Ein Katholisches Missbrauchsopfer erhält 5000 Euro Schmerzensgeld. Ein Katholischer Bischof monatlich 12.000 Euro (eBook)
102 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7578-6904-5 (ISBN)
Heinz Duthel, PhD, www.duthel.live https://twitter.com/duthel_live https://www.tiktok.com/@mangopresse.com
AUSTRITT ODER ENGAGEMENT - DIE KATHOLISCHE KIRCHE IN DER KRISE
Proteststimmung unter Katholikinnen und Katholiken. Manche treten aus. Andere gehen auf die Straße, fordern endlich echte Reformen. So geht es nicht weiter. Und zwar wegen dieser Missbräuche, wegen dieser Missbräuche und wegen des Vertuschens und wegen der systemischen Dimension, die da erkennbar war.
Solange ich das Gefühl habe, noch etwas verändern zu können und zu kämpfen, solange kann ich in der katholischen Kirche bleiben. Ansonsten glaube ich, müsste ich gehen. Bleiben oder gehen. Der sexuelle Missbrauch. Der Umgang mit den Opfern. Für manche nur der letzte Anstoß zugeht. Die katholische Kirche in Deutschland steckt in einer tiefen Krise.
Es gibt immer mehr Menschen, die ein Leben lang sich eingesetzt haben. Ehrenamtlich.
Die schier verzweifelt sind, weil sie kein Fortkommen sehen. Und weil sie innerlich an diesen festen Positionen, die da auf denen beharrt wird, zerbrechen. Ich gehe in diesem Film auf eine Spurensuche. Frage nach Reaktionen. Und besuche einen Cartoonisten, der mit spitzem Stift die Krise der katholischen Kirche kommentiert. Wenn man einerseits sich sozusagen um die Barmherzigkeit und die Seelsorge kümmert, andererseits mit den bösesten und kriminellsten Methoden als Vorwurf umzugehen hat, dann ist das eine Fallhöhe, die kaum ein anderes Thema bietet.
Ein Atelier in Hamburg. Till Mette arbeitet für das Magazin Stern. Woche für Woche wirft er einen satirischen Blick auf Politik und Gesellschaft und gelegentlich auf die Religionen. Das, was ich mache, muss in erster Linie unterhalten. Das heißt, es muss komisch nahe sein, nicht belehrend. Mein Lieblingsthema ist eigentlich auch die die eigene Bredouille, in der man ist, also die eigene Peinlichkeit, die man sieht.
Also das ist beim Religionsthema, ist ja immer auch ein großes Thema, wo man sehr peinlich rüberkommen kann. Mittlerweile treten nicht nur Kirchenferne aus, sondern auch engagierte Gläubige. In Kassel treffe ich einen ehemaligen Religionslehrer. Nach langem Zögern ist Jürgen Wagener 2017 aus der katholischen Kirche ausgetreten.
Dabei hatte er als junger Student ganz andere Pläne. Ich habe zunächst einmal Theologie auf Diplom studiert und wollte katholischer Priester werden. Aber ich habe nach drei Semestern eingesehen, dass die Zölibats Forderung nicht mein Thema ist. Und deshalb habe ich mich entschieden, diesen Weg nicht weiter zu gehen und habe dann auf Lehramt studiert. Eine Landkarte von Deutschland? Ja, und? Jürgen Wagener war 15 Jahre lang Religionslehrer. Er hat den Job und den Arbeitgeber gewechselt. Lehrer ist er geblieben, gibt aber inzwischen Deutschkurse für Migranten und Geflüchtete an einer Volkshochschule. Jochen legt in Der Westen? Ja, Aachen liegt ihm im Westen. In Konstanz ist es. Ist es so nicht. Er engagierte sich gern in seiner Gemeinde. Mit der Amtskirche hatte er schon länger Probleme. Als 2010 zahlreiche Missbrauchsfälle öffentlich wurden, war es vorbei mit Geduld und Vertrauen. Er hat lange mit sich gerungen, bis er den Kirchenaustritt erklärte. Ich wollte ein Zeichen setzen, auch gegenüber den Bistumsleitung und den Führungen der Kirche, dass wir so nicht mehr weitermachen können und dass wir so wie die Aufklärung in den Bistümern geschehen, nämlich schleppend und langsam, dass das nicht den Opfern gerecht wird.
Es war durchaus ein schwerer Schritt, weil wenn man sich einer Institution zugehörig gefühlt und über.
Ja die meiste Zeit seines Lebens dieses Leben auch unterstützt hat und dann auf einmal vor der Frage steht Kann ich dem jetzt noch weiter folgen? Das war eine sehr schwere Entscheidung. Er zahlt keine Kirchensteuer mehr. Vom Kommunionempfang ist er offiziell ausgeschlossen.
Ein Amt im Pfarrgemeinderat, das geht nicht mehr. Ganz weg ist er nicht. Er sucht die Gemeinschaft und ist in seiner Kasseler Gemeinde weiterhin als Kantor tätig. Die. Und du sagst uns, wie du uns. Und Gleichgesinnte fand Jürgen Wagener bei der kirchenkritischen Gruppe Kirche von unten. Deren Kritik an der Amtskirche Er teilt die zentralen Fragen, die wir in der Kirche unbedingt angesprochen und gelöst haben müssen. Das Zölibats Pflicht Zölibat, das Frauenpriestertum und die Machtfrage. Was die Ämterstruktur angeht und die Position des Priesters in der Gemeinde und des Bischofs. Ich glaube leider nicht, dass dort sich in den nächsten Jahren etwas Grundlegendes ändert. In der Nähe von Eichstätt auf Schloss Pfünd will ich eine junge Katholikin treffen, die noch Hoffnung hat, dass sich in den nächsten Jahren etwas Grundlegendes ändert, sagt Daniela Ortowski ist Vorsitzende der Katholischen Landjugend Bewegung.
