Umweltpolitik mit hoheitlichen Zwangsabgaben?

Karl-Heinrich Hansmeyer zur Vollendung seines 65. Lebensjahres.
Buch | Hardcover
360 Seiten
1994
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-08173-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Umweltpolitik mit hoheitlichen Zwangsabgaben? -
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Im Juli 1993 wurde an der Universität zu Köln ein Symposium zum Thema "Umweltpolitik mit hoheitlichen Zwangsabgaben?" abgehalten. Teilnehmer waren Volkswirte und Finanzwissenschaftler, aber auch Juristen und Wirtschaftshistoriker. Die Idee, ein solches Treffen zu veranstalten, darf auf zwei Motive zurückgeführt werden, und von beiden Motiven ist das hiermit vorgelegte Buch in entscheidender Weise geprägt.

Das erste Motiv lag in der Tatsache, daß die Zeit reif, ja dringlich für ein Treffen, einen Meinungsaustausch der Wissenschaftler geworden war, die, aus dem Bereich der Gesellschaftswissenschaften kommend, sich mit den Möglichkeiten und Grenzen ökologischer Steuerpolitik beschäftigen. Zwar ist die Diskussion um das Instrument der Umweltabgabe alles andere als neu zu nennen, doch mit der Ökosteuerdiskussion der 80er Jahre hat sich hier eine enorme Dynamik in der Instrumentenfrage ergeben, die unverändert eine Herausforderung für Wirtschafts- und Finanzwissenschaftler darstellt. Dies um so mehr, als wesentliche Impulse für die neuere Abgabendiskussion von "außerhalb" kommen: aus dem politischen Raum oder von umweltpolitisch engagierten Naturwissenschaftlern.

Das zweite Motiv der Einladung zu diesem Symposium war persönlichen Ursprungs. Im Juli 1994 wird Karl-Heinrich Hansmeyer sein 65. Lebensjahr vollenden. Für die Fachkollegen, für die befreundeten Wissenschaftler und für seine Schüler wäre das ein willkommener Anlaß gewesen, ihm mit einem Festschriftbeitrag zu gratulieren. Wer das Schrifttum von Karl-Heinrich Hansmeyer kennt, wer mitverfolgt hat, in welch unterschiedliche Fachgebiete der Finanzwissenschaft, der Geldpolitik und der Wirtschaftspolitik er vorgedrungen ist, der wird zugeben, daß es in heutiger Zeit unmöglich ist, alle potentiellen Gratulanten unter einem Dach zu versammeln - sprich als Teilnehmer einer festlichen Gesamtveranstaltung einzuladen. Die Idee nun, aus den vielen fachlichen Schwerpunkten nur einen auszuwählen, konnte aus der Not eine Tugend machen - wie das vorliegende Buch beweist. Auch die Auswahl fiel nicht schwer, denn das Thema "Umweltpolitik mit hoheitlichen Zwangsabgaben" entsprach in besonderer Weise dem Engagement von Karl-Heinrich Hansmeyer. Bei der Einladung an die Teilnehmer dieses Symposiums war keineswegs daran gedacht, nur die Befürworter einer Umweltabgabe zu Worte kommen zu lassen, vielmehr interessierte selbstverständlich auch die Meinung der Kritiker und Gegner von Umweltabgaben. Des weiteren war angestrebt, ein interdisziplinäres Treffen des umweltpolitischen Sachverstandes zu besorgen und insbesondere auch die rechtswissenschaftliche Seite mit einzubeziehen. Obwohl nun dieser vorliegende Band keine Festschrift, sondern das Ergebnis eines fachlichen Symposiums ist, haben natürlich auch befreundete Kollegen und Schüler von Karl-Heinrich Hansmeyer am Entstehen dieses Bandes mitgewirkt und mögen insofern ihren Beitrag als festliches Geschenk an ihn betrachten.

