Informationsbeschaffung beim Mitbürger.

(Autor)

Buch | Softcover
237 Seiten
2002
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-10833-6 (ISBN)
74,90 inkl. MwSt
Informationsversorgung ist Existenzbedingung des Staates - die Gesetzgebung nach dem 11. September hat dies erneut bestätigt. Um brisante Informationen zu erhalten, werden vermehrt versteckte technische Mittel zur Wohnraum- und Telefonüberwachung eingesetzt. Diese "besonderen Mittel" sind umstritten - anders der hergebrachte und scheinbar harmlose Rückgriff auf Mitbürger als Informationsquelle. Bürgertelefone, Hotlines, Prämien für Anzeigen und gewerberechtliche Meldepflichten haben Konjunktur. Sie schonen die knappen Ermittlungsressourcen des Staates und entsprechen vermeintlich bürgernahem Verwaltungsstil. Weil sie so alltäglich wirken, sind sie der Rechtswissenschaft bisher als Problem nicht aufgefallen.

Joachim Pohl zeigt erstmals den Umfang staatlicher Informationsbeschaffung beim Mitbürger in der Bundesrepublik. Er analysiert die bestehenden Regelungsmodelle, systematisiert einschlägige Regelungen und Praktiken und zeigt ihre Bedeutung im jeweiligen Kontext. Eine Querschnittsanalyse über hergebrachte Fachgebietsgrenzen hinweg deckt verschleierte Gemeinsamkeiten auf. Sie offenbart dabei die Konzeptionslosigkeit des Gesetzgebers und grobe Wertungswidersprüche in der Judikatur.

Mit seiner materialreichen Untersuchung erschließt der Autor das höchst aktuelle und dennoch bisher ignorierte Gebiet der Informationsbeschaffung beim Mitbürger. Er liefert dem Gesetzgeber Maßstäbe für zweckmäßige, kohärente Regelungen, setzt aber auch verfassungsrechtliche Grenzen für die Sammlung personenbezogener Informationen durch den Zugriff auf Mitbürger.

Inhaltsübersicht: Einleitung - 1. Teil: Bestandsaufnahme staatlicher Informationsbeschaffung beim Mitbürger: Anzeige- und Auskunftspflichten - Anreize zur Auskunfterteilung - Informationserhebung ohne Einwirkung auf das Aussageverhalten - Informationsbeschaffung ohne Informationserhebung - 2. Teil: Interpretation der Regelungen und Praktiken: Gründe für den Rückgriff auf Mitbürger - Sicherung der Informationserlangung - Steigerung des Informationsertrages - 3. Teil: Verfassungsrechtliche Grenzen der Informationsbeschaffung beim Mitbürger: Allgemeine verfassungsrechtliche Grenzen für die Informationserhebung beim Mitbürger - Verfassungsrechtliche Anforderungen an spezielle Regelungstypen - Informationsbeschaffung ohne Informationserhebung - Fazit - Literaturverzeichnis - Sachregister

Erscheint lt. Verlag 14.11.2002
Reihe/Serie Schriften zum Öffentlichen Recht ; 897
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 318 g
Themenwelt Recht / Steuern Öffentliches Recht Verfassungsrecht
Recht / Steuern Strafrecht
Schlagworte Anzeige (Jura) • Auskunftspflicht • Befragung • Bürger • Datenschutz • Denunziation • HC/Recht/Öffentliches Recht, Verwaltungsrecht, Verfassungsprozessrecht • Information • Informationsbeschaffung
ISBN-10 3-428-10833-7 / 3428108337
ISBN-13 978-3-428-10833-6 / 9783428108336
Zustand Neuware
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