Also ich bin tatsächlich sehr katholisch aufgewachsen und da ganz klassisch auf dem Land aufgewachsen und in der Gemeinde aktiv gewesen. Ich war Ministrantinnen, bin dann irgendwann in die Katholische Landjugend Bewegung eingetreten. Mal wieder gut 70 junge Delegierte diskutieren und entscheiden hier demokratisch bei der Bundesversammlung des Katholischen Jugendverbandes im Frühjahr 2022. Ich mache extra Unterricht für mich, denn es geht um Aktionen für den bevorstehenden Katholikentag, um gendergerechte Sprache und um eine Resolution zum Krieg in der Ukraine.
Ich bin in einem katholischen Jugendverband unterwegs, der solche Werte einfach total hochhält Menschenrechte, Gleichberechtigung. Unsere Ämter sind paritätisch besetzt und das sind Werte, die für mich im Jugendverband total gut mit katholischer Kirche zusammenpassen. Und ich glaube, dass auch die Amtskirche das schaffen kann. Und vielleicht müssen wir auch, dass Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung junge Menschen im ländlichen Raum zu fördern.
Dafür setzen sie sich ein und nacheinander. Die jungen Katholikinnen und Katholiken fordern zudem eine demokratische Kultur. In der Kirche, also der katholischen Kirche, müssen sich vor allem die Machtstrukturen ändern. Die katholische Kirche hat auf die Art und Weise, wie Machtstrukturen ausgeübt werden, einfach ein großes Risikopotenzial für sexuellen Missbrauch. Lächeln, der Alte. Und jetzt? Daniela Odowski gehört zu den Menschen, die bleiben und die Kirche von innen und von unten verändern wollen. Ich bin auch Mitglied der katholischen Kirche, weil ich wirklich daran glaube, dass sich was ändern kann.
Ich bin auch überzeugte Feministin und glaube, dass Frauen auf jeden Fall zu allen Diensten und Ämtern in der katholischen Kirche zugelassen werden müssen. Und für mich ist es einfach eine Frage von Gleichberechtigung. Frauen als Priesterinnen gar mit Kardinalswürde. Karikaturist Till Mette sieht die Kirche noch weit davon entfernt. Seit Dezember 2019 treffen sich Katholikinnen und Katholiken, Priester, Ordensleute und Laien zu regelmäßigen Gesprächen, dem synodalen Weg. Auch Daniela Ortowski drängt hier auf Reformen. Selbst Bischöfe stellen fest nur Reden reicht nicht mehr. Ich spüre schon, es ist eine neue Zeit, eine Veränderung der Kultur.
Im Kern des Projektes des Mannes aus Nazareth immer wieder von neuem freizulegen, das ist Aufgabe der Kirche. Und davor stehen wir. Und das ist ein Transformationsprozess. Der ist sicher auch schmerzhaft. Ich glaube, wir sind in eine völlig neue Phase der Rezeption des Zweiten Vatikanischen Konzils. Sicherlich in Rom, wo man auch schaut, wie geht das denn weltweit? Da ist man sich sehr bewusst, dass wir in eine neue Phase uns begeben und eine neue Phase.
So ein Übergang löst auch immer Spannung aus, weil wir alle auch nicht genau wissen, wo es hingeht. Ja, während die einen über die Wege aus der Krise debattieren, demonstrieren die anderen vor den Kirchentüren, den Strukturen in der Kirche. Die Bewegung Maria 2:00 null trägt den Protest auf die Straße, wie hier in Frankfurt am Main zwischen den. Monika Humpert hat die örtliche Gruppe der Protestbewegung mitgegründet. Ich treffe sie an einem Ort, der ihr viel bedeutet.
Hier in St. Ignatius in Frankfurt fühlt sie sich zu Hause. Und das soll so bleiben? Ich will wissen, warum. Also für mich geht es überhaupt nie um die Frage des Austritts. Und je mehr austreten, desto weniger geht es für mich um die Frage des Austritts. Das ist einfach eine angeborene Widerständigkeit. Ich bin in der katholischen Kirche und ich nehme Kirche ja nicht über Schlagzeilen wahr, sondern in ganz vielen unterschiedlichen Situationen und Teilen meines Lebens. Und Kirche ist für mich vor allem ein Aktionsraum, ein Netzwerk und mit ganz vielen Möglichkeiten, vielen guten Möglichkeiten, ein Leben gut und sinnvoll zu gestalten.
Mit der Kommunion ihrer Kinder hat sie das Gemeindeleben neu entdeckt. Lange nachdem sich ihre ganze Familie von der Kirche abgewandt hatte. Ja, ich komme ja aus Freiburg. In dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, war der Katholizismus unglaublich finster und für meine Eltern unerträglich. Und Sie haben sich eigentlich so Mitte der 70er Jahre haben die aufgehört, in den sonntäglichen Gottesdienst zu gehen. Und natürlich wir alle auch dann damit.
Und damit hat eigentlich ein Bruch für uns alle stattgefunden. Heute gehört sie zu den Engagierten, will die Kirche verändern. Ihre...
Erscheint lt. Verlag | 25.4.2023 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Recht / Steuern ► Strafrecht |
ISBN-10 | 3-7578-6904-4 / 3757869044 |
ISBN-13 | 978-3-7578-6904-5 / 9783757869045 |
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