Kilimandscharo - Aufs weiße Dach Afrikas
Interconnections medien & reise e.K. (Verlag)
978-3-86040-196-5 (ISBN)
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Den Kilimandscharo zu bezwingen, bedeutet nicht nur, den höchsten freistehenden Berg der Erde zu besteigen. Die Tour gleicht einer Reise um die halbe Welt. Man startet im heißen Äquatorialafrika, durchquert Farmland, das bis an dichten Regenwald heranreicht. Die Wanderung durch diesen Wald aus riesigen Bäumen voller Flechten und nassem Moos gleicht einem Abenteuer im Märchenwald. Anschließend erwarten den Wanderer weite Ausblicke über eine Hochmoor- und Heidelandschaft, später eine vulkanische Steinwüste und zu guter Letzt erreicht er das "ewige" Eis. Wer es tatsächlich noch sehen will, sollte nicht allzu lange zögern. Die Gletscher auf dem Dach von Afrika gehen seit Jahren zurück. Bald wird der "Weiße Berg" nicht mehr weiß sein und der Schnee am Äquator Geschichte.Diese Reise durch sämtliche Vegetationszonen ist nicht nur Bergsteigern vorbehalten, sondern auch machbar für normale Wanderer. Man sollte allerdings Ausdauer und eine gute Kondition mitbringen, vor allem aber gesunden Respekt vor dem Berg!Der Aufstieg dauert mehrere Tage. Je langsamer man aufsteigt, um so größer ist die Chance, für die Quälerei des eigentlichen Aufstiegs auch belohnt zu werden.Der Gipfelsturm beginnt mitten in der Nacht, wenn der Berg gefroren ist, und man in dem Gletschergeröll einigermaßen trittsicher vorankommt. Ameisenstraßengleich windet sich der Pfad den Berg hinauf, ausgetreten von Karawanen stirnlampenbestückter Wanderer, die alle zum Sonnenaufgang den Kraterrand erreichen wollen, wenn das Umland bestenfalls von einem strahlenden Mond beschienen wird, dessen silbernes Licht mit den orangeroten Strahlen der aufgehenden Sonne über dem weißblauen Gletschereis spielt.Wer es bis auf den Gipfel schafft, der ringt nicht nur mit der Atemlosigkeit, sondern vor allem mit seiner eigenen Ergriffenheit. Für etliche wird es nicht nur das Höchste, sondern auch das Größte sein, was sie jemals erwandern.
Jahrgang 1962, geboren in Ueckermünde in Vorpommern. Nach der Erweiterten Oberschule ging er 1980 nach Merseburg, um dort an den „Spezialklassen für Chemie" das Abitur unter Hochschulbedingungen abzulegen. Damit war der akademische Weg vorgezeichnet. Nach einem 18-monatigen unfreiwilligen Aufenthalt bei der Bereitschaftspolizei in Neustrelitz folgte 1982 ein Chemiestudium in Merseburg. Da sich die Interessen verschoben, brach der Autor das Studium nach sechs Semestern ab, holte die Ausbildung zum Chemiefacharbeiter nach und ist seitdem in der chemischen Industrie in Leuna tätig." Niels Wiesner ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.
ZahlenspieleHinkommenVorbereitungenDie Reise beginntAnkunft in TansaniaHochkommenErste Etappe: Vom Marangu-Gate zur Mandara-HütteZweite Etappe: Von der Mandara- zur HorombohütteAkklimatisation: Zum Zebra-Rock und zurückDritte Etappe: Von der Horombo- zur School-HütteVierte Etappe: Der GipfelsturmRunterkommenImmer noch vierte Etappe: Zurück zur Horombo-HütteFünfte Etappe: Von der Horombo-Hütte zum Marangu-Gate und weiter nach ArushaAb an die Zanzi-BarVon Arusha nach SansibarDas Karafuu Hotel Beach ResortStone-TownNach HauseNachwort
Im Alter von 22 Jahren bin ich mit drei Freunden in den bulgarischen Bergen unterwegs gewesen. Der Musala des Rilagebirges ist mit seinen 2925 Metern der höchste Berg zwischen Alpen und Kaukasus und war somit der real existierende Höhenrekord für bergsteigende Bürger aus der DDR. Bei seiner Bezwingung war es natürlich Ehrensache, sich dort oben den Wanderstempel der bulgarischen Tourismusbehörde in den DDR-Personalausweis drücken zu lassen – nicht auf die auswechselbare Visafahne, sondern mitten hinein in das schöne Dokument – und somit war der persönliche Höhenrekord gesichert. Direkt unterhalb des Gipfels befand sich für lange Zeit der Platz meiner höchstmöglichen Übernachtung, auf einem flachen Absatz, zu dem am Morgen die Gemsen zu ihrem Frühstück aufstiegen und die dort in respektvollem Abstand zu unseren Zelten herüberäugten. Möglicherweise schon dort begannen wir uns auf dieser für DDR-Bürger großartigen und unglaublichen Wandertour gegenseitig einzureden, wie großartig und unglaublich es erst sein müsste, einmal in diesem Leben auf dem Kilimandscharo zu stehen, auf dem höchsten freistehenden Berg der Erde, wohlwissend, wie unerreichbar der Berg