Der Unmittelbarkeitsgrundsatz im Zivilprozess -  Matthias Wallimann

Der Unmittelbarkeitsgrundsatz im Zivilprozess (eBook)

Dogmatik und Zukunftsperspektiven eines Verfahrensgrundsatzes im 21. Jahrhundert - zugleich ein Beitrag zur allgemeinen Verfahrenslehre
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2016 | 1. Auflage
427 Seiten
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-154675-4 (ISBN)
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Der Unmittelbarkeitsgrundsatz zählt zu den traditionellen Verfahrensgrundsätzen der ZPO. Dennoch ist sein dogmatischer Gehalt in Rechtsprechung und Literatur umstritten. Darüber hinaus verfolgte der Gesetzgeber in den letzten Jahren immer mehr die Tendenz, den Unmittelbarkeitsgrundsatz zugunsten der Prozessökonomie abzuschwächen. Aufbauend auf einer rechtsvergleichenden und rechtshistorischen Untersuchung analysiert Matthias Wallimann Inhalt und Reichweite der Unmittelbarkeit und ordnet aktuelle Gesetzesänderungen in dieses Konzept ein. Der so ermittelte gegenwärtige Stellenwert des Unmittelbarkeitsgrundsatzes lässt Rückschlüsse auf dessen konkrete Zukunftsperspektiven zu. Dabei zeigt sich, dass der Unmittelbarkeitsgrundsatz als Korrektiv für ein überwiegend ökonomisch geprägtes Prozessverständnis dienen kann und damit nach wie vor seine Berechtigung als ein Grundpfeiler des Zivilprozesses hat.

Geboren 1988; Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Augsburg; 2013 Erste Juristische Prüfung; wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Zivilverfahrensrecht, Unternehmensrecht, Europäisches Privat- und Internationales Verfahrensrecht an der Universität Augsburg; 2016 Promotion; seit 2016 Rechtsreferendar am Landgericht Ulm.

Cover 1
Vorwort 8
Inhaltsübersicht 10
Inhaltsverzeichnis 12
§ 1: Einführung 22
I. Themenstellung 23
II. Begrenzung des Untersuchungsgegenstands 25
III. Ziel der Untersuchung 27
IV. Gang der Darstellung 29
Teil 1: Grundlagen 30
§ 2: Die Dogmatik der Verfahrensgrundsätze 32
I. Terminologische Vorfragen 32
1. Etymologische Begriffsklärung 33
2. Philosophischer Sprachgebrauch 34
a) Prinzip 34
b) Maxime 35
c) Grundsatz 35
3. Allgemeiner Sprachgebrauch 35
4. Zwischenergebnis 36
II. Zum Wesen der Verfahrensgrundsätze 37
1. Der Begriff der Verfahrensgrundsätze 37
2. Dogmatische Einordnung 38
a) Verfahrensgrundsätze als normative Grundsätze 38
b) Dispositivität der Verfahrensgrundsätze 41
c) Ausnahmen und Durchbrechungen von Verfahrensgrundsätzen 42
d) Die Erkennbarkeit von Verfahrensgrundsätzen 43
e) Die Rechtsnormqualität von Verfahrensgrundsätzen 46
3. Verfahrensgrundsätze und der Zweck des Zivilprozesses 47
4. Verfahrensgrundsätze und Verfahrensziele 49
5. Kritik an den Verfahrensgrundsätzen 50
a) Falk Bomsdorf 51
b) Johann Josef Hagen 52
c) Rudolf Wassermann 53
d) Dieter Leipold 53
e) Zusammenfassung 54
6. Sinn und Zweck der Verfahrensgrundsätze 54
a) Rechtsstaatliche Funktion 56
b) Rechtspolitische Funktion 57
c) Heuristische Funktion 59
d) Rechtspraktische Funktion 60
e) Rechtsvergleichende Funktion 61
III. Kriterien zur Einordnung als Verfahrensgrundsatz 62
1. Normierung im Gesetzestext 62
2. Verfahrensgrundsätze als überkommene Grundsätze 62
3. Verfahrensgrundsätze und Grundgesetz 63
4. Die Konzeption der dialektischen Regelungsmodelle 63
