Aplerbeck

Sechs Profile ein Gesicht - Kulturblitzlichter im Stadtbezirk Aplerbeck

Georg Eggenstein (Herausgeber)

, (Autoren)

Buch
160 Seiten
2010
Edition Limosa (Verlag)
978-3-86037-402-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Aplerbeck - Larissa Hinz, Birgit Mader
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Aplerbeck – so heißt Dortmunds zweitgrößter Stadtbezirk im Südosten der Stadt mit rund 56 000 Einwohnern. Sechs Ortsteile prägen sein Profil: Schüren, Sölde, Sölderholz, Berghofen, Lichtendorf und Aplerbeck. In einer Urkunde aus dem Jahr 899 wurde Afaldrabechi erstmalig erwähnt.

Darüber, was aus längst vergangenen Jahrhunderten in unserem Stadtbezirk erhalten ist, erzählt dieses Buch ebenso wie über die Geschichte des jüdischen Friedhofs und der schönen alten Kirchen und Gebäude in Aplerbeck, über den Ort, an dem die Schürener das Tanzbein schwingen und die Berghofer noch heute eines verstorbenen Schlagerstars gedenken. Wer ist der Hasenkuckuck? Was hat es mit den beiden Ewalden auf sich? Auch über altes Handwerk, junge Künstler, coole Musik, ein 'angemaltes' Hallenbad und Geschichten über Geschichte im Stadtbezirk haben die Autoren recherchiert, um die kulturelle Vielfalt und das aktuelle Angebot ihrer Heimat vorzustellen. Lassen Sie sich ein auf schöne Bilder und spannende Berichte, die viele interessante Einblicke in das Leben dieser Ortsteile gewähren – manche davon sicher überraschend sogar für Alteingesessene.

Dr. Georg Eggenstein ist Leiter des Projekts Siedlungsforschung im Paderborner Westen.

Das Roy-Black-Archiv Das 'Graceland von Berghofen' Irmgard und Friedhelm Tiemann bewahren das Andenken an den großen Schlagerstar, der zwanzig Jahre mit ihnen Tür an Tür lebte. Eigentlich wollten sie 1971 nur die Bundesgartenschau in Köln besuchen und sich am Vorabend vor deren Eröffnung die WDR-Fernsehsendung 'Blumen nach Noten' ansehen. Doch der 5. Mai 1971 veränderte ihr Leben, denn sie lernten Roy Black kennen, der als Privatmensch Gerhard Höllerich bis zu seinem Lebensende ihr enger Freund blieb und dessen Andenken sie bis heute bewahren. 'Gestatten – mein Name ist Roy Black' 'Er kam von der Bühne, verbeugte sich tief und sagte: ›Gestatten, mein Name ist Roy Black‹', erinnert sich Irmgard Tiemann noch heute an die erste Begegnung. Die flüchtige Bekanntschaft vertiefte sich, eine Freundschaft entstand. Das Ehepaar kümmerte sich um den Star; sie in der Garderobe, er als Fahrer und Verkäufer von Platten und Postern- 'und das alles nebenbei', sagt der ehemalige Hoeschianer Tiemann. Seit Anfang der 1980er Jahre zog sich Roy Black, wie sich Gerhard Höllerich wegen seiner dunklen Haarfarbe und seiner Vorliebe für den Sänger Roy Orbison nannte, gerne in eine kleine Dachgeschosswohnung in ihrem Haus in der Berghofer Mark zurück, in der sich bis heute nichts verändert hat und die zu einem Museum wurde. Hier war er Privatmensch, konnte entspannen. 'Sobald er kam, zog er sich sofort um. Dann wurde er von ›Roy‹ einfach zu Gerd', sagt Friedhelm Tiemann. Der Star unternahm gern lange Waldspaziergänge mit seinem Golden Retriever 'Inschallah', sah fern, grillte mit Tiemanns und ihren Nachbarn. Er sammelte, was er finden konnte: Koala-Bären aus Plüsch, Holzfässer, Kaffeemühlen – und Preise. Neben Schränken voller Trophäen hängt an einer Wand auch die zur Hermann-Löns- Medaille gehörende Urkunde, verliehen unter der Schirmherrschaft des damaligen Bundesinnenministers Gerhart Baum aufgrund von Blacks 'Verdiensten um die Pflege volkstümlicher deutscher Musik'. Auch ein von einem weiblichen Fan handgewebter Teppich mit dem Konterfei des Sängers hängt im Flur der Wohnung. Im Kühlschrank liegen noch immer Produkte aus der DDR. Fans kommen aus aller Welt. Mit nur 48 Jahren starb der gefeierte Sänger und Schauspieler am 9. Okto- ber 1991, drei Tage, nachdem die Tiemanns von einem dreiwöchigen Urlaub mit ihrem Freund Gerd am Wörthersee nach Berghofen zurückgekehrt waren. Sein Hund 'Inschallah' trauerte bis zu seinem Tod um seinen Herrn; auch die Tiemanns vermissen ihn noch immer. Ihr Wunsch, das Andenken von Roy Black zu bewahren, ist zu einer Lebens- aufgabe geworden – und die stete Nach- frage von Fans aus aller Welt gibt ihnen Recht. 'Manche Fans kommen mehrere Male. Eine Frau aus Ost-Berlin kommt jetzt seit vielen Jahren, da ist eine echte Freundschaft entstanden', erzählt Irm- gard Tiemann. Vor kurzem waren zwei Japanerinnen da. Auch ständige Presse- und Fernsehkontakte sind für das Berghofer Ehepaar mit den Jahren zur Routine geworden. Roy Blacks Musik hören die Tiemanns übrigens selten. Er hört gern Andrea Berg, sie mag Hansi Hinterseer. 'Ich finde, der ist Roy in mancher Hinsicht ähnlich. Natürlich nicht, was die Stimme betrifft', ist sie überzeugt.

Erscheint lt. Verlag 22.6.2010
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 500 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Reisen Bildbände Deutschland
Schlagworte Aplerbeck • Dortmund • Dortmund-Aplerbeck; Bildband • Dortmund-Aplerbeck; Kultur • Hardcover, Softcover / Reisen/Bildbände/Deutschland • Stadtbezirk • Stadteil
ISBN-10 3-86037-402-8 / 3860374028
ISBN-13 978-3-86037-402-3 / 9783860374023
Zustand Neuware
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