Die Überwachung lokaler Funknetzwerke ("WLAN-Catching").

Informationstechnologische und strafprozessuale Aspekte unter besonderer Berücksichtigung allgemeiner Fragen der Internetüberwachung und Verschlüsselung.
Buch | Softcover
538 Seiten
2019
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-15653-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Überwachung lokaler Funknetzwerke ("WLAN-Catching"). - Christian R. Ulbrich
129,90 inkl. MwSt
Die Arbeit untersucht die Möglichkeit der Überwachung lokaler Funknetzwerke unter Realbedingungen und tritt damit einer verbreiteten Ansicht entgegen, dass der sog. »Staatstrojaner« das allein seligmachende Mittel moderner Telekommunikationsüberwachung sei. Auf rechtlicher Ebene eruiert sie, wie sich die verschiedenen (Teil-)Maßnahmen mit der geltenden StPO in Einklang bringen lassen und kommt u.a. zu dem Schluss, dass vor dem 24.08.2017 durchgeführtes staatliches »WLAN-Catching« u.U. strafprozessual nicht zulässig war.
Die Arbeit widmet sich einem bisher von der deutschen rechtswissenschaftlichen Literatur nahezu gänzlich übersehenen Thema - der Überwachung lokaler Funknetzwerke. Auf einer Untersuchung aufbauend, welche den Vorgang auch unter Realbedingungen untersucht und testet, versucht sie die tatsächlich in der Praxis auftretenden Konstellationen für eine rechtliche Bewertung zugänglich zu machen. Die Feststellung, dass sich mittels der Uberwachung lokaler Funknetzwerke auch eine Überwachung auf dem klassischen Ubertragungsweg realisieren lässt, tritt damit einer verbreiteten Ansicht entgegen, dass der sog. »Staatstrojaner« das allein selig machende Mittel moderner Telekommunikationsüberwachung sei.

Auf rechtlicher Ebene untersucht die Arbeit, wie sich die verschiedenen (Teil-)Maßnahmen mit der geltenden Strafprozessordnung in Einklang bringen lassen. Sie kommt u.a. zu dem Schluss, dass vor dem 24.08.2017 durchgeführte Maßnahmen des »WLAN-Catchings« u.U. strafprozessual nicht zulässig waren und der mit Wirkung vom 24.08.2017 neu eingeführte
100a I S. 2 StPO der verfassungskonformen Auslegung bedarf.

Christian R. Ulbrich studied law at the University of Konstanz, specialising in the legal foundations of international business activities. His doctoral studies at the University of Zurich were promoted by the Friedrich Naumann Foundation for Freedom. Subsequently, he received a doctoral scholarship from the Max Planck Institute for Foreign and International Criminal Law. He was a guest lecturer at Zeppelin University, Friedrichshafen. He worked as a researcher at the Center for Research in Economics, Management and the Arts, Zurich, and at the Center for Research in Economics and Well-Being, University of Basel.

Christian R. Ulbrich studierte Rechtswissenschaft an der Universität Konstanz im Schwerpunktbereich »Rechtliche Grundlagen internationaler Wirtschaftstätigkeit«. Sein Doktoratsstudium an der Universität Zürich wurde durch die Promotionsförderung der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit gefördert. Nachfolgend erhielt er ein Promotionsstipendium des Max- Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht. Er war Gastdozent an der Zeppelin Universität, Friedrichshafen. Er arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Center for Research in Economics, Management and the Arts, Zürich, sowie am Center for Research in Economics and Well-Being, Universität Basel.

1. Einleitung und Grundlagen

Einleitung – Begrifflichkeiten und Grundlagen der Kommunikation über das Internet-Netzwerk – Kryptologische Grundlagen

2. Informationstechnologische Analyse

Einleitung – Der Zugriff auf den Datenverkehr eines lokalen Funknetzwerks – (Inhaltliche) Untersuchung des Netzwerkverkehrs – Folgerungen für die nachfolgende rechtliche Analyse

3. Rechtliche Analyse

Einleitung – Die Überwachung lokaler Funknetzwerke (»WLAN-Catching«) – Analyse der einzelnen Kategorien von Ermittlungsmaßnahmen

4. Ergebnisse und Zusammenfassung

Kernaussagen des Buches – Ergebnisse der informationstechnologischen Analyse – Zusammenfassung der rechtlichen Analyse – Schlussfolgerung und thesenartiger Überblick

Anhang A: Einzelheiten zu der informationstechnologischen Untersuchung und Umsetzung

