"Wieder in dieses normale zivile Leben reinkommen". Zur Bedeutung von Normalität im Wiedereingliederungsprozess haftentlassener Sexualstraftäter.

Teilstudie 1 der Langzeitstudie "Sexualstraftäter in den sozialtherapeutischen Abteilungen des Freistaates Sachsen"
Buch | Softcover
XVII, 294 Seiten
2021
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-18297-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

"Wieder in dieses normale zivile Leben reinkommen". Zur Bedeutung von Normalität im Wiedereingliederungsprozess haftentlassener Sexualstraftäter. - Kira-Sophie Gauder
37,00 inkl. MwSt
Der vorliegende Band stellt die umfassenden Analysen und Ergebnisse einer qualitativen empirischen Studie zum Verständnis der Lebenssituation von aus der Haft entlassenen Sexualstraftätern und zu deren Wiedereingliederungsprozess dar. Die Untersuchung liefert profunde Erkenntnisse über zentrale Aspekte und Phänomene im Lebensverlauf nach der Haftentlassung und zeigt, wie sich diese auf ein Kernkonzept verdichten: den Wunsch und den Versuch der Sexualstraftäter, im Laufe ihres Wiedereingliederungsprozesses Normalität herzustellen. Dabei wird die Wechselwirkung zwischen täterspezifischen subjektiven Faktoren und soziostrukturellen Einflüssen herausgearbeitet. Dadurch ermöglicht die vorliegende Studie ein tieferes Verständnis des Wiedereingliederungsprozesses sowie Einblicke in die Lebenswelten und das Selbstverständnis dieser Tätergruppe, die für die Weiterentwicklung der Behandlung und Resozialisierung nutzbar gemacht werden können.
Die Wiedereingliederung von straffällig gewordenen Personen nach der Haftentlassung ist ein komplexer Prozess. Insbesondere die Resozialisierung von aus der Haft entlassenen Sexualstraftätern ist ein in der kriminalpolitischen und öffentlichen Debatte immer wieder kritisch diskutiertes Thema. Dennoch ist der Lebensverlauf von Sexualstraftätern nach ihrer Entlassung bislang kaum Gegenstand kriminologischer Forschungsbemühungen. Zudem wird die subjektive Perspektive der Haftentlassenen in entsprechenden Untersuchungen häufig vernachlässigt, was die Erkenntnisse zum entscheidenden Zeitraum nach der Entlassung aber massiv einschränkt.

Der vorliegende Band stellt die umfassenden Analysen und Ergebnisse einer qualitativen empirischen Studie zum Verständnis der Lebenssituation von aus der Haft entlassenen Sexualstraftätern und zu deren Wiedereingliederungsprozess dar. Die Untersuchung liefert profunde Erkenntnisse über zentrale Aspekte und Phänomene im Lebensverlauf nach der Haftentlassung und zeigt, wie sich diese auf ein Kernkonzept verdichten: den Wunsch und den Versuch der Sexualstraftäter, im Laufe ihres Wiedereingliederungsprozesses Normalität herzustellen. Dabei wird die Wechselwirkung zwischen täterspezifischen subjektiven Faktoren und soziostrukturellen Einflüssen herausgearbeitet. Dadurch ermöglicht die vorliegende Studie ein tieferes Verständnis des Wiedereingliederungsprozesses sowie Einblicke in die Lebenswelten und das Selbstverständnis dieser Tätergruppe, die für die Weiterentwicklung der Behandlung und Resozialisierung nutzbar gemacht werden können.

Kira-Sophie Gauder studierte von 2009 bis 2015 Soziologie und Philosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit Schwerpunkten in der qualitativen Sozialforschung und Kriminologie. Bereits während ihres Studiums war sie als wissenschaftliche Hilfskraft in der kriminologischen Abteilung des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht (heute Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht) in Freiburg beschäftigt. Hier widmete sie sich nach Abschluss des Studiums ihrer Promotion. Daneben war sie zeitweise als akademische Mitarbeiterin am Institut für Kriminologie der Eberhard Karls Universität Tübingen tätig.

1. Einleitung
2. Stand der Forschung und thematische Einführung
Wiedereingliederung nach der Haftentlassung – Der Prozess der Legalbewährung nach der Haftentlassung – Sexualstraftäter nach der Haftentlassung
3. Methode
Studiendesign der Gesamtstudie – Datengrundlage – Wahl des methodischen Zugangs – Stichprobe – Einbezug fallspezifischer Kontextinformationen – Grenzen der Studie
4. Zwischenergebnisse – Aspekte des Lebensverlaufs nach der Haftentlassung
Die Hauptkategorien im Überblick – Integration: Schlüsselkategorie
5. Ergebnis – Normalitätswiederherstellung: »ein schönes, ordentliches, normales Leben«
Anpassung – »mich wieder dem normalen Leben anzupassen« – Konventionalität – »alles in geregelten Bahnen« – Sinnsuche – »sich einen gewissen Horizont, ein gewisses Ziel aufbauen« – Wiedergutmachung – »wenigstens ein bisschen was zurückgeben« – Deutungsmacht – »es gibt solche und solche Straftäter« – Gegenbeispiele – »alles schleifen lassen«
6. Zusammenfassung und Diskussion
Verknüpfung der Kernbefunde – Exkurs: Normalität, Normativität und Abweichung – Konstruktion von Normalität
7. Fazit und Ausblick – »Wie will man sich noch in das normale Leben integrieren, wenn man die Voraussetzungen gar nicht hat?«

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Schriftenreihe des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht. Reihe K: Kriminologische Forschungsberichte ; 191
Zusatzinfo 16 Tab., 14 Farb. Abb.; XVII, 294 S., 14 farb. Abb., 16 schw.-w. Tab.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 148 x 224 mm
Gewicht 410 g
Themenwelt Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern Strafrecht Besonderes Strafrecht
Recht / Steuern Strafrecht Kriminologie
Schlagworte Kriminologie • Sachsen • Sexualstraftäter • Wiedereingliederung
ISBN-10 3-428-18297-9 / 3428182979
ISBN-13 978-3-428-18297-8 / 9783428182978
Zustand Neuware
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