Wasser / Land / Licht - Die Mecklenburgische Seenplatte
Edition Morizaner (Verlag)
978-3-941803-00-8 (ISBN)
- Titel erscheint in neuer Auflage
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Dieser Bildband porträtiert die Region in all ihren Facetten. Er zeigt eine eindrucksvolle Natur im Wandel der Jahreszeiten. Einmalige Bilder berichten von seltener Schönheit und Harmonie, von dramatischen Lichtstimmungen und überraschenden Begegnungen.
Durch die Arbeit an diesem Buch wurde ich zum Entdecker meiner eigenen Heimat, fand Unbekanntes und begegnete Neuem. Immer wieder wurde ich überrascht von der einmaligen Schönheit dieser Landschaft. Je intensiver ich mich mit einzelnen Themen beschäftigte, umso mehr Neuland erschloss sich mir. Es ging immer um den magischen Moment, den Zeitpunkt, in dem alles stimmig und doch überraschend erschien.
Dieses Buch ist meine Liebeserklärung an eine einzigartige Landschaft mitten in Deutschland. Es zeigt, von welchen unschätzbaren Werten wir umgeben sind. Und das manche Entdeckungsreise direkt vor der Haustür beginnt.
Lars Hoffmann
Lars Hoffmann arbeitet seit mehreren Jahren als proffesioneller Naturfotograf mit den Schwerpunkten Natur & Mensch. Seine Fotografien erscheinen regelmäßig in verschiedenen Magazinen und Publikationen. Seine Bildausstellungen wurden in den letzten Jahren von mehr als 100.000 Menschen besucht. Für die Bilder dieses Buches war er über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren in der Mecklenburgischen Seenplatte unterwegs. Zu Fuß, per Kanu und gelegentlich auch in der Luft. Die Mehrzahl der hier präsentierten Aufnahmen entstanden mit viel Geduld. Die Umsetzung einiger Ideen dauerte manchmal Monate. Lars Hoffmann wohnt und arbeitet in Wesenberg, einer Kleinstadt im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte. Er ist Fördermitglied der Gesellschaft für bedrohte Völker und Mitglied der Gesellschaft deutscher Tierfotografen (GDT). Weitere Informationen über Lars Hoffmann und seine Projekte finden Sie im Internet unter: www.cold-nose.de.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Wasser
3. Land
4. Licht
5. Wald
6. Müritz
7. Eiszeit
Es war wohl Theodor Fontane, der bei seinem Aufenthalt in der Mecklenburgischen Seenplatte in seiner poetischen Sprache die Seen die Augen der Erde nannte. Es sind ausdrucksstarke Augen, denn sie prägen unser Land mit ihrem Glitzern und ihren tiefblauen oder blassgrünen Farben, wie es die Jahreszeiten gebieten. Ursprünglich waren sie einmal schneeweiß wie das mächtige Eis, das die Mecklenburgische Seenplatte bis vor ca. 15 000 Jahren bedeckte. Die gewaltigen Kräfte der mehr als 1000 Meter dicken Eisschicht formten ein stilles Land mit unzähligen Seen und sanften Hügeln. Ein Land, in dem der majestätische Seeadler über weiten Wasserflächen kreist, der schnelle Fischadler aufspritzend in die Tiefe taucht und mit seiner Fischbeute kräftig rudernd wieder Höhe gewinnt. Ein Land, in dem der Herbst den tausenden Kranichen und Wildgänsen gehört, die mit ihrem Trompeten und Schreien die Luft erfüllen. Die Seen aller Größen und Formen verleihen der Mecklenburgischen Seenplatte eine Vielfalt von landschaftlich Reizvollem, das nicht lebhaft und laut zu unseren Sinnen spricht, sondern in leisen und verhaltenen Tönen diese Landschaft zum Klingen bringt. Es ist das Beieinander und der Wechsel von Wasser und Land, das Grün der Wälder und Wiesen gegen die glitzernden Wasserflächen, die den blassen Himmel widerspiegeln. Ein kleines schilfbestandenes Wasserauge, an dem das Insektengesumm und das Plätschern eines Fisches die Stille nur noch hörbarer machen. Dann wieder die breitgespannte Seefläche der Müritz, bei der wir durch den Zweiklang von Himmel und Wasser die Nähe des Meeres zu spüren glauben. Es ist auch das Reich der Tiere, der Rohrweihe, die den Schilfgürtel entlang streicht, des exotisch anmutenden Eisvogels, der seine Brutröhre in das Ufer treibt und der dumpf und urwüchsig rufenden Rohrdommel. Obwohl zuvörderst eine sanftmütige Landschaft, so ist diese im Wechsel der Jahreszeiten durchaus zu einiger Dramatik fähig. Im Hochsommer dräut das dunkelste Blauschwarz eines am Westufer der Müritz aufziehenden Gewitters und lässt den Wasserwanderer schnell das rettende Ufer suchen. Im Winter türmt der lange Frost einer kontinentalen Ostwind- und Hochdrucklage das Eis am Ufer der Müritz zu bizarren Gebilden auf. So weit und vielgestaltig sich das Land der Mecklenburger Seen vor uns ausbreitet, es erschließt sich jedoch keinesfalls nur dort, wo Wasser ist. Sind die Seen auch die Augen der Landschaft, die uns magnetisch anziehen, so ist die sanfte Schönheit und Weiche der Moränenzüge, die stille Größe der unendlichen Felder und Wälder, nicht zu übersehen. Diese Landschaft