Privatheit in der Waagschale.

Instrumente des datenschutzrechtlichen Interessenausgleichs im Kontext sozialer Online-Netzwerke.

(Autor)

Buch | Softcover
361 Seiten
2018
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-15350-3 (ISBN)
99,90 inkl. MwSt
Die Arbeit untersucht, ob und inwieweit unter den Voraussetzungen der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung im Zusammenhang mit der Verarbeitung personenbezogener Daten im Rahmen der Nutzung sozialer Online-Netzwerke ein Ausgleich der Interessen beteiligter Akteure gelingen kann. Eine Auseinandersetzung mit der Funktionsweise der im Datenschutzrecht zur Verfügung stehenden Abwägungsinstrumente und mit den in der Netzwerkumgebung vorherrschenden Bedingungen gestattet eine detaillierte Analyse und Bewertung der Bedeutung und Funktionsweise einzelner Elemente des datenschutzrechtlichen Ausgleichsprinzips für Datenverarbeitungen im Zusammenhang mit der Netzwerknutzung.
Mit langer Tradition versucht das Datenschutzrecht, einen Ausgleich zwischen den Interessen der an einer Datenverarbeitung beteiligten Akteure herzustellen. Die Arbeit untersucht, ob und inwieweit dies unter den Voraussetzungen der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung im Zusammenhang mit der Verarbeitung personenbezogener Daten im Rahmen der Nutzung sozialer Online-Netzwerke gelingen kann. Dabei werden zunächst herkömmliche Theorien der Abwägung umrissen, die Arbeit folgt sodann aber einem pragmatischen, funktionell orientierten Ansatz, welcher die vom Gesetzgeber implementierten Tatbestände als Ausgleichsinstrumente begreift und deren Funktionsweise untersucht und bewertet. So durchdringt die Arbeit zunächst das datenschutzrechtliche Ausgleichsprinzip im Allgemeinen, indem sie Kategorien von Abwägungswerkzeugen (Abwägungsbelange, -mechanismen und -kriterien), deren Eigenschaften und Funktionen im Rahmen des Abwägungsvorgangs beschreibt. Anschließend werden die besonderen Voraussetzungen der Netzwerkumgebung herausgearbeitet. Die Einbeziehung dieser speziellen Voraussetzungen gestattet es sodann, im Einzelnen zu analysieren, wie und warum die vom Gesetzgeber implementierte Ausgleichsmechanik im speziellen Kontext sozialer Medien nur eingeschränkt wirken kann.

Eva Beyvers studierte Rechtswissenschaft mit Schwerpunkt Informations- und Kommunikationsrecht an der Universität Passau von 2008 bis 2013. Anschließend promovierte sie als Stipendiatin und Mitarbeiterin des DFG-Graduiertenkollegs 1681 »Privatheit« an der Universität Passau unter der Betreuung von Prof. Dr. Dirk Heckmann und Prof. Dr. Kai von Lewinski. Im Rahmen ihrer Mitgliedschaft beim Graduiertenkolleg und ihrer Promotion publizierte sie u.a. Beiträge im Bereich des Datenschutz- sowie Urheberrechts und hielt internationale Konferenzvorträge zu Themen rund um Privatheit und Datenschutz. Seit 2017 absolviert sie das Rechtsreferendariat am Landgericht Landshut.

A. Problemaufriss und Ausgangsfragen

B. Gang der Untersuchung, Methodik, Rechtsquellen

Überblick – Rechtsquellen – Methodik für die Untersuchung des Interessenausgleichs – Zusammenfassung

C. Instrumente des Interessenausgleichs im Datenschutzrecht

Abwägungsbelange – Mechanismen des Interessenausgleichs – Kriterien und Wertungen des Interessenausgleichs – Exkurs: Interessenausgleich im deutschen Datenschutzrecht – Ergebnisse, Einordnung und Stellungnahme

D. Instrumente des datenschutzrechtlichen Interessenausgleichs im Umfeld sozialer Netzwerke

Netzwerkumgebung: Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes – Interessengefüge und besondere Voraussetzungen für den Interessenausgleich im Umfeld sozialer Online-Netzwerke – Datenschutzrechtliche Ausgleichsinstrumente im Umfeld sozialer Online-Netzwerke – Ergebnisse, Einordnung und Stellungnahme

E. Anwendungsbeispiele

Verantwortlichkeit für Datenverarbeitungsvorgänge im Vorfeld der Ausspielung von Werbung – Personenbeziehbarkeit hinsichtlich der für den Betrieb eines sozialen Plugins ausgetauschten Daten – Gesetzliche Erlaubnis für die Bereitstellung kommerzieller Inhalte auf der Startseite des Nutzers – Gesetzliche Erlaubnis für die Verwendung öffentlich zugänglicher Netzwerkdaten zu Zwecken des Monitorings – Zusammenfassung und Stellungnahme

F. Ergebnisse, Stellungnahme und Ausblick

Zusammenfassung und Ergebnisse der Untersuchung der Ausgangsfragen – Einordnung der Ergebnisse – Abschließende Stellungnahme – Ausblick

Rechtsgrundlagenverzeichnis, Literaturverzeichnis, Rechtsprechungsverzeichnis, Sachwortverzeichnis

"Insgesamt zeigt das vorliegende Buch einige wesentliche Defizite des aktuellen europäischen Datenschutzes auf und bietet wichtige Denkansätze für weitere Reformen." Stefan Kieber, in: Newsletter Menschenrechte, 6/2018

»Insgesamt zeigt das vorliegende Buch einige wesentliche Defizite des aktuellen europäischen Datenschutzes auf und bietet wichtige Denkansätze für weitere Reformen.« Stefan Kieber, in: Newsletter Menschenrechte, 6/2018

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Internetrecht und Digitale Gesellschaft ; 9
Zusatzinfo 8 Tab., 1 Abb.; 361 S.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 550 g
Themenwelt Recht / Steuern Öffentliches Recht Verfassungsrecht
Recht / Steuern Privatrecht / Bürgerliches Recht IT-Recht
Schlagworte Datenschutzgrundverordnung • Interessenabwägung • Social Media
ISBN-10 3-428-15350-2 / 3428153502
ISBN-13 978-3-428-15350-3 / 9783428153503
Zustand Neuware
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