Rechtsetzung zwischen Staat und Gesellschaft.

Möglichkeiten differenzierter Steuerung des Kapitalmarktes.
Buch | Softcover
395 Seiten
2003
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-11112-1 (ISBN)
99,90 inkl. MwSt
Kooperative Steuerung bildet ein gängiges Thema aktueller öffentlich-rechtlicher Forschung. Gleichzeitig finden im Bereich des Kapitalmarktes unterschiedliche Regelungsmodelle praktische Anwendung. Steuerungswissenschaftliche Theorie und Kapitalmarktpraxis werden in der Untersuchung - beschränkt auf nicht-staatliche Normsetzungsmechanismen - zusammengeführt.

Das erste Kapitel enthält Ausführungen zur Terminologie, zur Wirkweise privater Normsetzungsmechanismen sowie zu ihren rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Der Autor gelangt zu dem Ergebnis, daß angesichts der Schwierigkeiten materieller Steuerung und der Notwendigkeit, die Erzeugung gemeinwohlkompatibler Normen zu garantieren, die staatliche Beteiligung auf kompensatorische rechtliche Sicherungsmechanismen insbesondere des Verfahrens- und Organisationsrechts beschränkt werden kann. Im zweiten Kapitel folgt eine typologisierte Darstellung kapitalmarktrechtlich relevanter Steuerungsmechanismen. Innerhalb der ersten Gruppe, der Normsetzung im Rahmen der funktionalen Selbstverwaltung, werden z. B. die Satzungen der Frankfurter Wertpapierbörse untersucht. Innerhalb der zweiten Gruppe, die sich mit Verweisungen beschäftigt, werden die in den

292a und 342 HGB enthaltenen Mechanismen kritisch gewürdigt und ein Blick auf die Rechnungslegungsstrategie der EU geworfen. Die dritte Gruppe umfaßt verbands- und vertragsrechtliche Steuerung und zieht exemplarisch unter anderem Regelungen von Berufsverbänden sowie die privatrechtlichen Börsenregelwerke heran. Die letzte Gruppe betrifft private Kodizes, denen mangels staatlicher Beteiligung grundsätzlich keine Rechtsverbindlichkeit eignet, auch wenn, wie anhand des Corporate Governance Kodex gezeigt werden kann, gerade hier innovative Steuerungsverfahren erprobt werden.

Im letzten Kapitel skizziert der Autor aufbauend auf den Erkenntnissen der beiden ersten Kapitel eine mögliche, vom Staat zu leistende Normsetzungsstrategie. Er fragt, wie wann welche Normsetzungsalternativen situationsabhängig, systemtreu und funktionsadäquat eingesetzt und wie ihre jeweiligen Defizite vermieden werden können.

Inhaltsübersicht: Einleitung - 1. Kapitel: Wirk- und Rahmenbedingungen: Begriffsklärung - Wirkungen privater Normsetzung - Rechtliche Rahmenbedingungen privater Normsetzung - Gesellschaftliche Anforderungen an private Normsetzung - Gesamtfazit - 2. Kapitel: Typologie der Normsetzungsverfahren: Zur Einordnung - "Verstaatlichte" private Normsetzung - Staatliche Rechtsnormsetzung unter Inbezugnahme privater Normen - Private Rechtsetzung innerhalb einer staatlichen Rahmenordnung - Private Normsetzung ohne Rechtsverbindlichkeit (Kodizes) - 3. Kapitel: Normsetzungsstrategie: Vom Pluralismus der Normsetzungsmechanismen zur Normsetzungsstrategie - Normsetzungsstrategie: Mögliches Vorgehen - Ausblick - Zusammenfassung - Anhang - Literaturverzeichnis - Sachverzeichnis

Erscheint lt. Verlag 5.8.2003
Reihe/Serie Schriften zum Öffentlichen Recht ; 925
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 530 g
Themenwelt Recht / Steuern Öffentliches Recht
Recht / Steuern Wirtschaftsrecht
Schlagworte HC/Recht/Öffentliches Recht, Verwaltungsrecht, Verfassungsprozessrecht • Kapitalmarktregulierung • Normentheorie • Rechtsetzung
ISBN-10 3-428-11112-5 / 3428111125
ISBN-13 978-3-428-11112-1 / 9783428111121
Zustand Neuware
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