Visiten hinter Indien

Unterwegsnotate

(Autor)

Buch | Hardcover
176 Seiten
2015
Wiesenburg (Verlag)
978-3-943528-85-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Visiten hinter Indien - Eberhard Zeiler
16,90 inkl. MwSt
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Das nebelverhangene Massiv des Gunung Agung; an einer seiner

Flanken der bergwärts strebende Komplex des ‚Mutter-Tempels’

BESAKIH, ein wie selbstverständlich durchlebter sakraler Raum.

Scharen erwartungsfroher Menschen, rituelle Gaben mit sich führend,

durchsteigen die Terrassen und Tempel. Ich wohlgelitten unter ihnen,

bis ich, der Nicht-Hindu, dezent zum (nur) imaginativen Schauen auf

das jeweilige Sanctum gedrängt werde. Und doch: für die Einweihung

meines Sarongs fraglos der angemessene Ort.

Dazwischen der Mix aus Gunas Informationen, unseren Wahrnehmungen

und meinen dahingekritzelten Gedankensplittern, Notaten eben.

In einem Abriß berührt Guna das magisch-mythische Malaysia

(Animismus: Naturgeister in den Cameron Highlands, Schutz- und

Hausgeister;Religions-, Glaubens-, Aberglaubensvielfalt, mythische

und kultische Exempel; die Vermutung, daß ‚Magie’ ein aufstrebendes

Tourismusfeld sein könne); im dschungelüberzogenen Malaysia gewiß

eine Erlebens- und im besten Falle Verstehensdisposition.

WAT MAHATHAT, 14. Jahrhundert: Du stehst, im Angesicht eines

meditierenden Erleuchteten (die Flamme über seinem Kopf), vor jahrhunderteverwitterter

Pagode – Stein gewordenes Mittelalter, das nicht

mehr atmet, aber zu dir spricht. Und das dachlose Säulenlabyrinth,

flankiert von segnendem Buddha links. Greifbar fast die ins Steinareal

sich senkende Geschichtsmächtigkeit. Und du folgst den Formen, den

Dimensionen, den Proportionen der anscheinend ewigen Gebilde. Und

du suchst nach Worten unverlierbarer Anverwandlung.

. bald rollen wir auf rötlich-staubigen Wegen zwischen knochentrockenen

Feldern, manchmal an Cashew-Plantagen entlang, und

durch vormittagsstille, nur von hellen Kinderstimmen („Hallo, hallo!“)

durchtönte Dörfer. Gerade hier, hören wir aber auch, in diesem sich uns

friedvoll-unverletzlich darbietenden Landstrich, in dem wir schnell

Grüppchen von Kindern um uns haben (und ich mich dabei ertappe, wie

ich ihre natürliche Unschuld am Maß vermuteter großelterlicher Schuld

kleinzudenken wage), gerade hier nämlich fanden vor Generationen

die Roten Khmer Zuflucht und Hilfe. ------------

Eberhard Zeiler,

geboren in Bautzen; bis 2006 im Inland und im Ausland lehrend

(Literatur, Kulturen, Fremderleben)

Das nebelverhangene Massiv des Gunung Agung; an einer seiner Flanken der bergwärts strebende Komplex des Mutter-Tempels BESAKIH, ein wie selbstverständlich durchlebter sakraler Raum. Scharen erwartungsfroher Menschen, rituelle Gaben mit sich führend, durchsteigen die Terrassen und Tempel. Ich wohlgelitten unter ihnen, bis ich, der Nicht-Hindu, dezent zum (nur) imaginativen Schauen auf das jeweilige Sanctum gedrängt werde. Und doch: für die Einweihung meines Sarongs fraglos der angemessene Ort. Dazwischen der Mix aus Gunas Informationen, unseren Wahrnehmungen und meinen dahingekritzelten Gedankensplittern, Notaten eben. In einem Abriß berührt Guna das magisch-mythische Malaysia (Animismus: Naturgeister in den Cameron Highlands, Schutz- und Hausgeister; Religions-, Glaubens-, Aberglaubensvielfalt, mythische und kultische Exempel; die Vermutung, daß Magie ein aufstrebendes Tourismusfeld sein könne); im dschungelüberzogenen Malaysia gewiß eine Erlebens- und im besten Falle Verstehensdisposition.
WAT MAHATHAT, 14. Jahrhundert: Du stehst, im Angesicht eines meditierenden Erleuchteten (die Flamme über seinem Kopf), vor jahrhunderteverwitterter Pagode Stein gewordenes Mittelalter, das nicht mehr atmet, aber zu dir spricht. Und das dachlose Säulenlabyrinth, flankiert von segnendem Buddha links. Greifbar fast die ins Steinareal sich senkende Geschichtsmächtigkeit. Und du folgst den Formen, den Dimensionen, den Proportionen der anscheinend ewigen Gebilde. Und du suchst nach Worten unverlierbarer Anverwandlung. . . bald rollen wir auf rötlich-staubigen Wegen zwischen knochentrockenen Feldern, manchmal an Cashew-Plantagen entlang, und durch vormittagsstille, nur von hellen Kinderstimmen ( Hallo, hallo! )durchtönte Dörfer. Gerade hier, hören wir aber auch, in diesem sich uns friedvoll-unverletzlich darbietenden Landstrich, in dem wir schnell Grüppchen von Kindern um uns haben (und ich mich dabei ertappe, wie ich ihre natürliche Unschuld am Maß vermuteter großelterlicher Schuld kleinzudenken wage), gerade hier nämlich fanden vor Generationen die Roten Khmer Zuflucht und Hilfe.

Verlagsort Schweinfurt
Sprache deutsch
Maße 140 x 210 mm
Gewicht 327 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Reisen Reiseberichte Asien
Reisen Sport- / Aktivreisen Asien
Schlagworte Asien; Reisebericht/Erlebnisbericht • Asien; Reise-/Erlebnisberichte • Indien • Reisen • Unterwegs
ISBN-10 3-943528-85-5 / 3943528855
ISBN-13 978-3-943528-85-5 / 9783943528855
Zustand Neuware
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