Die Abstraktheit der Vollmacht.
Die Vollmacht als rechtsgeschäftlich erteilte Vertretungsmacht gilt im deutschen Bürgerlichen Recht als abstrakt von dem ihr zugrunde liegenden Grundverhältnis. Der Grundsatz der Abstraktheit der Vollmacht wird in der Praxis jedoch vielfach durchbrochen und erweist sich bei genauerem Hinsehen als entbehrlich. Ausgehend von den historischen und dogmatischen Grundlagen des stellvertretungsrechtlichen Abstraktionsgrundsatzes im deutschen Zivil- und Handelsrecht entwirft die Arbeit auf der Basis des geltenden Rechts ein Gegenmodell zu der Abstraktheit der Vollmacht. Dieses Modell beruht auf der Anerkennung der Außenerklärung des Vertretenen über die Vertretungsmacht seines Stellvertreters als rechtsgeschäftliche Zusicherung gegenüber dem gutgläubigen Dritten. Der im Stellvertretungsrecht erforderliche Verkehrsschutz wird damit einheitlich mittels des Gutglaubensschutzregimes der
170 ff. BGB hergestellt und anders als die Abstraktheit der Vollmacht privatautonom legitimiert. Eine Sonderrolle nimmt dabei die Prokura ein.
Ruth Doerner studied law in Heidelberg, Germany, and Madrid, Spain. Her first juristic exam was followed by a postgraduate judicial service in Frankfurt and Berlin, Germany, as well as in Brussels, Belgium, where she worked for the European Commission. Throughout her professional education she worked as a scientific assistant for the Chairs for Private Law of Prof. Dr. Thomas Lobinger and Prof. Dr. Katja Langenbucher in Heidelberg and Frankfurt, respectively. Ruth Doerner has been working as Judge and State Attorney at the District Court Aschaffenburg, Germany, since 2014 and received a doctorate from the University Heidelberg in 2017.
Ruth Doerner studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg und Madrid. Nach dem Ersten juristischen Staatsexamen im Jahr 2009 absolvierte sie das Referendariat in Frankfurt a.M. mit Stationen in Berlin und Brüssel und war anschließend als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeits- und Handelsrecht an der Universität Heidelberg tätig. Im Oktober 2017 folgte die Promotion durch die Universität Heidelberg. Ruth Doerner ist Staatsanwältin am Landgericht Aschaffenburg.
Einleitung
Der Ausgangspunkt – Zum Stand der Diskussion – Präzisierung der Fragestellung und Gang der Untersuchung
1. Die historischen Grundlagen des Abstraktionsgrundsatzes im Stellvertretungsrecht
Mandat und Vollmacht in Rechtswissenschaft und Gesetzgebung des 19. Jahrhunderts vor Laband – Die »Entdeckung« der Abstraktheit der Vollmacht durch Laband – Die Rezeption der Thesen Labands – Die Beratungen zum Bürgerlichen Gesetzbuch – Zusammenfassung und Fazit
2. Die Abstraktheit der Vollmacht im deutschen Stellvertretungsrecht
Der Vollmachtsbegriff des BGB – Trennungs- und Abstraktionsprinzip im Stellvertretungsrecht des BGB – Die Wirkungsweise des stellvertretungsrechtlichen Abstraktionsprinzips – Zusammenfassung und Fazit
3. Verkehrsschutz durch Gutglaubensschutz
Die reine Innenvollmacht – Die Außenerklärung – Überprüfung der Ergebnisse – Zusammenfassung und Fazit
4. Die handelsrechtlichen Vollmachten
Die Prokura – Die Handlungsvollmacht – Die Vollmacht des Ladenangestellten – Zusammenfassung und Fazit
Thesenartige Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick
Literaturverzeichnis, Sach- und Personenregister
Erscheinungsdatum | 05.09.2018 |
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Reihe/Serie | Schriften zum Bürgerlichen Recht ; 487 |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 157 x 233 mm |
Gewicht | 427 g |
Themenwelt | Recht / Steuern ► Privatrecht / Bürgerliches Recht |
Recht / Steuern ► Wirtschaftsrecht ► Gesellschaftsrecht | |
Schlagworte | Direkte Stellvertretung • Gutglaubensschutz • Vollmachtskundgabe |
ISBN-10 | 3-428-15396-0 / 3428153960 |
ISBN-13 | 978-3-428-15396-1 / 9783428153961 |
Zustand | Neuware |
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