Die deliktische Gehilfenhaftung gemäß § 831 BGB

Zur Verantwortung des Geschäftsherrn bei der mehrstufigen arbeitsteiligen Organisation seines Geschäftsbereichs

(Autor)

Buch | Softcover
XX, 254 Seiten
2021 | 1. Aufl. 2021
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-36443-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die deliktische Gehilfenhaftung gemäß § 831 BGB - Burak Firat
79,99 inkl. MwSt

Mehrstufige arbeitsteilige Organisationen des unternehmerischen Geschäftsbereiches sind - insbesondere mit Blick auf Großunternehmen - aus dem modernen Wirtschaftsleben nicht mehr wegzudenken. Der Geschäftsherr hat sich zur gewünschten Ausweitung seines Aktionsradius sowie des Erhalts seiner Handlungsflexibilität mehr oder weniger zwingend der Tätigkeit von Gehilfen zu bedienen.

 

Vor dem Hintergrund der (betriebs-)wirtschaftlichen Bedeutung des Topos der mehrstufigen arbeitsteiligen Organisation stellt sich aus haftungsrechtlicher Frage, ob und mit welcher Maßgabe im Rahmen einer Inanspruchnahme nach
831 Abs. 1 BGB der Entlastungsbeweis nach Satz 2 zugunsten des Geschäftsherrn zur Anwendung zu bringen ist. Für den Fall einer Unmöglichkeit einer persönlichen Auswahl des schadenstiftenden Gehilfen durch den Geschäftsherrn aufgrund betriebsbezogener Umstände erachtete das Reichsgericht eine Delegation der Aufgabe der Auswahl und Überwachung rangniedere Gehilfen auf eine Zwischenperson als zulässig und verlangte vom Geschäftsherrn, dass er sich lediglich im Hinblick auf seine Zwischenperson exkulpieren muss. Später ging die reichs- und auch bundesgerichtliche Rechtsprechung jedoch dazu über, die Frage der deliktsrechtlichen Behandlung der mehrstufigen arbeitsteiligen Organisation allein im Rahmen des
823 Abs. 1 BGB unter dem Begriff der - betrieblichen und körperschaftlichen - Organisationspflichten zu erörtern.

 

Unter kritischer Darstellung sowohl der Lehre vom dezentralisierten Entlastungsbeweis als auch des Topos der Organisationspflichten zeigt der Autor auf, dass ein rechtspolitisch befriedigender Zustand nur dadurch erreicht werden kann, dass mit jeder Mehrstufigkeit von arbeitsteiliger Organisation auch stets eine Mehrstufigkeit des vom Geschäftsführer zu führenden Entlastungsbeweises einherzugehen hat.

 

lt;p> Burak Firat studierte Rechtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und ist als Rechtsanwalt in Berlin tätig.


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Einleitung.- Die Entstehung der deliktischen Gehilfenhaftung in Deutschland.- Die deliktische Gehilfenhaftung aus rechtsvergleichender und gemeinschaftsrechtlicher Sicht.- Referentenentwurf des Bundesministeriums für Justiz von 1967.- Der dezentralisierte Entlastungsbeweis als Instrument der Haftungseingrenzung.- Umgehung des dezentralisierten Entlastungsbeweises in der Rechtsprechung.- Lösungsmöglichkeiten.- Zusammenfassung der Ergebnisse.

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo XX, 254 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 360 g
Themenwelt Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern Privatrecht / Bürgerliches Recht
Recht / Steuern Wirtschaftsrecht Gesellschaftsrecht
Schlagworte Arbeitsteilung • Deliktische Gehilfenhaftung • Deliktsrecht • Dezentralisierter Entlastungsbeweis • Mehrstufige arbeitsteilige Organisation • Organisationspflichten
ISBN-10 3-658-36443-2 / 3658364432
ISBN-13 978-3-658-36443-4 / 9783658364434
Zustand Neuware
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