5. Prinzipientheorie 64
a) Starke Trennungsthese 65
aa) Josef Esser 65
bb) Ronald Dworkin 66
cc) Robert Alexy 67
dd) Joachim Englisch 68
b) Schwache Trennungsthese 68
c) Kritik an der Prinzipientheorie 70
aa) Kritik an der starken Trennungsthese 70
bb) Kritik an der Prinzipientheorie als solche 72
d) Übertragung der Prinzipientheorie auf das Zivilprozessrecht? 73
aa) Verfahrensgrundsätze als Optimierungsgebote? 73
bb) Unterschiede zwischen Grundrechten und Verfahrensgrundsätzen 74
cc) Verfahrensgrundsätze als Strukturprinzipien? 76
dd) Allgemeine Bedenken 76
6. Die „Wichtigkeit“ als vorzugswürdiges Kriterium 77
a) Faktoren für die Bestimmung der „Wichtigkeit“ 79
aa) Qualität und Quantität 79
bb) Regel-Ausnahme-Verhältnis 80
cc) Anwendung in der Praxis 81
dd) Verfassungsrechtliche Verankerung 82
ee) Gesetzgeberische Regelungsintention 82
b) Vorzüge dieses Ansatzes 83
IV. Die Verfahrensgrundsätze als „Säulen des Verfahrens“ 85
V. Zusammenfassung 85
§ 3: Rechtsvergleichende Grundlagen 88
I. Inländische Verfahrensordnungen 89
1. Strafprozessordnung 89
a) Grundzüge und Grundsätze der Beweisaufnahme 89
aa) Formelle Unmittelbarkeit 90
bb) Materielle Unmittelbarkeit 91
cc) Ratio und Vorteile des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 94
b) Aktuelle Entwicklungen und Tendenzen 95
aa) Audiovisuelle Vernehmung (§ 247a StPO) 96
bb) Verständigung im Strafverfahren (§ 257c StPO) 98
c) Der aktuelle Stellenwert des Unmittelbarkeitsgrundsatzes im Strafverfahren 100
d) Reformdiskussionen und Perspektiven des Unmittelbarkeitsgrundsatzes im Strafprozess 102
aa) Stärkung des Ermittlungsverfahrens 102
bb) Modifikationen in der Hauptverhandlung 103
cc) Vorbehalte gegen eine Schwächung der Unmittelbarkeit 104
2. Verwaltungsprozessordnung 105
a) Grundzüge und Grundsätze der Beweisaufnahme 105
aa) Formelle Unmittelbarkeit 106
bb) Materielle Unmittelbarkeit 107
cc) Zeitliche Unmittelbarkeit 108
b) Disponibilität des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 108
c) Videokonferenzen im Verwaltungsprozess (§ 102a VwGO) 109
II. Ausländische Verfahrensordnungen 109
1. Österreich 110
a) Gesetzliche Verankerung und Reichweite 111
aa) Persönliche Unmittelbarkeit 111
bb) Sachliche Unmittelbarkeit 112
cc) Zeitliche Unmittelbarkeit 114
dd) Verfassungsrechtliche Verankerung des Unmittelbarkeitsgrundsatzes? 114
b) Folgen von Verstößen gegen den Unmittelbarkeitsgrundsatz 115
c) Aktuelle Tendenzen und Entwicklungen 116
2. England 117
a) Verfahrenstrennung in Vorverfahren und Hauptverhandlung 118
b) Grundzüge und Grundsätze der Beweisaufnahme 119
aa) Ablauf der Beweisaufnahme 119
bb) Sonderformen der Beweisaufnahme 121
cc) Best Evidence Rule 121
III. Principles of Transnational Civil Procedure 122
1. Grundzüge und Ablauf des Verfahrens 123
2. Verwirklichung des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 124
IV. Zusammenfassung 125
Teil 2: Der Unmittelbarkeitsgrundsatz in der ZPO 128
§ 4: Die historische Entwicklung des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 130
I. Die Epoche des Gemeinen Prozesses 130
1. Wesensmerkmale des Gemeinen Prozesses 131
2. Charakterisierung des Gemeinen Prozesses 132
a) Bewertungen in der Literatur 132
b) Stellungnahme 133
3. Vorzüge des Gemeinen Prozesses 134
4. Kritik am Gemeinen Prozess 136
