Der Europäische Gerichtshof

Zur Ökonomik judizieller Governance

(Autor)

Buch | Softcover
XIII, 431 Seiten
2013 | 2014
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-03946-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Europäische Gerichtshof - Klaus Zapka
54,99 inkl. MwSt
Anfangs schlossen die Mitgliedstaaten durch umfassende Verhandlungen einen konsentierten Vertrag. Zentraler Gegenstand ihrer kooperativen Übereinkunft ist zum einen die Vollendung des Binnenmarktes, die mit der unbehinderten Faktor- und Gütermobilität deutlich liberalen Grundsätzen entspricht. Zum andern beinhaltet der Unionsvertrag normative Elemente, die für bestimmte Politikbereiche eine Mobilitätsfreiheit explizit ausschloss. In etlichen Bereichen wie der Gesundheits- oder Lohnpolitik erhielt die EU zudem kein Mandat. Beide Elemente spiegeln mithin ein pareto-optimales Unionsrecht wider. Allerdings löst der nicht-kooperative EuGH normative Absprachen im heterogenen Integrationsraum dann auf, wenn sie wirtschaftsliberalen Grundsätzen widersprechen. Diese gravierende Intervention brachte dem EuGH den rechtsstaatlich bedenklichen Vorwurf einer "Politischen Justiz" ein. Gleichwohl ist der EuGH (judifizielle Governance) in einen unabdingbaren Kontext eingebunden und zu bewerten: Die EU ist unter der Zielsetzung einer Marktintegration konzipiert, wobei die Forcierung von Markt- und Konkurrenzmechanismen ein wesentliches Systemelement dieses Prozesses repräsentiert. Governance zielt auf die Herstellung von Qualität ökonomischer Leistungsfähigkeit ab. Der EuGH folgt notwendig diesem Konzept, um Zielkonflikte zugunsten grundsätzlicher Paradigmen aufzulösen. Der Gerichtshof vollzieht keinen systemischen Paradigmenwechsel und ist nicht als politischer Akteur zu definieren.

Dr. Klaus Zapka ist Privatdozent an der Georg August Universität Göttingen und Lecturer an der Leibniz Universität Hannover.

Konfliktszenario: Politische Grundsätze und Politische Justiz, Schwitters Paradoxon und Titanic-Effekt.- Impressionen zur suspekten Welt der Justiz.- Judizielle Governance in der Europäischen Union.- Vorrang europarechtlicher Normen als Gebot ökonomischer Effizienz.- Richterliche Praxis, Paradigmen und Politische Justiz.- EuGH als Europäischer Verfassungsgerichtshof?.- Reaktivierung supranationaler Clubgüter - zur Analyse exemplarischer Urteile.- Fazit: Die Tragik der Trade-offs und der nicht-kooperative EuGH.

Erscheint lt. Verlag 3.12.2013
Zusatzinfo XIII, 431 S. 1 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Maße 168 x 240 mm
Gewicht 745 g
Themenwelt Recht / Steuern EU / Internationales Recht
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Europäische / Internationale Politik
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Europäischen Union • Europäischer Verfassungsgerichtshof • Ökonomische Effizienz • Politische Justiz • Richterliche Praxis • Supranationale Clubgüter
ISBN-10 3-658-03946-9 / 3658039469
ISBN-13 978-3-658-03946-2 / 9783658039462
Zustand Neuware
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