Allgemeine Geschäftsbedingungen im internationalen und europäischen Privatrecht.

Ein Vergleich anlässlich des Vorschlags für ein Gemeinsames Europäisches Kaufrecht.

(Autor)

Buch | Softcover
385 Seiten
2014
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-14344-3 (ISBN)
89,90 inkl. MwSt
Mit ihrem im Oktober 2011 veröffentlichten Vorschlag eines Gemeinsamen Europäischen Kaufrechts für Verbraucher und Unternehmer (CESL) beabsichtigt die EU-Kommission den grenzüberschreitenden Handel in Europa zu vereinfachen. Dabei muss sie auch der verbreiteten Verwendung von AGB in Kaufverträgen Rechnung tragen. Die Attraktivität des CESL hängt daher insbesondere davon ab, wie es diesen wichtigen Bereich im Vergleich zu Alternativen im nationalen und internationalen Recht handhabt.
Marcel Gade vergleicht die AGB-Vorschriften des BGB und des UN-Kaufrechts (CISG) mit denen der nichtstaatlichen Regelwerke der UNIDROIT-Principles (PICC), Principles of European Contract Law (PECL), dem Draft Common Frame of Reference (DCFR) sowie dem von der EU-Kommission vorgelegten Vorschlag für ein Gemeinsames Europäisches Kaufrecht und seinem »Vorentwurf«, der Machbarkeitsstudie zur Einführung eines Europäischen Vertragsrechts.

Zu Beginn untersucht er nach einem kurzen Überblick über die historischen Grundlagen der AGB-Verwendung und über die Entstehungsgeschichte der jeweiligen Regelwerke deren Anwendungsbereiche und die für die Kontrollvorschriften maßgeblichen AGB-Begriffe. Im Anschluss widmet er sich der Einbeziehung von AGB und erläutert die ausdrücklich normierten bzw. von der Rechtsprechung herausgearbeiteten Anforderungen der einzelnen Regelwerke hierfür. Im letzten Teil der Arbeit behandelt er schließlich die inhaltliche Kontrolle von AGB.

Marcel Gade kommt zu dem Ergebnis, dass der GEK-Vorschlag entgegen einiger Befürchtungen im Schrifttum durchaus das Schutzniveau des deutschen Rechts erreicht, gleichwohl hinsichtlich seiner sprachlichen Abfassung und Systematik in verschiedener Hinsicht kritikwürdig ist.

Marcel Gade studierte von 2006 bis 2011 Rechtswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Nach dem ersten Staatsexamen 2011 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Zivilrecht und Zivilprozessrecht von Prof. Dr. Urs Peter Gruber in Mainz und war 2012 im Zuge der Erasmus Teaching Staff Mobility als Dozent an der University of Helsinki tätig. Seine Promotion schloss er im Dezember 2013 ab. Das Referendariat absolvierte er von 2013 bis 2015 im Bezirk des OLG Koblenz und verbrachte im Anschluss ein Jahr an der Columbia Law School in New York. Seit 2016 ist er als Rechtsanwalt im Bereich Dispute Resolution in einer internationalen Anwaltskanzlei in Frankfurt am Main tätig.

A. Einleitung

Ausgangspunkt – Fortschreitende Rechtsvereinheitlichung in der EU: Kein Europäisches Zivilgesetzbuch, aber ein Gemeinsames Europäisches Kaufrecht – vorerst jedenfalls – Schlussfolgerungen für die Untersuchung und Ziel der Arbeit

B. Der Siegeszug allgmeiner Geschäftsbedingungen im Wirtschaftsverkehr

Wirtschaftlicher Hintergrund von AGB und Notwendigkeit ihrer Kontrolle – Rechtsgeschichtliche Entwicklung

C. Entstehung und Entwicklung der behandelten internationalen Regelwerke

PICC – PECL – DCFR – GEK-Vorschlag

D. Anwendungsbereiche der Regelwerke

CISG – PICC – PECL – DCFR – GEK-Vorschlag – Zusammenfassung zu den Anwendungsbereichen

