Nah Dran Kolumbien Hella Braune (Autor) Frank Semper (Autor)

Wenn Kolumbien in den letzten Jahren etwas mit Bravour erreicht hat, dann ist es die lange nicht für möglich gehaltene Rückkehr des Landes in die Phalanx der attraktiven Reiseländer. Die stete Verbesserung der Infrastruktur und der allgemeinen Sicherheitslage haben die Zahl der ausländischen BesucherInnen in den letzten Jahren sprunghaft ansteigen lassen. Kolumbien hat es geschafft das Negativimage abzustreifen. Heute ist der Terror der Drogenkartelle, der Land in den 80er und 90er Jahren beherrschte so gut wie Geschichte. Über den brutalsten aller Drogenmafiosis Pablo Escobar werden inzwischen Telenovelas gedreht, sein einstiges Hauptquartier die Hacienda Los Nápoles, ist in einen Freizeitpark verwandelt worden, ein beliebtes Ausflugsziel am Wochenende für Jung und Alt aus Bogotá und Medellín. Die ausländischen Investoren sind ganz aus dem Häuschen und überschütten das Land mit Geldern in ungeahnter Höhe, so dass der kolumbianische Peso durch die Decke geht. Es läuft blendend, sogar die Fußball Nationalmannschaft spielt befreit auf und hat sich einen Platz unter den Top Ten im aktuellen Ranking der Fifa erobert. Die zerrissene Geographie zwischen Karibikküste und Pazifik, das wechselnde Klima vom andinen Hochgebirge zum feuchttropischen Regenwald und die unterschiedlichen Mentalitäten seiner Bewohner bestimmen den Nationalcharakter und machen den außergewöhnlichen Reiz des Landes aus. Kolumbien verwirrt im Allgemeinen die Sinne und erschwert ein klares objektives Urteil. Aber 'Mainstream', wie es sich so manche glauben, die jetzt auf den unter Dampf stehenden Tourismus-Zug aufspringen, ist das Land noch lange nicht. Zum Glück muß man sagen, denn jeder Besucher kann sich sein ganz persönliches Kolumbien-Bild machen. Dazu versuchen wir mit diesem Buch beizutragen, das in das Herz des Landes führt und auch die Regionen erwähnt, die von anderen geschmäht und ausgeklammert werden. Wer hingegen die vielen widersprüchlichen Reize auf sich wirken lässt, stellt am Ende der Reise fest, 'Einmal Kolumbien, immer Kolumbien.'