Verfassungsunmittelbare Pflichtaufgaben der Gemeinden.

Buch | Softcover
323 Seiten
2014
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-14247-7 (ISBN)
79,90 inkl. MwSt
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Veranlasst durch eine Entscheidung des BVerwG, die die gefestigte Dogmatik der grundgesetzlichen Selbstverwaltungsgarantie erschüttert und die kommunale Praxis verunsichert hat, geht die Arbeit der bisher kaum beachteten Frage nach, ob mit dem Recht der Gemeinden zur eigenverantwortlichen Regelung ihrer Angelegenheiten auch eine Pflicht korrespondiert, bestimmte Aufgaben wahrzunehmen. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Figur der verfassungsunmittelbaren Pflichtaufgabe in vielfacher Hinsicht systemwidrig und deshalb uneingeschränkt abzulehnen ist.
Veranlasst durch eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, die die gefestigte Dogmatik der grundgesetzlichen Selbstverwaltungsgarantie erschüttert und die kommunale Praxis verunsichert hat, geht die Arbeit der bisher kaum beachteten Frage nach, ob mit dem Recht der Gemeinden zur eigenverantwortlichen Regelung ihrer Angelegenheiten auch eine Pflicht korrespondiert, bestimmte Aufgaben wahrzunehmen.

Die Untersuchung, die neben Art. 28 Abs. 2 GG auch die landesrechtlichen Garantien sowie weitere Anknüpfungspunkte im Bundes- und Landesverfassungsrecht behandelt, kommt zu einem klar negativen Ergebnis. Die Figur der verfassungsunmittelbaren Pflichtaufgabe ist aus rechtsstaatlicher Sicht in mehrfacher Weise problematisch, konterkariert die finanziellen Sicherungsmechanismen zugunsten der Gemeinden und durchbricht das austarierte System der Verantwortlichkeitsteilung zwischen Gesetzgeber und Selbstverwaltungsträgern ohne Notwendigkeit.

Bettina Stepanek studierte von 2004 bis 2009 Rechtswissenschaften mit Begleitstudien im Europäischen Recht an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Sie war Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. Ihre Dissertation verfasste sie während ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Verwaltungsrecht, von Prof. Dr. Joachim Suerbaum. Im Anschluss daran arbeitete sie zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei einer Anwaltssozietät in Brüssel, bevor sie 2012/2013, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Masterprogramm (LL.M.) im Europäischen Recht am College of Europe in Brügge absolvierte. Seit 2013 ist sie Rechtsreferendarin beim Freistaat Bayern.

§ 1 Einführung

§ 2 Bestimmung des Untersuchungsgegenstandes

§ 3 Verfassungsrechtliche Garantie der kommunalen Selbstverwaltung und gemeindlicher Aufgabenbereich

§ 4 Pflichtmoment des grundgesetzlichen Selbstverwaltungsrechts

Umgehungspotential einer immanenten Pflichtigkeit – Grammatikalisch-historische Interpretation des Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG – Funktionelle Bedeutung der kommunalen Selbstverwaltung – Ergebnis: lediglich abstrakt-formelles Pflichtmoment

§ 5 Inpflichtnahme durch die landesverfassungsrechtlichen Bestimmungen zur kommunalen Selbstverwaltung

Das Verhältnis von Art. 28 Abs. 2 S. 1 GG zum Landesverfassungsrecht – Bestimmung des Pflichtgehalts der Regelungen zur Selbstverwaltung in den Landesverfassungen – Betonung des Autonomiegedankens in den Landesverfassungen – Ergebnis

§ 6 Sonstige Verfassungsnormen als Grundlage gemeindlicher Aufgabenpflichten

Materielle Verpflichtungstatbestände im Grundgesetz, in den Landesverfassungen sowie im supranationalen Recht – Determinanten für die Konkretisierung der gemeindlichen Pflichtenstellung – Ergebnis: gemeindliche Daseinsvorsorgeverantwortung

§ 7 Verfassungsrechtliche Konzeption der besonderen Daseinsvorsorgeverantwortung der Gemeinden

