Verwaltungskontrolle -  Simon Kempny

Verwaltungskontrolle (eBook)

Zur Systematisierung der Mittel zur Sicherung administrativer Rationalität unter besonderer Berücksichtigung der Gerichte und der Rechnungshöfe

(Autor)

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2017 | 1. Auflage
368 Seiten
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-155240-3 (ISBN)
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So gegenwärtig der Begriff der Kontrolle in der rechts- und verwaltungswissenschaftlichen Diskussion ist, so unscharf sind seine Konturen. Definitionen unterbleiben nicht selten, gerade auch unter Hinweis auf die Vielgestaltigkeit des Vorgefundenen. Simon Kempny unternimmt es, die Kontrolle der Verwaltung in der Bundesrepublik Deutschland und in der Europäischen Union, wie sie durch Gerichte, Rechnungshöfe, verschiedene Beauftragte und weitere Stellen wahrgenommen wird, auf der Grundlage eines Satzes scharf definierter Begriffe systematisierend zu erfassen. Jeweils unter einer von sieben Leitfragen wird zunächst der rechtstheoretische Zusammenhang ausgeleuchtet, sodann der Rechtsstoff dogmatisch aufgearbeitet und schließlich unter verwaltungswissenschaftlichem Blickwinkel gezeigt, inwieweit Kontrolle zur Herstellung und Sicherung administrativer Rationalität beitragen kann.

ist Professor für Öffentliches Recht und Steuerrecht an der Universität Bielefeld.