unser ganzes Leben lang bleiben würde. Die Träumereien vom Kilimandscharo währten die gesamte Tour, von Borowez an der Nordseite des Rilagebirges bis nach Melnik, südlich des Piringebirges und hart an der griechischen Grenze. Dort standen Tafeln, auf denen verboten wurde, seine Schritte weiter in diese Richtung zu lenken. Die Botschaft stand zuallererst auf Deutsch auf den Hinweistafeln, und erst dann auf Bulgarisch und danach in keiner weiteren Sprache. Jedem war klar, welche Deutschen damit angesprochen waren und wer von der Grenze ferngehalten werden sollte. Wir spülten unseren Frust mit süffigem Melniker Wein herunter – die eine oder andere Flasche Weinschnaps in der Qualität von Farbverdünnung war auch darunter – träumten weiter vom Kilimandscharo und fuhren brav zurück nach Hause. Aber der Kilimandscharo hatte sich während der Überquerung der beiden Hochgebirge festgesetzt in unseren Köpfen – eine Tour, die ich bei dieser Gelegenheit natürlich wärmstens empfehlen kann. Sie ist wildromantisch, einsam, wunderschön und atemberaubend. Vergessen Sie nicht, auf der Kammwanderung ein paar Flaschen Mastika als Gipfelschnaps mit einzupacken. Die Gipfel sind reichlich, der bulgarische Ouzo hat es wirklich in sich, und ist noch aromatischer als sein griechischer Bruder.
Hochkommen Am Äquator geht die Sonne immer um 6 Uhr auf. Ich hatte wunderbar geschlafen, Augen zu, Licht aus, Licht an, Augen auf, und schon war die Nacht vorbei gewesen. Ich war viel zu unternehmungshungrig, um irgendeine helle Stunde des Tages zu verpassen! Konstantin und ich hatten in einem Nebengebäude im Hotelgarten genächtigt. Nun wurden wir von bunten, lauten und vor allem zahlreichen Vögeln geweckt, weit bevor wir eigentlich das letzte weiche Nest vor dem Aufstieg verlassen wollten. Zeit für eine Gang durch den Hotelgarten. Auch dort gab es diese kleinen, schwarzen Moshi-Termiten, und ich sah eine so große Schnecke wie niemals zuvor. Sie hatte die Form eine Weinbergschnecke, aber das Haus hatte die Größe einer Pampelmuse! Pünktlich um sieben Uhr saßen wir alle am Frühstückstisch. Bis auf Martin. Und keiner von uns konnte ihn wecken, denn keiner kannte sein Zimmer! Da wir den ganzen gestrigen Nachmittag und Abend und in unterbewussten Gedanken sicherlich auch die gesamte Nacht lang nur damit beschäftigt gewesen waren, unseren Packsack zu packen, hatte sich keiner ernsthaft darum gekümmert, wo die anderen wohnten. Besorgnis kam auf! Hauser anrufen, dass die Martin anriefen, weil sie vielleicht die Handynummer von ihm hatten? Es war Montag früh um Fünf in Deutschland! Niemand würde uns weiterhelfen. Die Bedienung kam und nahm die Bestellung auf. Erst mussten wir darum bitten, dass man uns den Toast auch toastete. Das schien dort nicht üblich zu sein, aber Brotscheiben, die wie frischgestorben aussahen, wollten wir alle nicht freiwillig herunterwürgen. Man konnte auch gebratene Eier bestellen. Und auch Würste, diese ebenfalls gebraten. Aber irgendwie mussten wir sehr tief schürfen, um an diese Erkenntnisse zu gelangen, und bei jeder Bestellung, Unterbestellung, Sub-Unterbestellung, Anfrage, nachdrücklichen Anfrage, nahm die Kellnerin dann den selben Weg: weg von unserem Tisch, hinüber ins Restaurant, von dort quer durch den Innenhof am Swimmingpool vorbei bis auf eine Anhöhe, die wir fast nur noch mit dem Fernglas ausmachen konnten, zu einem strohdachgeschützten Grill. „Pole-Pole!“ Das ist Swahili und bedeutet „Langsam, langsam!“ Das ist in den Tropen sicherlich eine Überlebensstrategie, aber als das Rührei, und später auch noch die Bratwüste am Tisch eintrafen, waren sie längst wieder lau. Kalt geht dort nicht, nicht mal morgens um Sieben! Irgendwann zwischen scrambled eggs und fried sausages kam dann auch Martin vollkommen pole-pole an unseren Tisch. Freute sich, schaufelte ohne jegliche Verzögerung Eier und Würste auf seinen Frühstücksteller und war mit dem Essen zu genau der selben Zeit fertig wie der Rest der Mannschaft. Die Fahrer waren dieses Mal pünktlich. Wir verstauten unsere Packsäcke, von denen keiner mehr als 10 kg wog, unsere Tagesrucksäcke, von denen jeder gefühlte 20 kg wog, und unsere immer noch ansehnlich gefüllten Reisetaschen, die in irgendeinem finsteren Raum auf unsere Rückkehr warten würden. Wir verteilten uns auf die beiden Autos, sagten dem Hotel Lebewohl und schaukelten über die krokodilartige Zebrastreifenbuckelpiste von Moshi über Marangu bis ans Nationalparktor.