II. Kodifikationsbestrebungen im 19. Jahrhundert 137
1. Allgemeine Gerichtsordnung für die preußischen Staaten von 1793 138
a) Verfahrensablauf 138
b) Formen von Unmittelbarkeit 139
2. Zivilprozessordnungen im Königreich Hannover 141
a) Allgemeine bürgerliche Proceßordnung von 1847 141
aa) Verfahrensablauf 141
bb) Formen von Unmittelbarkeit 142
b) Bürgerliche Proceßordnung von 1850 144
aa) Verfahrensablauf 144
bb) Formen von Unmittelbarkeit 146
cc) Die Bedeutung der Unmittelbarkeit nach damaligem Verständnis 147
3. Bayerische Prozeßordnung von 1869 149
a) Verfahrensablauf 150
b) Formen von Unmittelbarkeit 151
III. Die Reichs-Civilprozeßordnung von 1877 151
1. Die Entwürfe vor Erlass der Reichs-Civilprozeßordnung 152
a) Bundesstaaten-Entwurf von 1866 152
b) Norddeutscher Entwurf von 1870 153
c) Preußischer Justizministerial-Entwurf von 1871 154
2. Die Entwicklung von 1871 bis 1877 155
3. Unmittelbarkeit in der Reichs-Civilprozeßordnung 157
IV. Die Entwicklung von 1877 bis zur Zeit des Nationalsozialismus 159
1. Bedeutungsverlust des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 159
2. Gesetzgebungsakte im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik 162
3. Die „Wiederentdeckung“ der Unmittelbarkeit der Beweisaufnahme zur NS-Zeit 163
V. Gesetzgebungsakte seit 1945 166
1. Einzelrichternovelle (1974) 166
2. Vereinfachungsnovelle (1976) 167
3. Rechtspflege-Vereinfachungsgesetz (1990) 168
VI. Zusammenfassung 170
§ 5: Die Dogmatik des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 172
I. Überblick über den bisherigen Meinungsstand 172
1. Komponenten der Unmittelbarkeit 172
a) Formelle Unmittelbarkeit 173
aa) Inhalt und Reichweite 173
bb) Die Folgen eines Richterwechsels 175
b) Materielle Unmittelbarkeit 178
c) Zeitliche Unmittelbarkeit 182
2. Unmittelbarkeit und Mündlichkeit 183
3. Sinn und Zweck des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 183
4. Einlegung von Rechtsmitteln und Dispositionsbefugnisse der Parteien 184
II. Kritik und Auffälligkeiten 188
III. Methodische Vorgehensweise und Vorüberlegungen 193
IV. Anknüpfungspunkte und relevante Vorschriften in der ZPO 195
1. Die Parteien und das Gericht 195
2. Die Parteien und die Beweismittel 197
3. Die Beweismittel und das Gericht 199
a) Unmittelbarkeit der Beweisaufnahme (§ 355 ZPO) 199
aa) (Neu-)Interpretation des Wortlauts 200
bb) Systematische Überlegungen 201
cc) Zwischenergebnis 202
b) Ausnahmen 202
aa) Delegation der Beweisaufnahme beim Augenscheinsbeweis (§ 372 Abs. 2 ZPO) 202
bb) Delegation der Beweisaufnahme beim Zeugenbeweis (§ 375 ZPO) 203
(1) Sinn und Zweck der Vorschrift 204
(2) Besonderheiten der Beweiswürdigung beim Zeugenbeweis 204
(a) Kriterien zur Beurteilung von „Glaubwürdigkeit“ und „Glaubhaftigkeit“ 206
(b) Erkenntnisse der neueren Aussagepsychologie 207
(c) Erfordernis eines persönlichen Eindrucks? 210
(d) Zwischenergebnis 213
(3) Delegation der Beweisaufnahme nach § 375 Abs. 1 ZPO 214
(4) Delegation der Beweisaufnahme nach § 375 Abs. 1a ZPO 218
cc) Delegation der Beweisaufnahme beim Sachverständigenbeweis (§ 402 ZPO) 219
dd) Delegation der Beweisaufnahme beim Urkundenbeweis (§ 434 ZPO) 220
ee) Delegation der Beweisaufnahme bei der Parteivernehmung (§ 451 ZPO) 221
ff) Eidesleistung vor einem beauftragten oder ersuchten Richter (§ 479 ZPO) 222
