Machtkampf am Everest

Sherpas, Bergsteiger und die blutige Eskalation eines Konflikts
Buch | Softcover
176 Seiten
2013
Malik (Verlag)
978-3-89029-443-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Machtkampf am Everest
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Wem gehört der Everest? Was haben brutale Angriffe, Eifersucht und Hass auf dem Dach der Welt verloren? Die 'Schlägerei auf dem Mount Everest' (Spiegel online) hat eine lebhafte Debatte um westliche Bergsteiger und die Rolle der Sherpas entfacht. Führende Bergsteiger, Alpinjournalisten und Sherpas versuchen Antworten, wie es zur brutalen Eskalation kommen konnte.

'Sie leisten die ganze Arbeit, bleiben im Hintergrund, stehen im Schatten der Selbstdarsteller. Für mich sind die Sherpas die wahren Helden vom Mount Everest.' Ralf Dujmovits

'Natürlich leisten die Sherpas eine große Arbeit am Everest. Aber sie sind auch Manager geworden, verdorben durch den Massentourismus, durch die Leute, die mit Geld um sich werfen.' Hans Kammerlander

'Ich bin der Ansicht, dass der Everest dem Volk der Sherpa gehört.' Tashi Wangchuk Tenzing Sherpa, Enkel von Tenzing Norgay

'Sie wollten mich töten.' Ueli Steck

'Es ist ein Wunder, dass wir noch leben.' Simone Moro

Reinhold Messner im Gespräch mit Bene Benedikt und Andreas Erkens "Das ist parasitär, da haben die Sherpas schon recht" Bene Benedikt/Andreas Erkens: Herr Messner, wie sehen Sie die Ereignisse am Everest vom Frühjahr 2013? Reinhold Messner: Nun, am Everest wurden zwei traditionelle Bergsteiger von Sherpas angegriffen. Dabei hat es im Grunde genommen die falschen Leute getroffen. Wie meinen Sie das? 2013 bereiteten 500 Sherpas den Weg zum Everest-Gipfel vor. Währenddessen warteten die Klienten im komfortablen Basislager mit Feldbett, Schreibtisch und Internet. Plötzlich tauchen oberhalb von Lager II zwei Freaks auf. Die Sherpas sagen: "Es ist abgesprochen, dass wir den Weg vorbereiten. Ihr habt hier nichts verloren." Worauf die sagen: "Wir sind keine Touristen, sondern wollen Lhotse und Everest besteigen oder überschreiten." Ein reines Missverständnis Naja, ganz ohne Kritik kann man Ueli Steck und Simone Moro nicht durchkommen lassen: 2013 wurden Nuptse, Lhotse und Everest präpariert. Das heißt, ein guter Bergsteiger konnte locker in vier Tagen alle drei Berge machen, ohne eigene Erschließung, als Tourist. Diese Möglichkeit zu nutzen, um sich eine Überschreitung zuschreiben zu können, war nicht eleganter traditioneller Alpinismus. Aber die Wut der Sherpas galt eigentlich nicht diesen beiden Burschen. Wem galt der Ärger denn dann? In den letzten zwanzig Jahren sind viele Alpinisten nach dieser Methode auf den Gipfel gestiegen: Sie sitzen im Basislager, warten, bis alles präpariert ist, ohne mitzuhelfen oder zu bezahlen, und gehen dann "über die Piste" hoch. Die Infrastruktur zu benutzen, nicht dafür zu bezahlen: Das ist parasitär, da haben die Sherpas schon recht. Also muss jeder zahlen, ob Tourist oder Bergsteiger? Man hätte doch bloß danke sagen müssen und nicht auf die Sherpas, die die Piste bauen, hinunterschauen. In unserer Zeit haben wir den Eisbruch selber präpariert, und die Sherpas haben getragen. Das war früher die Regel. Wenn ich heute traditionellen Alpinismus am Everest betreiben möchte, muss ich halt irgendwo einsteigen, wo die Sherpas keine Piste legen. Sie waren kurz nach der Affäre selbst am Everest Ja, ich war zum sechzigjährigen Jubiläum im Basislager, habe mit mindestens hundert Touristen und hundert Sherpas geredet, weil viele zu mir kamen und alle gejammert haben. Gejammert? Ja, den älteren Sherpas tut der Streit sehr leid. Die Jungen sagen: "Das war erst der Anfang. Wenn wir noch mal einen erwischen, der als Parasit hinaufgeht, den schmeißen wir hinunter." Die wollen den Everest als Tourismusmotor für sich haben! So wie Matterhorn und Jungfraujoch seit mehr als hundert Jahren touristisch erschlossen sind, wird der Everest Jahr für Jahr für Massenaufstiege präpariert. Im Grunde genommen ist das Tourismus, wie wir ihn in den Alpen machen, seit Hütten und Steige gebaut werden. Und ernst zu nehmender Alpinismus? Findet an Bergen statt, an denen keine Touristen sind. Dieser Text ist ein Auszug aus einem Interview, das in voller Länge in der Jubiläumsausgabe "50 Jahre ALPIN", Oktoberheft 2013, erschienen ist. Russell Brice im Gespräch mit Ed Douglas Schlägerei am Everest: Die Geschichte aus der Sicht der Sherpas Während der Everest wieder für ein Jahr aus den Schlagzeilen verschwindet, ziehen Expeditionsveranstalter nach der Auseinandersetzung zwischen westlichen Bergsteigern und Sherpas im Lager II Bilanz. Der Zwischenfall hat ein großes Medienecho ausgelöst. Der erfahrene Expeditionsausrüster Russell Brice berichtet Ed Douglas im folgenden Exklusivinterview, welche Wirkung dieser Vorfall auf die Sherpa-Community hatte und weshalb sie sich ungerecht behandelt fühlen. Ueli Stecks Warnung war deutlich. Nachdem er im Lager II einer Horde aufgebrachter Sherpas entkommen und dann vom Berg geflüchtet war, zeigte er sich entschlossen, der ganzen Welt zu erzählen, was ihm am Everest passiert war: "Das war kein einmaliger Vorfall. Für kommerzielle

Erscheint lt. Verlag 13.9.2013
Sprache deutsch
Gewicht 286 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Reisen Reiseberichte Asien
Schlagworte Achttausender • Alpinismus • Apa Sherpa • Bergsteigen • Bergsteiger • Bergtourismus • Everest • Everest (Mount) • Fixseile • Hochträger • Jonathan Griffith • Konflikt • Machtkampf • Ralf Dujmovits • Reinhold Messner • Schlägerei • Sherpa • Simone Moro • Sir Edmund Hillary • Streit • Tenzing Norgay Sherpa • Ueli Steck
ISBN-10 3-89029-443-X / 389029443X
ISBN-13 978-3-89029-443-8 / 9783890294438
Zustand Neuware
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