Cover 1
Vorwort 6
Inhaltsübersicht 8
Inhaltsverzeichnis 10
Abkürzungsverzeichnis 16
Erster Teil: Grundlagen 26
§ 1 Verwaltungskontrolle als Erfordernis des demokratischen Rechtsstaats 26
§ 2 Ziel der Arbeit sowie Gang und Zuschnitt der Darstellung 28
§ 3 Wissenschaftliche Ausgangslage 31
§ 4 Theoriebildende Beleuchtung der Hauptbegriffe 35
I. Verwaltungskontrolle 35
1. Kontrolle 35
a) (Vermeintliche) Definitionsschwierigkeiten und Definitionsbedarf 35
b) Begriffsfeldvermessung 37
c) Begriffsbestimmungen 41
aa) Kontrolle 42
bb) Kontrolleur 43
cc) Kontrollmittel 44
dd) Kontrollmitwirkungspflichtiger 44
ee) Kontrollierter und Kontrollgegenstand 44
ff) Kontrollmaßstab 45
gg) Kontrollnormen und Verhaltensnormen 47
hh)Kontrollergebnis und Kontrollergebnisfolgen 49
ii) Kontrollverhältnis 51
2. Die Verwaltung als Kontrollierter 52
II. Administrative Rationalität 55
1. Rationalität 55
a) Verwaltungstheoretische Verwendung 55
aa) „Weicher“ Leitbegriff 55
bb) Übergangszonen der Verrechtlichung? 57
cc) Rechtstheoretische Klarstellung 59
dd) Aussagewert 61
ee) Zwischenergebnis 65
b) Rechtsdogmatische Verwendung 65
aa) Rationalität als Begriff des positiven Rechts 65
bb) Rationalität als unausgesprochen verbürgte Größe 66
?) Rechtsstaatsprinzip 67
??)Bundesrecht 67
??)Europarecht 68
?) Umwelt(staats)zielbestimmungen 69
??)Bundesrecht 69
??)Europarecht 70
?) Haushaltsrecht 73
??)Verfassungs- und Primärrecht 73
??)Einfaches Bundesrecht 74
??) Europäisches Sekundärrecht 77
?) Allgemeines Verwaltungsrecht 77
??)Bundesrecht 77
??)Europarecht 80
cc) Aussagewert 83
dd) Zwischenergebnis 86
2. Rationalität der Verwaltung 87
Zweiter Teil: Fragen an Verwaltungskontrolle 90
§ 5 Wer wird kontrolliert? (Der Kontrollierte) 91
I.Theoretische Betrachtung 91
1. Eignung einer Einheit zum Kontrollierten 91
2. Unabhängigkeit von Kontrollierteneigenschaft und Kontrollmitwirkungspflichtigkeit 94
II. Dogmatische Betrachtung 96
1. Kontrollierte im Rahmen der Rechnungshofkontrollen 96
a) Bundesrecht 96
b) Europarecht 100
2. Kontrollierte im Rahmen der gerichtlichen Kontrollen 101
a) Bundesrecht 101
aa) Rechtsträgerprinzip als Grundsatz in denmeisten Prozeßordnungen 101
bb) Behördenprinzip in der Finanzgerichtsordnung und in dem Verfahren nach den Vorschriften der §§ 23 ff. EGGVG 103
cc) Auswirkung des Unterschieds auf die Anzahl der Kontrollierten 105
b) Europarecht 105
aa) Die Unionsseite 106
?) Regel der prozessualen Auflösung des Rechtsträgers „Europäische Union“ 106
?) Ausnahme 110
bb) Die mitgliedstaatliche Seite 112
?) Regel der Beteiligungsfähigkeit der Mitgliedstaaten als Ganzen 112
?) Ausnahmen 114
c) Sonderfall Rechtsmittel 116
aa) Überhaupt Kontrolle (des Staates)? 117
?) Theoretische Einordnung 117
?) Drei Beispiele 119
??) Die Berufung nach den Vorschriften der §§ 124 ff. VwGO 119
??) Die Revision nach den Vorschriften der §§ 132 ff. VwGO 120
??) Das Rechtsmittel nach der Vorschrift des Art. 256 Abs. 1 UAbs. 2 AEUV 121
bb) Verwaltungs- oder Rechtsprechungskontrolle? 124
?) Theoretische Reinformen 124
??) Rechtsmittel als Neuentscheidung 124
??) Rechtsmittel als Fehlersuche 125
?) Beispiele praktischer Erscheinungsformen 125
??) Die Berufung nach den Vorschriften der §§ 124 ff. VwGO 126
??) Die Revision nach den Vorschriften der §§ 132 ff. VwGO 127
??) Das Rechtsmittel nach der Vorschrift des Art. 256 Abs. 1 UAbs. 2 AEUV 128
3. Kontrollierte im Rahmen anderer Kontrollen 130
a) Art. 45b GG, § 1 WBeauftrG 130
b) § 24 BDSG 132
c) §§ 172 ff. StPO 133
III. Verwaltungswissenschaftliche Betrachtung 136
§ 6 Wer kontrolliert? (Der Kontrolleur) 138
I. Eignung einer Einheit zum Kontrolleur 138
II. Verfahrensbezogene begriffliche Anforderungen 139
1. Bewertung von Verwaltungsverhalten 140
a) Durch Gerichte 140
b) Durch Rechnungshöfe 142
2. Unterscheidbarkeit vom Kontrollierten 143
III. Beschreibungs- und Bewertungsgesichtspunkte 146
1. Intellektuelle Beherrschung des Kontrollmaßstabs 146
2. Organisatorisches Verhältnis zum Kontrollierten 147
a) Das Begriffspaar „Selbst-/Fremdkontrolle“ 148
b) Das Begriffspaar „interne/externe Kontrolle“ 149
3. (Un-)Abhängigkeit 155
4. Bedeutung für die Kontrollkraft 159
a) Die Größen „Kontrollkraft“ und „Rationalisierungskraft“ 159
b) Die Gesichtspunkte im einzelnen 160
§ 7 Was wird kontrolliert? (Der Kontrollgegenstand) 163
I.Theoretische Anforderungen 163
II. Dogmatischer Befund 164
1. Grenzen der Kontrollgegenstandsbestimmung aus gesetztem Recht 164
2. Positivrechtliche Anordnungen über Kontrollgegenstände 167
a) Regelungsinhalte 167
aa) Kontrollgegenstände im Rahmen der Rechnungshofkontrollen 167