c) Sonstige Fälle 223
aa) Verweisung bei Unzuständigkeit (§ 281 ZPO) 223
bb) Der Vorsitzende der Kammer für Handelssachen (§ 349 ZPO) 223
cc) Schriftliche Zeugenaussage (§ 377 Abs. 3 ZPO) 224
dd) Verfahren nach billigem Ermessen (§ 495a ZPO) 226
ee) Der vorbereitende Einzelrichter im Berufungsverfahren (§ 527 ZPO) 227
ff) Amtliche Auskünfte (§§ 273 Abs. 2 Nr. 2, 358a S. 2 Nr. 2 ZPO) 227
d) Konsequenzen für die Auslegung von § 355 Abs. 1 ZPO 229
e) Zusammenfassung 230
4. Das Verhältnis der Parteien untereinander 231
5. Das Verhältnis der Beweismittel untereinander 232
a) Schriftliche Zeugenaussage (§ 377 Abs. 3 ZPO) 232
b) Amtliche Auskünfte (§§ 273 Abs. 2 Nr. 2, 358a S. 2 Nr. 2 ZPO) 234
c) Freie richterliche Beweiswürdigung (§ 286 Abs. 1 ZPO) 234
d) Delegation der Beweisaufnahme beim Zeugenbeweis (§ 375 Abs. 1 und 1a ZPO) 237
e) Besondere Verfahrensarten 238
aa) Glaubhaftmachung (§ 294 ZPO) 238
bb) Urkunden- (§ 592 ZPO) und Restitutionsprozess (§ 580 Nr. 7b ZPO) 239
f) Zusammenfassung 240
6. Die Güteverhandlung und die mündliche Verhandlung 240
7. Die Verhandlung und die Beweisaufnahme 241
a) Mündliche Verhandlung und Beweisaufnahme (§ 279 Abs. 2 und 3 ZPO) 241
b) Verhandlung nach Beweisaufnahme (§ 285 ZPO) 242
c) Fortsetzung der mündlichen Verhandlung (§ 370 ZPO) 243
d) Zusammenfassung 244
8. Die Beweisaufnahme und die Beweiswürdigung 245
a) Meinungsstand zu § 279 Abs. 3 ZPO 245
b) Stellungnahme 246
c) Zusammenfassung 248
9. Die Verhandlung und das Urteil 248
V. Inhalt und Reichweite des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 249
1. Komponenten eines Unmittelbarkeitsgrundsatzes 250
a) Personelle Komponente 250
aa) Inhaltliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede 250
bb) Verknüpfung der personellen Verhältnisse 251
(1) Zur Geltung des Mündlichkeitsgrundsatzes im Rahmen der Beweisaufnahme 251
(2) Konkretisierung des Anwesenheitserfordernisses 252
(a) Die Parteiöffentlichkeit als „Seitenstück“ zur (formellen) Unmittelbarkeit 252
(b) Der „Vorhangsfall“ aus dem älteren Schrifttum 253
(c) Zwischenergebnis 254
(3) Sinn und Zweck der Anwesenheit 254
b) Sachliche Komponente 255
aa) Materielle Unmittelbarkeit und freie Beweiswürdigung 255
(1) Die Ansicht Krügers: Materielle Unmittelbarkeit als Erfahrungssatz im Rahmen der Beweiswürdigung 255
(2) Stellungnahme 256
bb) Materielle Unmittelbarkeit als Grundsatz für besondere Verfahrensarten? 257
cc) Materielle Unmittelbarkeit als Grundsatz mit Verfassungsrang? 258
c) Zeitliche Komponente 259
aa) Inhaltliche Gemeinsamkeiten 259
bb) Zeitliche Unmittelbarkeit als Komponente eines Unmittelbarkeitsgrundsatzes? 259
cc) Zeitliche Unmittelbarkeit als Komponente des Konzentrationsgrundsatzes 261
d) Ergebnis 261
2. Definition des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 262
3. Vorzüge der hier vertretenen Ansicht 263
4. Konsequenzen 264
a) Die Behandlung des Richterwechsels in der ZPO 264
aa) Der Richterwechsel während der mündlichen Verhandlung 264
(1) Berücksichtigung der rechtsvergleichenden Untersuchung 264
(2) (Neu-)Interpretation von § 309 ZPO 265
(3) Ergebnis 266
bb) Der Richterwechsel nach der Beweisaufnahme 266
(1) Auseinandersetzung mit dem bisherigen Meinungsspektrum 266
(2) Analoge Anwendung von § 285 Abs. 2 ZPO 267