Anhang B: Detailinformationen zur Arbeitsweise des Internet-Netzwerks

Anhang C: Kryptologischer Hintergrund

Anhang D: Mathematische Grundlagen und Zeichenkodierung

Quellen im World Wide Web

Zitierte Entscheidungen

Literaturverzeichnis, Stichwortregister

»Der Ertrag dieser - übrigens glänzend geschriebenen - Arbeit reicht über diese Detailergebnisse aber wohl noch weit hinaus, denn ihre durchweg technisch wie juristisch fundierte Begründung ist für die allgemeine Dogmatik der hier herangezogenen strafprozessualen Eingriffsgrundlagen ebenso verwertbar wie für das künftige Verständnis des einschlägigen Verfassungsrechts. Nicht zuletzt vermittelt sie vielleicht eine Ahnung davon, wie viel einer (Straf-)Rechtswissenschaft entginge, die sich zu derart intensiver Auseinandersetzung mit den informationstechnischen Realitäten ihrer Gegenwart nicht verstehen wollte.« Prof. Dr. Andreas Popp, in: Goltdammer´s Archiv für Strafrecht, 4/2021

»Würdigt man die Arbeit von Ulbrich insgesamt, so kommt ihr das grosse Verdienst zu, die strafprozessuale WLAN-Überwachung in interdisziplinärer Weise juristisch und unter Einbezug einer Vielzahl technischer Kenntnisse gründlich untersucht zu haben. Die von ihm sorgfältig herausgearbeiteten technischen Grundlagen bilden eine Basis, an der kein Ansatz zur juristischen Bewältigung mehr vorbeilkommt, und zwar gleich ob de lege lata oder de lege ferenda. Vom Boden dieses abgesicherten technischen Fundaments aus gelingen ihm fast durchweg überzeugende Lösungsansätze zu den drängendsten Rechtsfragen. Aus einer innovativen Idee folgt so dogmatische Klarheit. Mehr kann man von einer Dissertation kaum erwarten.« Prof. Dr. Pierre Hauck, in: Schweizerisch Zeitschrift für Strafrecht (Stämpfli Verlag), Bd. 138, Heft 4/2020

»Der Ertrag dieser - übrigens glänzend geschriebenen - Arbeit reicht über diese Detailergebnisse aber wohl noch weit hinaus, denn ihre durchweg technisch wie juristisch fundierte Begründung ist für die allgemeine Dogmatik der hier herangezogenen strafprozessualen Eingriffsgrundlagen ebenso verwertbar wie für das künftige Verständnis des einschlägigen Verfassungsrechts. Nicht zuletzt vermittelt sie vielleicht eine Ahnung davon, wie viel einer (Straf-)Rechtswissenschaft entginge, die sich zu derart intensiver Auseinandersetzung mit den informationstechnischen Realitäten ihrer Gegenwart nicht verstehen wollte.« Prof. Dr. Andreas Popp, in: Goltdammer´s Archiv für Strafrecht, 4/2021

»Würdigt man die Arbeit von Ulbrich insgesamt, so kommt ihr das grosse Verdienst zu, die strafprozessuale WLAN-Überwachung in interdisziplinärer Weise juristisch und unter Einbezug einer Vielzahl technischer Kenntnisse gründlich untersucht zu haben. Die von ihm sorgfältig herausgearbeiteten technischen Grundlagen bilden eine Basis, an der kein Ansatz zur juristischen Bewältigung mehr vorbeilkommt, und zwar gleich ob de lege lata oder de lege ferenda. Vom Boden dieses abgesicherten technischen Fundaments aus gelingen ihm fast durchweg überzeugende Lösungsansätze zu den drängendsten Rechtsfragen. Aus einer innovativen Idee folgt so dogmatische Klarheit. Mehr kann man von einer Dissertation kaum erwarten.« Prof. Dr. Pierre Hauck, in: Schweizerisch Zeitschrift für Strafrecht (Stämpfli Verlag), Bd. 138, Heft 4/2020

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Schriften zum Strafrecht ; 336
Zusatzinfo 20 Tab., 70 Abb.; 538 S., 70 schw.-w. Abb., 20 schw.-w. Tab.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 700 g
Themenwelt Recht / Steuern EU / Internationales Recht
Recht / Steuern Privatrecht / Bürgerliches Recht IT-Recht
Recht / Steuern Strafrecht
Schlagworte Internetüberwachung • Telekommunikationsüberwachung • WLAN
ISBN-10 3-428-15653-6 / 3428156536
ISBN-13 978-3-428-15653-5 / 9783428156535
Zustand Neuware
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