Rechter Terror in Hessen

Geschichte, Akteure, Orte
Buch | Softcover
400 Seiten
2023
Wochenschau Verlag
978-3-7344-1562-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Rechter Terror in Hessen - Sascha Schmidt, Yvonne Weyrauch
29,90 inkl. MwSt
2019 und 2020 forderte der rechte Terror in Hessen elf Todesopfer. Dabei gilt das Bundesland mit vergleichsweise gering ausgeprägten extrem rechten Strukturen und einer relativ niedrigen Zahl an Gewalttaten nicht als rechte Hochburg. Wie passt das zusammen?Um Antworten zu finden haben die Autor*innen die Geschichte rechten Terrors in Hessen nach 1945 aufgearbeitet. Dabei werden Gewalttaten und die dahinterliegenden Strukturen rekonstruiert, zeitgeschichtlich eingeordnet und in ihren Entwicklungen analysiert. Die faktenreiche Arbeit liefert erstmals eine umfassende Darstellung rechten Terrors und kommt zu dem Ergebnis, dass sich dieser wie ein roter Faden durch die Geschichte Hessens zieht.

Sascha Schmidt ist Politikwissenschaftler, aktiv im „Beratungsnetzwerk Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“ sowie Mitarbeiter des DGB Hessen-Thüringen und regelmäßiger Autor des Magazins “der rechte rand”.

Yvonne Weyrauch ist Politikwissenschaftlerin und Dozentin für politische Bildung sowie aktiv im „Beratungsnetzwerk Hessen – gemeinsam für Demokratie und gegen Rechtsextremismus“.

Einleitung

Kontinuitäten und Neuerungen: die extreme Rechte in der Nachkriegszeit bis Ende der 1960er Jahre

Parteigründungen nach 1945

Der Bund Deutscher Jugend

Völkische Jugendverbände: Durchlauferhitzer für extrem rechte und militante Karrieren

Eine neue Sammlungsbewegung und die Entstehung terroristischer Kleingruppen


„Rüstet euch selbst! Kauft Waffen!“ Die 1970er Jahre: das Jahrzehnt der Radikalisierung

Nach dem parlamentarischen Scheitern der NPD auf Bundesebene

Frühe rechtsterroristische Gruppierungen mit Bezügen nach Hessen

Vorfeldorganisationen des Rechtsterrorismus

Prägende Personen des bundesweiten Rechtsterrorismus

Schwerpunktregion des rechten Terrors: das Rhein-Main-Gebiet


Die 1980er Jahre: Hochphase des Terrorismus und Wandlungen der Szene

Der Beginn rassistisch motivierter Terroranschläge: die „Deutschen Aktionsgruppen“ um Manfred Roeder

Der Auftakt für rassistisch motivierte Terror-Anschläge – auch in Hessen

Terroristische Aktivitäten mit Bezug zur verbotenen „Wehrsportgruppe Hoffmann“

Frank Schubert: Teil einer Terrorzelle und Mörder

Professionalisierung des Rechtsterrorismus: die „Hepp-Kexel-Gruppe“

Die Szene im Wandel nach dem Ende der Hochphase des Rechtsterrorismus in der BRD

Neustrukturierungen und eine alte Partei als neue Sammlungsbewegung der militanten Szene

Sammelbecken gewaltbereiter Neonazis und Hooligans: die „Taunusfront“

Die „Nationalistische Front“: eine Kaderorganisation zwischen Wahlen, Zeltlager und Wehrsport

Konspirativ agierende Gruppen und Wehrsportübungen

Der Beginn einer Welle rassistischer Gewalttaten


Rassistischer Straßenterror und das Wiedererstarken der NPD in den 1990er Jahren

Nationalistisch-rassistische Grundstimmung im wiedervereinigten Deutschland

Ein bis dahin nie gekanntes Ausmaß rechter Gewalt (1990 bis 1995)

Schwerpunktregionen rechter Gewalt zu Beginn der 1990er Jahre

Tötungsdelikt ohne juristische Folgen: Der Fall Piotr Kania

Eine Bewegung in Waffen: die militante extreme Reche rüstet auf

Gegen „Volksfeinde“ und Antifaschist*innen: die „Anti-Antifa“-Kampagne

„Begleitmusik zu Mord und Totschlag“ – Skinheads, Rechtsrock und „Blood and Honour“

Der Mord an Blanka Zmigrod in Frankfurt

„Organisierter Wille braucht keine Partei“ – Die Freien Kameradschaften

Die NPD in den 1990ern: Radikalisierung und Öffnung für NS-Gruppen

Entwicklung der Gewalt- und Straftaten bundesweit (1996 bis 1999)


Die 2000er Jahre: Sommer der Gewalt, NSU-Terror und „Autonome Nationalisten“

Erneute bundesweite Eskalation rechter Gewalt und die Mordserie des NSU

Hohes Ausmaß rechter Gewalt in Hessen

Rechter Terror gegen politische Gegner*innen

Die Ermordung von Dorit Botts in Fulda

Suizid oder antisemitisch motivierter Mord? Strukturen der gewaltbereiten extremen Rechten in Hessen

Der Mord des NSU an Halit Yozgat in Kassel

Kameradschaftsaktivisten übernehmen die NPD in Hessen

Politische Gegner*innen im Visier der Kameradschaftsszene

Modernisiertes Auftreten gewaltbereiter Neonazis: „Autonome Nationalisten“

„Autonome Nationalisten“ in Hessen



Trotz Bedeutungsverlust extrem rechter Strukturen eskaliert rechter Terror in den 2010er Jahren

Von der Causa Sarrazin bis zur erneuten Eskalation rechter Gewalt

Organisierte Neonazi-Strukturen bröckeln

Extrem rechte Erlebniswelten in Hessen

Neue Parteien im militanten Lager Hessens: „Die Rechte“ und „Der III. Weg“

Kurzzeitiger Rückgang rechter Gewalttaten in Hessen bis 2013

Zunehmende flüchtlingsfeindliche und antimuslimisch-rassistische Stimmung und Mobilisierung

Die dritte Hochphase rechter Gewalt in Hessen ab 2014

Zwischen Irrelevanz, Militanz und Terrorismus – die extreme Rechte in Hessen am Ende des Jahrzehnts

Zunehmende Gewalt und rechtsterroristische Morde ab 2018

Aus Hass auf die Asylpolitik und Migrant*innen – Die Anschläge auf Walter Lübcke und Ahmed I.

Mordversuche in Wächtersbach und Kassel

Immer wieder Waffenfunde

Der rassistische Terroranschlag von Hanau



Jahrzehnte des rechten Terrors in Hessen

Todesopfer rechter Gewalt in Hessen

Hochphasen rechter Gewalt in Hessen

Das Ausmaß rechter Gewalt in Hessen

Dominierende Motive rechter Gewalt in Hessen

Die Bedeutung der extrem rechten Szene in Hessen für das Ausmaß rechten Terrors

Ein neues Gefahrenpotenzial: die Ausdifferenzierung der Tätertypen



Ausblick



Anhänge

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Politisches Fachbuch
Sprache deutsch
Maße 115 x 187 mm
Gewicht 356 g
Themenwelt Recht / Steuern Strafrecht Kriminologie
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Gewalttaten • Hessen • Nachkriegszeit • Rechtsextremismus • Terror • Todesopfer
ISBN-10 3-7344-1562-4 / 3734415624
ISBN-13 978-3-7344-1562-3 / 9783734415623
Zustand Neuware
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