Digitalisierung der gerichtlichen Verfahren und das Prozessrecht.
Der Band enthält die Ergebnisse der 3. Tagung junger Prozessrechtswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen, die am 29. und 30.09.2017 in Leipzig unter dem Generalthema "Digitalisierung der gerichtlichen Verfahren und das Prozessrecht" stattfand. Die einzelnen Beiträge umspannen ein breites Spektrum gegenwärtiger und bereits absehbarer künftiger Fragestellungen, die sich unter dem Begriff Digitalisierung für das Prozessrecht, die Funktionsabläufe in der Justiz, deren Kommunikation mit Externen und nicht zuletzt für das einzelne gerichtliche Verfahren sammeln lassen. Dementsprechend werden Gelingensbedingungen einer Digitalisierung der Zivil- und Strafjustiz sowie der Verwaltungsprozesse ebenso behandelt wie Rechtsfragen der digitalen Akten- und Beweisführung, die Einsatzmöglichkeiten der Blockchain-Technologie im Prozessrecht, die digitale Erschließung und Verarbeitung von Schriftsätzen, der digitale Zugang zu Gerichtsentscheidungen sowie die Erweiterung der Gerichtsöffentlichkeit durch Medienvertreter.
Hans-Henning Gonska studierte Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Kriminologie und Strafrechtspflege an den Universitäten Greifswald und Kopenhagen. Seit August 2014 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Schneider, Universität Leipzig, beschäftigt. Er promoviert zu einem Thema an der Schnittstelle von Strafprozessrecht und Kriminologie. Ann-Christin Gläß studierte Rechtswissenschaften an der Juristenfakultät der Universität Leipzig. Im Anschluss an das Erste Juristische Staatsexamen absolvierte sie den Aufbaustudiengang »Recht der Europäischen Integration« an der Universität Leipzig mit einem Auslandsaufenthalt an der Rijksuniversiteit Groningen. Seit 2009 ist sie am Institut für Umwelt- und Planungsrecht der Universität Leipzig / Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Umwelt- und Planungsrecht (Prof. Dr. K. Faßbender), beschäftigt. Sie promovierte zum Thema »Rechtsfragen des kommunalen Anschluss- und Benutzungszwangs in Zeiten von Klimawandel und Energiewende«. Dr. Ralph Zimmermann studierte Rechtswissenschaften an der Juristenfakultät der Universität Leipzig. Nach seiner Ersten Juristischen Prüfung 2009 nahm er dort eine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, Verfassungsgeschichte und Staatskirchenrecht (Professor Dr. Rozek) und zugleich ein Promotionsstudium auf, das er 2012 mit einer Arbeit zu »Hochschulrundfunk – Funktionale Selbstverwaltung und das Gebot der Staatsfreiheit des Rundfunks«abschloss. Im November 2013 legte Dr. Ralph Zimmermann erfolgreich die Zweite Juristische Staatsprüfung vor dem Landesjustizprüfungsamt bei dem Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Europa ab. Seit Januar 2014 ist er am oben genannten Lehrstuhl als Akademischer Assistent beschäftigt. Markus Philipp studierte von 2005 bis 2010 an der Juristenfakultät der Universität Leipzig Rechtswissenschaften. Seit 2011 ist er dort wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Zivilprozessrecht von Prof. Dr. Becker-Eberhard. Im Jahr 2010 begann er in Sachsen den juristischen Vorbereitungsdienst und legte, nach Stationen in Leipzig und am Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg, im November 2012 die Zweite Juristische Staatsprüfung ab. Seit Mai 2013 ist Markus Philipp Rechtsanwalt in Leipzig. 2017 wurde er von der Juristenfakultät der Universität Leipzig mit einer Arbeit zur Verjährungshemmung durch Rechtsverfolgung nach § 204 Abs. 1 BGB promoviert.
Michael Zwanzger
Grußwort
Wilfried Bernhardt
Schlüsselelemente einer erfolgreichen Digitalisierung der Justiz
Robert Korves
Die Zukunft und die Zeit danach – Gedanken zu elektronischem Rechtsverkehr und elektronischer Akte
Alexander Stöhr
Die elektronische Akte im Zivilprozess
Laura Iva Savić
Beweisführung mit digitalen Medien im Strafprozess. Im Vergleich und unter Berücksichtigung der ZPO und VwGO (sowie weiterer Rechtsvorschriften)
Dominik Brodowski
Die Beweisführung mit digitalen Spuren und das Unmittelbarkeitsprinzip
Benedikt Beckermann
Spezifische Gelingensbedingungen und Chancen der Digitalisierung im Verwaltungsprozess
Nicolas Baum
Die elektronische Akte im Strafverfahren: Chancen und Risiken aus Sicht der Verteidigung
Manuel Ladiges
Durchsuchungen in der Cloud – Ist die Freiheit der Ermittler in der »Datenwolke« grenzenlos?
