Die offenen Szenen der Städte. - Thorsten Finger

Die offenen Szenen der Städte.

Gefahrenabwehr-, kommunal- und straßenrechtliche Maßnahmen zur Wahrung eines integren öffentlichen Raums.

(Autor)

Buch | Softcover
355 Seiten
2006
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-12210-3 (ISBN)
99,90 inkl. MwSt
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In den größeren Städten gibt es zahlreiche Treffpunkte von Drogenhändlern und -konsumenten, Obdachlosen und Punks. Die Erscheinungsformen dieser offenen Szenen sind vielfältig, nach Existenz und Umfang aber nicht zu leugnende Phänomene, welche nicht selten Unsicherheitsgefühle und soziale Konflikte heraufbeschwören. Thorsten Finger zeigt auf, dass nicht zuletzt deshalb vermehrt sicherheitspolitische Konzepte entwickelt und praktiziert werden, um Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung in den Städten wiederherzustellen. Finger weist hierbei u. a. auf eine Wiederbelebung der öffentlichen Ordnung hin, entlarvt jedoch zugleich den Rückgriff auf dieses Schutzgut als rechtstaatlich bedenklich. Überhaupt ordnet er nach einer eingehenden Analyse der bislang ergriffenen ordnungsrechtlichen Maßnahmen die Bewahrung der urbanen Ordnung weniger dem Gefahrenabwehrrecht als vielmehr dem Aufgabenkreis kommunaler Selbstverwaltung zu. Vor diesem Hintergrund wird untersucht, inwiefern offenen Szenen mittels Einrichtungs- und Sondernutzungssatzungen Einhalt geboten werden kann. Auch insofern gelangt Finger allerdings zu dem Schluss, dass die Gemeinden de lege lata nur in bescheidenem Umfang auf die geschilderte Problemlage reagieren können. Er befürwortet daher im Ergebnis den Erlass einer speziellen Satzungsermächtigung.

Inhaltsübersicht: Einleitung und Ziel der Untersuchung - 1. Kapitel: Einführung in das rechtstatsächliche wie -politische Umfeld der Untersuchung: Die offenen Szenen der Städte - Der integre öffentliche Raum - Sicherheits- und kommunalpolitische Konzepte zur Wiederherstellung und Wahrung eines integren Raums - 2. Kapitel: Das Vorgehen gegen offene Szenen mit Mitteln des Gefahrenabwehrrechts: Die Integrität des öffentlichen Raums als Aufgabe der Gefahrenabwehr? Zum verfassungsrechtlichen Hintergrund - Verordnungen gegen das Betteln, den Alkoholgenuss und andere szenetypische Verhaltensweisen. Eine kritische Bestandsaufnahme - Der Einsatz aufenthaltsbeschränkender Maßnahmen zur Bekämpfung offener Szenen. Erscheinungsformen und ihre rechtlichen Grundlagen - Betroffenheit der öffentlichen Sicherheit und Ordnung durch offene Szenen? - Die Szene als Gefahr? Zur Auflösung des Gefahrenbegriffs, den Problemen der Störerermittlung und dem Vorwurf bloßer "Verdrängung" - Zwischenresümee: Die weitreichende Unzulänglichkeit des Gefahrenabwehrrechts zur Wahrung eines integren Raums - 3. Kapitel: Das Vorgehen gegen offene Szenen mit Mitteln des Kommunal- und Straßenrechts: Die neue Perspektive: Die Integrität des öffentlichen Raums als Aufgabe kommunaler Selbstverwaltung. Zum verfassungsrechtlichen Hintergrund - Die Unterbindung szenetypischen Verhaltens in öffentlichen Einrichtungen - Die Unterbindung szenetypischen Verhaltens im öffentlichen Straßenraum - De lege ferenda: Satzungen zur Bewahrung des Stadtbilds und -lebens - Zusammenfassung und Ergebnisse - Anlage I bis IV - Literatur- und Sachwortverzeichnis

"Fingers Dissertation ragt aufgrund ihrer guten Lesbarkeit, der aufgearbeiteten Stofffülle und des mit rechtsdogmatischer Kreativität gepaarten hohen Reflexionsniveaus aus dem einschlägigen monographischen Schrifttum heraus. Sein Gesetzesvorschlag sollte geeignet sein, eine rechtspolitische Diskussion mit dem Ziel in Gang zu setzen, ein Einschreiten gegen offene Szenen auf eine passendere Rechtsgrundlage zu stellen. Daran ändert es nichts, dass aus der Sicht der Praxis die Frage formuliert werden könnte, ob die sich ohnehin stellenden Rechtsprobleme dadurch nicht lediglich auf eine andere Ebene verschoben würden." Dr. Rainer Maske, in: Nordrhein-Westfälische Verwaltungsblätter, 7/2007

»Fingers Dissertation ragt aufgrund ihrer guten Lesbarkeit, der aufgearbeiteten Stofffülle und des mit rechtsdogmatischer Kreativität gepaarten hohen Reflexionsniveaus aus dem einschlägigen monographischen Schrifttum heraus. Sein Gesetzesvorschlag sollte geeignet sein, eine rechtspolitische Diskussion mit dem Ziel in Gang zu setzen, ein Einschreiten gegen offene Szenen auf eine passendere Rechtsgrundlage zu stellen. Daran ändert es nichts, dass aus der Sicht der Praxis die Frage formuliert werden könnte, ob die sich ohnehin stellenden Rechtsprobleme dadurch nicht lediglich auf eine andere Ebene verschoben würden.« Dr. Rainer Maske, in: Nordrhein-Westfälische Verwaltungsblätter, 7/2007

Erscheint lt. Verlag 13.10.2006
Reihe/Serie Schriften zum Öffentlichen Recht ; 1041
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 460 g
Themenwelt Recht / Steuern Öffentliches Recht Verfassungsrecht
Schlagworte Drogenszene • HC/Recht/Öffentliches Recht, Verwaltungsrecht, Verfassungsprozessrecht • öffentliche Ordnung • Öffentlicher Raum • Ordnungsrecht • Polizei- und Ordnungsrecht
ISBN-10 3-428-12210-0 / 3428122100
ISBN-13 978-3-428-12210-3 / 9783428122103
Zustand Neuware
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