEREI ZUR FASTENZEIT
DIE KUNST DES WAGENLENKENS
TEURE SCHULEN, EMSIGE PAUKER
PLANUNG UND VORAUSSICHT SIND BLÖD …
GÖTTLICHES LOTTERLEBEN
HOTEL MAMA, RUINÖSE HOCHZEITEN
SPARTA UND MISTRAS
KYKLADEN
ADIEU KALLISTE, DU SCHÖNE!
TEURER TOD
IMMER WIEDER ZOFF UND LOCKERE SITTEN
DELPHI UND UMGEBUNG
HEILBAD LUTRA KILLINIS
STINKIGER SCHWEFEL
WUNDERBARE ELEVATION DER MÖNCHE
MAKEDONIEN GEGEN MAZEDONIEN …
VOLOS UND PILION
AUTOBAHN UND GEOPOLITIK
UNERSÄTTLICHE MÖNCHE UND …
BEFREIUNG GRIECHENLANDS
KALAVRITA
HELLAS AM SCHEIDEWEG

Bürokratie als Kunstform! Macht der Kirche Telefon Das Staunen in der neuen Heimat geht weiter. Mit meinem griechischen Partner bin ich auf Wohnungssuche. In Ilioupolis werden wir fündig. Eine kleine Wohnung mit Blick nach Osten. “Wäre nicht Südrichtung besser?“ frage ich naiv. “ Warten Sie ab, wenn im Frühling und Sommer die Sonne so richtig brennt, werden Sie anders darüber denken. “Recht hatte der Mann. Als er dann noch das angeschlossene Telefon sah, meinte er, das sei ja bares Geld wert, denn eine ganze Reihe von Wohnungen hätten noch keins. Da seien entweder lange Wartezeiten in Kauf zu nehmen, um einen Anschluss zu bekommen … oder man müsse den für die Vergabe der Anschlüsse verantwortlichen Telefonmitarbeitern, einen Umschlag, na, mit was wohl gefüllt?, dem sog. ", nämlich, überreichen. Heute ist das Thema allerdings erledigt. Abgesehen von der rasanten Entwicklung der landesweiten Handy-Netze, hier Kinito genannt, sind die Festnetze überall gelegt. An etwas mussten wir uns beim Telefonieren gewöhnen. Ein barsches „Nä“, „Empros“ oder „Oriste“ schallt einem entgegen, wenn man jemanden anruft. Nun geht das Überlegen los. Ist es derjenige, den man will? Um eine Frage kommt man nicht herum. Das Gleiche, wenn wir angerufen werden. Bisher war ich es gewohnt, meinen Namen zu sagen. Nun melde ich mich auch mit einem, wie ich hoffe, recht fröhlichem „Hallo“. Erschreckt legen da die „Falschwähler“ schnell wieder auf, ohne Luft zu holen. Einige Anrufer sind aber auch hartnäckig. So wollte vor nicht allzu langer Zeit z.B. ein Grieche nicht einsehen, wieso denn der Dimitrios nicht da ist, und wieso ich denn in der Leitung sei. Und das an dem Anschluss, an dem ich mich seit 1991 befinde! Paraxenos, Merkwürdig. Das er sich schlichtweg verwählt gehabt haben könnte, auf die Idee kam er gar nicht. Merkwürdig war, was sich die staatliche Telefongesellschaft „OTE“ gedacht hatte, als sie unlängst ihr gesamtes nationales Telefon-Nummern-System umbaute. Hundert Millionen Anschlüsse können nämlich mit diesem System geschaltet werden. Was passierte? Die Experten der OTE änderten das System der Ortskennzahlen, insbesondere in Athen und angrenzenden Teilen Attikas von der bisherigen Vorwahl 01 auf 210 um. Bei einer Gesamtbevölkerung von ca. 10,5 Mio. in Hellas betrifft das etwa die Hälfte der Einwohner. Ab sofort muss nun auch bei jedem Ortsgespräch die Vorwahl mit einwählt werden. Beim Athener Ortsnetz mit der dreistelligen Vorwahlnummer 210 ist das ein Mehraufwand beim Wählen von ca. 30%. Dasselbe ist übrigens auch in Frankreich passiert, aber ist Völkern, die beim Zählen ab siebzig (soixante-et-onze, sechzig und elf, noch verrückter: quatre-vint-dix-sept = vier Zwanziger und siebzehn) ins Stottern geraten, denn wirklich zu trauen? Niemand konnte den perplexen Bürgern allerdings erklären, was sich die Ingenieure und Beamten dabei gedacht hatten, als sie für jeden Griechen, egal ob Opa oder Baby, zehn Festanschlüsse vorsahen, zumal immer mehr nur noch mit ihren Handys kommunizieren. Verwunderlich war allerdings, dass die Medien,.

Erscheint lt. Verlag 26.2.2015
Reihe/Serie Reisetops ; 25
Verlagsort Freiburg
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 245 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Reisen Reiseberichte Europa
Schlagworte Auswandern • Gesellschaft • Griechenland • Griechenland; Landeskunde • Griechenland; Politik/Zeitgeschichte • Griechenland; Reisebericht/Erlebnisbericht • Kultur • Landeskunde • Mentalität • Reisen
ISBN-10 3-86040-230-7 / 3860402307
ISBN-13 978-3-86040-230-6 / 9783860402306
Zustand Neuware
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