Begründung und Reichweite des institutionellen Gesetzesvorbehalts für die Festlegung gemeindlicher Pflichtaufgaben – Eingrenzung potentieller Schutzlücken bei der Verwirklichung des staatlichen Leistungsauftrages – Gemeindliche Reserveverantwortung im Einzelfall – Verwirklichung der besonderen Daseinsvorsorgeverpflichtung durch eigene Gestaltungsmacht – Ergebnis: Systemwidrigkeit verfassungsunmittelbarer Pflichtaufgaben – Ausblick: Rechtsschutz gegen unzulässigerweise definierte verfassungsunmittelbare Pflichtaufgaben

§ 8 Zusammenfassung der Ergebnisse

Literatur- und Sachverzeichnis

»Manchmal lernt man aus einer Monographie mehr als aus Lehrbüchern. Die Untersuchung von Stepanek ist ein Beispiel dafür. Ihr kommt der Verdienst zu, ein umstrittenes Urteil des Bundesverwaltungsgerichts kritisch zu analysieren und darüber hinaus das Wesen der verfassungsrechtlichen Selbstverwaltungsgarantie der Gemeinden, seine funktionelle Bedeutung sowie die diesbezügliche Schutzfunktion des Gesetzesvorbehaltes im Gesamtzusammenhang herauszuarbeiten.« Angela Faber, in: Die Verwaltung, 4/2014

»Es kann [...] als Verdienst der Untersuchung hervorgehoben werden, sowohl die verfassungsrechtliche wie auch die staatspraktische Problematik verfassungsunmittelbarer kommunaler Pflichtaufgaben überzeugend verdeutlicht zu haben - die Lektüre kann daher nicht nur dem rechtsdogmatisch interessierten Leser empfohlen werden.« Dr. Holger Obermann, in: Landes- und Kommunalverwaltung, 7/2014

»Insgesamt betrachtet handelt es sich um eine gelungene Dissertation, die zwar vordergründig von einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts ihren Ausgang nimmt, aber sehr schön die dahinter lauernde Fragestellung herausarbeitet und in methodisch einwandfreier Weise zu stets nachvollziehbaren Ergebnissen kommt.« Prof. Dr. Thorsten Ingo Schmidt, in: Die Öffentliche Verwaltung, 23/2015

»Manchmal lernt man aus einer Monographie mehr als aus Lehrbüchern. Die Untersuchung von Stepanek ist ein Beispiel dafür. Ihr kommt der Verdienst zu, ein umstrittenes Urteil des Bundesverwaltungsgerichts kritisch zu analysieren und darüber hinaus das Wesen der verfassungsrechtlichen Selbstverwaltungsgarantie der Gemeinden, seine funktionelle Bedeutung sowie die diesbezügliche Schutzfunktion des Gesetzesvorbehaltes im Gesamtzusammenhang herauszuarbeiten.« Angela Faber, in: Die Verwaltung, 4/2014

»Es kann [...] als Verdienst der Untersuchung hervorgehoben werden, sowohl die verfassungsrechtliche wie auch die staatspraktische Problematik verfassungsunmittelbarer kommunaler Pflichtaufgaben überzeugend verdeutlicht zu haben – die Lektüre kann daher nicht nur dem rechtsdogmatisch interessierten Leser empfohlen werden.« Dr. Holger Obermann, in: Landes- und Kommunalverwaltung, 7/2014

»Insgesamt betrachtet handelt es sich um eine gelungene Dissertation, die zwar vordergründig von einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts ihren Ausgang nimmt, aber sehr schön die dahinter lauernde Fragestellung herausarbeitet und in methodisch einwandfreier Weise zu stets nachvollziehbaren Ergebnissen kommt.« Prof. Dr. Thorsten Ingo Schmidt, in: Die Öffentliche Verwaltung, 23/2015

Erscheint lt. Verlag 20.1.2014
Reihe/Serie Schriften zum Öffentlichen Recht ; 1261
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 440 g
Themenwelt Recht / Steuern Öffentliches Recht Verfassungsrecht
Schlagworte Gemeinde (Politik) • Gemeinderecht • Gemeindliche Daseinsvorsorgeverantwortung • Pflichtaufgaben • Selbstverwaltungsgarantie
ISBN-10 3-428-14247-0 / 3428142470
ISBN-13 978-3-428-14247-7 / 9783428142477
Zustand Neuware
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