Schweden Hautnah

Eine Familie wandert aus

(Autor)

Buch
180 Seiten
2014
Interconnections medien & reise e.K. (Verlag)
978-3-86040-204-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schweden Hautnah - Katrin Wehr
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Die vierköpfige Familie wandert nach Schweden aus, um dort, jenseits der Enge Deutschlands, ihren Traum von einem anderen Leben zu verwirklichen. Mit fast vierzig Jahren wollen Katrin und Markus noch einmal neu starten und ein Tourismusgeschäft mit Naturstammhäusern auf einem riesigen Areal aufbauen. Doch ein Nachbar durchkreuzt ihre Pläne. Es folgt "Plan B": Begleitet von kleinen und größeren Katastrophen beginnt ein weiterer Versuch, wobei sie erfahren, was Auswandern emotional und praktisch wirklich bedeutet. Doch trotz aller Hürden kommen sie an im neuen Leben und in der anderen Gesellschaft mit anderer Mentalität, deren geschriebene und ungeschriebene Regeln sie nach und nach lernen müssen.Amüsant, episodenreich, nachdenklich und gespickt mit Hintergründen über Schweden wird das erste Jahr einer nicht gewöhnlichen Auswanderung erzählt.
Die vierköpfige Familie wandert nach Schweden aus, um dort, jenseits der Enge Deutschlands ihren schon länger gehegten Traum von einem anderen Leben Realität werden zu lassen. Der Heimat, den Freunden, der Familie und der finanziellen Sicherheit kehren sie den Rücken. Mit fast vierzig Jahren wollen Katrin und Markus mit ihren beiden Söhnen von vorne beginnen und ein Tourismusgeschäft mit Naturstammhäusern auf einem riesigen Areal aufbauen. Doch ein Nachbar durchkreuzt ihre Pläne. Alles deutet zunächst auf ein Aus hin; die Träume drohen zu platzen. Kaum ist die erste Ohnmacht überwunden, beginnen sie ihr neues Leben zum zweiten Mal. Begleitet von kleinen und größeren Katastrophen dürfen sie auch erfahren, wie das andere Schulsystem ihren Kindern guttut, erleben schwedische Kultur und die Menschen, die ihnen imponieren. Zeitweise hausen sie im Wohnanhänger unter tropischen Bedingungen und - nachdem endlich ein neuer Wohnplatz gefunden ist - geht´s erst richtig los mit den Alltagsschwierigkeiten. Sie werden sowohl positiv als auch negativ mit schwedischer Mentalität konfrontiert und erfahren, wie Kleinigkeiten des Alltags zu Herausforderungen werden. Bauen funktioniert hier anders, mangelnde Sprachkenntnisse machen alles nur schwieriger. Konflikte und Auseinandersetzungen mit der Familie, lehrreiche Gespräche in der Schule, ein teures Zusammentreffen mit der Polizei, frustrierende Grundstückssuche, ein durchgeknalltes Schaf, ein Geburtstag auf Schwedisch, das Mittsommerfest, Weihnachtsmarkt mit Katastrophenende, Lucia im Dunkeln, Härten beim Hausbau, einsame Weihnachten. episodenreich wird das erste Jahr einer ungewöhnlichen Auswanderung erzählt. Auf und Ab bestimmen das Geschehen. Dabei geht es immer wieder um typisch Schwedisches, Historisches, Gesellschaftliches und Hintergründe zum Land, aber vor allem um die Frage: Was bedeutet es wirklich, auszuwandern? Was lässt man zurück und was gewinnt man?Amüsant, episodenreich, nachdenklich, informativ.

Jahrgang 1971, aufgewachsen in Heiligenstadt, Eichsfeld (Thüringen). Es folgte eine Ausbildung zur Facharbeiterin für Schreibtechnik, dann eine Weiterbildung zur Finanzkauffrau, später eine beamtete Tätigkeit in der Finanzamtverwaltung. Nebenbei wurde das Abitur in der Abendschule nachgeholt. Bis zur Eheschließung und der Geburt des ersten Sohnes folgte eine Anstellung in einer Rechtsanwaltskanzlei, dann eine zweijährige Tätigkeit bei einem Verlag und später die Gründung eines Buchführungsbüro und Lohnsteuerhilfevereins. Nach der Geburt des zweiten Sohns Nicolas 2002 wurden langsam Auswanderungspläne geschmiedet. Erste Auswanderungsträume zielten nach Kanada, die aber nach zwei Besuchen dort verworfen wurden. Das Auswandern blieb dennoch im Kopf. Später dann Kauf eines Ferienhauses in Schweden Kennen- und Liebenlernen des Landes, gefolgt vom Umzug nach Schweden.