E. Vertragsschluss nach den Regelwerken

F. Die jeweiligen AGB-Begriffe

AGB und nicht im Einzelnen ausgehandelte Klauseln – BGB – CISG – PICC – PECL – DCFR und Machbarkeitsstudie zum Europäischen Vertragsrecht für Verbraucher und Unternehmer – GEK-Vorschlag – Zusammenfassung zu den AGB-Begriffen

G. Die Einbeziehungskontrolle bei AGB

Maßgebliche Vorschriften für die Einbeziehung – Einbeziehung im Rahmen des Angebots – Einbeziehung von AGB im Rahmen der Annahme – »Einbeziehung« von AGB nach Vertragsschluss: Vertragsänderung – Rechtsfolgen der Nichteinbeziehung von AGB – Vorrang der Individualabrede

H. Inhaltskontrolle

BGB – CISG – PICC – PECL – DCFR – Machbarkeitstudie und GEK-Vorschlag – Zusammenfassung zur Inhaltskontrolle – Rechtsfolgen der Inhaltskontrolle

I. Abschließende Bewertung und Ausblick

Literaturverzeichnis und Sachwortregister

"Die Mainzer Dissertation deckt ein weites Feld ab und betritt methodisch durchaus Neuland mit einem Text- (nicht: Rechts-!) Vergleich von verschiedenen Regelwerken und 'soft law' in einem geradezu klassischen zivilrechtlichen Bereich, nämlich der AGB-Kontrolle. [...] Im b2b-Bereich bleibt die Diskussion dagegen weitgehend offen, und hier ist die Vergleichsstudie des Verfassers sicherlich von großem Wert, obwohl offenbar der rechtspolitische Aktionsbedarf jedenfalls auf EU-Ebene vermutlich eher als gering einzuschätzen ist - trotz der vielen Initiativen, 'Principles', Projekte usw. Ob man mit dem GEK-Entwurf eine selbstreferentielle Lösung gefunden hat, in dem der stärkere Vertragspartner sich durch dessen Verwendung gleichsam freiwillig den Kontrollmaßstäben stellt, die er normalerweise vermeidet, bleibt ein Paradoxon, das auch der Verfasser nciht lösen kann - was aber sicherlich nicht die Aufgabe der sonst verdienstvollen Monographie war! " Norbert Reich, in: Rabels Zeitschrift für ausländisches und internationales Privatrecht, Bd. 79, 3/2015

»Die Mainzer Dissertation deckt ein weites Feld ab und betritt methodisch durchaus Neuland mit einem Text- (nicht: Rechts-!) Vergleich von verschiedenen Regelwerken und ›soft law‹ in einem geradezu klassischen zivilrechtlichen Bereich, nämlich der AGB-Kontrolle. [...] Im b2b-Bereich bleibt die Diskussion dagegen weitgehend offen, und hier ist die Vergleichsstudie des Verfassers sicherlich von großem Wert, obwohl offenbar der rechtspolitische Aktionsbedarf jedenfalls auf EU-Ebene vermutlich eher als gering einzuschätzen ist – trotz der vielen Initiativen, ›Principles‹, Projekte usw. Ob man mit dem GEK-Entwurf eine selbstreferentielle Lösung gefunden hat, in dem der stärkere Vertragspartner sich durch dessen Verwendung gleichsam freiwillig den Kontrollmaßstäben stellt, die er normalerweise vermeidet, bleibt ein Paradoxon, das auch der Verfasser nciht lösen kann – was aber sicherlich nicht die Aufgabe der sonst verdienstvollen Monographie war! « Norbert Reich, in: Rabels Zeitschrift für ausländisches und internationales Privatrecht, Bd. 79, 3/2015

Erscheint lt. Verlag 15.5.2014
Reihe/Serie Beiträge zum Europäischen Wirtschaftsrecht ; 60
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 522 g
Themenwelt Recht / Steuern EU / Internationales Recht
Recht / Steuern Privatrecht / Bürgerliches Recht Internationales Privatrecht
Recht / Steuern Wirtschaftsrecht
Schlagworte Allgemeine Geschäftsbedingungen • Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) • Europäisches Kaufrecht • Gemeinsames Europäisches Kaufrecht (CESL) • Principles • UN-Kaufrecht • UN-Kaufrecht (CISG)
ISBN-10 3-428-14344-2 / 3428143442
ISBN-13 978-3-428-14344-3 / 9783428143443
Zustand Neuware
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