Die Tiefe Hirnstimulation im Spiegel strafrechtlicher Schuld.
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Bewertung der Tiefen Hirnstimulation im Spiegel des strafrechtlichen Schuldprinzips. Eingesetzt vorwiegend bei motorischen, zunehmend aber auch bei psychiatrischen Erkrankungen, führt die Therapie häufig zu beachtlichen Erfolgen. Nichtsdestotrotz können auch erhebliche Nebenwirkungen hervorgerufen werden.Mögliche Wirkungen und Nebenwirkungen der Stimulation werden unter die
20, 21 StGB subsumiert. Sodann erfolgt eine kritische Auseinandersetzung mit aktuell vertretenen normativen Schuldbegriffen und deren etwaigen Reaktionsmöglichkeiten auf die durch die Tiefe Hirnstimulation aufgeworfenen Herausforderungen. Es erweist sich dabei, dass weder die hinter der Strafbegründungsschuld stehenden Schuldbegriffe noch die Strafbegründungsschuld selbst an Aktualität eingebüßt haben und ein dem Einzelfall gerecht werdendes Urteil erzielt werden kann.
Frederike Seitz studierte Rechtswissenschaften und Politikwissenschaften in Würzburg und legte dort 2010 das erste juristische Staatsexamen ab. 2011 erhielt sie den Magister Artrium. Die zweite juristische Staatsprüfung erfolgte 2012 in Passau. Seit 2014 war sie am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Strafrechtsvergleichung und Rechtsphilosophie von Frau Prof. Dr. Susanne Beck und arbeitete hier hauptsächlich an medizinrechtlichen Fragestellungen. Von 2016-2019 betreute sie überdies das vom BMBF geförderte interdisziplinäre Projekt "GEENGOV".
A. Einleitung
Der Eingriff in das Gehirn – Deep Brain Stimulation: Tiefe Hirnstimulation – Die strafrechtliche Schuld – Gang der Untersuchung
B. Tiefe Hirnstimulation
Historische Entwicklung und medizinische Grundlagen – Anwendungsfelder der Tiefen Hirnstimulation
C. Tiefe Hirnstimulation und strafrechtliche Schuld – eine praktische Analyse
Die Schuld im Sinne des § 20 StGB de lege lata – Tiefe Hirnstimulation im Spiegel des § 20 StGB
D. Tiefe Hirnstimulation und strafrechtliche Schuld – eine theoretische Analyse
Die theoretischen Grundlagen der strafrechtlichen Schuld – Schuldbegriffe im geltenden Recht – Die Tiefe Hirnstimulation im Spiegel der strafrechtlichen Schuld
E. Fazit und die Frage nach dem Regelungsbedarf de lege ferenda
Wertungskategorien und Tiefe Hirnstimulation – Schuldbegriffe und Wertungskategorien – Schuldbegriffe, die Schuld im Sinne des § 20 und die Tiefe Hirnstimulation – Muss Schuld also anders gedacht werden?
Literatur- und Stichwortverzeichnis
»Auch wenn die Dissertation der sehr spezifischen Fragestellung der Verantwortlichkeit von unter der Tiefen Hirnstimulation stehenden Handelnden nachgeht, so bietet sie doch weit mehr, als diese Frage facettenreich zu beantworten. Denn gerade in den allgemeinen Ausführungen zu den Schuldbegriffen, zu Willensfreiheit, Verantwortung und Autonomie wird eine Fülle an Auffassungen nicht nur komprimiert wiedergegeben, sondern auch diskutiert und bewertet. Insofern kann man sich hier in den Argumentationssträngen wiederfinden oder seine eigene Bewertung an die sehr gute und stringente Wiedergabe der unterschiedlichsten Meinungen anschließen. Das ausführliche Literaturverzeichnis lädt zudem dazu ein, weitere Lektüre heranzuziehen, um die spannenden und fundamentalen Fragen über die Inhalte strafrechtlicher Schuld noch näher zu beleuchten.« Prof. Dr. Anja Schiemann, in: Kriminalpolitische Zeitschrift, Heft 4/2022
Erscheinungsdatum | 10.07.2020 |
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Reihe/Serie | Schriften zum Strafrecht ; 356 |
Zusatzinfo | 2 Tab., 1 Abb.; 455 S., 1 schw.-w. Abb., 2 schw.-w. Tab. |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 157 x 233 mm |
Gewicht | 700 g |
Themenwelt | Recht / Steuern ► Privatrecht / Bürgerliches Recht ► Berufs-/Gebührenrecht |
Recht / Steuern ► Strafrecht | |
Schlagworte | Strafrechtliche Schuld • Technische Manipulation • Tiefe Hirnstimulation |
ISBN-10 | 3-428-15958-6 / 3428159586 |
ISBN-13 | 978-3-428-15958-1 / 9783428159581 |
Zustand | Neuware |
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