bb) Kontrollgegenstände im Rahmen der gerichtlichen Kontrollen 171
cc) Kontrollgegenstände im Rahmen anderer Kontrollen 172
b) Regelungstechniken 174
III. Verwaltungswissenschaftliche Bedeutung 175
1. Erhöhung der Rationalisierungskraft durch Erweiterung des Kontrollgegenstandes 175
2. Wahrung rational gebotener Unabhängigkeit durch Beschränkung des Kontrollgegenstandes 177
§ 8 Darf oder muß kontrolliert werden? (Die Pflichtigkeit der Kontrolle) 178
I. Theoretische Beschreibungsbegriffe 179
1. Legalitäts- oder Opportunitätsprinzip 179
2. Antrags(un)abhängigkeit und Antrags(un)gebundenheit 180
a) Antrags(un)abhängigkeit 181
b) Antrags(un)gebundenheit 182
c) Unabhängigkeit beider Eigenschaften 183
3. Kontrollinitiative 183
II. Positivrechtliche Anordnungen 185
1. Kontrollen durch Rechnungshöfe 186
2. Kontrollen durch Gerichte 187
3. Kontrollen durch andere Kontrolleure 188
III. Verwaltungswissenschaftliche Bedeutung 191
§ 9 Woraufhin wird kontrolliert? (Der Kontrollmaßstab) 194
I.Theoretische Möglichkeiten 194
1. Die kontrollmaßstäbliche Eigenschaft 195
a) Abgrenzung zur Leitbildbeschreibung 195
b) Quantifizierungen 196
c) Bündelungsbegriff 197
2. Rechtlichkeit von Kontrollmaßstäben 200
a) Aus Recht bestehende (juristische) Kontrollmaßstäbe 200
b) Auf Recht Bezug nehmende (juridische) Kontrollmaßstäbe 202
c) Wechselseitige Unabhängigkeit beider Arten von Rechtlichkeit 206
3. Kontrollmaßstäbe und Verhaltensnormen 207
a) Wechselseitige Unabhängigkeit 208
aa) Typologische Annäherung 208
bb)Theoretische Essenz 210
b) Rechtstheoretische Zergliederung 211
c) Rechtstechnische Verkoppelungsmöglichkeiten 213
aa) Wahl desselben sprachlichen Ausdrucks 213
bb) Bewegliche Verweisung 215
II. Positivrechtliche Anordnungen 216
1. Grenzen der Kontrollmaßstabswahlfreiheit 216
2. Rechnungshofkontrollen 217
a) (Recht- und) Ordnungsmäßigkeit 217
b) Wirtschaftlichkeit 219
c) Scheidbarkeit beider Maßstäbe 220
aa) Inhaltliche Verknüpfungen 221
bb) Keine Ausschließlichkeit 222
3. Gerichtliche Kontrollen 223
a) Rechtmäßigkeit 223
b) Zweckmäßigkeit 225
4. Andere Kontrollen 226
III. Verwaltungswissenschaftliche Bedeutung 230
1. Unbestimmte Kontrollmaßstäbe als Einfallstore für kompetenzordnungswidrige Einmischung 230
2. Kontrollüberhänge als Mittel „weicher Steuerung“ 234
3. Kontrollfreiheiten als Mittel zur Effizienzsteigerung 236
4. Deckungsgleichheit von Verhaltensgeboten und Kontrollmaßstäben als Rationalitätsgewähr 237
§ 10 Womit wird kontrolliert? (Die Kontrollmittel) 238
I.Theoretische Möglichkeiten 239
II. Positivrechtliche Anordnungen 239
1. Rechnungshofkontrollen 239
a) Kontrollmittel des Bundesrechnungshofes 240
aa) Gegenüber Kontrollmitwirkungspflichtigen innerhalb der unmittelbaren Bundesverwaltung 241
?) Verfassungsgerichtliches Organstreitverfahren 242
?) Verwaltungsgerichtliches Streitverfahren 244
?) Vorgehen in der Praxis 245
bb) Gegenüber Kontrollmitwirkungspflichtigen außerhalb der unmittelbaren Bundesverwaltung 245
?) Durchsetzung auf verwaltungsgerichtlichemWege 246
?) Durchsetzung mittels Verwaltungsakts 247
b) Kontrollmittel des Europäischen Rechnungshofes 249
aa) Durchsetzung gegenüber Stellen der Union 252
bb) Durchsetzung gegenüber mitgliedstaatlichen Stellen 253
cc) Durchsetzung gegenüber Privaten 257
2. Gerichtliche Kontrollen 257
3. Andere Kontrollen 258
III. Verwaltungswissenschaftliche Bedeutung 262
§ 11 Was ergibt sich aus dem Kontrollergebnis? (Die Kontrollergebnisfolgen) 264
I.Theoretische Möglichkeiten 264
II. Positivrechtliche Anordnungen 266
1. Rechnungshofkontrollen 266
a) Verwaltungskontrolle durch den Bundesrechnungshof 266
b) Verwaltungskontrolle durch den Europäischen Rechnungshof 270
2. Gerichtliche Kontrollen 271
3. Andere Kontrollen 272
III. Verwaltungswissenschaftliche Bedeutung 275
1. Kontrollergebnisfolgenrecht als Ausdruck normativer Erwartung 275
2. Rationalisierungskraft als Folge sozialer Wirksamkeit 276
3. Kontrollergebnisse als Anstoß für weitere Kontrolle 279
4. Kontrollergebnisfolgenrecht als Steuerungsmittel 281
Dritter Teil: Schlußbetrachtung 284
§ 12 Forschungsperspektiven 284
§ 13 Zusammenfassung in Leitsätzen 287
Schrifttumsverzeichnis 308
Sachverzeichnis 362

Erscheint lt. Verlag 1.9.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern EU / Internationales Recht
Recht / Steuern Öffentliches Recht Verfassungsrecht
Recht / Steuern Öffentliches Recht Verwaltungsverfahrensrecht
ISBN-10 3-16-155240-7 / 3161552407
ISBN-13 978-3-16-155240-3 / 9783161552403
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