Aufbruch, Ankunft, Erste Begegnungen Endlich weg hier! Fahrt in ein neues Leben Ankunft und AbschiedDen Kopf voller Pläne - Hallo Behörde! Kuschelschule? Oh dieses Schwedisch. wie geht Schule hier? Am Ort der Fantasien Wir richten uns ein und erster Streit droht Motorsäge für die Frau Vermisst wird: Jonas Walpurgisnacht und wir im Paradies Arbeit definiert sich neu Kleines Unheil mit größerer Wirkung Skandinavische Felsbrocken im Weg und der Kampf durch Widrigkeiten Stich ins Mark?Mutter kommt Ausflug in die Wildnis Shoppingtour mit Trostpreis Behördenkram, der die Laune verdirbt Die Vergangenheit klebt Schulabschluss auf Schwedisch Wo bleibt der Bagger? Welch ein Tag! Alles auf Null!Wie weiter?Wer will was und wohin? Aua, Polizei, doch das Leben geht weiter! Wohin geht der neue Weg? Suche Zuhause! Mittsommer Obdachlos Attacke Diese Holländer! Lebensplanung im tropischen Norden Geschäftlichkeiten Versagt?. und der Draht zur Heimat Licht am Horizont Besichtigung auf Irrwegen Der Ankunft nahe? Begegnung besonderer Art. Neuanfang Umzug, Biber und Ole, der Dreiste Gibt's Probleme? Aber Freunde! Mit Bagger und Waltraud zum Ziel Angekommen im Dreck Eklige Überraschungen Der Ernst des Lebens beginnt, und wie! Die Post ist da und mehr Besuch Lasse, die Mentalitäten und ein tierischer Gast Geburtstag auf schwedische Art Kies, Zement und Schwiegereltern Wie wird man Handwerker? Und der Hochzeitstag. Im Novembergrau ohne Klo und Geschäftssinn auf Värmländisch Das bisschen Schwedisch ist doch kein Problem! Havarie! Unternehmen Weihnachtsmarkt mit dramatischen Ausgang Schule nach meinem Geschmack Land der Mangelware? Oder baden Schweden nicht? Lucia in der Dunkelheit Weihnachtsblues Als Gast in die Heimat Und heute? Nachwort

Reichtum! Nicht der materielle, sondern der an Stille, Wasser, Wald, Weite zog uns in seinen Bann. Gut leben statt viel haben, so sollte unser neues Lebensmotto lauten. Mit der Sehnsucht nach einem spannenderen Leben, dem Willen, der Enge Deutschlands endlich den Rücken zu kehren, Abenteuerlust und Unternehmergeist im Gepäck, wanderten wir ins Värmland, nach Schweden aus, denn hier lag das Potential für unsere Träume. Wie schnell diese platzten, wie ein ganz unschwedischer Nachbar, die Polizei, Mücken und deren Verwandte, ein unverschämtes Schaf oder die Postbotin, aber vor allem „dieses Schwedisch“ zu ungeahnten Herausforderungen wurden, und wie Plan B ins Spiel kam, davon erzähle ich. Du darfst unseren Weg miterleben, einiges über Schweden erfahren und darüber, was es nicht nur emotional, sondern auch konkret im Alltag bedeutet, wenn man versucht, einen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Välkommen!

