Euroskeptizismus (eBook)

Ursprünge und Ausdrucksformen im Verlauf des europäischen Integrationsprozesses

(Autor)

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2017 | 1. Auflage
407 Seiten
Nomos Verlag
978-3-8452-8686-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Euroskeptizismus -  Malte Zabel
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Das Phänomen Euroskeptizismus existiert nicht erst seit dem Maastrichter Vertrag, der bislang oft als Ausgangspunkt wissenschaftlicher Betrachtungen diente. Vielmehr sah sich der europäische Integrationsprozess schon immer Kritik und Anfeindung ausgesetzt. Der Autor bilanziert diese Tatsache auf einzigartige Weise und liest die Geschichte der EU neu. Er analysiert die maßgeblichen euroskeptischen Argumentationslinien ihrer Zeit, skizziert den Verlauf der öffentlichen Meinung und zeigt auf, wie und mit welchen Auswirkungen sich immer wieder politische Akteure gegen 'Brüssel' gewandt haben - von den Kommunisten der 50er Jahre bis zu den Rechtspopulisten der Gegenwart. Dabei zeigt er, dass das verstärkte Aufkommen von EU-Kritik in den letzten Jahren vor allem mit dem Umstand zusammenhängt, dass die heutige EU eine in ihrem Wesen deutlich politischere Institution ist, als es die alte EG je sein konnte.