Univ.-Prof. Dr. Erik Gawel ist Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Institutionenökonomische Umweltforschung, und Direktor des Instituts für Infrastruktur und Ressourcenmanagement der Universität Leipzig. Er ist zugleich Leiter des Departments Ökonomie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ in Leipzig. Prof. Gawel promovierte in Köln und habilitierte sich in Augsburg im Fach Volkswirtschaftslehre zu umweltökonomischen und finanzwissenschaftlichen Themen und war Gastprofessor der Universität Bremen im DFG-Graduiertenkolleg »Risikoregulierung und Privatrechtssystem«. Nach wissenschaftlichen Stationen am Finanzwissenschaftlichen Forschungsinstitut an der Universität zu Köln, dem Zentrum für Interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld, dem Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern (Bonn) und dem wissenschaftlichen Stab der Energie-Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages ist er seit 2001 Professor für Volkswirtschaftslehre. Vor der IHK Frankfurt am Main ist er öffentlich bestellt und vereidigt für Entgeltfragen der kommunalen Ver- und Entsorgung. Er ist u.a. Mitglied der European Academy of Sciences and Arts, des umweltökonomischen Ausschusses im Verein für Socialpolitik und gehört dem wissenschaftlichen Beirat der Zeitschriften »Energies« und »Zeitschrift für Umweltpolitik und Umweltrecht« an. Als Umwelt- und Institutionenökonom blickt Prof. Gawel auf ein mittlerweile 25jähriges Schaffen im Dienste der Umweltforschung zurück. Er ist insbesondere als Brückenbauer zwischen Wirtschafts- und Rechtswissenschaft bekannt und gehört zu den profiliertesten deutschsprachigen Experten für ökonomische Instrumente in der Umweltpolitik, insbesondere für die Wasserwirtschaft.

Inhalt: U. van Suntum, Kritische Würdigung des umweltökonomischen Instrumentenansatzes - D. Fürst, Abgabelösungen: Schritte zu einem neuen Konzept staatlicher Steuerung? - W. Benkert, Warum sind Umweltabgaben ebenso populär wie selten? Ein Beitrag zur Theorie der umwelt- und finanzpolitischen Willensbildung - B. Rahmann / H. G. Martensen, Ökosteuern im Konzept der Optimal Taxation - K. Tiepelmann, Umweltabgaben: Renaissance der Fondswirtschaft? - R. Caesar, Umweltsonderabgaben oder Umweltsteuern? - W. Ströbele, Ökosteuern und Umweltabgaben. Versuch einer Systematisierung - H. Zimmermann, Umweltsteuern als Unternehmenssteuern - H. D. Hessler, Anknüpfungspunkte für Ökosteuern und Umweltabgaben im gesamtwirtschaftlichen Kreislauf - J. Wysocki, Probleme beim Eindringen von Umweltaspekten in historische Abgabensysteme - M. Kloepfer, Grundrechtsfragen der Umweltabgaben - D. Cansier, Rechtspositionen im Umweltschutz und der Spielraum für ökonomische Instrumente: die Perspektive des Ökonomen - E. Gawel, Vollzug von Umweltabgaben in Theorie und Praxis - K. W. Zimmermann, Eine Umweltunion in Deutschland: Vom Glanz und Elend des Subsidiaritätsprinzips - M. Kops, Umweltabgaben im Föderalismus - E. W. Streissler, The Problem of Internalization of and Liability for Environmental Damages - G. Kirsch, Umweltmoral. Ein Ersatz für staatliche Umweltpolitik? - D. Ewringmann, Umweltsteuern. Konzeptioneller Wandel des Abgabensystems und instrumentelle Folgen - H. Bonus, Vergleich von Abgaben und Zertifikaten - D. Dickertmann, Die Einbeziehung von Umwelt-Strafen in den Instrumentenvergleich von Auflagen und Abgaben - P. Klemmer, CO2-Abgaben; eine kritische Bestandsaufnahme aus empirischer Sicht - V. J. Hartje, Naturschutzabgaben. Eine ökonomische Bewertung ihres Einsatzes nach dem Bundesnaturschutzgesetz - A. Endres / K. Holm-Müller, Die ökonomische Beurteilung einer Abfallabgabe unter besonderer Berücksichtigung des Vermeidungs- und Verwertungsgebotes

Erscheint lt. Verlag 9.12.1994
Zusatzinfo Tab., Abb.; 360 S.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 590 g
Themenwelt Recht / Steuern Öffentliches Recht Umweltrecht
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Wirtschaft Volkswirtschaftslehre Wirtschaftspolitik
Schlagworte Hansmeyer, Karl H. • HC/Politikwissenschaft/Politik, Wirtschaft • Umweltabgabe • Umweltökonomie • Umweltpolitik
ISBN-10 3-428-08173-0 / 3428081730
ISBN-13 978-3-428-08173-8 / 9783428081738
Zustand Neuware
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