„Mamaah? Wie lange fahren wir nach Schweden?“ „Schatz, dieses Mal schaffen wir es nicht an einem Tag, wir brauchen drei Tage, und werden zweimal übernachten. Mit unserem LKW können wir nicht so schnell fahren, wie sonst.“ Mein kleiner strohblonder Nicolas mit Sommersprossen, erwartungsvollem Blick, kein bisschen ängstlich, dafür fröhlich, draufgängerisch und immer gut gelaunt; er ahnt nicht, wie es gerade in meinem Inneren aussieht, wie die Gedanken kreisen, wie die Erschöpfung von der vielen Arbeit der vergangenen Wochen ihre Zeichen setzt, wie es sich bewusst anfühlt, wenn man gerade dabei ist, sein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen. Er vertraut mir, wie ein Sechsjähriger eben seiner Mama vertraut. In einer Mischung aus Vorfreude und Spannung fühle ich mich seit Tagen wie in einem Rausch von Euphorie, und bin in quirliger, enthusiastischer Aufbruchstimmung. Doch jetzt, kurz vor der Abreise, nun, da es ernst wird, mischt sich ungebeten ein Gefühl von Unsicherheit ein: Ist es wirklich richtig, was wir tun? Vielleicht wird mir auf halber Strecke klar, dass alles ein Fehler war, dass es zu viele Dinge geben wird, die ich vermissen werde: Menschen, die mir vertraut sind, die Familie oder Dinge, die mir als selbstverständlich erscheinen und ich sie deshalb nicht mehr wahrnehme: Unseren Lieblingsgriechen Costa, die frischen Brötchen morgens vom Bäcker um die Ecke, zu wissen, wo man was am günstigsten kaufen kann, nachmittags Kaffeetrinken mit einer Freundin, Mutter anrufen: „Hol doch bitte Nicolas heute vom Kindergarten ab!“ oder einfach den Zigarettenautomaten unten, zwei Straßen weiter, der Retter, wenn ich mal wieder nachts um eins auf dem Schlauch stand? Werden wir unsere Arbeit vermissen? Markus seine Kollegen aus der Labortechnik-Firma, ich mein Buchführungsbüro, das ich seit Jahren betreibe? Wer weiß? Aber nach 15 Jahren gemeinsamen Träumens vom „Irgendwann-einmal-auswandern“ sind Markus und ich nun an dem Punkt angekommen, wo es uns nicht mehr reicht, nur davon zu träumen, wo das Leben, das wir leben, uns mit jedem Tag trister erscheint. Wir haben alles, was einem normal verwöhnten Durchschnittsdeutschen zum glücklichen Leben ausreichen sollte.

"Mamaah? Wie lange fahren wir nach Schweden?" "Schatz, dieses Mal schaffen wir es nicht an einem Tag, wir brauchen drei Tage, und werden zweimal übernachten. Mit unserem LKW können wir nicht so schnell fahren, wie sonst." Mein kleiner strohblonder Nicolas mit Sommersprossen, erwartungsvollem Blick, kein bisschen ängstlich, dafür fröhlich, draufgängerisch und immer gut gelaunt; er ahnt nicht, wie es gerade in meinem Inneren aussieht, wie die Gedanken kreisen, wie die Erschöpfung von der vielen Arbeit der vergangenen Wochen ihre Zeichen setzt, wie es sich bewusst anfühlt, wenn man gerade dabei ist, sein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen. Er vertraut mir, wie ein Sechsjähriger eben seiner Mama vertraut.In einer Mischung aus Vorfreude und Spannung fühle ich mich seit Tagen wie in einem Rausch von Euphorie, und bin in quirliger, enthusiastischer Aufbruchstimmung. Doch jetzt, kurz vor der Abreise, nun, da es ernst wird, mischt sich ungebeten ein Gefühl von Unsicherheit ein: Ist es wirklich richtig, was wir tun? Vielleicht wird mir auf halber Strecke klar, dass alles ein Fehler war, dass es zu viele Dinge geben wird, die ich vermissen werde: Menschen, die mir vertraut sind, die Familie oder Dinge, die mir als selbstverständlich erscheinen und ich sie deshalb nicht mehr wahrnehme: Unseren Lieblingsgriechen Costa, die frischen Brötchen morgens vom Bäcker um die Ecke, zu wissen, wo man was am günstigsten kaufen kann, nachmittags Kaffeetrinken mit einer Freundin, Mutter anrufen: "Hol doch bitte Nicolas heute vom Kindergarten ab!" oder einfach den Zigarettenautomaten unten, zwei Straßen weiter, der Retter, wenn ich mal wieder nachts um eins auf dem Schlauch stand? Werden wir unsere Arbeit vermissen? Markus seine Kollegen aus der Labortechnik-Firma, ich mein Buchführungsbüro, das ich seit Jahren betreibe? Wer weiß?Aber nach 15 Jahren gemeinsamen Träumens vom "Irgendwann-einmal-auswandern" sind Markus und ich nun an dem Punkt angekommen, wo es uns nicht mehr reicht, nur davon zu träumen, wo das Leben, das wir leben, uns mit jedem Tag trister erscheint. Wir haben alles, was einem normal verwöhnten Durchschnittsdeutschen zum glücklichen Leben ausreichen sollte.

Erscheint lt. Verlag 10.4.2014
Reihe/Serie Reisetops ; 16
Verlagsort Freiburg
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 265 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Reisen Reiseberichte Europa
Schlagworte Auswanderer; Berichte/Erinnerungen • Auswandern • Biografisch • Bürokratie • Existenzgründung • Gesellschaft • Schweden • Schweden; Berichte/Erinnerungen
ISBN-10 3-86040-204-8 / 3860402048
ISBN-13 978-3-86040-204-7 / 9783860402047
Zustand Neuware
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