Im Alter von 22 Jahren bin ich mit drei Freunden in den bulgarischen Bergen unterwegs gewesen. Der Musala des Rilagebirges ist mit seinen 2925 Metern der höchste Berg zwischen Alpen und Kaukasus und war somit der real existierende Höhenrekord für bergsteigende Bürger aus der DDR. Bei seiner Bezwingung war es natürlich Ehrensache, sich dort oben den Wanderstempel der bulgarischen Tourismusbehörde in den DDR-Personalausweis drücken zu lassen - nicht auf die auswechselbare Visafahne, sondern mitten hinein in das schöne Dokument - und somit war der persönliche Höhenrekord gesichert.Direkt unterhalb des Gipfels befand sich für lange Zeit der Platz meiner höchstmöglichen Übernachtung, auf einem flachen Absatz, zu dem am Morgen die Gemsen zu ihrem Frühstück aufstiegen und die dort in respektvollem Abstand zu unseren Zelten herüberäugten. Möglicherweise schon dort begannen wir uns auf dieser für DDR-Bürger großartigen und unglaublichen Wandertour gegenseitig einzureden, wie großartig und unglaublich es erst sein müsste, einmal in diesem Leben auf dem Kilimandscharo zu stehen, auf dem höchsten freistehenden Berg der Erde, wohlwissend, wie unerreichbar der Berg unser ganzes Leben lang bleiben würde. Die Träumereien vom Kilimandscharo währten die gesamte Tour, von Borowez an der Nordseite des Rilagebirges bis nach Melnik, südlich des Piringebirges und hart an der griechischen Grenze. Dort standen Tafeln, auf denen verboten wurde, seine Schritte weiter in diese Richtung zu lenken. Die Botschaft stand zuallererst auf Deutsch auf den Hinweistafeln, und erst dann auf Bulgarisch und danach in keiner weiteren Sprache. Jedem war klar, welche Deutschen damit angesprochen waren und wer von der Grenze ferngehalten werden sollte. Wir spülten unseren Frust mit süffigem Melniker Wein herunter - die eine oder andere Flasche Weinschnaps in der Qualität von Farbverdünnung war auch darunter - träumten weiter vom Kilimandscharo und fuhren brav zurück nach Hause. Aber der Kilimandscharo hatte sich während der Überquerung der beiden Hochgebirge festgesetzt in unseren Köpfen - eine Tour, die ich bei dieser Gelegenheit natürlich wärmstens empfehlen kann. Sie ist wildromantisch, einsam, wunderschön und atemberaubend. Vergessen Sie nicht, auf der Kammwanderung ein paar Flaschen Mastika als Gipfelschnaps mit einzupacken. Die Gipfel sind reichlich, der bulgarische Ouzo hat es wirklich in sich, und ist noch aromatischer als sein griechischer Bruder.
Erscheint lt. Verlag | 21.11.2013 |
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Reihe/Serie | Reisetops ; 13 |
Verlagsort | Freiburg |
Sprache | deutsch |
Maße | 145 x 205 mm |
Gewicht | 246 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Reisen ► Reiseberichte ► Afrika |
Schlagworte | Afrika • Bergsteigen • Bergsteigen; Berichte/Erinnerungen • Kilimandscharo • Kilimandscharo; Reisebericht/Erlebnisbericht • Kilimandscharo; Reise-/Erlebnisberichte • Klettern • Marangu-Route • Mawenzi • Sansibar • Sansibar; Reisebericht/Erlebnisbericht • Sansibar; Reise-/Erlebnisbericht • Stone Town • Tansania • Trekking • Wandern • Weltnaturerbe |
ISBN-10 | 3-86040-196-3 / 3860401963 |
ISBN-13 | 978-3-86040-196-5 / 9783860401965 |
Zustand | Neuware |
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