Meeresrauschen - Küsten des Lichts

Texte aus mehreren Jahrtausenden zum Thema Meer, Küsten und Licht, mit Aquarellen von Wassilis Dornakis

Jan Hübel, Robert Stadler (Herausgeber)

Buch | Hardcover
176 Seiten
2014
Verlag der Griechenland Zeitung – Hellasproducts GmbH
978-3-99021-009-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Meeresrauschen - Küsten des Lichts -
24,80 inkl. MwSt
In mehr als 120 Texten zu mehr als 140 Aquarellen finden Sie die unterschiedlichsten Annäherungen an das Thema Meer. Das Buch beinhaltet antike Überlieferungen, zeitgenössische Literatur, Gedichte, Volkslieder, Sachtexte, Auszüge aus Dramen, Fabeln und Volksweisheiten. Meer ist mehr als nur salziges Wasser: Es ist Küste und Licht, Mensch und Tierwelt, Mythologie; es umströmt Inseln und Leuchttürme, über ihm toben Stürme, auf ihm fahren Schiffe, es erzählt von Segen und Gefahr. Im vorliegenden Buch hören Sie das Rauschen des Meeres. Reisen Sie mit uns an die Küsten des Lichts!

Egon Friedell (bis 1916 Friedmann) wurde am 21. Januar 1878 in Wien geboren. Er studierte Philosophie und Germanistik und promovierte 1904 mit einer Arbeit über 'Novalis als Philosoph'. Als Dramatiker, Kabarettist und Theaterkritiker, als Freund von Peter Altenberg und Alfred Polar gehörte er zu den bestimmenden Persönlichkeiten des Wiener Kulturlebens. Von 1922 bis 1927 war er Schauspieler bei Max Reinhardt in Berlin und Wien, dann freier Schriftsteller. Berühmt machte ihn seine 'Kulturgeschichte der Neuzeit' (3 Bände 1927-1931). Kurz nach dem deutschen Einmarsch in Österreich nahm sich Friedell am 16. März 1938 das Leben.

"Vorwort; Der älteste Sänger am Mittelmeer; Möwe Jonathan; Poseidon zürnt; Die wahre Ankermitte ruhte im Meer; Das ewige Element Griechenlands; Meer bei Anzug des Sturms; Die Müßiggänger auf dem Quai; Durchsichtige heitere Luft; Himmel und Meer; Meerbrandung; Acht Winde: Die Fischer machen aus Zephyr "pounéntes"; Dichtung aus Licht, Luft, Fels und Meer; Hinauffahren zum Meer; Sonnenaufgang am Meer von Korinth; Delphine umgaukeln lustig die Schiffe; Herrliches Klima, üppiger Pflanzenwuchs; Eins-Sein; Gute Erziehung; Wacht auf Deck; Frühstück im Licht der Bootslampe; Der Traum vom goldenen Fisch;

Schiffer mit Harzwein in Korbflaschen; Vom Meer umbrandet; Neros Plan für einen Kanal; Jupiter und die Schildkröte; Mutter Krabbe und ihr Kind; Vom Himmel kommt es, zum Himmel führt es; Männer senken gebauschte Netze in die Flut; Küste mit niedrigen Landzungen; Abends öffnete sich das "Auge"; Zauberische Umrisse von Euböa; Januarstimmung; Endlich schlief ich doch ein; Küste mit glänzenden Städten bestickt; Kreta: schön und ringsumströmt; Anlanden werdet ihr; Das nächtliche Schaustück des Meeresleuchtens; Diese Burschen sind wahnsinnig; Meer und Land; Grab eines Schiffbrüchigen; Das Meer ließ das "Flügelpferd" nicht los; Eine Schar krächzender Seemöwen; Koffer und Taschen tanzten auf den Wellen; Jenseits des blauen Wassers; Ziegen klettern an Felsen hinauf; Verratene Liebe; Wie Geister aus dunklen Wassern; Im Osten ging eben die Sonne auf; Buchstäblich ins Blaue hineinreisen; Wasserberge und Täler in regellosem Getriebe; Brauende Schicht morgendlichen Nebels; Angel, Netz und Faden sind ihre ganze Habe; Neue Buchten zum Schwimmen; Der Skironische Fels; Tochter des Meeres; Der pfeifende Fischer; Kraftvoller Rücken erglänzt in der Sonne; Karg-sprödes Griechenland; Töne weit entfernter Ozeane; Trunken von Liebe; Anker werfen bei Korfu; Die Ränder der Insel dampfen in weißem Rauch; Philoktets Abschied von Lemnos; Der Morgen am Meeresufer; Von Morgen bis Abend spielen die Zauberfarben; Schaumgekräusel leckt lautlos steinernes Gestade; Eine Reise nach Delos; Ankunft in Aigina; Die Weisheit der alten Seefahrer; Der Schiffe mastenreicher Wald; Brandendes Meer; Insel der Aphrodite; Zwischen ungeheuren Gischtflügeln; Unangenehmer Geschmack des Seewassers; Zu allen Seiten Inseln; Meer der Frühe; Sternhelle Nacht; Auf der Hafenmole bis zum Leuchtturm; Aufblitzen von abertausend Silberschuppen; Schifferlied; Schwatzen der Hafenhyänen; In der weiten Dämmerung der Ägäis; Geradeaus dem Sturm entgegen; Im Reich des Odysseus; Platt wie Bretter im Meere liegend; Das griechische kleinasiatische Kolonieland; Millionen glühender Sterne; See und Himmel aus demselben Stoff; Bei halber Sonne erhebt sich ein Windsturm; Glückliche Lage des Hafens; Szenerie für Daphnis und Chloë; Die Symplegaden: der Widerhall der Ufer und des Meeres; Gehe hinab an die Bucht und fange mir Fische; Gläserne Helle im Aigaion; Meilen vom Leuchtturm entfernt; Mönche stehen wie Zypressen; Menschen, die mit den Wogen ringen; Ein Perser erzählt von der Salamis-Schlacht; Das Staatsschiff im Sturm; Wettergebräuntes Gesicht und leuchtende Augen; Salzig kühle Luft "eintrinken"; Piräus: Großartige Hafeneinfahrt; Zweite Odyssee; Die Blinklichter von Tinos und Mykonos; Mit einem Mal beginnt ein leises Brausen; Der Kapitän Dreizehn; Nur aus den Maschinenräumen dringt Licht; Beobachten der Fischkutter; Auf ein ausgedientes Schiff; In Quarantäne vor Delos; Mit der "Nassika" nach Delphi; Durch die Gewalt der Wellen zerschlagen; Unbekannte Insel; Erster Kontakt mit Schiffstran; Bittgebet; Der Matrose; Ein Strichwind fährt von Zeus herab; Das Schiff im Seesturm; Die Flüsse und das Meer; Unter einem Feigenbaum am kiesigen Strand; Nachwort; Wassilis Dornakis ? Ein illustrativer Erzähler und Zeitnehmer; Kurzbiografien der Autoren.

