Gebrauchsanweisung für Thailand

(Autor)

Buch | Softcover
224 Seiten
2011
Piper (Verlag)
978-3-492-27606-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Gebrauchsanweisung für Thailand - Martin Schacht
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Hätten Sie gewusst, wieso Thais niemals allein essen und warum "mai pet" zu den wenigen Vokabeln gehört, die Sie unbedingt beherrschen sollten? Weshalb auf den Märkten von Chatuchak bis Suan Lum nicht aggressives Feilschen, sondern die hohe Kunst der Schauspielerei gefragt ist? Wie Sie sich sogar in Bangkok entspannen können und wo es noch echte Inselparadiese zu entdecken gibt? Erfahren Sie, von wo aus man am besten zum Trekkingabenteuer startet und was einem in einer Massageschule passieren kann. Wie Expats und Dauergäste hier leben und wie im Alltag Buddhismus und Aberglaube ideal zusammenspielen. Wieso Thailänder Neonröhren so viel schöner finden als bunte Lampions. Und wo Sie mit ein bisschen Glück Malaienbären treffen werden.

Martin Schacht, 1965 in Rendsburg geboren, arbeitet als Autor von Büchern und Fernsehreportagen sowie als Drehbuchautor und Reisejournalist. Schacht lebt in Berlin und auf der Insel Koh Bulon Lae im Süden Thailands.

Warum ausgerechnet Thailand?
Sie wollen nach Thailand. Und damit haben Sie recht. Welches andere Land hat schon so angenehme Temperaturen, hervorragendes Essen, kulturelle Highlights und freundliche Einheimische zu bieten? Für Deutsche ist Thailand das exotische Traumziel schlechthin. Gut eine halbe Million von ihnen begibt sich alljährlich auf die Suche nach Traumstränden, spiritueller Erleuchtung oder auch käuflichem Sex. Aber wissen Sie wirklich, was da auf Sie zukommt? Was erwarten Sie? Was wollen Sie? Thailand präsentiert sich gern als exotisches Paradies mit ewig lächelnden Menschen, aber ist tatsächlich alles so unkompliziert ?
Auf den ersten Blick ja. Und auch auf den zweiten. Dann wird es schwieriger. Natürlich kann man sich darauf beschränken, am Strand zu liegen und die Einheimischen nur als freundliches Personal wahrzunehmen, hinter der bunten Fassade jedoch ist Thailand ein Land mit unübersichtlichen politischen Verhältnissen und einer Bevölkerung, hin- und hergerissen zwischen der traditionellen Dorfgemeinschaft und der Moderne einer Mega-City wie Bangkok. Was man den Touristen anbietet, ist nur die oberste Schicht einer Gesellschaft, die von Familie, Hierarchie, Religion und Nation geprägt ist. Selbst wenn man lange in Thailand lebt, stößt man immer wieder an Grenzen und hat das Gefühl, plötzlich nichts mehr zu verstehen.
Über das Wesen der Thais, wenn man das überhaupt verallgemeinern kann, gibt es unterschiedliche Meinungen. Thais sind freundlich und hilfsbereit das ist der erste Eindruck. Manche Leute glauben aber auch, dass Thais hinter ihrem Lächeln eine gewisse Ausländerfeindlichkeit und Arroganz verbergen. Schließlich war Thailand im Gegensatz zu den anderen Ländern Südostasiens nie eine Kolonie des Westens und oszillierte politisch schon immer zwischen dem Wunsch nach Fortschritt und der Abschottung nach außen. Mit Distanz sind die Thais stets gut gefahren. Deshalb gilt: Auch wenn man Sie anlächelt, bleiben Sie ein Ausländer.
Im alltäglichen Umgang kann ein Lächeln alles Mögliche bedeuten: Von "Ich bin glücklich" über "Ich kann dich nicht ausstehen" bis "Ich finde das komisch". Wenn man sich bedankt, lächelt man, wenn man um etwas bittet ebenfalls und auch in Situationen, die jemanden in Verlegenheit bringen könnten. Wenn man sich nicht festlegen will, lächelt man vorsichtshalber. Ausländer missverstehen das gern als Zustimmung, aber Lächeln ist eben die effektivste Art der Konfliktvermeidung.
Thais hassen Auseinandersetzungen. Laut zu werden widerspricht dem Gebot, ein "kaltes Herz", das yai yen, zu bewahren. Grundlage dieses Verhaltens ist das buddhistische Gebot: "Nichts Böses denken. Nichts Böses sagen. Nichts Böses tun." Diese Vermeidungsstrategie haben Thais verinnerlicht, und wer nichts Böses denkt, sagt oder tut der lächelt eben. Ein weiterer Grund, sich selbst und seine Gefühle zu kontrollieren, ist die Angst, womöglich in der Öffentlichkeit das Gesicht zu verlieren. Das "Gesicht" umfasst dabei alles, was mit dem Selbstbild einer Person zu tun hat und wie andere Menschen sie sehen könnten. Man könnte es mit dem Gefühl vergleichen, sich zu blamieren, nur dass ein Gesichtsverlust viel existenzieller ist. Deshalb sollte man auf gar keinen Fall herumschreien, wenn man ein Problem mit einem Thai hat. Wer wütend wird, verliert dabei sein Gesicht ebenso wie der Beschimpfte. Kritik sollte man eher unter vier Augen und vor allem höflich anbringen. Wann immer es geht, entschärfen Sie die Situation mit einem Lächeln und einem Mai pen rai. "Macht nichts." Für das, was wirklich hinter einem Lächeln steckt, bekommen Sie ganz schnell ein Gefühl.
Mai pen rai ist neben den Begriffen sabai, sanuk und suay der Schlüssel zum "Thai Way of Life". Der Begriff sabai steht für "angenehm" oder "bequem", und so sollte möglichst das ganze Leben sein. Sanuk bedeutet "Spaß haben". Jede mögliche Aktivität wird danach beurteilt, ob sie Spaß bringen könnt

Reihe/Serie Gebrauchsanweisung
Piper Taschenbuch
Sprache deutsch
Gewicht 274 g
Themenwelt Reisen Reiseberichte Asien
Schlagworte Gebrauchsanweisung • Martin Schacht • Reisebericht • Reisebeschreibung • Thailand • Thailand; Führer
ISBN-10 3-492-27606-7 / 3492276067
ISBN-13 978-3-492-27606-1 / 9783492276061
Zustand Neuware
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