Martin Lutschounig
Bereitstellung von Zivilurteilen im Internet. Veröffentlichungspflichten im deutschen und österreichischen Recht
Felix Krupar
Die Blockchain im Prozessrecht – Möglichkeiten und Grenzen
Martin Zwickel
Die digitale Strukturierung und inhaltliche Erschließung zivilprozessualer Schriftsätze im Spannungsfeld zwischen Parteiherrschaft und Richtermacht
Robert Magnus
Bild- und Tonaufnahmen von Gerichtsverfahren im digitalen Zeitalter
Autorenverzeichnis
»Gerade in Zeiten der COVID 19-Pandemie hat die Digitalisierung gerichtlicher Verfahren neue und bisher nicht gekannte Aktualität erlangt: Vorteile der elektronischen Kommunikation - sowohl innerhalb der Justiz als auch mit externen Parteien - ebenso wie der digitale Zugang zu Gesetzen und Entscheidungen wurden verstärkt genutzt oder durch neue Regelungen erst möglich. Die elektronische Aktenführung und die Digitalisierung von Beweismitteln sind ebenfalls Bereiche, denen sich der Gesetzgeber widmen muss, um zeitgemäße, klare und interessengerechte Regelungen zu finden. [...] Dabei ist dieser Tagungsband von großem Nutzen, leisten die einzelnen Beiträge duch das Aufgreifen zentraler Probleme doch wichtige Vorabreit für eine Erforschung und Beurteilung der (verstärkten) Nutzung digitaler Lösungen in der Justiz.« Dr. Kathrin Stiebellehner, in: Journal für Strafrecht, Heft 5/2020
»Die Beiträge der Schrift verdeutlichen, dass von der Digitalisierung prozessuale Fragen, das materielle Strafrecht, aber auch partizipative Fragen betroffen sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch die ehrenamtlichen Richter von der technischen Entwicklung betroffen sein werden, liegt nahe. Sie sollten sich rechtzeitig mit der Materie vertraut machen.« Hasso Lieber, in: Richter ohne Robe, Heft 3/2018
»Gerade in Zeiten der COVID 19-Pandemie hat die Digitalisierung gerichtlicher Verfahren neue und bisher nicht gekannte Aktualität erlangt: Vorteile der elektronischen Kommunikation – sowohl innerhalb der Justiz als auch mit externen Parteien – ebenso wie der digitale Zugang zu Gesetzen und Entscheidungen wurden verstärkt genutzt oder durch neue Regelungen erst möglich. Die elektronische Aktenführung und die Digitalisierung von Beweismitteln sind ebenfalls Bereiche, denen sich der Gesetzgeber widmen muss, um zeitgemäße, klare und interessengerechte Regelungen zu finden. […] Dabei ist dieser Tagungsband von großem Nutzen, leisten die einzelnen Beiträge duch das Aufgreifen zentraler Probleme doch wichtige Vorabreit für eine Erforschung und Beurteilung der (verstärkten) Nutzung digitaler Lösungen in der Justiz.« Dr. Kathrin Stiebellehner, in: Journal für Strafrecht, Heft 5/2020
»Die Beiträge der Schrift verdeutlichen, dass von der Digitalisierung prozessuale Fragen, das materielle Strafrecht, aber auch partizipative Fragen betroffen sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch die ehrenamtlichen Richter von der technischen Entwicklung betroffen sein werden, liegt nahe. Sie sollten sich rechtzeitig mit der Materie vertraut machen.« Hasso Lieber, in: Richter ohne Robe, Heft 3/2018
Erscheinungsdatum | 04.07.2018 |
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Reihe/Serie | Schriften zum Prozessrecht ; 246 |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 157 x 233 mm |
Gewicht | 342 g |
Themenwelt | Recht / Steuern ► Öffentliches Recht ► Verwaltungsverfahrensrecht |
Recht / Steuern ► Privatrecht / Bürgerliches Recht ► Zivilverfahrensrecht | |
Recht / Steuern ► Strafrecht ► Strafverfahrensrecht | |
Schlagworte | Cloud • Elektronische Akte • Elektronischer Rechtsverkehr |
ISBN-10 | 3-428-15369-3 / 3428153693 |
ISBN-13 | 978-3-428-15369-5 / 9783428153695 |
Zustand | Neuware |
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