Immer noch kein Land in Sicht

Tollkühne Helden auf See
Buch | Softcover
256 Seiten
2014
Piper (Verlag)
978-3-492-40494-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Immer noch kein Land in Sicht - Ebba D. Drolshagen
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Von wilden Kerlen und ihren verrückten Seeabenteuern. Ebba D. Drolshagen hat die ausgefallensten Seefahrtgeschichten des 20. Jahrhunderts in einem unterhaltsamen Logbuch zusammengetragen: Ihre Protagonisten überqueren in einem Stahl-Ei den Atlantik, schwimmen im Jeep über die Weltmeere und rudern ohne Proviant über den Ozean. Sie zimmern sich im heimischen Wohnzimmer aus Sperrholz ihr Boot, kämpfen an Deck mit Haien und entspannen, indem sie kopfüber am Mast baumeln. Humorvoll und mit klugem Gespür für die eigenwilligen Charaktere erzählt, ist der Band nicht nur für Seebären ein Genuss, sondern für alle, die Freude am Staunen haben.

Ebba D. Drolshagen, geb. 1948 als Tochter einer Norwegerin und eines Deutschen, wuchs in Norwegen auf, bis sie fünf war, und kehrt immer wieder dorthin zurück. Heute lebt sie als Journalistin, Autorin und Übersetzerin in Frankfurt am Main und arbeitet viel über Norwegen.

"Ein wunderbares Buch für haarsträubende Seereisen im Lesesessel.", Lübecker Nachrichten, 07.04.2013

Vorwort
"Sie sind verrückt", brüllte Angus,
der gelernt hatte, seine eigenen Beschränkungen
als sicheren Beweis geistiger Gesundheit zu werten.
PATRICK WHITE VOSS
Tote schreiben keine Bücher. Nur wer sein Abenteuer überlebt, kann davon berichten. Daher halten Sie eine Sammlung von Geschichten in der Hand, die (fast) alle ein Happy End haben. Sie handeln von kühnen, verrückten, verschrobenen, visionären Männern, von ihren Heldentaten, Torheiten, Obsessionen, von Träumen, Willenskraft und Leidensfähigkeit. Und sie sind alle wahr.
Da es Geschichten mit glücklichem Ausgang sind, handeln sie auch von jenem Quäntchen Glück, ohne das nichts gelingt. Endet ein gewagtes Unterfangen tragisch, und sei es erst kurz vor dem Ziel, sehen die meisten Menschen in den Abenteurern keine tollkühnen Helden mehr, sondern Versager, Neurotiker, Phantasten, die in der Gefahr umkamen, in die sie sich idiotischerweise selbst begeben haben.
Diese Menschen erheben die Stimme der Vernunft: Muss man Geld verpulvern und sein Leben aufs Spiel setzen, um einen Achttausender in Nepal zu bezwingen, die Antarktis auf Skiern zu durchqueren, an etwas Naturseide oder Nylon baumelnd aus einem Flugzeug zu springen? Welche Schraube ist bei einem locker, der alles daransetzt, um mit einem Schwimmwagen über Ozeane und Staubpisten die Welt zu umrunden?
Ich bin eine solche kopfschüttelnde Stimme der Vernunft. Doch in mir ist auch eine ambivalente Faszination für Menschen, die solche eigenartigen Dinge tun (wollen). Oft nein, beileibe nicht immer! gefällt es mir nämlich, wenn jemand etwas sagt oder tut, was mir fremd ist. Das muss ich nicht verstehen. Ich kann es einfach nur anstaunen und mich wundern; ich erkenne mich in Sibylle Lewitscharoffs Satz, dass "Zeitgenossen, die mit ähnlichen Augen in dieselbe Welt schauen", keine wirklichen Rätsel bergen. Und ich liebe Winston Churchills Bonmot "Wenn zwei Menschen immer dasselbe denken, ist einer von ihnen auf Dauer überflüssig." Ich brauche sie also, diese Wagemutigen.
Dass ich mich ausgerechnet in Ozeanbegeisterte vergucken musste, bestätigt das Gesagte vermutlich: Ich habe keine Ahnung von Seefahrt, das Liebste am Meer ist mir das Ufer, Booten und Schiffen, gleich welcher Größe, begegne ich mit einem gewissen Misstrauen.
"Meine" Seefahrer hingegen legen sich auf gefährliche Weise mit dem Meer an. Sie brechen freiwillig zu Fahrten auf, die ich auf die eine oder andere Weise abwegig und ziemlich sinnfrei finde. Diese beiden Kriterien waren entscheidend, daher bleiben in meinem Buch waghalsige Unternehmungen zu Kriegszeiten ebenso ausgespart wie die Tragödien von Bootsflüchtlingen und Schiffbrüchigen.
Mit wenigen Ausnahmen waren alle Seefahrer, deren Geschichten ich hier erzähle, auf dem Meer völlig auf sich gestellt, weil sie keine modernen Navigations- und Kommunikationsgeräte an Bord hatten. Der Grund hierfür ist nicht, dass sie besonders mutig oder puristisch waren, sondern dass es diese Hilfsmittel zu ihrer Zeit nicht gab. Diese Zeit liegt gar nicht so weit zurück, wie es einem angesichts der Allgegenwart von GPS, Mobilfunk und Satellitenüberwachung manchmal vorkommt.
Die Extremsegler unserer Tage, die technisch hochgerüstet losziehen, interessieren mich wenig. Sie wissen zu genau, worauf sie sich einlassen (was bekanntermaßen nicht bedeutet, dass sie unter Kontrolle hätten, worauf sie sich hochgerüstet und gut vorbereitet einlassen!), und irgendwie kommt es mir so vor, als blieben sie dank ihrer vielfältigen Kommunikationsmöglichkeiten immer mit einem (Gedanken)Bein an Land. Dezidiert ausgespart bleiben auch Kinder wie die Holländerin Laura Dekker oder die Amerikanerin Abby Sunderland, die mit Billigung ihrer Eltern dazu aufgebrochen sind, allein um die Welt zu segeln, um dem Rekord der "jüngsten Einhand-Weltumseglerin" nachzujagen. Die Verantwortungslosigkeit ihrer Eltern empört mich dermaßen, dass ich darüber weder schreiben will noch kann.
Gemeinsa

Erscheint lt. Verlag 6.3.2014
Reihe/Serie National Geographic Taschenbuch
Sprache deutsch
Maße 122 x 181 mm
Gewicht 274 g
Themenwelt Reisen Reiseberichte Welt / Arktis / Antarktis
Schlagworte Alain Bombard • Ben Carlin • Bernard Moitessier • Biografisch • Eiloart • Frank Samuelsen • George Harbo • Golden Globe Race • Gwosdjow • Hannes Lindemann • John Caldwell • Meer • Ole Brude • Schiffe • Seeabenteuer • Seefahrt • Seefahrt; Berichte/Erinnerungen • Segeln • Tristan Jones
ISBN-10 3-492-40494-4 / 3492404944
ISBN-13 978-3-492-40494-5 / 9783492404945
Zustand Neuware
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