(3) Teleologische Reduktion von § 398 Abs. 1 ZPO bei Verwertung persönlicher Eindrücke 268
(4) Ergebnis 269
cc) Probleme und Lösungsansatz 269
b) Die Heranziehung mittelbarer Beweismittel 270
aa) Beweisaufnahme und Beweisantragsrecht 270
bb) Richterliche Hinweispflicht (§ 139 Abs. 1 ZPO) bei mittelbarer Beweisaufnahme? 271
c) Die Disponibilität des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 273
d) Der Unmittelbarkeitsgrundsatz in der Berufungsinstanz 274
aa) Die Geltung des Unmittelbarkeitsgrundsatzes in zweiter Instanz 275
(1) Die Zurückweisung der Berufung durch Beschluss (§ 522 Abs. 2 ZPO) 275
(2) Der Prüfungsumfang des Berufungsgerichts (§ 529 ZPO) 276
(3) Ergebnis 276
bb) Die Überprüfbarkeit des Unmittelbarkeitsgrundsatzes in zweiter Instanz 277
VI. Unmittelbarkeitsgrundsatz und Verfassung 278
1. Der strafprozessuale Unmittelbarkeitsgrundsatz 279
2. Der zivilprozessuale Unmittelbarkeitsgrundsatz 279
3. Ergebnis 282
VII. Zusammenfassung 282
Teil 3: Gegenwart und Zukunft des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 284
§ 6: Die Bedeutung des Unmittelbarkeitsgrundsatzes in der Gegenwart 286
I. Zivilprozessreformgesetz (2001) 286
1. Ziele und Motive des Gesetzgebers 286
2. Relevante Änderungen 287
a) Verhandlung im Wege der Bild- und Tonübertragung (§ 128a ZPO) 287
aa) Anwendungsbereich und Voraussetzungen für die Durchführung 288
(1) Videokonferenz (§ 128a Abs. 1 ZPO) 288
(2) Audiovisuelle Vernehmung (§ 128a Abs. 2 ZPO) 290
bb) Auswirkungen auf den Unmittelbarkeitsgrundsatz 290
cc) Auswirkungen auf die Beweiswürdigung 292
dd) Systemkonformität von § 128a ZPO 294
(1) Wechselwirkungen zwischen § 128a ZPO und § 355 Abs. S. 1 ZPO 294
(2) Auslegung und neues Verständnis von § 355 Abs. 1 S. 1 ZPO 295
(3) Ergebnis 297
b) Originärer und obligatorischer Einzelrichter (§§ 348, 348a ZPO) 298
aa) Anwendungsbereich und Voraussetzungen 299
bb) Auswirkungen auf den Unmittelbarkeitsgrundsatz 300
c) Beweisaufnahme durch beauftragten oder ersuchten Richter (§ 375 ZPO) 300
d) Neuregelung des Rechtsmittelrechts (§§ 511 ff. ZPO) 301
aa) Grundzüge des neuen Berufungsrechts 301
bb) Auswirkungen auf den Unmittelbarkeitsgrundsatz 302
3. Bewertung 304
II. Erstes Justizmodernisierungsgesetz (2004) 304
1. Ziele und Motive des Gesetzgebers 304
2. Relevante Änderungen 305
a) Zulassung des Freibeweises (§ 284 S. 2–4 ZPO) 305
aa) Anwendungsbereich und Voraussetzungen 306
bb) Auswirkungen auf den Unmittelbarkeitsgrundsatz 307
cc) Kritik 308
(1) Generelle Bedenken gegenüber dem Freibeweis 308
(2) Kritik an der Neuregelung 311
dd) Systemkonformität von § 284 S. 2–4 ZPO 312
(1) Das Verhältnis von § 284 S. 2 ZPO zu § 295 ZPO als Auslegungsproblem 313
(a) Grammatikalische Auslegung 313
(b) Systematische Auslegung 314
(c) Historische Auslegung 314
(d) Teleologische Auslegung 315
(e) Zwischenergebnis 315
(2) Die Rangfolge der Auslegungsmethoden 315
(3) Ergebnis 317
b) Verwertung von gerichtlichen Sachverständigengutachten (§ 411a ZPO) 318
aa) Anwendungsbereich und Voraussetzungen 318
bb) Auswirkungen auf den Unmittelbarkeitsgrundsatz 319
3. Bewertung 320
III. Zweites Justizmodernisierungsgesetz (2006) 321
IV. Gesetz zur Intensivierung des Einsatzes von Videokonferenztechnik in gerichtlichen und staatsanwaltschaftlichen Verfahren (2013) 322