Der älteste Sänger am Mittelmeer: Niemand hat die Schönheit, die Launen und die Tücken des Mittelmeeres besser gekannt als der älteste Sänger am Mittelmeer Homer. Sein Seebild einer Windstille ist nie erreicht, geschweige übertroffen worden; es begreift nur zwei Worte in sich: luftfarbige Tiefe". Das ist die höchste Ökonomie in Worten, aber sie sagt alles; die zwei Worte zeigen uns Himmel und Wasser in harmonischer Farbenverschmelzung, den Abglanz der Höhe in den nassen Abgründen, das allgegenwärtige Licht in beiden Elementen. Unsere Reisebeschreiber haben, wenn sie mit dem feuchten Element in Berührung kommen, immer einen vollen Malkasten bei sich. Die homerische Technik beschränkt sich auf etliche Worte: purpurn, weinrot, violettfarbig. Das ist alles so treffend und bezeichnend, dass es keiner Erläuterung bedarf. Und erst die Bilderskala eines homerischen Seesturmes! (Amand von Schweiger-Lerchenfeld); Die Müßiggänger auf dem Quai: Nach etwa einer Woche bestiegen wir alle im Piräus das Schiff nach Hydra, dem Heim von Ghikas Vorfahren. Seferiades und Katsimbalis jubelten, sie hatten seit einer Ewigkeit keine Ferien mehr gehabt. Es war Spätherbst, es herrschte also ein wundervoll mildes Wetter. Gegen Mittag kam die Insel Poros in Sicht. Wir hatten eine Kleinigkeit an Deck gegessen, eine jener improvisierten Mahlzeiten, die Katsimbalis, wenn er in guter Verfassung ist, zu jeder Tages- und Nachtzeit liebt. Ich glaube, ich werde nie wieder eine solche Wärme und Zuneigung erleben wie die, mit der man mich an jenem Morgen umgab, als wir aufbrachen. Alle redeten zugleich, der Wein floss in Strömen, die Teller wurden nicht leer, die Sonne, die verschleiert gewesen war, strahlte jetzt, das Schiff schwankte sanft, es herrschte zwar Krieg, aber man dachte nicht an ihn. (Henry Miller); Dann erkennt man bereits die Brandung an den Küsten: Wie Bierschaum! Sabeth findet: Wie eine Rüsche!! Ich nehme meinen Bierschaum zurück, ich finde: Wie Glaswolle! Aber Sabeth weiß nicht, was Glaswolle ist und dann die ersten Strahlen aus dem Meer: Wie eine Garbe, wie Speere, wie Sprünge in einem Glas, wie eine Monstranz, wie Fotos von Elektronen-Beschießungen. Für jede Runde zählt aber nur ein einziger Punkt; es erübrigt sich, ein halbes Dutzend von Vergleichen anzumelden, kurz darauf ist die Sonne schon aufgegangen, blendend: Wie der erste Anstich in einem Hochofen! finde ich, während Sabeth schweigt und ihrerseits einen Punkt verliert ... Ich werde nie vergessen, wie sie auf diesem Felsen sitzt, ihre Augen geschlossen, wie sie schweigt und sich von der Sonne bescheinen lässt. Sie sei glücklich, sagt sie, und ich werde nie vergessen: das Meer, das zusehends dunkler wird, blauer, violett, das Meer von Korinth und das andere, das attische Meer, die rote Farbe der Äcker, die Oliven, grünspanig, ihre langen Morgenschatten auf der roten Erde, die erste Wärme und Sabeth, die mich umarmt, als habe ich ihr alles geschenkt, das Meer und die Sonne und alles, und ich werde nie vergessen, wie Sabeth singt! (Max Frisch); Welch eine Küste das war! Mehr, als eine Linie von Menschen erdacht! Dieser Silbersaum, Anfang eines neuen Erdteils, war ein erster Takt von dem großen Fabelliede des Orients, ein empfindlichster, kostbarster Saum dieser Welt. Es war, als ob dort, wo sich zwei Welten begrenzten, die harte Schale der Erde gesprungen sei und der Riss nun geniales Gewölk aus Geheimnistiefen entlasse.

Erscheint lt. Verlag 21.10.2014
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 715 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Reisen Reiseberichte Europa
Schlagworte Griechenland; Geschichten • Mittelmeer; Romane/Erzählungen
ISBN-10 3-99021-009-2 / 3990210092
ISBN-13 978-3-99021-009-3 / 9783990210093
Zustand Neuware
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