Mit fremder Feder
Weimarer Verlagsgesellschaft ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
978-3-7374-0301-6 (ISBN)
Dr. Gabriele Klunkert studierte Geschichte, Museums- und Archivwissenschaft in Chemnitz, Leipzig und Potsdam; seit 2009 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar. Schwerpunkte: Vertiefte Erschließung literarischer Bestände, Provenienzforschung, Vermittlungs- und Öffentlichkeitsarbeit, Fachbereichsleitung Bestandserhaltung, Archivmanagement.
EINLEITUNG1. VOM REIZ DER AUTOGRAPHEN: DAS AUTOGRAPHENSAMMELN2. DER GROßE NAME: PERSONEN- UND RELIQUIENKULT ALS VORAUSSETZUNG FÜR DAS FÄLSCHUNGSGESCHÄFT3. ZUM FÄLSCHEN VON HANDSCHRIFTEN4. WER WAR DIESER GERSTENBERGK? 5. DIE SCHILLER-FÄLSCHUNGEN - DIE ENTLARVUNG - DER GERICHTSPROZESS6. DAS FALSCHE ERBE - GEFÄLSCHTE HINTERLASSENSCHAFTEN
EinleitungUm 1850 spielte sich in Weimar ein unglaublicher Kriminalfall ab. Der ortsansässige Architekt und Geometer Georg Heinrich Karl Jakob Victor von Gerstenbergk (1814-1887) fälschte hunderte Autographen Friedrich Schillers (1759-1805) und veräußerte sie geschickt über Mittelsmänner. Zu den ahnungslosen Abnehmern gehörten u. a. die Königliche Bibliothek in Berlin, Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach (1818-1901), Franz Liszt (1811-1886) sowie Schillers jüngste Tochter, Emilie von Gleichen-Rußwurm (1804-1872).Das massenhafte Auftreten der Schiller-Handschriften erregte jedoch bald Verdacht. Man prüfte die Vorgänge und konnte Gerstenbergk überführen. Erstaunliches brachten die gerichtlichen Untersuchungen ans Licht: Geradezu in Serienfertigung hatte der skrupellose Fälscher Handschriften des großen Dichters »betrüglich fabricirt« . 1856 wurde Gerstenbergk der Prozess gemacht, und der Fälscher kam hinter Schloss und Riegel. Zahlreiche seiner als Falsifikate identifizierten Produkte befinden sich noch heute im Goethe- und Schiller-Archiv. 2023 werden diese nachgemachten Papiere, die Geschichte und Enttarnung der Fälschungen sowie der Gerichtsprozess erstmals in einer Ausstellung präsentiert.Diese mehr oder minder geschickt gefertigten Falsifikate sind dadurch spektakulär, dass so viele Zeitgenossen auf sie hereinfielen, wie etliche Echtheitsbeglaubigungen der Kenner belegen. Bei den Fälschungen, deren Reiz nicht zuletzt in der Aura des Geheimnisvollen liegt, handelt es sich um äußerst kontroverse und dennoch historische Zeugnisse einer Schillerverehrung, ja eines gewissen Schillerkultes. Die Zusammenhänge und alle mit den nachgemachten Papieren in Bezug stehenden Vorgänge sowie die Rolle der involvierten Personen galt es in einem größeren Abschnitt zur Geschichte der Gerstenbergkschen Fälschungen zu rekonstruieren.
Erscheinungsdatum | 20.08.2023 |
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Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 270 g |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater |
Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Allgemeine Geschichte | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Recht / Steuern ► Strafrecht ► Kriminologie | |
Schlagworte | Autographenhandel • Betrug • Deutsche Klassik • Dichterfürst • Fake • Handschrift • Kriminalfall • Kunstfälschung • Original • Personenkult • scam • Sturm und Drang • True Crime • Verbrechen • Wahres Verbrechen |
ISBN-10 | 3-7374-0301-5 / 3737403015 |
ISBN-13 | 978-3-7374-0301-6 / 9783737403016 |
Zustand | Neuware |
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