mit ihrer befreienden Weite und ihrer gewaltigen Ruhe ist ebenso faszinierend wie alle Lebendigkeit, die vom Wasser ausgeht. In die Geschichte tritt das „Land der 1000 Seen“ mit der slawischen Besiedlung im 6. und 7. Jahrhundert. Um die Müritz siedelte der Stamm der „Müritzer“ aus dem Stammesverband der Obotriten, auch Wenden genannt. Deren Hauptorte waren wohl die Burgwälle von Vipperow am südlichen und die auf der Ludorfer Halbinsel Steinhorn am westlichen Müritzufer. Noch heute erinnern viele auf -ow endende Ortsnamen an die slawische Zeit. Die Herrschaft der Slawen endete im 12. Jahrhundert. Niklot, der letzte freie Slawenfürst fiel in der Schlacht bei der Burg Werle unweit von Malchow. Sein Sohn Pribislaw wurde Christ und erhielt von Heinrich dem Löwen sein Herrschaftsgebiet als Lehen zurück. Seine Nachfahren regierten Mecklenburg bis 1918, keine Dynastie regierte länger in Deutschland. Die mit Heinrich dem Löwen ins Land gekommenen Ritter wurden für ihren Einsatz im Kampf gegen die heidnischen Slawen mit Land belohnt. Dieser Dienstadel verschmolz im Laufe der Zeit mit den slawischen Adelssippen und es entstand der eher simple, bodenständige mecklenburgische Landadel. So kamen auch rund um die Müritz die Maltzahn, Bülow, Oertzen und Blücher zu großem Landbesitz. Noch waren es jedoch die freien Bauern, die mit ihrem schweren Ackergerät Mecklenburg zu einer ersten landwirtschaftlichen Blüte führten. Das Land erlebte lange friedliche Jahre. Der 30-jährige Krieg, der auch in Mecklenburg zu ungeheuren Bevölkerungsverlusten führte, änderte diese Verhältnisse. Die durch den Krieg wüst gewordenen Bauernstellen wurden von den Rittern eingezogen und die für Mecklenburg so typischen großen Rittergüter entstanden. Mecklenburg wurde das Land der Schlösser und Katen. Die Zeit schien still zustehen in Mecklenburg. Als selbst Preußen 1807 die Leibeigenschaft auf den Gütern aufhob, folgte Mecklenburg noch lange nicht. Nichts beschrieb die Situation in Mecklenburg wohl trefflicher, als das Bismarck Zitat: „Wenn die Welt untergeht, so ziehe ich nach Mecklenburg, denn dort geschieht alles fünfzig Jahre später“. Erst die beiden Weltkriege beendeten diese patrialische Zeit. Noch heute findet man die Zeugnisse jener gegensätzlichen Zeit in den Dörfern auf den weiten Flächen zwischen den Mecklenburgischen Seen. Sie sind noch da, sowohl die Schlösser als auch die Katen. Wobei „Schloss“ in Mecklenburg durchaus auch das bescheidene Fachwerkgutshaus sein kann. Sie sind ein unverwechselbarer Teil dieser Landschaft. Aus den Erträgen der Natur entstanden, sind die Guts- und Herrenhäuser heute oft das Bindeglied zur Natur an den großen Seen. Die Mecklenburgische Seenplatte ist das größte zusammenhängende Wasserrevier Mitteleuropas. 650 Seen bedecken mehr als 10 % der Landesfläche. Nur selten unterbricht eine menschliche Ansiedlung die Weite. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass hier mit dem Müritz-Nationalpark auch Deutschlands größter Landnationalpark entstanden ist. Er ist mit seinen Seen, breiten Schilfgürteln, Mooren und urwüchsigen Buchenwäldern Heimat für Großvogelarten, wie See-, Schrei- und Fischadler, Kranich und Schwarzstorch. „Natur Natur sein lassen“ ist das Leitmotiv im Müritz-Nationalpark. Der Baum, der am Ende seines Lebens oder durch Windbruch umfällt, bleibt liegen und darf in aller Ruhe verrotten. Pilze, Flechten und Moose lassen an ihm neues Leben entstehen. Das geht nur in einer geschützten Landschaft. Der Müritz-Nationalpark ist somit wichtigster Garant, dass uns die ganze Schönheit der Mecklenburgischen Seenplatte auch in Zukunft erhalten bleibt. Wir haben diese Schönheit von der Natur geschenkt bekommen und wollen sie unseren Kindern erhalten. Hat doch schon unser mecklenburgischer Heimatdichter Fritz Reuter in seiner „Urgeschicht von Mekelnborg“ die tatsächliche Lage des vom lieben Gott geschaffenen Paradieses ganz eindeutig im Bereich der Mecklenburgischen Seenplatte erkannt. Lars Hoffmann hat das Paradies fotografiert. Manfred Achtenhagen
Co-Autor | Niels Hoffmann |
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Vorwort | Manfred Achtenhagen |
Zusatzinfo | einzigartige Landschaftfotos und Tieraufnahmen |
Sprache | deutsch |
Maße | 280 x 280 mm |
Gewicht | 1450 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Reisen ► Bildbände ► Deutschland |
Schlagworte | Fotobildband • Hardcover, Softcover / Reisen/Bildbände/Deutschland • Landkreis Mecklenburg-Strelitz • Landkreis Müritz • Mecklenburg • Mecklenburgische Seenplatte • Mecklenburg-Vorpommern • Müritz • Müritz-Nationalpark • Seenplatten |
ISBN-10 | 3-941803-00-X / 394180300X |
ISBN-13 | 978-3-941803-00-8 / 9783941803008 |
Zustand | Neuware |
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