Als Mustang noch verboten war

Dr. Wolf Donner, geb. 1923 in Berlin, reiste seit 1955 mit seiner Ehefrau weltweit zwischen Arktis und Antarktis, von den Anden bis zum Himalaya. Die Reisen ergaben ausführliche Tagebücher und beträchtliche Sammlungen an Fotografien und Dias. Sie schlugen sich in Vorträgen in der Erwachsenenbildung aber auch in Gutachten an Behörden nieder. Zwischen 1966 und 1973 war er Berater für Agrarplanung im Dienste der Vereinten Nationen (FAO), davon mehr als drei Jahre in Nepal. In dieser Zeit erhielt er als einziger Ausländer die Erlaubnis, das strikt verbotene Sperrgebiet Mustang nördlich der Himalaya-Hauptkette zu besuchen und grundlegende Untersuchungen zu seiner Entwicklung zu machen. Über diese Expedition berichtet das Buch. Seit Anfang der 1990er Jahre das Gebiet für zahlungskräftige Touristen freigegeben wurde, hat es sich durch die Errichtung von Übernachtungsmöglichkeiten und Speisegaststätten grundlegend verändert. Die vielen Bücher über Mustang, die seitdem erschienen sind, lassen nichts mehr von dem Expeditionscharakter ahnen, unter dem Wolf und Eka Donner 1968 das Gebiet erforschten. Da seinerzeit nur ein offizieller Reisebericht für die Regierung von Nepal geschrieben wurde, der weitgehend unbeachtet blieb, erscheint jetzt dieses Buch.