Cover 1
I Einleitung und Grundlagen 21
1 Fragestellung 21
1.1 Forschungsstand 25
1.2 Aufbau und Methodik 29
2 Erklärungsmodelle 34
2.1 Kausalfaktoren 34
2.1.1 Sozio-ökonomische Ursachen 35
2.1.2 Identitäts- und Kulturbezug 39
2.1.3 Bildung und kognitive Mobilität 43
2.1.4 Das Proxy-Modell 46
2.1.5 Parteien: Ideologie und Strategie 49
2.2 Katalysatorfaktoren 53
2.2.1 Mobilisierung durch politische Parteien 53
2.2.2 Einflussnahme der Medien 56
2.3 Rückschlüsse 58
II Begriffsarchäologie 61
1 Philosophischer Skeptizismus 61
1.1 Akademie und Pyrrhon – Antiker Skeptizismus 62
1.2 Renaissance der Skepsis 65
1.3 René Descartes – Überwindung der Skepsis durch den Skeptizismus 67
1.4 Der Idealtypus des Euro-Skeptikers 70
2 Der Euroskeptizismus-Begriff im allgemeinen und medialen Sprachgebrauch 72
2.1 Begriffliche Ursprünge 73
2.2 Gebräuchlichkeit in deutschen Printmedien 76
3 Der Euroskeptizismus-Begriff in der Politikwissenschaft 80
3.1 Pionier-Definition nach Paul Taggart und Aleks Sczcerbiak 81
3.2 Typologie nach Petr Kopecky und Cas Mudde 83
3.3 Weitere zweidimensionale Konzepte und Sørensens Kausalitätsansatz 85
4 Zusammenfassung 90
III Euroskeptizismus in der Aufbauphase der europäischen Integration 93
1 Strategische Konfliktlinien – Skepsis der USA 96
1.1 One World als Gegensatz zum europäischen Regional- bündnis 97
1.2 Die Vorstellung von einem offenen Gesamteuropa 101
1.3 Neujustierung aus pragmatischen Gründen – Die USA als Unterstützer des Einigungsprozesses 102
2 Europa-Feindlichkeit der Sowjetunion und des europäischen Kommunismus 107
2.1 Moskaus ideologische Gegnerschaft zum Integrations- prozess 107
2.2 Westeuropäische Kommunisten in Analogie zu Moskau – Doktrinäre Ablehnung der europäischen Integration 110
3 Die Unantastbarkeit des Nationalstaates – Anfänge des französischen Gaullismus 117
3.1 Eine »certaine idée de la France« und französische grandeur als Gegensatz zum Supranationalismus-Prinzip 118
3.2 Die Wahrung der Souveränität als europapolitisches Paradigma 120
4 Bewusste Abgrenzung vom Kontinent – Britischer Anti-Europäismus 125
4.1 Das außen- und geopolitische Paradigma: Großbritannien als außereuropäisches Machtzentrum 126
4.2 Das utilitaristische Paradigma: Ökonomische Abwägung als Motiv der Ablehnung 127
4.3 Das kulturell-historische Paradigma: Britische »Differentness« 129
4.4 Einflussnahme britischer Anti-Europäer auf den Integrationsprozess 134
5 Alternative Europa-Konzepte am Beispiel der Diskussion in Deutschland 136
5.1 Ein sozialistisches Europa als »Dritte Kraft« 136
5.2 Kontrapunkte des bürgerlichen Lagers 143
6 Zwischenbetrachtung 147
6.1 Kritik als Breitenphänomen mit begrenzten Auswirkungen 147
6.2 Heterogenität der Kritikmuster 153
IV Euroskeptizismus in der Konsolidierungsphase der europäischen Integration 155
1 Kontinuität und Wandel gaullistischer Europa-Kritik 156
1.1 Das gaullistische Konföderations-Modell – Die Fouchet-Pläne 157
1.2 Gegen das Supranationalismus-Prinzip – Die Krise des »leeren Stuhls« und der Luxemburger Kompromiss 160
1.3 Strukturelle Wandlungen und widerstreitende Positionen – der Gaullismus zwischen Tradition und Umbruch 169
2 Kontinuität und Wandel der kommunistischen Ablehnung 174
2.1 Revision des Dogmatismus: Das Lager um die PCI 176
2.2 Konservierung der orthodoxen Anfeindung: Das Lager um die PCF 183
2.3 Die Performanz im Europäischen Parlament 188
3 Nuancierungen des britischen Sonderfalls 193
3.1 Die Debatte um die EG-Mitgliedschaft 194
3.2 Willing Co-operation between Sovereign States – Die Rolle Margaret Thatchers 202
4 Reluctant Europeans – Nordische Vorbehalte 209
4.1 Neutralität und Autonomie 210
4.2 Postmaterialistische Werte und wohlfahrtsstaat- liches System 213
5 Frontstellungen am rechten Rand 217
5.1 Die intellektuelle Ebene: Europa-Konzeptionen der Neuen Rechten 219
5.2 Die parteipolitische Ebene: Anfänge radikalrechter Europa-Kritik 225
5.3 Die Performanz im Europäischen Parlament 230
6 Trends in der öffentlichen Meinung: Der permissive Konsens 234
7 Zwischenbetrachtung 242
7.1 Kritik als Randphänomen mit begrenzten Auswirkungen 242
7.2 Nuancierungen in den Angriffspunkten 245
V Euroskeptizismus in der Politisierungsphase der europäischen Integration 247
1 Radikallinke Parteien – Zwischen Ablehnung, Kritik und Populismus 248
1.1 Neue Strukturbedingungen für die europapolitische Ausrichtung 249
1.2 Die Heterogenität der radikallinken Parteien 251
1.3 Performanz im Europäischen Parlament und außer- parlamentarische Kooperation 257
1.4 Neue Wirkungspotentiale 263
2 Rechtspopulistische Parteien – Europa-Gegner ohne Zusammenhalt? 269
2.1 Neue Strukturbedingungen für die europapolitische Ausrichtung 271
2.2 Die Heterogenität der rechtspopulistischen Parteien 277
2.3 Performanz im Europäischen Parlament und außer- parlamentarische Kooperation 287
2.4 Neue Wirkungspotentiale 300
3 Das reformistisch-konservative Lager – Formierung einer EU-kritischen Bewegung 306
3.1 »Eurorealismus« als Abgrenzung zu Föderalismus und Euroskeptizismus 307
3.2 Performanz im Europäischen Parlament und außer- parlamentarische Kooperation 312
3.3 Wirkung und Wirkungspotentiale 320
4 Trends in der öffentlichen Meinung: »Post-Maastricht Blues« und Vertrauenskrise 326
4.1 Trendverläufe 328
4.2 Erklärungsmodelle 333
4.3 Die Europawahl 2014 – Ein euroskeptisches Schlaglicht? 335
4.4 Auswirkungen auf den Integrationsprozess 340
5 Zwischenbetrachtung 344
5.1. Alte Kausalfaktoren, neue Gelegenheitsstrukturen 344
5.2 Wirkungsbilanz und Wirkungspotentiale 346
VI Euroskeptizismus und Politisierung als politik- wissenschaftliches Erklärungsmodell 351
1 Euroskeptizismus und die drei Dimensionen des Politischen 352
2 Die Polity-Dimension: Einschränkung der nationalen Handlungsautonomie 353
3 Die Policy-Dimension: Erweiterung des Raumes für inhaltliche Reibungspunkte 356
4 Die Politics-Dimension: Europa als Faktor im politischen Wettbewerb 360
5 Euroskeptizismus als intrinsisches Phänomen 363
VII Fazit 365
1 Hintergründe eines diffusen Begriffs und eines vielschichtigen Phänomens 365
2 Eine euroskeptische Geschichte 366
3 Immanenter Bestandteil eines politischen Systems 371
Quellen- und Literaturverzeichnis 373
Gedruckte Quellen, Internetquellen und Quellensammlungen 373
Kommentierungen zu Quellentexten 377
Tertiärliteratur 377
Monographien 377
Sammelbände und Schriftenreihen 382
Fachzeitschriften 392
Research Paper 399
Zeitungsartikel 402
Internetartikel 404

Erscheint lt. Verlag 13.12.2017
Reihe/Serie Schriften des Zentrum für Europäische Integrationsforschung (ZEI)
Verlagsort Baden-Baden
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern EU / Internationales Recht
Schlagworte EU-Feinde • EU-feindlich • EU-Kritik • EU-Kritiker • EU-kritisch • Euro-Kritik • Euro-Kritiker • eurokritisch • Europa • Europäische Integration • Europa-Kritik • Europa-Kritiker • Europa-kritisch • Europapolitik • Europa-Skepsis • Europa-Skeptiker • Europa-skeptisch • Europa-Skeptizismus • Euroskepsis • Euroskeptiker • euroskeptisch • Euroskeptizismus • EU-Skepsis • EU-Skeptiker • EU-skeptisch • EU-Skeptizismus
ISBN-10 3-8452-8686-5 / 3845286865
ISBN-13 978-3-8452-8686-0 / 9783845286860
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