V. Der aktuelle Stellenwert des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 324
1. Tendenzen in der Gesetzgebung 324
2. Tendenzen in Literatur und Rechtsprechung 325
3. Tendenzen in anderen Verfahrensordnungen 326
4. Konsequenzen 327
a) Der Stellenwert des Unmittelbarkeitsgrundsatzes in der Gegenwart 327
b) Der Unmittelbarkeitsgrundsatz als Verfahrensgrundsatz der ZPO? 329
aa) Prüfung anhand des Kriteriums der „Wichtigkeit“ 329
(1) Erfüllte Faktoren 329
(2) Nicht erfüllte Faktoren 330
(3) Die Anwendung in der Praxis als (noch) „offener“ Faktor 331
bb) Ergebnis 332
c) Neudefinition des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 332
VI. Zusammenfassung 333
§ 7: Zukunftsperspektiven des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 336
I. Die zukünftige Entwicklung der ZPO 336
1. Gegenwärtige Herausforderungen für das nationale Zivilprozessrecht 337
a) Finanzielle Rahmenbedingungen 337
b) Justiz und Wettbewerb 338
2. Handlungsoptionen des Gesetzgebers 340
a) Generelle Überlegungen 341
b) Aktuelle und geplante Reformvorhaben 342
3. Veränderungen im Zivilprozessrecht 343
a) Justiz als Dienstleistung? 343
b) Effizienz als (neuer) eigenständiger Prozesszweck? 345
4. Auswirkungen auf den Unmittelbarkeitsgrundsatz 346
5. Ergebnis 347
II. Kritik an der aktuellen Entwicklung 347
1. Sinn und Nutzen einer Ökonomisierung des Zivilprozesses 347
a) Generelle Erfahrungen mit den jüngsten ZPO-Reformen 347
b) Konkrete Beispiele mit Bezug zum Unmittelbarkeitsgrundsatz 349
c) Auswirkungen auf andere Grundsätze des Verfahrensrechts 350
2. Grenzen einer Ökonomisierung des Zivilprozesses 351
a) Rechtsstaatliche Vorgaben 351
b) Das Verhältnis von materiellem Recht und Prozessrecht 354
c) Formalismus im Verfahrensrecht 356
3. Ergebnis 358
III. Die Zukunft des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 359
1. Bürgernahe Ziviljustiz als Konzept für die Zukunft 359
a) Begriffsklärung 359
b) Grundpfeiler einer bürgernahen Ziviljustiz 360
aa) Verfahrensbeschleunigung 361
bb) Unmittelbarkeitsgrundsatz 362
cc) Prozessökonomie 363
dd) Mündlichkeitsgrundsatz 364
2. Der Gerechtigkeitswert des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 364
3. Rückgriff auf Lösungswege in anderen Prozessordnungen? 365
4. Ergebnis 366
IV. Zusammenfassung 366
Teil 4: Schluss 368
§ 8: Ergebnisse 370
I. Zusammenfassung in Thesen 370
1. Die Dogmatik der Verfahrensgrundsätze (§ 2) 370
2. Rechtsvergleichende Grundlagen (§ 3) 371
3. Die historische Entwicklung des Unmittelbarkeitsgrundsatzes (§ 4) 372
4. Die Dogmatik des Unmittelbarkeitsgrundsatzes (§ 5) 373
5. Die Bedeutung des Unmittelbarkeitsgrundsatzes in der Gegenwart (§ 6) 376
6. Zukunftsperspektiven des Unmittelbarkeitsgrundsatzes (§ 7) 378
II. Kernforderungen 380
1. Stärkere Orientierung an den Verfahrensgrundsätzen bei Gesetzesreformen 380
2. Konsolidierung des Unmittelbarkeitsgrundsatzes 381
3. Konsolidierung der ZPO 382
§ 9: Ausblick 384
Literaturverzeichnis 388
Sachregister 424

Erscheint lt. Verlag 1.11.2016
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern EU / Internationales Recht
Recht / Steuern Wirtschaftsrecht Insolvenzrecht
ISBN-10 3-16-154675-X / 316154675X
ISBN-13 978-3-16-154675-4 / 9783161546754
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