Reformierte Staatslehre in der Frühen Neuzeit.

Heinrich de Wall (Herausgeber)

Buch | Softcover
277 Seiten
2014
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-14238-5 (ISBN)
89,90 inkl. MwSt
Der Band dokumentiert elf Referate einer Tagung über den Beitrag des reformierten Protestantismus zur frühneuzeitlichen Staatslehre. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob der Calvinismus Grundlagen des modernen Verfassungsstaates gelegt hat. Neben besonders prominenten Autoren (Calvin, Althusius, Grotius) werden auch weniger bekannte Lehren wie diejenigen Lambertus Danaeus', Alberico Gentilis' oder Dudley Fenners behandelt.
Der Band dokumentiert elf Referate einer Tagung, die die Johannes-Althusius-Gesellschaft zur Erforschung der Naturrechtslehren und der Verfassungsgeschichte des 16. bis 18. Jahrhunderts e.V. in Erlangen veranstaltet hat. Dabei boten der Rückblick auf das Calvin-Jahr 2009, in dem des 500. Geburtstages des Reformators gedacht wurde, und das seit einiger Zeit verstärkte wissenschaftliche Interesse an den konfessionellen Bezügen der frühneuzeitlichen Staatslehre den Anlass, die Erkenntnisse der neueren Diskussion zu reflektieren. Insbesondere wurden der Zusammenhang von Föderaltheologie und Staatsvertragslehre, der Gesetzesbegriff und das Verhältnis von Obrigkeit zu Religion und Kirche behandelt. Neben besonders prominenten Autoren (Calvin, Althusius, Grotius) ging es auch um im allgemeinen Bewusstsein weniger bekannte Lehren wie diejenigen Lambertus Danaeus', Alberico Gentilis' oder Dudley Fenners. Die durch die Beiträge aufgeworfene Frage, ob der Calvinismus Grundlagen des modernen Verfassungsstaates gelegt hat, wurde in unterschiedlicher Akzentuierung bejaht.

Heinrich de Wall ist Professor für Kirchenrecht, Staats- und Verwaltungsrecht und Leiter des Hans-Liermann-Instituts für Kirchenrecht an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören neben dem evangelischen Kirchenrecht und dem Staatskirchenrecht auch die Verfassungsgeschichte und die frühneuzeitliche Staatslehre. Er ist Vorsitzender der Johannes-Althusius-Gesellschaft zur Erforschung der Naturrechtslehren und der Verfassungsgeschichte des 16. bis 18. Jahrhunderts e.V.

Heinrich de Wall
Reformierte Staatslehre in der frühen Neuzeit – Einleitende Bemerkungen

Mathias Schmoeckel
Die Gewährleistung der Freiheit des Einzelnen als Staatszweck nach Calvin

Jörg Luther
Jean Calvin, ein guter Geist des Konstitutionalismus?

Robert von Friedeburg
Von den Ephoren als Institut ständischer Mitbestimmung zur Fundamentalverfassung des Gemeinwesens: Die Entwicklung von Calvin bis hin zu Althusius, Besold und Boxhorn um die Mitte des 17. Jahrhunderts

Corrado Malandrino
The Calvinistic Covenant's Theology and Federalism: the Experience of Althusius

Merio Scattola
Die Lehre vom Vertrag in der Föderaltheologie der ersten englischen Puritaner

Lucia Bianchin
Die Rolle der Gesetze in Johannes Althusius' »Respublica Christiana«

Michael Becker
Ratio naturalis und sacra auctoritas. Naturrecht und Bibelstellenverweise in Hugo Grotius' »De iure praedae commentarius«

Christoph Strohm
»Silete theologi in munere alieno«. Konfessionelle Aspekte im Werk Alberico Gentilis

Francesco Ingravalle
Theologie und politischer Calvinismus im XXVIII. Kapitel der Politica methodice digesta des Johannes Althusius. Beobachtungen

Judith Becker
Die Rolle der Obrigkeit in reformierten Kirchenordnungen der Frühen Neuzeit

Dieter Wyduckel
Zur Neu-Edition und Übersetzung der Politica des Johannes Althusius

Personenverzeichnis

Autorenverzeichnis

»Hier - in der Verhältnisbestimmung von historischer Distanz auf der einen, gegenwärtiger Relevanz auf der anderen Seite - liegt eine Aufgabe, die der Sammelband, ohne sie explizit zu nennen, eindrücklich vor Augen führt.« Benjamin Hasselhorn, in: Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte, 3-4/2014

»Der thematisch breitgefächerte Band führt die Komplexität des Verhältnisses von Konfession und politisch juristischem Denken in der frühneuzeitlichen reformierten Staatslehre anschaulich vor Augen und gibt vielfältige Anregungen zu weiterer Forschung.« Boas Kümper, in: Das Historisch-Politische Buch, 63. Jg., 4/2015

»Hier – in der Verhältnisbestimmung von historischer Distanz auf der einen, gegenwärtiger Relevanz auf der anderen Seite – liegt eine Aufgabe, die der Sammelband, ohne sie explizit zu nennen, eindrücklich vor Augen führt.« Benjamin Hasselhorn, in: Zeitschrift für Neuere Rechtsgeschichte, 3–4/2014

»Der thematisch breitgefächerte Band führt die Komplexität des Verhältnisses von Konfession und politisch juristischem Denken in der frühneuzeitlichen reformierten Staatslehre anschaulich vor Augen und gibt vielfältige Anregungen zu weiterer Forschung.« Boas Kümper, in: Das Historisch-Politische Buch, 63. Jg., 4/2015

Erscheint lt. Verlag 27.2.2014
Reihe/Serie Historische Forschungen ; 102
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 386 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Neuzeit (bis 1918)
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Militärgeschichte
Recht / Steuern Öffentliches Recht Verfassungsrecht
Recht / Steuern Rechtsgeschichte
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Calvinismus • Frühe Neuzeit • Frühe Neuzeit / Frühneuzeit • Frühneuzeit • Staatslehre • Staatswissenschaft
ISBN-10 3-428-14238-1 / 3428142381
ISBN-13 978-3-428-14238-5 / 9783428142385
Zustand Neuware
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